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Channel: Mountainbike-Federgabel: Tests, Tuning und Neuigkeiten 2025
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Push HC97-Dämpfung im Test: Kleines Bauteil, große Wirkung?

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Push HC97-Dämpfung im Test: Tuning-Produkte haben es heutzutage schwer, denn die meisten Serienprodukte funktionieren bereits hervorragend. Trotzdem verspricht Push mit der im April 2019 vorgestellten HC97-Dämpfung für RockShox-Gabeln weitere Verbesserungen: ein angenehmeres Fahrgefühl, mehr Traktion, mehr Kontrolle und damit in Summe eine bessere Federgabel. Was es damit auf sich hat, haben wir ausprobiert – hier ist unser Test zur Nachrüst-Dämpfung aus dem Hause Push Industries.

Push HC97-Dämpfung – Infos und Preise

Mit der Push HC97-Einheit bietet der kleine amerikanische Hersteller ein Nachrüst-Produkt für einen – und zwar ausschließlich einen – großen amerikanischen Hersteller an. Die HC97-Dämpfung ist lediglich mit RockShox Charger 2 und 2.1-Federgabeln kompatibel. Nachrüstbar ist die Einheit somit in Pike, Lyrik und Boxxer und richtet sich an alle vom Trail- bis hin zum Downhill-Fahrer. Die externe Einstellung der High- und Lowspeed-Druckstufe soll das Tuning-Produkt für ein großes Spektrum an Fahrertypen nutzbar machen.

  • kompatible Federgabeln RockShox-Gabeln mit Charger 2 oder 2.1-Dämpfung
  • Dämpfung shimlose Druckstufen-Dämpfung, angepasster Zugstufen-Shimstack
  • Farben schwarz
  • Gewicht 251 g (für die komplette, umgebaute Kartusche)
  • www.pushindustries.com

Preis ab 299 € (UVP) | Bikemarkt: Push HC97 kaufen

Nachrüst-Produkt vs. Serien-Dämpfung
# Nachrüst-Produkt vs. Serien-Dämpfung - wie schlägt sich die mindestens 299 € teure Push HC97-Einheit gegen die aktuellste RockShox Charger 2.1-Dämpfung in der RC2-Ausführung?
Diashow: Push HC97-Einheit im Test: Kleines Bauteil, große Wirkung?
Push HC97: satt und sicher!
Irgendwann kann man die Bremse getrost offen lassen.
Flache Landung? Egal.
Dämpfungsaufbau des HC 97 im Schnittmodell
Kleinere Schläge werden durchaus angenehm weggebügelt.
Diashow starten »

Im Detail

Die HC97-Dämpfung ist nicht besonders groß, aber doch recht interessant. Push hat die Druckstufen-Einheit vorerst nur für RockShox-Federgabeln im Programm, wo sie den oberen Teil der bekannten Charger-Einheit ersetzt. An Fox-Federgabeln sind die Tuning-Möglichkeiten auf das Push ACs3-Coil-Kit beschränkt. Bevor die Einheit in der Kartusche verschwindet, werfen wir einen prüfenden Blick darauf: Alle Komponenten wurden sauber entgratet und die Drehknöpfe sind sehr definiert und leichtgängig verstellbar.

Die serienmäßig verbaute RockShox Charger 2.1-Dämpfung …
# Die serienmäßig verbaute RockShox Charger 2.1-Dämpfung …
… haben wir durch eine mit Push HC97-Kit angepasste Kartusche ersetzt.
# … haben wir durch eine mit Push HC97-Kit angepasste Kartusche ersetzt.

Spannender wird es hinter den Kulissen, im Inneren der Druckstufen-Einheit. Push setzt hier, analog zum ElevenSix-Dämpfer, auf eine shimlose Druckstufen-Dämpfung. Während ein Großteil der Suspension-Welt auf Shimstacks setzt, geht Push hier einen anderen Weg. Aber warum? Push begründet wie folgt: Treten extrem hohe Schaftgeschwindigkeiten auf, die das Potenzial haben, dem Fahrer zu harte Schläge durchzureichen, öffnet sich ein klassisches Shimstack nicht weit genug und generiert zu viel Dämpfung. Pushs Federventil hingegen soll aufgrund seiner Architektur bei sehr hohen Kräften den Öldurchlass weiter öffnen, sodass der Schlag weniger hart gedämpft und mehr von der Feder abgefangen wird. Neben der verwendeten Spiralfeder, welche den Kolben auf den Öldurchlass drückt, kann bei Push auch auf die Form des Kolbens Einfluss genommen werden.

Dreht man den externen Highspeed-Druckstufen-Versteller, wird die Feder hinter dem Highspeed-Kolben vorgespannt. Mit 28 Klicks bietet die Einheit damit – zumindest gemessen an den Klicks – ein fein abgestuftes, aber großes Einstellspektrum. Dieselben 28 Klicks bietet die Lowspeed-Verstellmöglichkeit. Im Inneren treffen wir hier auf einen alten Bekannten: Langsame Schaftgeschwindigkeiten werden durch ein Nadelventil geregelt.

Die Push HC97-Einheit ist ohne Charger rundherum ein recht kleines Bauteil
# Die Push HC97-Einheit ist ohne Charger rundherum ein recht kleines Bauteil - alle Einzelteile werden in der Push-eigenen Produktionsstätte in Colorado, USA, gefertigt. Vormontiert kann man das Kit in Deutschland über MRC-Trading erwerben.
Dämpfungsaufbau des HC 97 im Schnittmodell
# Dämpfungsaufbau des HC 97 im Schnittmodell - klar erkennbar sind die blaue Lowspeed-Nadel und der dunkelgraue, Feder-vorgespannte Kolben auf der bronzefarbenen Führung für die Highspeed-Dämpfung.

Push will mit dem HC97 auch die Hysterese in der Kartusche optimiert haben. Der Hersteller spricht von einer Synchronisation zwischen High- und Lowspeed-Druck- sowie Zugstufe. Durch ein verbessertes Zusammenspiel all dieser Dämpfungsventile, soll mehr Kontrolle, Komfort und Traktion geboten werden.

Um die maximale Performance aus der Kartusche zu holen, ist zusätzlich noch ein neues Shimstack für die Highspeed-Zugstufe im Lieferumfang enthalten. Warum verwendet Push hier nicht auch ein Federventil? Die Rückstellkräfte an einer Federgabel sind immer bedingt durch die Federseite – dadurch kennt man die maximal wirkende Kraft. Dies ist für die Push-Entwickler der Grund, hier auf das weiter verbreitete Shimstack-Design zurückzugreifen.

Vergleich Shimstack vs. Federventil
# Vergleich Shimstack vs. Federventil - vor allem bei großen Schaftgeschwindigkeiten soll das Federventil im Vergleich zum Shimstack mehr Last von den Händen nehmen und mehr Ölfluss ermöglichen.

Wie bekomme ich dieses Teil jetzt aber in meine Gabel? Dazu spulen wir etwas zurück und schauen uns erst die Optionen an, die es seitens MRC-Trading gibt. Der deutsche Importeur bietet verschiedenes an, die Übersicht gibt es auf der Website: HC97 ohne Zubehör (299 €), im Upgrade-Kit mit Staubabstreifern und Schmierstoffen (334 €), Einbau durch MRC ohne (349 €) oder mit Service (449 €) oder aber eine ganze Charger 2-Kartusche mit montiertem HC97 (499 €), die man in der eigenen Werkstatt – entsprechendes Geschick vorausgesetzt – montieren kann.

Von kleinem Aufwand, bis zum kompletten Zerlegen der Kartusche in der heimischen Schrauber-Ecke ist alles machbar. Wer sich für den Eigenumbau entscheidet, bekommt von Push eine umfangreiche Anleitung. Außerdem hilft Push bei der Abstimmung der Kartusche. Für verschiedene Fahrergewichte werden jeweils Empfehlungen angegeben. Alle Informationen findet ihr nachfolgenden zum Ausklappen oder auf der Support-Seite von Push.

Technische Dokumentation und Tuning

Push HC97 Setup-Empfehlung
# Push HC97 Setup-Empfehlung
Kompatibilität
# Kompatibilität

Charger_2.1_HC-97_Rebound_Tune_Guide
Charger_2.0_HC-97_Rebound_Tune_Guide
HC-97_Assembly
Charger_II_Disassembly

🔽 Inhalte ausklappen 🔽🔼 Inhalte einklappen 🔼

Den Weg in die Gabel findet das Push HC97-Kit über verschiedene Optionen
# Den Weg in die Gabel findet das Push HC97-Kit über verschiedene Optionen - ganze Kartusche, Einheit selbst einbauen, Einbau machen lassen? Geht alles!

Auf dem Trail

Wir hatten auf verschiedenen Trails eine originale Charger 2.1-Einheit sowie eine „gepushte“ mit im Gepäck. Da der Kartuschenwechsel sehr einfach machbar ist, konnten wir so das Standard-Innenleben im direkten Vergleich gegen das mit Push HC97 fahren.

Begibt man sich ins Gelände, braucht es bereits in den Grundeinstellungen nur wenige Meter, um den Unterschied zu spüren. Satt und angenehm stramm gleitet das Vorderrad über den Trail. Wer gerne mal von oben ins Fahrwerk arbeitet und dabei Gegenhalt bevorzugt, bekommt eben genau diesen zur Verfügung gestellt. Dabei ist es spannend, dass wir hierfür nicht den Luftdruck nach oben korrigieren müssen. Fahrwerks-Bewegungen (Lowspeed-Druckstufe) werden im wahrsten Sinne des Wortes stärker gedämpft, ohne dass dabei Schläge unangenehm durchgereicht werden. Das Prinzip der erhöhten Durchflussmenge bei Highspeed-Schlägen geht ebenfalls auf. Man nutzt zwar mehr Hub, versackt aber nicht zu tief im Federweg, da man eine höhere Ausgangslage hat.

Kleinere Schläge werden durchaus angenehm weggebügelt.
# Kleinere Schläge werden durchaus angenehm weggebügelt.

Auf der Zugstufen-Seite kann man dann mit der weiteren Optimierung der Einstellungen fortfahren. Generell verträgt die mit Push-Dämpfung ausgestattete Lyrik eine etwas offenere Zugstufe. Damit arbeitet sie schneller, stellt jedoch immer noch viel Traktion bereit. Vorteil dabei ist auch, dass sie sich schneller von Schlägen erholen kann und somit im besser ansprechenden Bereich des Federwegs arbeitet. Sie steht somit nochmal höher im Federweg.

Zurück auf dem Weg nach oben. Am ElevenSix-Dämpfer hat man zwei unabhängig voneinander einstellbare Kreisläufe für die Druckstufen. Das ermöglicht es, optional ein strammeres Setup einzustellen, wenn der Hinterbau bergauf zu aktiv ist. Ein ähnliches System oder einen Lockout-Hebel findet man an der umgebauten Federgabel nicht. Aber braucht man wirklich einen Lockout, wenn man Geld für ein Produkt in die Hand nimmt, welches die Abfahrtsperformance verbessern soll? Bei kurzen Zwischensprints im Renneinsatz lässt man doch meist lieber die Hände am Lenker. Das soll aber nicht heißen, dass die Gabel zu viel wippen würde. Im Sitzen bewegt sie sich nicht mehr und nicht weniger als die Serien-Lyrik.

Irgendwann kann man die Bremse getrost offen lassen.
# Irgendwann kann man die Bremse getrost offen lassen.
Die Gabel steht mit Push-Kit hoch im Federweg und ist dennoch sensibel.
# Die Gabel steht mit Push-Kit hoch im Federweg und ist dennoch sensibel.

Zwei Versuche später fragen wir uns, warum wir uns das überhaupt so genau angeschaut haben und nicht einfach direkt gefahren sind: abgezogen. Landung. BubbBubbBubb. Absolut unspektakulär.

Weg von flüssigen Singletrails, rein ins Geklopfe. Was macht die Push HC97-Einheit anders? Wir haben uns herangetastet. Wenn eine Federgabel überraschenderweise zu viel Federweg freigibt oder zu tief versackt, können die daraus resultierenden Geometrie-Veränderungen unschöne Abstiege generieren. Um hier die Charakteristiken Stück für Stück herauszufahren, sind wir wiederholt den gleichen Trail gefahren und haben die Fahrposition von anfangs defensiv zu immer weiter nach vorn über die Front gehend verändert. Die anfängliche Vorsicht hätten wir uns sparen können, denn die HC97-Dämpfung hält die Versprechen von Push.

Jeder, der schonmal Sektionstraining gemacht hat, kennt das Gedankenspiel über die Möglichkeit einer etwas wilderen Linie. Man schiebt nach oben und sieht da diese Kante, an der man abziehen könnte. Qualität der Landungszone: fraglich. Sollte man wirklich inmitten sich verschränkender Wurzeln und Steinen den Bodenkontakt wiederherstellen, wenn das alles auch noch nass ist? Würde das zeitlich etwas bringen, wenn man hier ein Rennen fahren würde oder wäre diese Spielerei einfach nur unnötig riskant? Zwei Versuche später fragen wir uns, warum wir uns das überhaupt so genau angeschaut haben und nicht einfach direkt gefahren sind: abgezogen. Landung. BubbBubbBubb. Absolut unspektakulär.

Flache Landung? Egal.
# Flache Landung? Egal.

Wer sich auf das Verhalten der Push HC97 eingelassen hat, wird beginnen, den auftretenden Kräften Rechnung zu tragen. Bei der Lyrik korrigieren wir bei gleichem Luftdruck die Progression etwas nach oben und erhöhen die Dämpfung. In unserem Transition Sentinel-Testbike haben wir einen passenden ElevenSix-Dämpfer von Push verwendet und genau hier fügen sich alle Teile zu einem Ganzen zusammen. Der Terminus „ausgewogen“ ist sicher im Bike-Bereich überstrapaziert, doch treffender lässt sich das Fahrwerk nicht beschreiben. Gegenüber verschiedenen anderen Fahrwerken, die wir im Sentinel verwendet haben, ist die Push-Variante spürbar die abfahrtsstärkste. Schnell vergisst man den Federweg von 160/140 mm und Bedenken wegen zu rabiater Linienwahl oder harter Landungen.

Das ist uns aufgefallen

  • Breiteres Spektrum Wer sein Fahrrad mal auf langsameren Trails und dann wieder in grobem Gelände bewegt und dabei gelegentlich hart landet, kennt das Problem mit dem passenden Setup. Man hat die Wahl zwischen einem Kompromiss oder muss an den Einstellrädchen drehen und die Dämpferpumpe bemühen. Mit dem Push HC97-Kit mussten wir weniger Anpassungen machen.
  • Stahlfeder vs. Luft Man kann das HC97-Kit noch mit einem ACS3-Stahlfeder-Umrüstkit von Push kombinieren. Vom originalen Innenleben der Federgabel bleibt dann nicht mehr viel übrig. Preislich kann man diese Kombination durchaus als eine Investition beschreiben, bekommt man für diese Summe doch teilweise schon komplette Federgabeln. Wir haben diverse Kombination mit Luft- sowie mit der (ACS3-)Stahlfeder ausprobiert und die Vorlieben gingen auseinander. Während manche Fahrer das Coil-Feeling schätzten und bei Bedarf den Durchschlagschutz anpassten, setzten andere lieber auf die HC97-Dämpfung gepaart mit der regulären DebonAir-Luftfeder der Lyrik. Letzteres ist in Summe etwas leichter und bietet eine Abstimmungsbreite, die für den Großteil der Nutzer ausreichen sollte.
  • Landungen werden bei euch überbewertet? Wer gerne weite Sprünge macht und es mal scheppern lässt, könnte im HC97-Kit einen idealen Partner finden. Hat man es mal übertrieben, bleibt man länger in Kontrolle und kann nach der Landung schneller neuen Input ins Bike geben.

Fazit – Push HC97-Dämpfung

Wer seinem Bike ein Sicherheitsempfinden einhauchen möchte, das deutlich über dem verfügbaren Federweg liegt, bekommt mit der Push HC97-Dämpfung ein sinnvolles Upgrade geboten. Man profitiert vom einer Federgabel, die in grobem Gelände höher steht und das Rad berechenbarer macht.
Ein zusätzliches Upgrade der Gabel durch die Push ACS3-Stahlfedereinheit ist möglich – ob dies sinnvoll ist, hängt jedoch von den persönlichen Vorlieben ab. Spannend wird es mit beiden Varianten bei rustikaler Linienwahl und wenn man Landungen eher als eine Empfehlung anstatt einer Notwendigkeit ansieht.

Pro
  • Dämpfungsqualität
  • weniger Armpump
  • Sicherheitsgefühl steigt
  • bessere Geometrie-Erhaltung
  • Angenehmere Zugstufe
Contra
  • Kartuschenumbau eher etwas für gute Schrauber
  • nicht ganz günstig

Zieht ihr ein Tuning eurer Gabel in Erwägung? Welches Nachrüst-Produkt gefällt euch am besten?

Push HC97: satt und sicher!
# Push HC97: satt und sicher! - Für knapp 300 € bekommt man ein Dämpfungsupgrade, das sich sehen lassen kann. Besonders für abfahrtsorientierte Biker, welche noch mehr Performance für ihr Fahrwerk suchen, ist die HC97-Einheit eine spannende Option. Damit erhält das Rad einen Einsatzbereich, der eigentlich für höhere Federwegsklassen vorgesehen ist.

Testablauf

Importeur MRC-Trading hat uns die Push HC97-Einheit vormontiert in einer Charger-Kartusche zur Verfügung gestellt. So konnten mehrere Fahrer die Gabel mit der Standard Charger 2.1-Kartusche und der „gepushten“ Kartusche in einer RockShox Lyrik Ultimate im Direktvergleich bewegen. Im gesamten Testzeitraum wurden sämtliche Höhenmeter aus eigener Kraft erarbeitet.

Hier haben wir die Push HC97-Einheit getestet

  • Singletrails Rutschige Waldböden auf natürlichen Strecken. Teilweise hoher Stein- und Wurzelanteil mit Sprüngen und Drops.
  • Spessart Natürliche Trails auf Waldboden und teilweise größere Felsformationen. Gebaute Jumptrails.
  • Heidelberg Steiniges und teilweise grobes Terrain.
Testerprofil Jens Staudt
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 56 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

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RockShox Pike Ultimate im Test: Eine alte Bekannte wird erwachsen

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RockShox Pike Ultimate im Test: Kaum eine Federgabel hat eine solche Historie wie die Pike aus dem Hause RockShox. Nach einer kompletten Überarbeitung nennt sich das Topmodell nun Pike Ultimate und verfügt über die bekannte DebonAir-Technik sowie eine extern einstellbare High- und Lowspeed-Dämpfung und Lowspeed-Zugstufe. Bikehersteller nutzen den neuen Klassiker an Trail- bis hin zu Enduro-Bikes, wobei die Pike in den letzten Jahren mit dem Aufkommen der Lyrik etwas mehr in den Trail-Sektor verschoben wurde. Ob sie sich hier wohlfühlt, haben wir am Topmodell mit 140 mm Federweg herausgefunden. Türchen Nr. 1: RockShox Pike Ultimate!

RockShox Pike Ultimate – Infos und Preise

In der RockShox-Produktpalette gibt es, wie im Trail-/Enduro-Bike-Sektor auch, eine gewisse Überlappung. Lyrik und Pike überschneiden sich im Federwegs-Bereich von 150 bis 160 mm. Aufgrund des leichteren Chassis ordnet RockShox die Pike eher dem kurzhubigeren Segment zu, während die Lyrik nach oben hin mehr Federweg bietet. Die Pike hingegen ist ab 120 mm für Bikes mit 29″ oder 27,5″-Laufrädern verfügbar.

Gefedert wird durchgehend durch die gesamte Modellreihe mit der aktuellen DebonAir-Luftfeder. Bei der Dämpfung gibt es am Ultimate-Topmodell die Wahl zwischen Charger RC2 und RCT3-Kartusche. Beide Kartuschen sind schon aus der Charger 2.1-Baureihe, die mit kleinen Detailverbesserungen gegenüber der Evolutionsstufe Charger 2 aufwartet. In der Pike Select+ gibt es schon die neueste Evolutionsstufe, dafür aber weniger Einstellmöglichkeiten an der Charger RC-Kartusche – diese Modellvariante ist außerdem nicht am Aftermarkt verfügbar. Die günstigere Select-Ausführung wird mit der Charger RC-Dämpfung aus der ersten Charger-Serie ausgestattet.

  • Einsatzbereich Trail
  • Laufradgrößen 27,5″; 29″ (getestet)
  • Federweg 120–160 mm
  • Einstellmöglichkeiten Luftdruck, Lowspeed-Zugstufe, High- und Lowspeed-Druckstufe
  • Farben schwarz, chrom
  • Gewicht 1.877 g
  • www.sram.com

Preis 1.030 € (UVP) | Bikemarkt: Rock Shox Pike Ultimate kaufen

RockShox Pike Ultimate
# RockShox Pike Ultimate - 1.030 €, 1.877 g, 140 mm
Diashow: RockShox Pike Ultimate im Test: Eine alte Bekannte wird erwachsen
Bergauf ist die Pike größtenteils unauffällig. Sie wippt im Sitzen nicht und kann durch ihr geringes Gewicht punkten
Simples Setup
Fahrer, die ein sehr sensibles Fahrwerk mögen, werden mit der RockShox Pike Ultimate hervorragend bedient.
Ein Ventil reicht zum Befüllen der Luftfeder
Hebt man die Front durch einen Volumen-Spacer und wenige psi mehr etwas an, vereint die Pike Kontrolle und Sicherheitsempfinden mit extrem sensibler Funktion
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Im Detail

Anfang des Jahres kursierten im Netz Bilder der chrom-farbenen Pike. „Neues Casting, neue Pike, alles neu?“ – Nicht ganz. RockShox hat im März seine überarbeitete Produktpalette vorgestellt und rein strukturell hat sich an den Gabeln nichts verändert. Neben einer neuen Nomenklatur hat man aber vor allem auf der Dämpfungs-Seite angepackt und weiterentwickelt.

Bevor wir aber dazu übergehen, fassen wir kurz zusammen, was das unveränderte Chassis bedeutet: Herkömmliche Right-Side-Up-Bauweise – Krone und Schaft sind miteinander verpresst, am Casting gibt es einen geschraubten Leitungshalter und die Post-Mount-Bremsaufnahme kann ohne Adapter mit 180 mm-Bremsscheiben verwendet werden. Neben einer Luftdruck-Empfehlung, die in Form eines Aufklebers am Casting angebracht ist, gibt es RockShox-üblich den Sag-Indikator am Standrohr.

Entgegen der Gerüchteküche wurde die Struktureinheit der Pike nicht verändert
# Entgegen der Gerüchteküche wurde die Struktureinheit der Pike nicht verändert - am Casting wird der Leitungshalter weiterhin verschraubt.
An der RC2-Ausführung setzt der Hersteller auf eine geschraubte Steckachse
# An der RC2-Ausführung setzt der Hersteller auf eine geschraubte Steckachse - die Bremse wird via Post-Mount aufgenommen. Eine 180 mm Scheibe kann ohne Adapter montiert werden.
Luftdruckempfehlung und Sag-Indikator am Standrohr sollen das Setup erleichtern.
# Luftdruckempfehlung und Sag-Indikator am Standrohr sollen das Setup erleichtern.
Die Struktureinheit der Gabel ist ein klassischer Aufbau, ohne Sonderlösungen.
# Die Struktureinheit der Gabel ist ein klassischer Aufbau, ohne Sonderlösungen.

Federung & Dämpfung

Wie angemerkt verbaut RockShox an der Pike Ultimate die aktuellste Ausführung der DebonAir-Luftfeder. RockShox arbeitet seit Einführung der DebonAir-Feder mit fixen Luftschäften, die den Federweg definieren. Nachträglich lässt sich dieser also nur intern und durch Austausch des Luftschafts verändern.

DebonAir ist ein Luftfedersystem, das mit einer Positiv- und Negativ-Luftfeder arbeitet. Der Ausgleich zwischen den beiden Kammern funktioniert mithilfe eines Überström-Kanals. Aus diesem Grund sollte man bei RockShox nicht auf Öl zur Anpassung der Endprogression zurückgreifen. Mit den Luftkammer-Tokens bietet der Hersteller aber ein simples System zur statischen Luftkammer-Verkleinerung. Besonderheit an der DebonAir im Vergleich zu den älteren Solo Air-Federn – die größere Negativfeder.

Ein Ventil reicht zum Befüllen der Luftfeder
# Ein Ventil reicht zum Befüllen der Luftfeder - via Überströmkanal werden Positiv- und Negativ-Luftfeder ausgeglichen.

Schauen wir uns bei der Dämpfung zunächst die Architektur an. Mit Einführung der Charger-Dämpfung setzt RockShox im Performance-orientierten Bereich fast ausschließlich auf Monotube-Kartuschen mit Bladder. Von außen kann man an jeder Kartusche die Lowspeed-Zug- und Druckstufe beeinflussen. Hier werden jeweils Nadelventile eingesetzt. An der getesteten Charger RC2-Kartusche gibt es zusätzlich die Möglichkeit, die Highspeed-Druckstufe von außen zu beeinflussen. RockShox’ Highspeed-Dämpfung wird über Shimstacks gesteuert. Durch Drehen des Highspeed-Reglers erhöht man die Federvorspannung auf den Highspeed-Druckstufen-Shimstack.

Die verfeinerte Charger 2.1-Evolutionsstufe steckt im rechten Gabelholm
# Die verfeinerte Charger 2.1-Evolutionsstufe steckt im rechten Gabelholm - der Kunde hat die Wahl zwischen RC2- und RCT3-Ausführung.

Setup

RockShox-Produkte sind bekannt dafür, sehr anwenderfreundlich zu sein. Auch die neue RockShox Pike Ultimate macht hier keine Ausnahme. In den letzten Evolutionsstufen lagen wir eigentlich immer über der Luftdruck-Empfehlung des Herstellers. Beim ersten Setup der Pike Ultimate fällt auf: Hier hat sich etwas geändert. Die am Casting aufgeklebten Luftdruck-Empfehlungen wurden gegenüber den alten Modellen nach oben korrigiert.

Abgesehen davon gelingt das Setup weiterhin recht einfach. Es ist klar verständlich, was passiert, wenn man an den Rädchen dreht. Die Versteller lassen sich leichtgängig verdrehen und rasten definiert ein – Klick für Klick. Wer Volumen-Spacer einsetzen will, wird ebenso vor keine große Herausforderung gestellt. Mit einem regulären Kassetten-Werkzeug lässt sich die Topcap ohne abrutschendes Werkzeug zügig herausschrauben und wieder einsetzen.

Simples Setup
# Simples Setup - die Abstimmung gelingt weiterhin recht einfach, auch der Einbau der Tokens ist zügig erledigt.

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details, Standards und Infos zum Service der RockShox Pike Ultimate findet ihr im folgenden Abschnitt zum Ausklappen:

Technische Daten zum Ausklappen

 DT Swiss F535DVO SapphireFox 34Intend HeroManitou MattocMarzocchi Z2RockShox Pike Ultimate
Federweg130–160 mm120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
0–150 mm100, 120, 160 mm100–140 mm (29")
100–150 mm (27,5")
120–160 mm
Verfügbare Laufradgrößen27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
29"27,5"
27,5+
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
FederLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Stahl, OTT-Negativfeder-EinstellerLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, simultane Befüllung über ein VentilLuft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IRTLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, Ausgleich beim Einfedern
Lowspeed DruckstufeExtern, 9 KlicksExtern, 6 KlicksExtern, 22 Klicks + Open Mode AdjustExtern, 20 KlicksExtern, 5 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 19 Klicks
Highspeed DruckstufeInternExtern, 29 KlicksInternInternExtern, 6 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 5 Klicks
Lowspeed ZugstufeExtern, 28 KlicksExtern, 29 KlicksExtern, 14 KlicksExtern, StufenlosExtern, 11 KlicksExtern, 18 KlicksExtern, 21 Klicks
Highspeed ZugstufeInternInternInternInternInternInternIntern
Volumen-
veränderung
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerKeine, dafür
hydraulischer
Durchschlagschutz 5 Klicks
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-Spacer
Weiteres TuningOTT, 43 KlicksFox Factory TuningHighspeed-Shimstack
leicht entnehmbar für weiteres Tuning
IRT Luftfeder
Einbauhöhe551 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)547,1 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)549 mm (29", 140 FW)552,5 mm (29", 140 FW)551 mm (29", 140 FW)
SchaftTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"; integrierter KonusTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"
Standrohr-
durchmesser
35 mm34 mm34 mmHier Tauchrohr: 35 mm34 mm34 mm35 mm
AchseSchraubachse mit Hebel 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mm
Offset51 mm (29")
44 mm (27,5")
44 mm (29")
42 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
48 mm (29")
51 mm (29")
48 mm (27,5+)
44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
44 mm (27,5")
42, 51 mm (29")
37, 46 mm (27,5")
Einbaubreite110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm
Reifenfreiheit73–75 mm2,5" (29") 3,0" (27,5+)
2,6" (27,5")
2,5" (29")
3,0" (27,5")
75 mm2,6" (29")2,6" (29")
2,8" (27,5")
81 mm
Farbenschwarzschwarz, grün, blauschwarzblau, schwarzschwarzschwarz, rotschwarz, silber
Gewicht (Herstellerangabe)2.090 g1.900 g1.810 g1.830 g2.033 g2.020 g1.832 g (Angabe für 27,5")
Gewicht (nachgewogen)2.194 g2.060 g1.870 g1.839 g1.965 g2.057 g1.877 g
Preis (getestete Version)1.149,00 €899,99 €1.189,00 €1.799,00 €999,99 €699,00 €1.030,00 €

Auf dem Trail

An der RockShox Pike Ultimate findet man recht schnell ein Basis-Setup. Ab Werk ist ein Volumen-Spacer verbaut, die Luftdruck-Empfehlung ist stimmig. Wir starten mit der Highspeed-Druckstufe in der Mitte und einigen Klicks Lowspeed-Zugstufe.

Bergauf verhält sich die Gabel größtenteils unauffällig. Im Testfeld liegt sie am leichteren Ende, was sich auf technischen Auffahrten bezahlt macht. Die Front lässt sich leicht anlupfen, das Vorderrad somit ohne viel Krafteinsatz über Hindernisse heben. Im Wiegetritt arbeitet die sensible Gabel sehr ordentlich mit. Wer auch bergauf gern aus dem Sattel geht und Spaß am zügigen Uphill hat, ist mit der konstant offenen Charger RC2-Dämpfung nicht immer ideal beraten – RockShox bietet aber nach wie vor die RCT3-Kartusche an, bei der sich die Plattform schnell zuschalten lässt.

Bergauf ist die Pike größtenteils unauffällig. Sie wippt im Sitzen nicht und kann durch ihr geringes Gewicht punkten
# Bergauf ist die Pike größtenteils unauffällig. Sie wippt im Sitzen nicht und kann durch ihr geringes Gewicht punkten - wer gern im Wiegetritt unterwegs ist, wird eventuell ein Lockout vermissen, könnte dafür aber auf die RCT3-Dämpfung zurückgreifen.

Nach Einrichten des Basis-Setups korrigieren wir den Luftdruck nach den ersten Ausfahrten minimal nach oben und verbauen weitere Volumen-Spacer. Grund dafür: Die Pike Ultimate steht im Vergleich zu den anderen Gabeln im Test etwas tiefer im Federweg. Angepasst wird also, um die Lenkerhöhe auf das vertraute Maß anzuheben. Abgesehen davon nehmen wir keine größeren Anpassungen mehr am Setup vor.

Die Dämpfung der Pike macht einen guten Job – unter der Sensibilität leidet das Sicherheitsempfinden nicht.

Trotz etwas höherem Luftdruck und zusätzlichem Spacer bleibt die Gabel sehr sensibel. Begeistern kann das vor allem auf längeren, recht ruppigen Abfahrten. Wie die Lyrik Ultimate, kann auch die Pike hier die Kräfte schonen und lange Tage im Sattel für den Oberkörper ein gutes Stück angenehmer gestalten. Die Dämpfung der Pike macht hier einen guten Job – unter der Sensibilität leidet das Sicherheitsempfinden nicht. Die Gabel taucht nicht zu stark ab und erholt sich zügig von Schlägen. Etwas an die Grenzen kommen aber schwere Fahrer. Mit bis zu vier Tokens in der Luftfeder und viel Dämpfung kann die Gabel nicht mehr ganz dieselbe hohe Sensibilität bieten.

Hebt man die Front durch einen Volumen-Spacer und wenige psi mehr etwas an, vereint die Pike Kontrolle und Sicherheitsempfinden mit extrem sensibler Funktion
# Hebt man die Front durch einen Volumen-Spacer und wenige psi mehr etwas an, vereint die Pike Kontrolle und Sicherheitsempfinden mit extrem sensibler Funktion - auf langen Abfahrten spart man Kraft, in schwierigen Bedingungen hält das Vorderrad zuverlässig den Bodenkontakt.

Ist man schnell unterwegs oder fährt viel auf sehr ruppigen Trails, empfehlen wir ein bis zwei Token mehr in der Luftkammer sowie eine etwas härtere Dämpfungs-Abstimmung. Damit verarbeitet die Gabel auch schnelle Schlagabfolgen zuverlässig und erreicht nur selten das Ende des Federwegs. Auch größere Sprünge mit harten Landungen fängt die Gabel so recht sanft ab. Insgesamt hat RockShox einen großen Schritt nach vorne gemacht und ein harmonischeres Gesamtpaket geschaffen, das auf dem Trail sehr viele Fahrer glücklich machen dürfte.

Schnelle Schlagabfolgen verarbeitet die Gabel besser als in den letzten Evolutionsstufen
# Schnelle Schlagabfolgen verarbeitet die Gabel besser als in den letzten Evolutionsstufen - in die Endprogression gleitet man sanft hinein, einzig harte Landungen wurden im Testzeitraum durch spürbare Durchschläge quittiert.

Das ist uns aufgefallen

  • Bedienbarkeit Mit der Highspeed-Druckstufe kommt eine Einstellmöglichkeit hinzu, welche die Topausführung der Pike etwas komplexer macht, als in der Vergangenheit. Aufgrund des klein gehaltenen Einstellbereiches dieser Zusatzoption bleibt die Gabel aber weiterhin sehr anwenderfreundlich und leicht verständlich.
  • Tuning Wer etwas mehr auf die Waage bringt oder flotter unterwegs ist, sollte grundsätzlich zuerst die Luftkammer auf seine Bedürfnisse anpassen. In Summe bedeutet das die Zugabe von zwei bis drei Tokens (Volumenspacern). Wem das noch nicht reicht, der sollte den Luftdruck zusätzlich noch etwas erhöhen. Wir haben gute Erfahrungen im Bereich von wenigen Prozent über der Empfehlung von RockShox.

Fazit – Rock Shox Pike Ultimate

Die RockShox Pike Ultimate ist in der aktuellen Evolutionsstufe auf einem sehr hohen Level angekommen. Man fährt die Gabel weiterhin eher über die Feder, für diese stimmt allerdings die Setup-Empfehlung sehr viel besser als zuvor. Durch eine kleine Anpassung lässt sich die Höhe der Front an das restliche Testfeld angleichen. Danach profitiert man vom sehr sensiblen, aber kontrollierten Fahrverhalten, einer hohen Souveränität im Gelände und einem angenehmen Chassis-Flex, der weder zu steif noch zu weich ausfällt.

Pro
  • Hohe Sensibilität
  • Ausgewogenes Chassis
  • Verbesserte Setup-Empfehlung
Contra
  • Leichte Schwächen bei der Dämpfung unter schweren Fahrern
Fahrer, die ein sehr sensibles Fahrwerk mögen, werden mit der RockShox Pike Ultimate hervorragend bedient.
# Fahrer, die ein sehr sensibles Fahrwerk mögen, werden mit der RockShox Pike Ultimate hervorragend bedient.

RCT3 oder RC2? Für welche Charger-Ausführung würdet ihr euch bei der Pike entscheiden?


Testablauf

Der Federgabel-Test wurde mit zwei Haupttestern und weiteren Testfahrern durchgeführt. Die Haupttester verwendeten dazu für über den gesamten Test-Zeitraum das gleiche, gut bekannte Rad. Im Laufe des Tests wurden alle Federgabeln jeweils individuell über längere Zeiträume von den Testern bewegt. Zusätzlich dazu wurden direkte Vergleichsfahrten am selben Tag gemacht, bei denen die Gabeln mehrmals zwischen den Rädern hin und her getauscht wurden. Mit jeder Gabel wurde ein Grundsetup erarbeitet, von dem aus weiter auf die verschiedenen Teststrecken optimiert wurde. Mit Ausnahme der Vergleichsfahrten im Bikepark wurden alle Höhenmeter selbst erarbeitet.

Hier haben wir die RockShox Pike Ultimate getestet

  • Singletrails: Wechselhaftes Terrain mit technischen Uphill- und Downhill-Passagen. Steile und technische Abfahrten, aber auch flowiges Terrain. Verschiedenste Bedingungen.
  • Bikepark Beerfelden: Kurze Abfahrten, die viele Vergleichsfahrten mit unterschiedlichen Einstellungen ermöglichen. Von harten Böden, bis lose und sandig, ruppig, mit Sprüngen und hohen Geschwindigkeiten.
Testerprofil Jens Staudt – bitte ausklappen
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 56 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Testerprofil Christoph Spath – bitte ausklappen
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel


Preisvergleich

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Manitou Mattoc Pro im Test: Multifunktions-Werkzeug für den Trail

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Manitou Mattoc Pro im Test: Mit der Mattoc schickt Manitou eine etablierte Größe in den Test. Die Federgabel ist seit einigen Jahren im Sortiment und wurde immer weiter entwickelt – im Testfeld ist die Mattoc die vielseitigste Federgabel, wenn man die Einstellmöglichkeiten betrachtet. Wie schlägt sich das 29″-Modell mit 140 mm im Vergleichstest? Türchen Nr.2: Manitou Mattoc Pro.

Manitou Mattoc – Infos und Preise

Einen fixen Einsatzbereich gibt Manitou für die Mattoc nicht an. Eine Mountainbike-Federgabel soll es sein, entsprechend breit ist das Produkt in seiner Varianz aufgestellt. Eine 100 mm-, eine 120 mm- und 160 mm-Version wird angeboten, die Federwege lassen sich intern je nach Version aber weiter anpassen. Damit deckt allein die Mattoc eine Bandbreite von 80 bis 170 mm Federweg ab. Bei den Laufradgrößen bedient man 27,5″ und 29″, auch ein Modell 27,5+ gibt es im Programm. Diese drei Varianten sind dafür jeweils mit einem fixen Offset ausgerüstet: 51 mm bei 29″, 48 mm bei 27.5+ und 44 mm bei 27.5″.

Am getesteten Pro-Modell kann man neben dem Luftdruck auch IRT, Zugstufe, Low- und Highspeed-Druckstufe und das HBO einstellen – diese Einstellungen werden im Kapitel Federung & Dämpfung weiter unten näher erklärt. Wem das zu viel ist: Die Comp-Ausführung ist weit weniger komplex und um einiges günstiger. In Summe bietet die Mattoc Pro also sechs extern verstellbare Parameter. Neben dem Luftdruck kann man auf der Feder-Seite das IRT anpassen. Bei der Dämpfung gibt es einen externen Zugstufen-Versteller, eine Lowspeed-, eine Highspeed-Druckstufe und einen hydraulischen Durchschlagschutz, der ebenfalls extern justierbar ist.

  • Einsatzbereich Mountainbiking, genaue Einordnung seitens Manitou in den Technischen Daten.
  • Laufradgrößen 27,5″; 27,5+/29″; 29″ bis max. 140 mm (getestet)
  • Federweg 80 – 100 mm; 120 – 140 mm; 140 – 170 mm
  • Einstellmöglichkeiten Luftdruck, IRT, Zugstufe, Low- und Highspeed-Druckstufe, HBO
  • Farben schwarz, rot
  • Gewicht 1.965 g
  • www.manitoumtb.com

Preis 999 € (UVP) | Bikemarkt: Manitou Mattoc kaufen

Manitou Mattoc Pro
# Manitou Mattoc Pro - 999 €, 1.965 g, alle Verstellmöglichkeiten mit an Bord.
Diashow: Manitou Mattoc Pro im Test: Multifunktions-Werkzeug für den Trail
Haben wir schon erwähnt, dass die Vielzahl an Möglichkeiten an dieser Gabel gewaltig ist?
Die Manitou Mattoc Pro ist extrem vielseitig. Hervorragende Einstellbarkeit trifft hier auf eine aufwändigere Abstimmung.
Raketentechnik? Uhrwerk?
An der Manitou Mattoc Pro gehen Abstimmung und Funktion der Zugstufe noch stärker mit der Luftfeder einher
Über den Hauptkammer-Druck gibt der Aufkleber an der Gabel Aufschluss
Diashow starten »

Im Detail

Die Manitou Mattoc Pro kennen wir bereits seit einigen Jahren. Auffällig ist sie vor allem aufgrund des Reverse-Arch-Designs, abgesehen von diesem Merkmal ist die Bauweise konventionell. Wenden wir unsere Aufmerksamkeit also der Gabelbrücke zu. Manitous patentierter Ansatz soll zwei entscheidende Vorteile gegenüber der vorne angebrachten Gabelbrücke ausspielen: Bei Anbringung der Gabelbrücke auf der Vorderseite steht die Brücke etwa über der Achse – der vertikale Abstand zwischen Achse und Reifen ist hier am größten. An Manitous Bauweise kann die Gabelbrücke etwas nach unten rutschen, da der vertikale Abstand zwischen Reifen und Achse hier kleiner ist.

Bei gleicher Reifenfreiheit und gleicher Steifigkeit soll das Produkt dadurch etwas leichter werden. Auf der Waage liegt die Mattoc dennoch ziemlich genau im Mittelfeld – das liegt aber vor allem an der Vielzahl an zusätzlichen Technologien, die im Inneren stecken. Mit dem Reverse-Arch-Design muss natürlich auch die Bremse anders verlegt werden, hierfür gibt es am Casting Führungen. Bei der Achse verwendet Manitou weiterhin das geschraubte Hexloc-System.

Das Alleinstellungsmerkmal bei Manitou Federgabeln schlechthin: Der Reverse-Arch
# Das Alleinstellungsmerkmal bei Manitou Federgabeln schlechthin: Der Reverse-Arch - Bei geringerem Gewicht soll mit der nach hinten zeigenden Gabelbrücke auch an der Manitou Mattoc Pro gleich viel Reifenfreiheit und Steifigkeit geboten werden wie an einer vorn angebrachten Brücke.
Geschraubte und verdrehsichere Hexloc-Achse und Post Mount-Bremsaufnahme
# Geschraubte und verdrehsichere Hexloc-Achse und Post Mount-Bremsaufnahme - Obwohl die Mattoc schon so lang am Markt ist, wirkt sie nicht altbacken – im Gegenteil.
Vor allem was die Einsteller angeht wirkt die Manitou Mattoc Pro hochmodern
# Vor allem was die Einsteller angeht wirkt die Manitou Mattoc Pro hochmodern - Abgesehen von der Gabelbrücke setzt der Hersteller auf einen recht klassischen Right-Side-Up-Aufbau ohne Besonderheiten.

Federung & Dämpfung

Schon der Blick auf die Vielzahl an Einstellknöpfen lässt richtig vermuten: Diese Gabel ist vor allem für Leute spannend, die gerne viele verschieden Setups ausprobieren möchten oder aber ein ganz spezielles Fahrverhalten suchen.

Ähnlich wie bei der Intend Hero wird auch an der Mattoc Pro ein Luft-Luft-Federsystem verwendet, bei dem man über ein Ventil beide Luftkammern gleichzeitig befüllt. Ein Überströmkanal entfällt damit, die Gabel muss nicht mehrfach durchgefedert werden, wenn man den Setup einstellt. Befüllt wird über ein Luftventil auf der Unterseite des linken Gabelholms. Aber auch oben sitzt ein Ventil.

Hier kommt die erste Besonderheit an der Mattoc Pro ins Spiel: IRT – Infinite Rate Tune. Dabei handelt es sich um eine Serien- beziehungsweise Reihenschaltung von zwei Positiv-Federn. Vergleichbare Systeme werden von verschiedensten Herstellern verwendet. Neben Manitou bietet auch Formula eine solche Lösung an, nachrüsten kann man es mit Chickadeehills AWK auch in Fox-, CaneCreek- oder RockShox-Federgabeln. Den Federweg kann man an der Mattoc Pro intern durch Spacer verändern. Bauteile, wie beispielsweise ein Airshaft, müssen nicht ausgetauscht werden.

Positiv- und Negativ-Feder werden über dieses Ventil befüllt
# Positiv- und Negativ-Feder werden über dieses Ventil befüllt - Es öffnet beide Kammern gleichzeitig, ein Überströmkanal wird also nicht verwendet.
Oben sitzt die zweite Positiv-Feder: IRT
# Oben sitzt die zweite Positiv-Feder: IRT - Durch die Serienschaltung kann die Luftfeder-Kennlinie sehr genau angepasst werden.

Eine Ecke komplexer ist die MC2-Dämpfungskartusche. Diese verknüpft eine geschwindigkeitsabhängige Dämpfung der Druck- und Zugstufen mit einer positionsabhängigen Endlagendämpfung. Seid ihr noch dabei? Bitte nicht direkt aussteigen und ans Fazit springen, wir versuchen es nochmal etwas einfacher! MC2 ist ein TwinTube-Aufbau, bei dem das Standrohr als äußerer Zylinder fungiert. Um die Volumen-Kompensation im Inneren kümmert sich kein Bladder oder Trennkolben, sondern ein kompressibler Schaumstoff.

Die Druck- und Zugstufe werden klassisch durch Kombination eines Nadelventils für die Lowspeed-Dämpfung und einen Shimstack für die Highspeed-Dämpfung gelöst. Bei der Zugstufe lässt sich von außen nur das Nadelventil beeinflussen. Anders sieht es bei der Druckstufe aus: Neben dem Nadelventil kann auch die Vorspannung auf den Shimstack erhöht werden. Hier setzt man auf gängige Lösungen.

Anders sieht es beim HBO-Einsteller aus: Bei diesem Hydraulic Bottom Out handelt es sich um ein stets geöffnetes Durchflussventil. Dieses nimmt aber erst Einfluss auf die Dämpfung, wenn der Schaft weit genug im Federweg steht. Dann greifen die zwei HBO-Bauteile ineinander und bilden eine nahezu geschlossene Kammer. Damit das aber nicht zum abrupten Stopp führt, kann das Öl über Durchlassbohrungen hinter die HBO-Kammer fließen. Hier sorgt der maximale Volumenstrom für die Endlagendämpfung. Einstellbar ist die Größe des letzten Durchlasses und somit der hydraulische Durchschlagschutz, der von der Luftkennlinie ist unabhängig ist. Clever.

Vorsicht bei Manitou
# Vorsicht bei Manitou - Der Hersteller tauscht die etablierte Farbzuordnung: Blau ist hier die Zugstufe.
Raketentechnik? Uhrwerk?
# Raketentechnik? Uhrwerk? - Scheint so. Tatsächlich gelingen die Einstellungen an dieser Verschachtelung recht einfach.

Setup

Komplex geht es an der Mattoc Pro weiter. Die schiere Anzahl an Parametern kann einen weniger Suspension-affinen Fahrer etwas erschlagen. Bleibt aber bei uns, denn wer versteht, was hinter den Einstellern passiert, profitiert von einem besseren Fahrgefühl. Machen wir also weiter mit der Feder: Die Feder-Kennlinie lässt sich durch das IRT nach Belieben abstimmen. Sowohl den Federwegsanfang als auch das Federwegsende kann man durch geschickt gewählte Druckverhältnisse feintunen. Keine Sorge: Manitou empfiehlt, abhängig vom Fahrergewicht, einen funktionierenden Startwert. Wer sich danach richtet, macht schonmal nichts falsch. Von diesen Luftdrücken ausgehend kann man sich dann in alle Richtungen ausprobieren, um genau das zu finden, was einem am allerbesten passt.

Auf der Seite der Dämpfung gelingt das Setup dann etwas schneller, da die Bandbreite an Klicks bei HBO, LSC und HSC recht klein gehalten ist. Manitou empfiehlt zusätzlich, den HBO-Knopf für den Anfang in der Nullstellung zu belassen und erst nach Bedarf einzusetzen.

Über den Hauptkammer-Druck gibt der Aufkleber an der Gabel Aufschluss
# Über den Hauptkammer-Druck gibt der Aufkleber an der Gabel Aufschluss - Die IRT-Empfehlung gibt es nur im Handbuch beziehungsweise am mitgelieferten Setup-Zettel. Hier gilt dann entweder die Tabelle zu kennen oder mit dem Handy abzufotografieren, damit man auf dem Trail beim Anpassen spicken kann.

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details, Standards und Infos zum Service der Manitou Mattoc findet ihr im folgenden Abschnitt zum Ausklappen:

Technische Daten zum Ausklappen

 DT Swiss F535DVO SapphireFox 34Intend HeroManitou MattocMarzocchi Z2RockShox Pike Ultimate
Federweg130–160 mm120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
0–150 mm100, 120, 160 mm100–140 mm (29")
100–150 mm (27,5")
120–160 mm
Verfügbare Laufradgrößen27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
29"27,5"
27,5+
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
FederLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Stahl, OTT-Negativfeder-EinstellerLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, simultane Befüllung über ein VentilLuft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IRTLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, Ausgleich beim Einfedern
Lowspeed DruckstufeExtern, 9 KlicksExtern, 6 KlicksExtern, 22 Klicks + Open Mode AdjustExtern, 20 KlicksExtern, 5 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 19 Klicks
Highspeed DruckstufeInternExtern, 29 KlicksInternInternExtern, 6 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 5 Klicks
Lowspeed ZugstufeExtern, 28 KlicksExtern, 29 KlicksExtern, 14 KlicksExtern, StufenlosExtern, 11 KlicksExtern, 18 KlicksExtern, 21 Klicks
Highspeed ZugstufeInternInternInternInternInternInternIntern
Volumen-
veränderung
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerKeine, dafür
hydraulischer
Durchschlagschutz 5 Klicks
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-Spacer
Weiteres TuningOTT, 43 KlicksFox Factory TuningHighspeed-Shimstack
leicht entnehmbar für weiteres Tuning
IRT Luftfeder
Einbauhöhe551 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)547,1 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)549 mm (29", 140 FW)552,5 mm (29", 140 FW)551 mm (29", 140 FW)
SchaftTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"; integrierter KonusTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"
Standrohr-
durchmesser
35 mm34 mm34 mmHier Tauchrohr: 35 mm34 mm34 mm35 mm
AchseSchraubachse mit Hebel 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mm
Offset51 mm (29")
44 mm (27,5")
44 mm (29")
42 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
48 mm (29")
51 mm (29")
48 mm (27,5+)
44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
44 mm (27,5")
42, 51 mm (29")
37, 46 mm (27,5")
Einbaubreite110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm
Reifenfreiheit73–75 mm2,5" (29") 3,0" (27,5+)
2,6" (27,5")
2,5" (29")
3,0" (27,5")
75 mm2,6" (29")2,6" (29")
2,8" (27,5")
81 mm
Farbenschwarzschwarz, grün, blauschwarzblau, schwarzschwarzschwarz, rotschwarz, silber
Gewicht (Herstellerangabe)2.090 g1.900 g1.810 g1.830 g2.033 g2.020 g1.832 g (Angabe für 27,5")
Gewicht (nachgewogen)2.194 g2.060 g1.870 g1.839 g1.965 g2.057 g1.877 g
Preis (getestete Version)1.149,00 €899,99 €1.189,00 €1.799,00 €999,99 €699,00 €1.030,00 €

manitou
# manitou

Auf dem Trail

Aufgrund der beinahe endlosen Möglichkeiten ist es schwer, die Mattoc Pro in ihrem Grundcharakter festzunageln. Diese Gabel erlaubt es dem Fahrer nahezu alles zu machen, was man will. Je nach Setup der Luftseite und dem Druckverhältnis zwischen Luftfeder und IRT lässt sich ein sehr feines Ansprechverhalten oder aber auch ein weniger sensibles Arbeiten zu Federwegsbeginn einstellen, sprich mehr Gegendruck in moderatem Gelände. Wer am liebsten einen Wurzel-Staubsauger an der Front fährt, hält den Hauptkammerdruck etwas niedriger als empfohlen und gleicht die IRT-Kammer entsprechend an. Wer kein Wippen im Wiegetritt will, erhöht den Luftkammerdruck und fährt die IRT mit etwas weniger Druck – oder verwendet das Lockout.

Haben wir schon erwähnt, dass die Vielzahl an Möglichkeiten an dieser Gabel gewaltig ist?
# Haben wir schon erwähnt, dass die Vielzahl an Möglichkeiten an dieser Gabel gewaltig ist? - Trotz allem bietet sie nämlich noch einen einfach über die Lowspeed-Druckstufe bedienbaren Lockout. Kann man bergauf also einfach ruhigstellen.

Wer bereit ist zu experimentieren, holt aus der Mattoc Pro allein auf der Luftfederseite schon ein extrem hohes Level an Performance heraus – ganz nach den individuellen Vorlieben.

Wer bereit ist zu experimentieren, holt aus der Mattoc Pro allein auf der Luftfederseite schon ein extrem hohes Level an Performance heraus – ganz nach den individuellen Vorlieben. IRT lässt aber auch eine Linearisierung der Luftfeder-Kennlinie zu, was sich wiederum sehr angenehm auf die Funktion der Zugstufe auswirkt. Mit entsprechendem Feder-Setup arbeitet die Zugstufe – und damit die Gabel – sehr berechenbar und hält den Bodenkontakt zuverlässig. Die Abstimmung der Kennlinie bietet noch einen weiteren Vorteil: Die Druckstufen-Dämpfung muss nicht missbraucht werden, um Schwächen in der Kennlinie auszubügeln. Stattdessen kann man diese gezielt und aufgrund der sehr guten Dämpfungsqualität effizient einsetzen.

Staubsauger oder strammes Sportfahrwerk
# Staubsauger oder strammes Sportfahrwerk - Dank IRT lassen sich beide Seiten des Spektrums und eine Vielzahl an Zwischenwegen finden – rein durch die Abstimmung der Luftfeder.

Dann gibt es noch den HBO-Einsteller, der einem die Möglichkeit gibt, den Durchschlagschutz unabhängig von der Endprogression zu gestalten und das über eine von außen einstellbare, hydraulische Dämpfung. Dieses Feature stellte sich vor allem im akuten Einsatz als sehr praktisch heraus. Hat man mit dem Trail-Bike mal wieder übertrieben und ist doch das Roadgap gesprungen und das Fahrwerk ging auf Block? Zwei Klicks mehr Endlagendämpfung und die Handgelenke werden geschont.

Die Mattoc erlaubt eine ziemlich rabiate Fahrweise auf dem Trail-Bike.

Die große Bandbreite lässt an der Gabel Setups zu, die vor allem abfahrtshungrig sind und die Grenzen zum harten Enduro-Einsatz verschwimmen lassen. Hier erlaubt die Mattoc auch eine ziemlich rabiate Fahrweise auf dem Trail-Bike. Nicht verwunderlich, wenn man die Wurzeln des Gabelmodells bedenkt. Vor ein paar Jahren wurde sie noch in so manchem Enduro-Bike verwendet.

Im Zusammenspiel aus der vielseitig einstellbaren Luftfeder, den drei Druckstufen-Dämpfungs-Einstellungen (LSC, HSC und HBO) und der guten Zugstufe lässt sich die dynamische Fahrhöhe minutiös einstellen. Unter schweren Fahrern werden einem dann aber auch die Grenzen der Manitou Mattoc Pro aufgezeigt. Ihre Steifigkeit ist gut für eine Trail-Federgabel – bei den Geschwindigkeiten, die sie aufgrund ihrer Performance ermöglicht, neigte die Gabel aber mehr zum Flattern als andere Testgabeln.

An der Manitou Mattoc Pro gehen Abstimmung und Funktion der Zugstufe noch stärker mit der Luftfeder einher
# An der Manitou Mattoc Pro gehen Abstimmung und Funktion der Zugstufe noch stärker mit der Luftfeder einher - Pauschal lässt sich hier wenig sagen, außer: Die Dämpfungsqualität ist hoch und mit einer auf Linearität optimierten Federkennlinie folgt die Gabel dem Untergrund hervorragend.
Auch wenn die Druckstufen nur einen kleinen Einstellbereich zulassen, die Dämpfung arbeitet sehr effizient
# Auch wenn die Druckstufen nur einen kleinen Einstellbereich zulassen, die Dämpfung arbeitet sehr effizient - Unterschiede sind spürbar – so lässt sich je nach Kennlinien-Abstimmung sehr gezielt mit der Druckstufe arbeiten.

Das ist uns aufgefallen

  • Buchsenspiel Leider entwickelte sich an unserem Testmuster während dem Testzeitraum Buchsenspiel. So weit nicht schlimm, denn das ist unter Manitous Garantie abgedeckt und wird ausgebessert – dafür muss man das Produkt aber einschicken.
  • Dämpfungsperformance Die Manitou Mattoc Pro kann mit den besten Gabeln im Testfeld mithalten – braucht aber dafür auch einen gewissen Zeitaufwand und ein Verständnis darüber, an welchen Rädchen man drehen sollte.
  • Also alles golden? Während wir im Testprozess gerne die Zeit und die Diskussion investieren, um das letzte Quäntchen aus der Mattoc herauszukitzeln, so ernten wir doch viele seltsame Blicke der Leute, die „einfach nur fahren wollen“. Allein die Optimierung der Luftfeder-Kennlinie dauert an dieser Gabel länger als der gesamte Setup-Prozess bei den bereits komplexeren Mitbewerbern. Vor allem weniger versierte Fahrer waren mit diesem Produkt überfordert und bewegten sich ungern von der Setup-Empfehlung weg. Die ist zwar gelungen, aber dennoch fühlt es sich in dem Fall so an, als würde man ein Schweizer-Taschenmesser mit vielen Funktionen zu kaufen, nur um das Messer zu benutzen. Wer schon ungern den Luftdruck anpasst, sollte sich das günstigere Modell der Mattoc Comp anschauen – weniger Einsteller und weniger Raum für Überforderung und Setup-Fehler.

Fazit – Manitou Mattoc Pro

Die Manitou Mattoc ist nichts für Anwender, die schon mit dem Verständnis einer Druckstufe hadern: Zu komplex und vielfältig sind die Einstellbarkeit von Luftfeder, Dämpfung und die Abhängigkeiten dazwischen. Wer aber bereit ist, sich genügend Zeit für die Feinabstimmung der Manitou Mattoc zu lassen, erhält eine Federgabel mit genau dem Fahrverhalten, das man sich wünscht. Richtig eingestellt, konkurriert die Mattoc fast schon mit größeren Enduro-Federgabeln.

Pro
  • Luftfeder-Abstimmungsmöglichkeit
  • HBO-Durchschlagschutz
  • Qualität der Zugstufe
Contra
  • Buchsenspiel
  • Für schwere/schnelle Fahrer zu weich
  • Nicht jeder durchschaut alle Funktionen

Zu viel oder genau richtig – was haltet ihr von diesem Multifunktions-Werkzeug für den Trail?

Die Manitou Mattoc Pro ist extrem vielseitig. Hervorragende Einstellbarkeit trifft hier auf eine aufwändigere Abstimmung.
# Die Manitou Mattoc Pro ist extrem vielseitig. Hervorragende Einstellbarkeit trifft hier auf eine aufwändigere Abstimmung.

Testablauf

Der Federgabel-Test wurde mit zwei Haupttestern und weiteren Testfahrern durchgeführt. Die Haupttester verwendeten dazu für über den gesamten Test-Zeitraum das gleiche, gut bekannte Rad. Im Laufe des Tests wurden alle Federgabeln jeweils individuell über längere Zeiträume von den Testern bewegt. Zusätzlich dazu wurden direkte Vergleichsfahrten am gleichen Tag gemacht, bei denen die Gabeln mehrmals zwischen den Rädern hin und her getauscht wurden. Mit jeder Gabel wurde ein Grund-Setup erarbeitet, von dem aus weiter auf die verschiedenen Teststrecken optimiert wurde. Mit Ausnahme der Vergleichsfahrten im Bikepark wurden alle Höhenmeter selbst erarbeitet.

Hier haben wir die Manitou Mattoc getestet

  • Bikepark Beerfelden: Kurze Abfahrten, die viele Vergleichsfahrten mit unterschiedlichen Einstellungen ermöglichen. Von harten Böden, bis lose und sandig, ruppig, mit Sprüngen und hohen Geschwindigkeiten.
  • Singletrails: Wechselhaftes Terrain mit technischen Uphill- und Downhill-Passagen. Steile und technische Abfahrten, aber auch flowiges Terrain. Verschiedenste Bedingungen.
Testerprofil Jens Staudt – bitte ausklappen
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 56 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Testerprofil Christoph Spath – bitte ausklappen
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel


Preisvergleich

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RockShox SID Ultimate im Test: Bereit für ganz große Siege

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RockShox SID Ultimate im Test: Zeit für Veränderungen! Die neue SID Ultimate wurde für die MY21-Produktpalette komplett neu aufgelegt. RockShox bietet die neue SID einerseits als Super Light-Version mit 32 mm-Standrohren und optimiertem Gewicht für XC-Racer an, anderseits kommt für Down-Country-Bikes ein interessantes Pendant mit 35 mm dicken Standrohren auf den Markt. Die Charger Race Day-Dämpfung sowie die DebonAir-Luftfeder wurden grundlegend überarbeitet und sollen die Performance der Gabel massiv verbessern. Kann die neue SID Ultimate auf dem Trail überzeugen? Wir konnten die Gabel vorab testen!

RockShox SID Ultimate: Infos und Preise

Das XC-Federgabel- und Dämpfer-Lineup der Amerikaner wurde stark modifiziert. Neben der neuen SID-Federgabel erscheint erstmals der dazu passende, SIDLuxe genannte Dämpfer auf dem Markt (RockShox SIDLuxe Ultimate im ersten Test), der in Kombination mit der SID ein optimales Suspension-Duo bilden soll. Die SID-Federgabel gibt es in zwei Varianten: Als SID SL Ultimate mit 100 mm Federweg und schlanken 1315 Gramm und als steifere Ultimate-Gabel mit wahlweise 100, 110 oder 120 mm Federweg und 35 mm-Standrohren. Die Produkte sind jeweils auch als vergünstigte Select-Modelle verfügbar.

  • Laufradgrößen 29“
  • Federweg 100 mm (SID SL Ultimate) / 120 mm (SID Ultimate, absenkbar auf 100 bzw. 110 mm)
  • Feder DebonAir-Luftfeder
  • Dämpfung Charger Race Day
  • Farben SID-blau, Hochglanz-Schwarz
  • Standrohrdurchmesser 32 mm (SID SL Ultimate) / 35 mm (SID Ultimate)
  • Offset 44 mm
  • Achsmaß Boost 15 x 110 mm
  • Gewicht 1315 g (SID SL Ultimate, nachgewogen) / 1517 g (SID Ultimate, nachgewogen)
  • Verfügbarkeit ab März 2020
  • www.sram.com

Preise (UVP) 949 € (SID SL Ultimate) / 1.059 € (SID Ultimate)

Die neue SID SL Ultimate
# Die neue SID SL Ultimate - Im Grunde genommen wurde das Innenleben der SID einmal auf links gedreht. Neue Feder, neue Dämpfung, neues Layout! Die SL Variante wiegt dabei lediglich 1315 Gramm und kostet 949 € (UVP).
Diashow: RockShox SID Ultimate im Test: Bereit für ganz große Siege?
Charger Race Day Kartusche
Feinfühligkeit
rock-shox-charger-race-day-4733
Der Rebound kann mit Hilfe einer aufgesteckten Nadel angepasst werden
SID SL Select
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SID SL Select
# SID SL Select - In der neuen SID SL Select kommt die bewährte Charger RL-Dämpfung sowie die neue DebonAir Luftfeder zum Einsatz. Die Gabel wiegt 1468 Gramm (Herstellerangabe), ist ab März 2020 verfügbar und kostet 729 € (UVP).
SID Select
# SID Select - Das Pendant zur SID SL Select. Die Gabel ist mit 120 mm Federweg und 35 mm Standrohren im Handel erhältlich und wiegt 1671 Gramm (Herstellerangabe). Die Gabel ist ab März 2020 verfügbar und kostet 839 € (UVP).

Im Detail

Der Produktname der SID bleibt zwar gleich, das Innenleben hat hingegen wenig bis gar nichts mehr mit dem Vorgängermodell aus der MY20-Reihe gemein. Werfen wir zunächst einen Blick auf die neu entwickelte Charger Race Day-Dämpfung. Schon der bloße Anblick der Kartusche lässt das Herz von XC-Fetischisten höherschlagen, denn die minimalistisch gehaltene Dämpfereinheit der SID-SL Gabel bringt lediglich nachgewogene 82 Gramm auf die Waage. Der Materialeinsatz wurde hierbei gezielt reduziert, frei nach dem Motto: „Dort wo kein Material benötigt wird, wird auch keins verbaut“. Die Topcap wurde beispielsweise an einzelnen Stellen ausgefräst, sodass das Gesamtgewicht gedrückt werden konnte. Jedes einzelne Bauteil der Kartusche wurde zusätzlich verkleinert, wodurch weniger Dämpfungsöl verwendet werden konnte. Die Dämpfung besitzt eine zweistufige Druckstufeneinstellung – offen und geschlossen –, die über ein TwistLoc-System vom Lenker aus praktisch bedient werden kann. Zudem besitzt die SID einen einstellbaren Low-Speed-Rebound.

Die Charger Race Day Dämpfung ist minimalistisch gehalten
# Die Charger Race Day Dämpfung ist minimalistisch gehalten - Für die SID SL Ultimate bringt die Kartusche lediglich 82 Gramm auf die Waage
Der Rebound kann mit Hilfe einer aufgesteckten Nadel angepasst werden
# Der Rebound kann mit Hilfe einer aufgesteckten Nadel angepasst werden - Während der Fahrt ist der Schlüssel fest eingerastet, sodass er zu keinem Zeitpunkt verloren gehen sollte.
Dieses spezielle Innensechskant-Werkzeug kann auch abgezogen werden
# Dieses spezielle Innensechskant-Werkzeug kann auch abgezogen werden - Somit kann man mit ein und demselben Werkzeug den Rebound von Gabel und SIDLuxe-Dämpfer einstellen.
Weitere Bilder der Charger Race Day-Kartusche zum Ausklappen

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# rock-shox-charger-race-day-4720
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# rock-shox-charger-race-day-4723

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# rock-shox-charger-race-day-4735
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# rock-shox-charger-race-day-4741

Zusätzlich wurde die DebonAir Luftfeder modifiziert – mit dem Ziel, den XC-Piloten und -pilotinnen mehr Kontrolle auf dem Trail zu schenken. Der Dimple, also der Druckausgleichskanal zwischen Positiv- und Negativ-Kammer, ist – im Vergleich zum Vorgängermodell – im Standrohr etwas weiter unten angeordnet, was laut RockShox den Druckausgleich zwischen den Kammern optimieren und die Federgabel so höher im Federweg stehen lassen soll. Das Innenleben der SID erinnert in Form und Größe somit etwas dem der Modelle Pike oder Lyrik, besitzen allerdings in erster Linie durch die Position des Dimples XC-spezifische Anforderungen. Die SID steht, wie beschrieben, etwas höher im Federweg als Pike oder Lyrik und soll bei einem Sag zwischen 15 und 25 Prozent optimal arbeiten. Zum Vergleich: RockShox empfiehlt bei der Pike oder der Lyrik einen Sag zwischen 25 und 35 Prozent. Durch diese Maßnahmen soll auch die Kennlinie der SID beeinflusst werden: Ziel vom RockShox ist es, bei einer möglichst progressiven Kennlinie eine hohe Feinfühligkeit zu Beginn des Federwegsbereich zu erzielen.

Schlicht gehaltene Abdeckkappe
# Schlicht gehaltene Abdeckkappe - Durch die minimalistische Kappe lassen sich auch Volumenspacer schneller einbauen
Bei wie viel Sag arbeitet die Gabel am besten?
# Bei wie viel Sag arbeitet die Gabel am besten? - RockShox empfielt, in der neuen SID einen Sag zwischen 15 und 25 Prozent zu fahren

Carbon adé! Auch die Gabelkrone wurde überarbeitet. Signifikant ist hierbei in erster Linie, dass die Krone nun wieder aus Aluminium besteht und nicht mehr wie beim MY20-Modell aus Carbon. Einerseits seien die Ingenieure bei RockShox zu dem Ergebnis gekommen, dass die maximale Performance der Gabel mit einer Aluminiumkrone entlockt werden kann, andererseits sprächen auch fertigungstechnische Aspekte für dieses Material. Die Entwicklungsdauer von Carbon-Bauteilen ist deutlich länger, weshalb auch der Preis für den Endkunden deutlich höher sein könnte. Die neuen Alu-Kronen sind eloxiert und wurden aus dem Vollen gefräst, wodurch zusätzlich ein optisch ansprechendes Gesamtbild entsteht.

DIe Gabelkrone der neuen SID besteht aus Aluminium
# DIe Gabelkrone der neuen SID besteht aus Aluminium - Das Bauteil ist aus einem Block CNC-gefräst und erhält somit eine optisch ansprechende Form.
Foto Jens Staudt Sid Ultimate Test-2857
# Foto Jens Staudt Sid Ultimate Test-2857
Foto Jens Staudt Sid Ultimate Test-2838
# Foto Jens Staudt Sid Ultimate Test-2838

Auch die Struktur der Gabel, beispielsweise an der Brücke deutlich zu erkennen, will RockShox optimiert haben. Kraftflüsse an der Gabel wurden analysiert und unnötiges Material eingespart, wodurch das Gewicht etwas gesunken ist. Rein performance-technisch verspricht RockShox zudem weitere Optimierungen: Verbesserungen der Toleranzen und der Passgenauigkeit zwischen Stand- und Tauchrohreinheit in Kombination mit reibungsarmen SKF-Dichtungen sollen die Losbrechkraft weiter minimiert haben.

Auch die Oberfläche der SID Ultimate wurde im Vergleich zum Vorgängermodell modifiziert
# Auch die Oberfläche der SID Ultimate wurde im Vergleich zum Vorgängermodell modifiziert - Um Gewicht einzusparen, wurde anhand von Kraftflüssen ermittelt, an welchen Stellen Material vonnöten ist und an welchen nicht.
Alle Gewichte zum Ausklappen

SID SL Ultimate
# SID SL Ultimate - 1315 Gramm
SID Ultimate
# SID Ultimate - 1517 Gramm

Charger Race Day Kartusche
# Charger Race Day Kartusche - 82 Gramm
Schutzblech SID Ultimate
# Schutzblech SID Ultimate - 37 Gramm

Auf dem Trail

Als Teileträger für die die SID Ultimate mit 120 mm Federweg diente uns ein Norco Revolver. Ohne Zweifel kann man dieses Bike in die neue Kategorie der Down-Country-Bikes einordnen, womit es perfekt zur Zielsetzung der neuen SID Ultimate Gabel passt. Wie schlägt sich die SID nun in unserem Test?

Wie von RockShox-Federgabeln gewohnt findet sich auf der Rückseite des Castings eine Luftdrucktabelle mit Empfehlungen für das individuelle Fahrergewicht. Bei der Zug- und Druckstufe verlässt man sich hingegen auf seine eigenen Vorlieben. Nachdem das Setup für die erste Testfahrt eingestellt ist, begebe ich mich ohne zu zögern auf die Trails und bin schon nach wenigen Metern baff: Die Gabel arbeitet derart feinfühlig im ersten Federwegsdrittel wie wohl kaum ein anderes Pendant auf dem Markt. Ungewohnt oder unpassend für den Cross Country-Bereich? In jedem Fall muss man sich auf diese äußerst sensible Art der SID einlassen, da sie für XC-Fahrer in diesem Maße zunächst eher ungewohnt, ja für Racer fast schon unpassend erscheint.

Ist der neue Ansatz zu komfortorientiert? Keineswegs. Schnell lernt man die Vorzüge zu schätzen: Auf flachen, unebenen Passagen bügelt die Gabel alles weg, was einem im Weg steht.

Ist der neue Ansatz also zu komfortorientiert? Keineswegs. Schnell lernt man die Vorzüge zu schätzen: Auf flachen, unebenen Passagen bügelt die Gabel alles weg, was einem im Weg steht. Auch größere Hindernisse wie beispielsweise hohe Wurzeln können in sehr steilen Bergauf-Abschnitten noch überwunden werden. Man bleibt weniger hängen, weil die feinfühlige Gabel den Federweg schnell und willig frei gibt. Straffere Konkurrenzprodukte kommen hier deutlich früher an ihre Grenzen.

Die Gabel arbeitet extrem feinfühlig im ersten Federwegsdrittel
# Die Gabel arbeitet extrem feinfühlig im ersten Federwegsdrittel - Im Uphill bügelt die neue SID Wurzeln einfach nur weg

Fährt man mit geöffneter Gabel im Wiegetritt, sorgt das erste sensible Federwegsdrittel dafür, dass sich die SID hier entsprechend aktiv verhält. Das daraus resultierende Wippen sorgt für mehr Anstrengung im Oberkörpers. Unterschiedliche Luftdrücke in der Gabel ließen diese Sensibilität nur bedingt beeinflussen, aufgrund der Position des Dimples zwischen Positiv- und Negativ-Kammer kann das feinfühlige Ansprechverhalten im Nachhinein auch kaum modifiziert werden. Der Fahrer wird also in einigen Passagen dazu gezwungen, öfter den Lockout-Hebel der Gabel zu bedienen.

Als absolut empfehlenswert und äußerst praktikabel präsentierte sich hierbei der RockShox TwistLoc in unserem Test. Ohne den Griff loszulassen und in Windeseile kann mithilfe des Drehgriffs nicht nur die Gabel, sondern auch gleichzeitig der Dämpfer angesteuert werden. Die Montage des TwistLocs funktioniert schnell und unkompliziert.

Ist man mit gesperrtem Fahrwerk unterwegs, verzeiht die SID den einen oder anderen leichten Schlag problemlos, sodass auf leicht unebenen Uphillpassagen mit geschlossener Gabel die Berge gut erklommen werden können. Erwähnt werden sollte hierbei allerdings, dass bei der neuen SID Ultimate eine gesperrte Gabel wirklich eine gesperrte Gabel ist: Die SID gibt im geschlossenem Zustand nicht einmal minimal den Federweg frei, was XC-Spezialisten als äußerst positiv wahrnehmen dürften. Wer sich dennoch etwas Komfort in solchen Situationen wünscht, dem sei, wie in unserem Testbike verbaut, empfohlen, auf etwas breitere Reifen mit geringem Luftdruck zu setzen, sodass man in punkto Grip und Komfort auch in gesperrtem Zustand keine Abstriche machen muss. Sollte man einmal vergessen, den Lockout-Hebel rechtzeitig zu öffnen, gibt die SID bei extrem starken Schlägen mit Hilfe eines Blow-Off-Ventils den Federweg frei, sodass auch das Innenleben der Gabel geschützt wird.

Im Wiegetritt sinkt die Gabel aufgrund der Sensibiltät auch früh in den Federweg
# Im Wiegetritt sinkt die Gabel aufgrund der Sensibiltät auch früh in den Federweg - Der Fahrer muss deutlich aktiver mit dem Lockout-Hebel arbeiten und genau abwägen, an welchen Stellen die Gabel geöffnet oder geschlossen sein soll.

Und wie verhält sich die neue SID im Downhill? Äußerst progressiv. Die Vorteile des sensiblen ersten Federwegsdrittels machen sich in der Abfahrt in erster Linie auf schnellen, leicht unebenen Abfahrten bemerkbar. Man fliegt regelrecht über die Hindernisse, hat zu keinem Zeitpunkt ein unsicheres Gefühl und der Spaßfaktor steigt deutlich. Knallt es vom Untergrund auch mal ordentlich, wird die Kennlinie deutlich progressiver. Grobe Schläge schluckt die SID ohne Probleme weg. Wer die neue SID mit 120 mm Federweg ans Federwegsende bringen möchte, muss es schon ordentlich krachen lassen. Die Gabel bietet selbst ohne Token eine derart hohe Endprogression, dass wir uns schon hohe Drops auf gebauten Strecken suchen mussten, um den Federweg voll auszunutzen. Wer theoretisch das fahrtechnische Können besitzt, könnte rein vom Potential der Gabel damit auch über einzelne Strecken in Bikeparks fetzen.

Die Kennline verläuft äußerst progressiv
# Die Kennline verläuft äußerst progressiv - Noch nie konnten wir im Vorfeld eine XC-Gabel mit einer derartigen Kennlinie testen. Schnelle Abfahren meistert die SID mühelos, bügelt feinfühlig die Schläge weg und vermittelt eine gehörige Portion an Sicherheit. Um die SID schlussendlich aber ans Limit zu bekommen, müssen schon größere Drops her.

Zusätzlich überzeugen konnte uns die Steifigkeit der neuen SID. Die Feinfühligkeit der Gabel lässt auf Trails hohe Geschwindigkeiten zu, ohne dass das Bike nervös wird. Einerseits spricht schon dieses sensible Ansprechverhalten für ein hohes Maß an Biegesteifigkeit, andererseits überzeugt uns auch die Torsionssteifigkeit. Geht es mit diesen Geschwindigkeiten in Kurven oder Anlieger, ist es enorm wichtig, dass die Linie optimal gehalten werden kann und die Gabel nicht ausbricht. Während unseres Tests konnten wir dahingehend keine negativen Erfahrungen sammeln.

Wir konnten die Gabel vorab über einen Zeitraum von zwei Monaten testen, währenddessen sind uns in punkto Haltbarkeit keine negativen Aspekte aufgefallen. Wir werden die Gabel in einem Langzeittest weiterhin auf Herz und Nieren prüfen und euch nach einer längeren, weiteren Testphase über unsere Erfahrungen mit der SID Ultimate informieren. Auch ein Test der leichteren SID SL Ultimate wird im Rahmen des Langzeittest noch folgen.

Foto Jens Staudt Sid Ultimate Test-2894
# Foto Jens Staudt Sid Ultimate Test-2894

Das ist uns aufgefallen

  • Feinfühligkeit Die SID Ultimate bietet ein hohes Maß an Traktion und ist zweifelsfrei eine der sensibelsten XC-Gabeln auf dem Markt.
  • Progression Die Kennlinie der SID Ultimate ist äußerst progressiv. Tokens werden praktisch keine benötigt, ans Limit lässt sich die Gabel nur schwer bringen.
  • TwistLoc Der TwistLoc überzeugte uns auf ganzer Linie. Ohne Mucken und äußerst zuverlässig verrichtet die Lock Out-Ansteuerung ihren Dienst. Der Drehgriff ist zudem äußerst praktisch und lässt sich schnell und einfach montieren.
  • Schutzblech An der SID Ultimate lässt sich ein kleines Schutzblech anbringen. Vor allem bei matschigen, winterlichen Ausfahrten ein geschicktes Gimmick, im Sommer ist es in einer Minute abmontiert. An der SID SL Ultimate kann es nicht befestigt werden.
Feinfühligkeit
# Feinfühligkeit - Gerade auf schnellen Abfahrten arbeitet die SID Ultimate im unteren Federwegsdrittel extrem sensibel und schluckt kleine Schläge brilliant weg
Hohe Endprogression
# Hohe Endprogression - Derart kleine Absätze wie auf dem Bild bringen die SID noch lange nicht an ihre Grenzen. Da muss schon deutlich mehr kommen!
TwistLoc
# TwistLoc - Der Lockout-Drehgriff funktioniert tadellos und lässt sich sehr gut bedienen. Federgabel und Dämpfer werden damit gleichzeitig aktuiert.
Schutzblech
# Schutzblech - An der SID Ultimate lässt sich ein kleines Schutzblech montieren. Gerade in den letzten kalt-nassen Tagen fanden wir das Tool praktisch.

Fazit – RockShox SID Ultimate

Die RockShox SID Gabel war schon in der Vergangenheit Dauergast auf dem Weltcup-Podium. Nun kommt die Gabel komplett modifiziert auf den Markt. Ist die neue RockShox SID Ultimate besser als ihr Vorgänger? Klare Antwort: Ja! Die Sensibilität im unteren Federwegsdrittel sucht ihresgleichen, die Endprogression ist beeindruckend hoch. Durch die Feinfühligkeit kann der Fahrer vor allem im Sitzen über unebene Passagen regelrecht drüberfliegen, muss dafür im Wiegetritt aber auch öfter den Lockout-Hebel zu bedienen. Mithilfe des TwistLoc-Hebels funktioniert dies jedoch sehr gut.

Pro
  • Sehr feinfühlig im unteren Federwegsdrittel
  • Hohe Endprogression
  • Guter Preis bei geringem Gewicht
Contra
Eine Gabel zum Siegen?
# Eine Gabel zum Siegen? - Wir würden sagen: Ja! Im Vergleich zu Konkurrenzprodukten muss der Lockout vor allem in Uphill-Passagen deutlich öfter und aktiver bedient werden. Hat man Dreh mit dem TwistLoc allerdings raus, kann man in Anstiegen mit hoher Effizenz die Berge erklimmen und im Downhill die volle Bandbreite in jeder Situation, von extremer Feinfühligkeit bis äußerst hoher Endprogression, erleben.

Was haltet ihr von der neuen RockShox SID Ultimate?


Testablauf

Die RockShox SID Ultimate mit 120 mm Federweg wurde in einem Norco Revolver getestet, das uns von SRAM für die Testphase zur Verfügung gestellt wurde. Insgesamt konnten wir die Gabel über zwei Monate vorab testen.

Hier haben wir die SID Ultimate getestet

  • Schwäbische Alb Kalksteinboden, der insbesondere bei nassen Bedingungen besondere Herausforderungen bietet. Die Trailbeschaffenheit wechselt von vielen wurzeligen und steinigen Passagen bis hin zu engen, aber meist flowig zu befahrenen Spitzkehrentrails.
  • Bikepark Albstadt Vereinzelte Abfahrten im Bikepark Albstadt. Größere Drops, schnelle, flowige Passagen sowie größere Wurzelabschnitte.
  • Stuttgart Trails rund um Stuttgart. Meist flowig und schnell zu befahren.
Testerprofil Tobias Sindlinger – bitte ausklappen
Tester-Profil: Tobias Sindlinger
Körpergröße 182 cm
Schrittlänge 88 cm
Oberkörperlänge 60 cm
Armlänge 63 cm
Gewicht 74 kg
Tobi fühlt sich vor allem im XC-Metier sehr wohl. Erfahrungen sammelte er bei internationalen XC-, langen Marathon- und schweren Etappenrennen. Am liebsten fährt er technisch anspruchsvolle Trails bergauf sowie bergab auf einem reinrassigen XC-Race-Fully!
Fahrstil
Bergab zügig, aber saubere Linie; bergauf meist gleichmäßig
Ich fahre hauptsächlich
XC, vereinzelt Marathon- und Etappenrennen
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, für eine optimale Traktion – auch in Anstiegen
Vorlieben bei der Geometrie
Kompakte Sitzposition; kurzer Hinterbau für mehr Agilität; tiefe Front

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Fox 34 Factory im Test: Der Platzfuchs auf dem Trail

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Fox 34 Factory im Test: Neben RockShox Pike und Manitou Mattoc ist die Fox 34 wohl die traditionsreichste Federgabel in unserem Testfeld. Altbacken ist die Trail-Federgabel der US-Amerikaner deswegen aber nicht: Erst gerade zum anstehenden Modelljahr 2020 gab es wieder eine Überarbeitung der Fit4-Dämpfung. Kann das leichte, in Kashima gehüllte Trail-Flaggschiff mit den Neuerungen überzeugen? Türchen Nr. 7: Die Fox 34 Factory!

Fox 34 Factory – Infos und Preise

Fox bietet seine 34 in drei Varianten an: Als Trail-Federgabel, leichtere Stepcast-Variante und speziell für den Einsatz am E-MTB. Die Fox 34 Stepcast mit Stufe im Casting ist auf 120 mm limitiert, wird dafür als Factory- und Performance-Version angeboten. Ebenso auf 120 mm limitiert ist die 34 für das E-Bike, die jedoch nur als Performance-Modell angeboten wird. Das breiteste Spektrum gibt es an der klassischen 34: Verfügbar für die Laufradgrößen 27,5″ und 29″, in Factory-, Performance Elite- und Performance-Ausführung sowie verschiedenen Federwegs-Abstufungen: 120 mm bis 150 mm Federweg für die kleineren Laufräder, 120 mm bis 140 mm für 29er.

Im Gegensatz zum Enduro-Flaggschiff 36 setzt die getestete Factory 34 weiterhin auf die Fit-Dämpfungskartusche mit Bladder. Gleiches Innenleben mit anderer Standrohrbeschichtung bekommt man bei Performance-Elite, Grip-Dämpfung gibt es im reinen Performance-Level. Federseitig verwendet der Hersteller bei allen Modellen die aktuellste Ausführung der EVOL-Luftfeder.

  • Einsatzbereich Lightweight Trail, Trail, E-Bike Trail
  • Laufradgrößen 27,5″; 29″
  • Federweg 120 mm – 150 mm
  • Einstellmöglichkeiten Luftdruck, Lowspeed-Zug- und Druckstufe, 3-way-Adjust-Plattform
  • Farben schwarz
  • Gewicht 1.870 g
  • www.ridefox.com

Preis 1.189 € (UVP) | Bikemarkt: Fox 34 Factory kaufen

Fox 34 Factory
# Fox 34 Factory - 1.189 €, 1.870 g, Kashima all the way
Diashow: Fox 34 Factory im Test: Was kann der Platzfuchs?
Sensibel auch bei kleinen Schlägen
Ein Ventil befüllt die Positiv-Feder
Leicht, komfortabel und mit hervorragender Performance gesegnet, die Fox 34 Factory weiß zu überzeugen.
Fit4 – hier arbeitet weiterhin ein Bladder
Post Mount-Bremsaufnahme und Steckachse
Diashow starten »

Im Detail

Die Fox 34 ist schon so lange auf dem Markt, dass man hier weniger auf Überraschungen als vielmehr hohe Fertigungsqualität trifft: Die schwarz-goldene Federgabel hat vielleicht nicht den Charme einer Intend, dennoch wirkt sie wie aus einem Guss. Mit den namensgebenden 34 mm im Durchmesser bietenden Standrohren wird die Gabel nach wie vor in Right-Side-Up-Bauweise produziert. Der Leitungshalter ist ans Casting geschraubt, Fox setzt auf eine Steckachse mit Quick-Release-Hebel und verbaut eine Post Mount-Bremsaufnahme.

Im Testfeld angelt sie sich in Summe gleich zweimal den zweiten Platz: Sie ist die zweitleichteste Gabel – und die zweitteuerste. Aber da geht noch was: Mit der 77 g schweren QR-Achse an der Front bringt die 34 es auf 1.870 g. Für 61 € kann man die 42 g leichtere Kabolt-Achse nachrüsten, bringt die 34 dann auf federleichte 1.828 g und damit an die Spitze des Testfeldes.

Die Fox 34 Factory wirkt wie aus einem Guss
# Die Fox 34 Factory wirkt wie aus einem Guss - Schwarzer, seidenmatter Lack und Kashima-Standrohre machen einiges her.
Post Mount-Bremsaufnahme und Steckachse
# Post Mount-Bremsaufnahme und Steckachse - An der 34 könnte man die Kabolt-Steckachse nachrüsten und so weitere 42 g sparen.
An der 34 gibt es die Möglichkeit, die Live Valve-Sensorik zu verbauen
# An der 34 gibt es die Möglichkeit, die Live Valve-Sensorik zu verbauen - Ab Werk gibt es das aber momentan nur für 34 Step-Cast-Gabeln bei Pivot und Scott.

Federung & Dämpfung

Wie bereits bei der Marzocchi Z2 beschrieben, kommt hier die aktuellste Ausführung der EVOL-Luftfeder zum Einsatz. Fox setzt auf ein Luft-Luft-System, dass sich via Überströmkanal selbst ausgleicht. EVOL deutet auf die vergrößerte Negativ-Feder der Federgabel hin. Das Positiv-Volumen lässt sich aufgrund des Überströmkanals nur mit Spacern anpassen, diese sind aber schnell unterhalb der Topcap eingeklickt.

Wie auch bei Marzocchi und RockShox ist eine Federwegsänderung an Kosten gebunden. Will man die 34 im Hub reduzieren, muss man einen kürzeren Airshaft erwerben und im linken Gabelholm verbauen.

EVOL bezieht sich auf die Negativ-Luftfeder
# EVOL bezieht sich auf die Negativ-Luftfeder - Diese ist in den letzten Jahren vergrößert worden.
Ein Ventil befüllt die Positiv-Feder
# Ein Ventil befüllt die Positiv-Feder - ein Überströmkanal die Negativ-Feder.

Auch die Dämpfung ist rein funktionell unverändert, Fox verwendet weiterhin einen Monotube-Aufbau mit Bladder. Zum Jahr Modelljahr 2020 änderte sich an der Fit4-Kartusche aber der Schaftdurchmesser: Anstatt der vorher verwendeten 10 mm setzt man jetzt auf einen 8 mm-Schaft. Weniger verdrängtes Öl bedeutet weniger Druck auf die Ventile, was laut Fox vor allem den Komfort verbessert haben soll. Mit dem schmaleren Schaftdurchmesser musste natürlich auch die Abstimmung geändert werden, um optimal auf die geänderten Flussmengen zu reagieren.

Wie sieht die Fit4-Dämpfung aber eigentlich aus? Vor allem die Druckstufen-Einheit ist interessant aufgebaut: Verstellen kann man von außen die Position eines sogenannten Butterfly-Shims und des Lowspeed-Druckstufen-Durchlasses. Fix ist hingegen der Shimstack, dieser deckt gleich zwei Ventile ab. Im offenen Modus lässt der Butterfly-Shim den Ölfluss auf alle Kanäle offen. Stellt man auf den mittleren Modus des blauen Reglers, wird der Ölfluss an der Lowspeed-Druckstufe unterbrochen. Sämtlicher Ölfluss wird durch die Highspeed-Bohrungen auf den Shimstack geleitet.

Im Lock-Modus wird auch dieser Weg versperrt. Bei harten Einschlägen im Lock-Modus kann das Öl aber über einen Teil des Shimstacks, der als Blowoff-Ventil dient, auf den Highspeed-Stack fließen.

Open Mode-Einsteller, Plattform und Lockout
# Open Mode-Einsteller, Plattform und Lockout - Die Dämpfungsarchitektur dahinter ist sehr spannend.
Fit4 – hier arbeitet weiterhin ein Bladder
# Fit4 – hier arbeitet weiterhin ein Bladder - An der Zugstufe kann nur das Nadelventil für den Lowspeed-Rebound von außen verstellt werden.

Setup

An der Gabel ist eine Setup-Empfehlung aufgeklebt, die ziemlich perfekt passt, um mit dem Heck in Balance zu sein. Fox empfiehlt zudem ein dem Luftdruck entsprechenden Zugstufen-Setup und gibt den Hinweis, die Gabel zum Anfang mit fast offener Open Mode-Einstellung zu fahren. Eine gute Hilfe, um noch schneller zum persönlichen Optimum zu finden.

Der blaue Hebel auf der Oberseite lässt sich in einem offenen, mittleren und einem gelockten Modus positionieren – je nach Gelände kann man mit diesen drei Einstellungen spielen. Ähnlich wie bei der Marzocchi Z2 lag die Setup-Empfehlung bereits nah an unseren Vorlieben.

Fast alles steht drauf
# Fast alles steht drauf - Lediglich die Druckstufen-Empfehlung für den Anfang muss man im Benutzerhandbuch nachlesen – 18 Klicks ab geschlossen soll man einstellen.

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details, Standards und Infos zum Service der Fox 34 Factory findet ihr im folgenden Abschnitt zum Ausklappen:

Technische Daten zum Ausklappen

 DT Swiss F535DVO SapphireFox 34Intend HeroManitou MattocMarzocchi Z2RockShox Pike Ultimate
Federweg130–160 mm120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
0–150 mm100, 120, 160 mm100–140 mm (29")
100–150 mm (27,5")
120–160 mm
Verfügbare Laufradgrößen27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
29"27,5"
27,5+
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
FederLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Stahl, OTT-Negativfeder-EinstellerLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, simultane Befüllung über ein VentilLuft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IRTLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, Ausgleich beim Einfedern
Lowspeed DruckstufeExtern, 9 KlicksExtern, 6 KlicksExtern, 22 Klicks + Open Mode AdjustExtern, 20 KlicksExtern, 5 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 19 Klicks
Highspeed DruckstufeInternExtern, 29 KlicksInternInternExtern, 6 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 5 Klicks
Lowspeed ZugstufeExtern, 28 KlicksExtern, 29 KlicksExtern, 14 KlicksExtern, StufenlosExtern, 11 KlicksExtern, 18 KlicksExtern, 21 Klicks
Highspeed ZugstufeInternInternInternInternInternInternIntern
Volumen-
veränderung
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerKeine, dafür
hydraulischer
Durchschlagschutz 5 Klicks
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-Spacer
Weiteres TuningOTT, 43 KlicksFox Factory TuningHighspeed-Shimstack
leicht entnehmbar für weiteres Tuning
IRT Luftfeder
Einbauhöhe551 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)547,1 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)549 mm (29", 140 FW)552,5 mm (29", 140 FW)551 mm (29", 140 FW)
SchaftTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"; integrierter KonusTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"
Standrohr-
durchmesser
35 mm34 mm34 mmHier Tauchrohr: 35 mm34 mm34 mm35 mm
AchseSchraubachse mit Hebel 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mm
Offset51 mm (29")
44 mm (27,5")
44 mm (29")
42 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
48 mm (29")
51 mm (29")
48 mm (27,5+)
44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
44 mm (27,5")
42, 51 mm (29")
37, 46 mm (27,5")
Einbaubreite110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm
Reifenfreiheit73–75 mm2,5" (29") 3,0" (27,5+)
2,6" (27,5")
2,5" (29")
3,0" (27,5")
75 mm2,6" (29")2,6" (29")
2,8" (27,5")
81 mm
Farbenschwarzschwarz, grün, blauschwarzblau, schwarzschwarzschwarz, rotschwarz, silber
Gewicht (Herstellerangabe)2.090 g1.900 g1.810 g1.830 g2.033 g2.020 g1.832 g (Angabe für 27,5")
Gewicht (nachgewogen)2.194 g2.060 g1.870 g1.839 g1.965 g2.057 g1.877 g
Preis (getestete Version)1.149,00 €899,99 €1.189,00 €1.799,00 €999,99 €699,00 €1.030,00 €

Auf dem Trail

Beim Weg nach oben liefert die 34 richtig ab: Sie bietet ein Lockout, ist angenehm leicht und spricht feinfühliger an als die rote Stiefschwester von Marzocchi. Wer viel im pumpenden Wiegetritt unterwegs ist und auch bergauf gerne Tempo macht, kann zum Lockout greifen oder aber den offenen Modus über das kleine schwarze Rädchen etwas strammer einstellen. Im Gelände und ohne Zwischensprints empfanden wir dies aber nicht als notwendig. Mit voller Kraft über Wurzelfelder nach oben treten? Gerne. Die Fox 34 saugt sie weg, ohne den Fahrer dabei in schweren Seegang zu versetzen.

Anreißen macht mit der Fox 34 Factory Spaß!
# Anreißen macht mit der Fox 34 Factory Spaß! - Leicht und einfach blockierbar – da sprintet es sich, bis das Laktat Nein sagt.

Bergab sollte der blaue Hebel dann in den offenen Modus wandern. Vergisst man diesen Handgriff, sorgt ein Blow-Off-Ventil dafür, dass man an der Dämpfung nichts beschädigt. Kleinste Unebenheiten und Traktion? Die Fox 34 weiß hier erneut zu begeistern. So viel einfedern wie nötig und so wenig wie möglich, das ist die Devise. Traktion auf rutschigen Böden? Massig vorhanden. Kontrolle wird dabei aber nicht eingebüßt: Die 34 zeigt sich hier von der Dämpfungsseite sehr angenehm und steht der großen 36 Fit4 in wenig nach.

Vor allem die Balance zwischen hoher Sensibilität und Kontrolle trifft die Gabel besser als in den letzten Evolutionsstufen.

In den letzten Jahren hat sich die Performance stetig gebessert und ist auf einem sehr hohen Level angekommen. Vor allem die Balance zwischen hoher Sensibilität und Gegenhalt schafft die Gabel besser als in den letzten Evolutionsstufen. Steigt die Geschwindigkeit und wird man mit härteren Schlägen konfrontiert, arbeitet sie auch grobes Geläuf effizient weg und erholt sich schnell von Schlägen. Der Federweg wird nicht zu freigiebig verwendet, dafür hat man aber auch nie mit einer zu schnell eintauchenden Front zu kämpfen. Besonders auf steileren Trails mit stein- und wurzeldurchsetzten Böden bietet die 34 dadurch viel Sicherheit.

Absacken gibt es an der 34 nicht
# Absacken gibt es an der 34 nicht - Vor allem in Kurven zahlt sich die hohe Berechenbarkeit der Gabel aus.
Sensibel auch bei kleinen Schlägen
# Sensibel auch bei kleinen Schlägen - Unruhige Untergründe buttert die Gabel angenehm weg.
Mehr Kontrolle bei größeren Schlägen
# Mehr Kontrolle bei größeren Schlägen - Hier hat sich die Fox 34 in den letzten Jahren stark verbessert und blickt inzwischen aufmüpfig in Richtung 36.

Die Steifigkeit ist im direkten Vergleich im Testfeld sehr gut gelungen und trifft, ähnlich der DVO Sapphire, den schmalen Grat zwischen zu viel und zu gering. Im direkten Vergleich der zwei Gabeln zeigt sich dann aber auch: Wer es gerne scheppern lässt und sich eher in der 100 kg-Fraktion befindet, könnte sich an der Fox vielleicht etwas mehr Steifigkeit wünschen – für unsere Schwergewichte der Kategorie Hacker befand sich die Nachgiebigkeit aber noch im vertretbaren Rahmen. Mehr Reserven in dieser Hinsicht gibt es bei der Marzocchi Z2 oder der schon angesprochenen Sapphire 34. Wenn man hin und wieder harte Landungen produziert, kann man darüber nachdenken, Volumenspacer nachzurüsten.

Das Gesamtpaket 34 ist sehr verlässlich und machte den gesamten Testzeitraum ohne Auffälligkeiten mit
# Das Gesamtpaket 34 ist sehr verlässlich und machte den gesamten Testzeitraum ohne Auffälligkeiten mit - Wer bereit ist, etwas tiefer in den Geldbeutel zu greifen, bekommt mit der Gabel viel geboten.

Lange Tage im Sattel mit wechselndem Terrain? Das Gesamtpaket aus geringem Gewicht, der guten Dämpfung und dem angenehmen Chassis schonen auf Dauer die Kräfte. Am Ende der großen Tour bleiben somit etwas mehr Kraftreserven für die letzte Abfahrt übrig.

Das ist uns aufgefallen

  • Steifigkeit Mit 1.828 bis 1.870 g, je nach Achse, liegt die Fox 34 im Gewichtsbereich der Intend Hero, glänzt aber mit einem ausbalancierteren Chassis. Auf längeren und härteren Trails spürt man, dass die Gabel durchaus stark auf Diät gesetzt wurde. Hier schaffen es die US-Amerikaner, die Nachgiebigkeit im Rahmen zu halten und zusätzlichen Fahrkomfort zu bieten.
  • Dämpfung Wie viele Detailverbesserungen die 34 in all den Jahren erfahren hat, kann vermutlich nur noch ein alter Hase aus der Fox-Entwicklungsabteilung beantworten. Wir waren nicht immer ein Fan von der Dämpfungsqualität der Fit4-Plattform und begrüßen es deshalb umso mehr, dass die neue Fit4 wirklich gelungen ist.
  • Gesamtpaket Leicht, mit einstellbarem offenen Modus, Lockout, sehr gute Bergab-Performance, ausgewogenes Chassis – das Komplettpaket ist bei den Großserien-Herstellern zwar nicht unbedingt günstig, deckt mit seinen Fähigkeiten und Eckdaten unser Lastenheft für den Trail-Einsatz am besten ab.
  • Sparfüchse aufgepasst Wer auf den güldenen Look der Standrohre verzichten kann, erhält beim sogenannten „Performance-Elite“-Modell der Fox 34 die Möglichkeit, ein paar Taler weniger auf die Ladentheke zu legen. Ob man den Unterschied spürt? Wer sein Bike – und seine Federelemente – ordentlich putzt und generell regelmäßig einem Service unterzieht, wird auch mit der Performance ein gutes Ansprechverhalten erzielen können.

Fazit – Fox 34 Factory

In den letzten Jahren hat die Fox 34 sehr viele Detailverbesserungen erfahren und wurde konstant weiterentwickelt. Das zeigt sich auch deutlich im Fahreindruck: Gewicht, Dämpfung, Fahrgefühl und Verstellbarkeit liegen auf allerhöchstem Level. Wer bereit ist, den aufgerufenen Preis zu zahlen, erhält eine der aktuell leichtesten und besten Gabeln am Markt im Trailbike-Sektor.

Pro
  • Feinfühlige und kontrollierte Performance
  • Komfortabel, ohne unsportlich zu sein
  • Potenziell leichteste Gabel im Testfeld
  • Funktionelle und einfache Setup-Empfehlung
Contra
  • Hoher Preis

Macht die Fox 34 Factory für eure Anforderungen das Rennen oder habt ihr einen anderen Liebling?

Leicht, komfortabel und mit hervorragender Performance gesegnet: Die Fox 34 Factory weiß zu überzeugen.
# Leicht, komfortabel und mit hervorragender Performance gesegnet: Die Fox 34 Factory weiß zu überzeugen.

Testablauf

Der Federgabel-Test wurde mit zwei Haupttestern und weiteren Testfahrern durchgeführt. Die Haupttester verwendeten dazu für über den gesamten Tesz-Zeitraum das gleiche, gut bekannte Rad. Im Laufe des Tests wurden alle Federgabeln jeweils individuell über längere Zeiträume von den Testern bewegt. Zusätzlich dazu wurden direkte Vergleichsfahrten am gleichen Tag gemacht, bei denen die Gabeln mehrmals zwischen den Rädern hin und her getauscht wurden. Mit jeder Gabel wurde ein Grundsetup erarbeitet, von dem aus weiter auf die verschiedenen Teststrecken optimiert wurde. Mit Ausnahme der Vergleichsfahrten im Bikepark wurden alle Höhenmeter selbst erarbeitet.

Hier haben wir die Fox 34 Factory getestet

  • Bikepark Beerfelden: Kurze Abfahrten, die viele Vergleichsfahrten mit unterschiedlichen Einstellungen ermöglichen. Von harten Böden, bis lose und sandig, ruppig, mit Sprüngen und hohen Geschwindigkeiten.
  • Singletrails: Wechselhaftes Terrain mit technischen Uphill- und Downhill-Passagen. Steile und technische Abfahrten, aber auch flowiges Terrain. Verschiedenste Bedingungen.
Testerprofil Jens Staudt – bitte ausklappen
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 56 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Testerprofil Christoph Spath – bitte ausklappen
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel

Preisvergleich


Der Beitrag Fox 34 Factory im Test: Der Platzfuchs auf dem Trail erschien zuerst auf MTB-News.de.

DT Swiss F535 One im Test: Wilderei im Enduro-Segment

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DT Swiss F535 One im Test: Nach längerer Zeit ohne Neuheiten im Trail- bis Enduro-Suspension-Bereich erblickte Mitte 2018 die F535 One das Licht der Welt. Eine von Grund auf neu entwickelte Federgabel für den gröberen Einsatz – weg vom Reverse-Arch, gespickt mit interessanter Technologie, gehüllt in schickes Design. Türchen Nr. 5: DT Swiss F535 One.

DT Swiss F535 One – Infos und Preise

DT Swiss holt beim Einsatzbereich der F535 One weit aus. Anstatt sich auf etablierte Kategorien einzulassen, definiert der Hersteller einen bekannten Bereich neu: “All Mountain ist die ganzheitliche Art des Mountainbikens, denn All Mountain verbindet alle Eigenschaften und Anforderungen der einzelnen Disziplinen Cross Country, Trail Riding, Enduro und Downhill in einer Fahrt.” Mit der F535 One soll für diesen breiten Einsatzbereich das perfekte Produkt herausgekommen sein.

Sowohl die 27,5″- als auch die 29″-Version werden dafür mit 130 bis 160 mm Federweg angeboten. Für Federung und Dämpfung hat sich DT jeweils etwas von den Konventionen entfernt und interessante Lösungen geschaffen. Abgerundet wird das Gesamtpaket durch einen etwas anderen Design-Ansatz. Fast wie aus einem Guss wirkt die Gabel – die oberen Einsteller und das Luftventil sind unter speziellen Abdeckungen versteckt.

  • Einsatzbereich All Mountain
  • Laufradgrößen 27,5″, 29″ (getestet)
  • Federweg 130 – 160 mm
  • Einstellmöglichkeiten
  • Farben schwarz
  • Gewicht 2.194 g
  • www.dtswiss.com

Preis 1.149 € (UVP) | Bikemarkt: DT Swiss F535 One kaufen

DT Swiss F535 One
# DT Swiss F535 One - 1.149 €, 2.194 g.
Diashow: DT Swiss F535 One im Test: (un)gekürzte Enduro-Gabel
Die DT Swiss F535 One  war die einzige Gabel im Testfeld, bei der selbst schwere Fahrer nicht ans Progressionstuning denken mussten
Klare Linien, saubere Übergänge, schlichte Logos
Die Gabelbrücke ist nach vorne gewandert
Achse rechts – mit abziehbarem Hebel
Sehr viel wohler fühlt sich die Gabel, wenn man es fliegen lässt
Diashow starten »

Im Detail

Mit der F535 One wendet sich DT nicht nur von der alten Designsprache ab – die komplette Konstruktion ist neu. War früher die Gabelbrücke hinter den Standrohren, ist sie nun massiv ausgeführt auf die Vorderseite gewandert. Abgesehen davon setzt der Hersteller auf das übliche Right-Side-Up-Design. Design ist ein gutes Stichwort: Die Gestaltung der Federgabel stand im Lastenheft wohl recht weit oben. Markant fällt das Casting aus, an dem auf der Unterseite keine Schrauben oder Verstellknöpfe zu finden sind – nur jeweils ein Loch. Auch der Leitungshalter soll möglichst sauber ins Gesamtbild eingebracht werden. Aus diesem Grund ist er minimalistisch ausgeführt und wird auf der Rückseite der Gabelbrücke festgezogen.

Oben an der Gabelbrücke sind links und rechts ebenso nur zwei Abdeckungen zu erkennen. Löst man die Schrauben und nimmt die Deckel ab, offenbaren sich darunter das Luftventil auf dem linken Gabelholm und der Druckstufen-Versteller auf der rechten Seite. Das Torx T10-Werkzeug zum Abnehmen der Kappen ist glücklicherweise in der Achse integriert, an einem Multitool wird man diese Größe eher selten finden. Das Laufrad wird mit der bekannten DT Swiss-Schraubachse gesichert, der Hebel lässt sich abziehen.

Wer es weniger minimalistisch mag oder mehr Einstellmöglichkeiten ohne Werkzeug bevorzugt, kann eine Fernbedienung für den Lenker oder einen dreistufigen Hebel auf die rechte Seite auf der Dämpfung montieren.

Die DT Swiss F535 One hebt sich vor allem durch ihr Design von der Masse ab
# Die DT Swiss F535 One hebt sich vor allem durch ihr Design von der Masse ab - Von außen sind keine Einstellknöpfe erkennbar.
Die Gabelbrücke ist nach vorne gewandert
# Die Gabelbrücke ist nach vorne gewandert - Auf der Rückseite kann ein Schutzblech angebracht werden, außerdem wird hier der Leitungshalter verschraubt.
Klare Linien, saubere Übergänge, schlichte Logos
# Klare Linien, saubere Übergänge, schlichte Logos - Das Chassis der Gabel wirkt sehr aufgeräumt.
Abdeckung links
# Abdeckung links
Achse rechts – mit abziehbarem Hebel
# Achse rechts – mit abziehbarem Hebel

Federung & Dämpfung

An der DT Swiss F535 One kann man von außen nur den Luftdruck über ein Ventil verstellen. Die COILPAIR genannte Technologie setzt aber entgegen dem, was der Name vermuten lässt, nicht auf eine Stahl-Negativ-Feder. Die Luft-Einheit an sich ist mit einer Positiv- und Negativ-Luftfeder aufgebaut, ausgeglichen werden die beiden Kammern durch einen Überströmkanal. Eine Besonderheit gibt es aber dann doch: Diese sitzt ganz unten – an der Verbindung zwischen Casting und Luftschaft. Hier versteckt sich dann doch die Stahlfeder!

Positiv-Luftfeder und Stahlfeder sind also in Serie geschaltet. Vor allem auf den ersten 30 mm soll die Stahlfeder wirken und für ein butterweiches Ansprechverhalten und hohe Sensibilität sorgen.

An der Gabelkrone müssen die Abdeckungen entfernt werden
# An der Gabelkrone müssen die Abdeckungen entfernt werden - Erst dann wird der Blick auf das Luftventil und die Dämpfungseinstellung freigegeben. Optional gibt es eine andere Abdeckung für einen dreistufigen Hebel oder eine Fernbedienung.
Die DT Swiss F535 One setzt auf ein Luft-Luft-Federsystem mit Überströmkanal
# Die DT Swiss F535 One setzt auf ein Luft-Luft-Federsystem mit Überströmkanal - Casting und Luftschaft werden zusätzlich durch eine weitere Stahlfeder verbunden.

Auch die Dämpfung ist interessant aufgebaut. Weniger der Einsatz der Ventile, sondern vielmehr die Interaktion mit dem IFP sind spannend. Aufgebaut ist die Kartusche als Mischung zwischen Twin- und Monotube. Der IFP wird von einer Stahlfeder vorgespannt und sitzt am unteren Ende der Dämpfungskartusche.

Beim Einfedern der Gabel wird das Öl durch das verstellbare Lowspeed-Nadelventil und über den Highspeed-Shimstack geleitet, während der IFP in der Kartusche nach unten gedrückt wird. Besonderheit an der Lowspeed-Druckstufe: Hier befindet sich der TwinTube-Teil der Kartusche. Das Öl kann also durch einen Zwischenraum zirkulieren und findet durch eine Durchlassbohrung im Trennkolben den Weg zurück in die Kartusche. Der Trennkolben ist dabei so konzipiert, dass er ab einer gewissen Position diesen Durchlass blockiert. Damit ist der gesamte Lowspeed-Kreislauf geschlossen und das Öl wird vollständig über den Highspeed-Shimstack geführt. DT Swiss schafft also eine Kombination aus Geschwindigkeits- und positionsabhängiger Dämpfung.

Optional gibt es ja noch einen Hebel zur Lenkermontage, mit dem sich die Plattform einstellen lässt. Im mittleren „Drive“-Modus wird ebenso der Lowspeed-Zufluss blockiert und das Öl über einen weiteren Shimstack geleitet. Im Lock-Modus werden LSC und HSC blockiert, das Öl kann bei hoher Krafteinwirkung aber durch einen Blow Off Shim in die Dämpfung fließen. Weniger spektakulär ist der Zugstufen-Aufbau. Hier verwendet DT eine Kombination aus Lowspeed-Nadel und Highspeed-Shimstack.

Um die Druckstufen-Dämpfung zu erhöhen, ist das kleine Werkzeug nötig
# Um die Druckstufen-Dämpfung zu erhöhen, ist das kleine Werkzeug nötig - Extern ist nur die Lowspeed-Druckstufe einstellbar.
Kein verstellbarer Rebound?
# Kein verstellbarer Rebound? - Nein. Hier muss man mit dem Werkzeug im Loch am rechten Gabelholm die Verstellschraube suchen.

Setup

An sich ist das Setup der F535 One nicht weiter kompliziert – man muss aber für den Luftdruck und die Druckstufe immer zuerst die Abdeckungen abnehmen, wofür man den Hebel von der Achse abziehen muss. So schön das im montierten Zustand aussehen mag – wer öfter an den Einstellungen etwas ändern möchte, wird da schnell genervt sein. Wer sein Setup gefunden hat und weniger häufig etwas anpasst, den stört dies weniger.

Durch den Setup-Prozess führt DT auf der Website Schritt für Schritt und mit sehr sinnvollen Empfehlungen hinsichtlich des Luftdrucks und der Zugstufe. Die Dämpfung soll man fürs Erste offen lassen. Beim Luftdruck muss die Gabel durchgefedert werden, damit man sie genau einstellen kann – dieser Vorgang deckt sich mit dem Einstellvorgang an Fox- oder RockShox-Produkten und ist zügig erledigt. Für das Setup der Zug- wie auch Druckstufendämpfung ist man wieder auf den kleinen Torx-Schlüssel aus der Achse angewiesen.

Versteckter Setup-Helfer
# Versteckter Setup-Helfer - Der kleine Torx-Schlüssel ist zwar immer an Bord, wir fänden eine werkzeugfreie Einstellung praktischer.

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details, Standards und Infos zum Service der DT Swiss F535 One findet ihr im folgenden Abschnitt zum Ausklappen:

Technische Daten zum Ausklappen

 DT Swiss F535DVO SapphireFox 34Intend HeroManitou MattocMarzocchi Z2RockShox Pike Ultimate
Federweg130–160 mm120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
0–150 mm100, 120, 160 mm100–140 mm (29")
100–150 mm (27,5")
120–160 mm
Verfügbare Laufradgrößen27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
29"27,5"
27,5+
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
FederLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Stahl, OTT-Negativfeder-EinstellerLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, simultane Befüllung über ein VentilLuft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IRTLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, Ausgleich beim Einfedern
Lowspeed DruckstufeExtern, 9 KlicksExtern, 6 KlicksExtern, 22 Klicks + Open Mode AdjustExtern, 20 KlicksExtern, 5 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 19 Klicks
Highspeed DruckstufeInternExtern, 29 KlicksInternInternExtern, 6 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 5 Klicks
Lowspeed ZugstufeExtern, 28 KlicksExtern, 29 KlicksExtern, 14 KlicksExtern, StufenlosExtern, 11 KlicksExtern, 18 KlicksExtern, 21 Klicks
Highspeed ZugstufeInternInternInternInternInternInternIntern
Volumen-
veränderung
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerKeine, dafür
hydraulischer
Durchschlagschutz 5 Klicks
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-Spacer
Weiteres TuningOTT, 43 KlicksFox Factory TuningHighspeed-Shimstack
leicht entnehmbar für weiteres Tuning
IRT Luftfeder
Einbauhöhe551 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)547,1 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)549 mm (29", 140 FW)552,5 mm (29", 140 FW)551 mm (29", 140 FW)
SchaftTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"; integrierter KonusTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"
Standrohr-
durchmesser
35 mm34 mm34 mmHier Tauchrohr: 35 mm34 mm34 mm35 mm
AchseSchraubachse mit Hebel 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mm
Offset51 mm (29")
44 mm (27,5")
44 mm (29")
42 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
48 mm (29")
51 mm (29")
48 mm (27,5+)
44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
44 mm (27,5")
42, 51 mm (29")
37, 46 mm (27,5")
Einbaubreite110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm
Reifenfreiheit73–75 mm2,5" (29") 3,0" (27,5+)
2,6" (27,5")
2,5" (29")
3,0" (27,5")
75 mm2,6" (29")2,6" (29")
2,8" (27,5")
81 mm
Farbenschwarzschwarz, grün, blauschwarzblau, schwarzschwarzschwarz, rotschwarz, silber
Gewicht (Herstellerangabe)2.090 g1.900 g1.810 g1.830 g2.033 g2.020 g1.832 g (Angabe für 27,5")
Gewicht (nachgewogen)2.194 g2.060 g1.870 g1.839 g1.965 g2.057 g1.877 g
Preis (getestete Version)1.149,00 €899,99 €1.189,00 €1.799,00 €999,99 €699,00 €1.030,00 €

Service

Auf dem Trail

Mit der DT Swiss F535 One liefert der schweizer Hersteller die schwerste Gabel im Testfeld. Unser Testmuster fahren wir ohne den zusätzlichen Lockout-Hebel – spritzig schnell und im Stehen bergauf? Hier wünscht man sich dann doch manchmal den Lockout. Da gibt es, auch ohne die Plattform, im Testfeld ruhigere Kandidaten.

Vergleichsweise hohes Gewicht und der an unserer Gabel fehlende Lockout-Hebel machen die Gabel nicht zum Sieger in der Bergwertung
# Vergleichsweise hohes Gewicht und der an unserer Gabel fehlende Lockout-Hebel machen die Gabel nicht zum Sieger in der Bergwertung - Optional kann man die Gabel auch mit Hebel oder Lenker-Lockout ausrüsten.

Das hohe Gewicht und die Möglichkeit, bis zu 160 mm an der Gabel zu fahren, sind aber schon ein dezenter Hinweis auf das, was die F535 One eigentlich lieber mag: bergab. Im klassischen Trailbike-Einsatz auf gemäßigten Wegen steht die Gabel sehr hoch im Federweg, kann hinsichtlich der Sensibilität aber nicht mit den Spitzenreitern mithalten. Leichtere Fahrer empfanden die Gabel hier als etwas anstrengender zu fahren. Wird es steiler und gröber, kommt man in den Bereich, in dem sich die F535 One spürbar wohler fühlt.

Wird es steiler und gröber, kommt man in den Bereich, in dem sich die F535 One spürbar wohler fühlt.

Hier offenbart sich die stramme, aber sehr effiziente Dämpfung als genau richtig. Funktionale und kontrollierte Federwegs-Freigabe spendieren auch bei viel Tempo und groben Trails ein sehr hohes Sicherheitsempfinden. Vor allem bei sportlicher Fahrweise mit Nachdruck vom Fahrer macht sich die Gabel bezahlt und kann das hohe Gewicht überspielen: Viel Pop sorgt nämlich trotz der etwas schweren Front dafür, dass man sie leicht vom Boden bekommt und gerne mit Linien experimentiert. Die Gabel ist zudem mit einer guten Portion Steifigkeit gesegnet, die für hohe Präzision sorgt und bei Highspeed Flattern verhindert.

Auf moderaten Trails mit kleinen Hindernissen gefallen Kontrolle und Pop
# Auf moderaten Trails mit kleinen Hindernissen gefallen Kontrolle und Pop - Bei der Sensibilität kann die DT Swiss F535 One aber nicht mit den Spitzreitern im Testfeld mithalten.
Sehr viel wohler fühlt sich die Gabel, wenn man es fliegen lässt
# Sehr viel wohler fühlt sich die Gabel, wenn man es fliegen lässt - Hier hat uns die hohe Grunddämpfung sehr gut gefallen.

Charakterlich erinnert bereits die 140-mm-Version an eine vollwertige Enduro-Federgabel – und fairerweise muss man hier feststellen: Auch wenn die Gabel rein von den im Eröffnungsartikel beschriebenen Anforderungen ins Testfeld passt: Die DT Swiss F535 One ist mehr Enduro- als Trail-Federgabel für Nutzer, die es wirklich gerne laufen lassen.

Die DT Swiss F535 One  war die einzige Gabel im Testfeld, bei der selbst schwere Fahrer nicht ans Progressionstuning denken mussten
# Die DT Swiss F535 One war die einzige Gabel im Testfeld, bei der selbst schwere Fahrer nicht ans Progressionstuning denken mussten - Ab Werk waren aber auch bereits zwei Volumen-Spacer verbaut.

Das ist uns aufgefallen

  • Achse An unserem Testmuster lockerte sich immer wieder die Achse, auch bei hohen Anzugs-Momenten. DT hat nachgebessert und die Achse überarbeitet. An ihr hat sich aber nicht nur das Laserlogo geändert, die Unterlegscheibe wurde angepasst und das Gewinde fällt minimal länger aus.
  • Abdeckungen Hübsch ja, aber zeitaufwändig in der Praxis. Vor allem, wenn man unterwegs gerne am Setup spielt, stellt sich DTs Lösung als unpraktisch heraus. Ein ähnliches, aber werkzeugfrei bedienbares System würde uns besser gefallen.
  • Stramm und präzise Wer auf minuziöse Planung bei der Linienwahl steht, wird die DT Swiss 535 schätzen – und wer dabei gerne auch über steile und grobe Passagen hinwegknallt, wird sie lieben. Komfort ist dabei nicht die größte Stärke, aber wer will das schon mit dieser Gabel? Lieber neue Bestzeiten fahren!
Links alt und rechts neu
# Links alt und rechts neu - Auch in den nächsten beiden Fotos, liegt links jeweils die alte, rechts die neue Achse.
Nicht nur das Laserlogo ist neu
# Nicht nur das Laserlogo ist neu - Am Kopf der Achse wurde die geriffelte Unterlegscheibe durch eine glatte ersetzt.
Auch an den Gewindegängen hat sich etwas geändert
# Auch an den Gewindegängen hat sich etwas geändert - Auf den zweiten Blick sieht man ein länger ausgearbeitetes Gewinde.
Etwas niedrig angesetzt ist die Angriffsfläche für die Abdeckkappe
# Etwas niedrig angesetzt ist die Angriffsfläche für die Abdeckkappe - Eine Standard-Nuss rutscht da gerne mal ab. Wer hier unschöne Macken vermeiden möchte, sollte vorher eine Nuss entsprechend abflachen.

Fazit – DT Swiss F535 One

Eine Gabel, die für jeden Einsatzbereich taugt? Wer gerne mit Nachdruck unterwegs ist und Komfort zugunsten Bestzeiten hinten anstellt, wird von der DT Swiss F535 One begeistert sein. Sie fühlt sich eher im abfahrtsorientierten Spektrum wohl und passt trotz des Federwegs von 140 mm durchaus auch in den Enduro-Bereich: Struktureinheit und Dämpfung sind identisch zur langhubigen Version, was auf dem Trail definitiv spürbar ist. Je härter man diese Gabel fährt, desto besser funktioniert sie: Selbst mit 140 mm begeistert die DT Swiss F535 One auf groben Linien und wird damit zu einem idealen Begleiter für Leute, die auch auf dem Trailbike gerne flott in grobem Gelände unterwegs sind.

Pro
  • Dämpfungsqualität für aktive Fahrer
  • Steifigkeit
  • Nehmerqualitäten
Contra
  • Schwerste Gabel im Testfeld
  • Nicht das komfortabelste Modell
  • Fummelige Einstellung via Torx T10
Aktive Fahrer, die sich in jedem Gelände gerne schnell bewegen, werden bei DT hervorragend bedient.
# Aktive Fahrer, die sich in jedem Gelände gerne schnell bewegen, werden bei DT hervorragend bedient.

Wäre das stramme Sportfahrwerk aus Biel etwas für euch oder sucht ihr lieber etwas Plüschiges?


Testablauf

Der Federgabel-Test wurde mit zwei Haupttestern und weiteren Testfahrern durchgeführt. Die Haupttester verwendeten dazu für über den gesamten Test-Zeitraum das gleiche, gut bekannte Rad. Im Laufe des Tests wurden alle Federgabeln jeweils individuell über längere Zeiträume von den Testern bewegt. Zusätzlich dazu wurden direkte Vergleichsfahrten am gleichen Tag gemacht, bei denen die Gabeln mehrmals zwischen den Rädern hin und her getauscht wurden. Mit jeder Gabel wurde ein Grundsetup erarbeitet, von dem aus weiter auf die verschiedenen Teststrecken optimiert wurde. Mit Ausnahme der Vergleichsfahrten im Bikepark wurden alle Höhenmeter selbst erarbeitet.

Hier haben wir die DT Swiss F535 One getestet

  • Bikepark Beerfelden: Kurze Abfahrten, die viele Vergleichsfahrten mit unterschiedlichen Einstellungen ermöglichen. Böden: von hart über lose bis sandig und ruppig, mit Sprüngen und hohen Geschwindigkeiten.
  • Singletrails: Wechselhaftes Terrain mit technischen Uphill- und Downhill-Passagen. Steile und technische Abfahrten, aber auch flowiges Terrain. Verschiedenste Bedingungen.
Testerprofil Jens Staudt – bitte ausklappen
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 56 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischem und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Testerprofil Christoph Spath – bitte ausklappen
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel


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7 Trail-Federgabeln im Vergleichstest: Test-Fazit und Zusammenfassung

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Sieben Türchen stehen offen, sieben Federgabeln sind getestet und die Testberichte veröffentlicht. Zeit, ein Fazit zu ziehen und zusammenzufassen. Zu Beginn haben wir uns gefragt: Was müssen Federgabeln in diesem Sektor leisten, welche Schlüsselfaktoren sollte man beachten und wo liegen die Grenzen zu einer waschechten Enduro-Federgabel? Und wir haben Antworten gefunden. Türchen auf für unser Fazit zum Suspension-Adventskalender.

Trail-Federgabeln im Test

Braucht man für die meisten Hometrails überhaupt viel Federweg? Reicht vielleicht auch mal etwas weniger? Nach etlichen Stunden Fahrzeit mit den Trail-Federgabeln aus unserem Test können wir das sehr deutlich mit einem JA! beantworten. Wir waren sowohl auf entspannten Singletrails unterwegs und auch auf Strecken auf denen sich in der Vergangenheit schon diverse Enduro-Racebikes beweisen mussten. Die Trail-Federgabeln schlugen sich auch dort noch erstaunlich gut und wenn man bereit ist, es etwas weniger direkt durch das Wurzel- oder Steinfeld anzugehen, dann vermisst man selten die größere Enduro-Gabel.

Primär liegt das an der fortgeschrittenen Technik – insbesondere aber am Innenleben. Federkennlinien und Dämpfungen sind deutlich leistungsfähiger geworden in den letzten Jahren. Und das auch im gerne von Enduristen belächelten 140 mm Sektor. Auch wenn die Struktureinheiten kleiner und leichter ausfallen, muss man selten über eine im Federweg reduzierte Enduro-Gabel im Trail-Bike nachdenken. Eine sehr brauchbare Abfahrtsperformance bekommt man schon im kleineren und leichteren Paket.

Das Trail-Bike sollte noch besser bergauf gehen als ein Enduro
# Das Trail-Bike sollte noch besser bergauf gehen als ein Enduro - neben dem Gewicht war für uns auch eine entscheidende Frage: Braucht es ein Lockout? Wie sensibel sind die Gabeln auf kleine Schläge?
90 % der Zeit bewegt man sein Trail-Bike voraussichtlich über entspannte Singletrails
# 90 % der Zeit bewegt man sein Trail-Bike voraussichtlich über entspannte Singletrails - auch hier muss das Fahrwerk aber ordentlich arbeiten. Komfort, Kontrolle, Sicherheitsempfinden – nichts ist unwichtig!
Diashow: 7 Trail-Federgabeln im Vergleichstest: Das Fazit
Klassische Schraubachse
Intend Hero
RockShox Pike Ultimate
DVO Sapphire 34 D1 – Editors Choice
Aber auch vor Sprüngen sollte eine Trail-Federgabel nicht zurückschrecken
Diashow starten »

Unser Testfeld umfasste diverse Ansätze und Interpretationen einer modernen Trail-Federgabel. Schwächen leistet sich diese Produktgruppe nur noch wenige. Das ist auch gut so, denn an der aktuellen Evolutionsstufe des Trail-Bikes – modern, flache Winkel, längere Geometrien – wird die Front auch stärker beansprucht als noch vor ein paar Jahren. Fahrspaß bergab ist ebenso garantiert wie eine sinnvolle Abstimmung und Gewichtsregionen, bei denen auch auch die Leute glücklich werden, denen Leichtbau am Trailbike wichtig ist.

Spannend war einmal mehr die Varianz im Testfeld: Je nach Konzept sowie Auslegung der Dämpfung und Feder fällt der Charakter unterschiedlich aus – einmal mehr haben wir davon sieben verschiedene. Als Endkunde kann man sich ziemlich genau herauspicken, was man will. In unserem Abschlussbericht gehen wir aber nicht nur auf die Unterschiede ein. Wir vergleichen jede Gabel mit derjenigen, die preislich sowie mit der, die vom Gewicht her am nächsten liegt. Doch damit nicht genug. Es wird ausführlich beschrieben, in welchem Bereich sich eine Gabel am wohlsten fühlt und für welchen Einsatz wir sie empfehlen. Als Sahnehäubchen kommt noch das ganz persönliche Ranking der Haupttester obendrauf.

Moderne Trail-Bikes rücken immer näher an Enduro-Räder heran
# Moderne Trail-Bikes rücken immer näher an Enduro-Räder heran - wo verschmelzen die Grenzen zwischen den Einsatzbereichen und wie verhalten sich die „kleinen“ Gabeln, wenn es mal wilder wird?
Härtetest um Grenzen auszuloten
# Härtetest um Grenzen auszuloten - was ist wirklich drin mit der Trail-Gabel, wie weit kann man gehen, wo muss man die Handbremse ziehen?

Wer im Intro aufgepasst hat, wird den fehlenden Überraschungsgast bemerken. Der kommt nächste Woche – und zwar sehr ausführlich!

Die Grundsatzfragen

Gewicht vs. Performance

Hier spaltet sich das MTB-Lager fast immer. Während die einen ihr Bike in Excel planen und von jedem Teil genau wissen, wie viel es auf die Waage bringt, gibt es auch Fahrer, die nicht mal wissen, wie schwer ihr gesamtes Bike ist. Das Prinzip „leicht, stabil, günstig“ lässt sich für hier um den Punkt „gute Performance“ erweitern. Kann eine leichte Federgabel alle notwendige Technik sowie Präzision und Sicherheitsgefühl bei der Abfahrt in sich vereinen? Hier sind die Entwickler der verschiedenen Firmen gefragt und wie sie ihr Produkt ausrichten. Diese Ausrichtungen konnten wir herausfahren: Es gab Produkte, die sich eher in gemäßigtem Gelände und bei entspannter Fahrweise wohl fühlten. Im Umkehrschluss zeigten sich andere Vertreter fast schon unwillig in der Mitarbeit auf diesem Terrain. Sie fingen erst bei einer schnellen Fahrweise und der direkten Linienwahl durchs Grobe an, ideal zu arbeiten.

Die Trailfedergabeln in der Gewichtsübersicht
# Die Trailfedergabeln in der Gewichtsübersicht

Die Achsfrage

Etwas erstaunt waren wir über die Wahl der Achsen an unseren Test-Federgabeln. Von sieben Federgabeln kann die Achse nur an dreien Werkzeug-frei montiert werden. Marzocchi und Fox setzen auf die bekannte Quick-Release-Option, an der DT Swiss F535 gibt es immerhin einen eingesteckten Hebel. RockShox’ Pike kann mit einer Quick-Release-Achse nachgerüstet werden und auch DVO hat eine QR-Achse in Angebot.

Was ist hier die bessere Entscheidung? Komfort bei der Demontage des Vorderrades versus Gewicht – an sich eine Glaubensfrage. Sollte man dem einen oder anderen Systeme einen nennenswerten Performance-Vorteil zugestehen? Wir finden nicht. Dennoch: Gewichtsfetischisten können durch einige Nachrüst-Optionen nochmals ein paar Gramm einsparen. Werkzeug herauskramen zum Radausbau nervt euch? An fast allen Gabeln können Schnellspann-Achsen nachgerüstet werden.

Quick-Release-Achse
# Quick-Release-Achse - anwenderfreundlich, da ohne Werkzeug zu bedienen, aber etwas schwerer. Vor allem praktisch, wenn die Räder öfter zum Transport demontiert werden.
Schraubachse mit Hebel
# Schraubachse mit Hebel - auch hier kann Werkzeug-frei bedient werden, alternativ zieht man den Hebel bei der DT Swiss einfach ab. Andere Hersteller wie zum Beispiel Fox bieten Nachrüstoptionen an. Standard ist die Version mit Schnellspanner.
Klassische Schraubachse
# Klassische Schraubachse - die Schraubachse lässt sich ohne Werkzeug nicht öffnen, ist dafür aber am leichtesten, weil kein Spannmechanismus integriert werden muss. Wir haben immer ein Multitool an Bord – also für uns eigentlich kein Nachteil.

Welches Achssystem findet ihr bei einer Trail-Federgabel passender?

Die Lockoutfrage

Braucht es ein Lockout? Wer auf das letzte Quäntchen Leistungsabgabe aus ist, wird diese Frage mit einem eifrigen Nicken beantworten. Über ein Lockout verfügen DVO Sapphire, Fox 34, Manitou Mattoc und Marzocchi Z2. Bei DT Swiss und RockShox gibt es ein optionales Lockout. Bei der Pike Ultimate muss man dafür allerdings die gesamte Kartusche tauschen, an der F535 gibt es einen dreistufigen Hebel oder eine Lenker-Fernbedienung.

Vorlieben für beide Varianten wurden auch von den Testern abgedeckt. So spalten sich unsere Meinungen: Während sich Chris gerne mal stehend im Sprint mit Cross Country-Racern misst, nimmt Jens bergauf lieber als Möglichkeit wahr, entspannt seine Mitfahrer mit Geometrie- und Suspension-Gelaber vollzutexten.

Als Abfahrts-affine Mountainbiker und Suspension-Nerds spielen wir aber auch gerne mit den Möglichkeiten, die eine Gabel zu bieten hat. Was uns beschäftigte: Schränkt mich ein Lockout in der Abfahrt ein? Opfere ich Verstellmöglichkeiten zugunsten des Extra-Modus? Hier wird man vor die Wahl gestellt: Die Bewegung voll und ganz kontrollieren oder komplett abstellen? An der Fox 34, der Manitou Mattoc, der Marzocchi Z2 und der DVO schränkt der Lockout nicht die Feinjustage ein. Der 34 fehlt allerdings der HSC-Regler. Beim Rest bekommt man aber volle Kontrolle über die Dämpfung.

Volle Einstellbarkeit
# Volle Einstellbarkeit - an der Pike Ultimate kann man auch die RCT3-Dämpfung fahren, dann wiederum bekommt man nicht die volle Einstellbarkeit. Welcher Kompromiss ist der bessere? Das ist abhängig von den individuellen Anforderungen.
Lockout & Lowspeed-Regler für den offenen Modus
# Lockout & Lowspeed-Regler für den offenen Modus - anwenderfreundlich und trotzdem kann man die Druckstufendämpfung unabhängig vom Lockout-Hebel erhöhen oder senken. Dafür fehlt die Möglichkeit der Highspeed-Verstellung.
Lockout über den Lowspeed-Regler
# Lockout über den Lowspeed-Regler - so bekommt man ein Lockout, muss aber immer wieder zur vorherigen Lowspeed-Position zurückfinden. Gut, dass es die Möglichkeit gibt, die Gabel zu sperren, aber weniger anwenderfreundlich als ein RCT3- oder Fit4-Hebel.

Braucht eine Trail-Federgabel eurer Meinung nach einen Lockout oder ähnliches?

Reifenfreiheit

Aufgrund ihrer Bauweise steckt die Intend Hero natürlich das komplette restliche Feld in die Tasche. Grenzen sind nur zu den Seiten gesetzt – und da gibt es genug Platz, selbst mit dicken 2,5″ WideTrail-Reifen auf 30 mm Maulweite. Dahinter reihen sich Z2 und Pike ein, die beide vor allem nach oben ordentlich Luft haben. Zu den Seiten hat die Pike etwas mehr Freiheit als die Marzocchi. Ähnliche Seiten-Freiheit gibt es an der Fox 34 und der DT F535. Am engsten sind DVO und Manitou.

Wer seine Saison in den Winter erweitert, wird gegebenenfalls etwas mit der Reifenfreiheit zu tun haben. DVO und Manitou sind als amerikanische Hersteller möglicherweise nicht so oft mit solchen Bedingungen konfrontiert, wie wir Mitteleuropäer. Italien (hier wurde das Casting der Z2 entwickelt) und Deutschland hatten das eher im Lastenheft stehen. Auch bei RockShox in Colorado kann es matschig werden – dass die Pike ausreichend Platz bietet, ist absolut nachvollziehbar. Für die Schweizer scheint die Winter-Saison hingegen eher mit Wintersport belegt zu sein.

Die Reifenfreiheit im Vergleich
# Die Reifenfreiheit im Vergleich - grenzenlos bei Intend, üppig bei Marzocchi und Rockshox, Fox und DT teilen sich das Mittelfeld, knapper geht es bei DVO und Manitou zu.

Unsere Hauptempfehlungen

Tipp Trail: Fox 34

Fox 34 Factory – Tipp Trail
# Fox 34 Factory – Tipp Trail - Mit der 34 bietet Fox ein recht teures, aber sehr leichtes und breit abstimmbares Produkt an. Den Anforderungen an den Trail-Bereich erfüllt diese Federgabel am besten. Geringes Gewicht, exzellente, unkomplizierte Setup-Empfehlung, feinfühlige Dämpfung und ein Lockout für Bergsprints. Für das Trail-Bike greift die 34 damit die meisten Punkte ab.

Wir machen kein großes Geheimnis draus: Wir waren nicht immer Fans der Fox 34. Bereits in der Vergangenheit wurde die Gabel an Trail-Bikes verbaut, die man sehr schnell bewegen konnte – dadurch kam man allerdings schnell an ihre Grenzen der Dämpfung und wünschte sich dann eher eine Fox 36. Fox hat die Kritik erhört und nachgebessert. Mit der aktuellen Evolutionsstufe liegt ein sehr ausgereifteres Produkt vor. Zwar ist die 34 Factory die teuerste Gabel in Massenproduktion aus dem Testfeld – dafür liefert sie aber auf dem Trail ab. Bergauf hilft der Lockout, wenn man wirklich Gas geben will, bergab steht die Gabel stabil im Federweg und zeigte sich sogar auf schnellen, ruppigen Trails von einer sehr souveränen Seite. Kombiniert mit dem geringen Gewicht, dem gelungenen Basis-Setup und der schicken Optik erfüllt sie das Lastenheft zu beiden Seiten des Spektrums sehr gut. In Summe passt die Fox 34 Factory aus dem Testfeld am besten zum Einsatz in modernen Trail-Bikes.

Fox 34 Factory im Test: Der Platzfuchs auf dem Trail

In den letzten Jahren hat die Fox 34 sehr viele Detailverbesserungen erfahren und wurde konstant weiterentwickelt. Das zeigt sich auch deutlich im Fahreindruck: Gewicht, Dämpfung, Fahrgefühl und Verstellbarkeit liegen auf allerhöchstem Level. Wer bereit ist, den aufgerufenen Preis zu zahlen, erhält eine der aktuell leichtesten und besten Gabeln am Markt im Trailbike-Sektor.

Pro
  • Feinfühlige und kontrollierte Performance
  • Komfortabel, ohne unsportlich zu sein
  • Potenziell leichteste Gabel im Testfeld
  • Funktionelle und einfache Setup-Empfehlung
Contra
  • Hoher Preis

Tipp der Redaktion: DVO Sapphire

DVO Sapphire 34 D1 – Editors Choice
# DVO Sapphire 34 D1 – Editors Choice - DVOs Trail-Federgabel knüpft bei der Leistung da an, wo die Diamond für den Enduro-Einsatz aufgehört hat. Bei der Performance erzielte sie Bestnoten. Das etwas höhere Gewicht nehmen Chris und Jens für diese Performance zum vergleichsweise guten Preis gerne in Kauf!

Aufsitzen, wohlfühlen. Nicht immer konnte DVO durch Fehlerfreiheit glänzen und verpasste so im letzten Enduro-Federgabeltest den Testsieg. Nicht so an der Sapphire 34. Sie ist sicher nicht die leichteste Gabel im Testfeld, wartet dafür mit einem sehr fairen Preis auf. Für sein Geld bekommt man auch sehr viel geboten. Bei der Abfahrtsperformance ist sie noch ein Quäntchen besser als die Fox und fühlt sich in grobem Gelände aufgrund der höheren Steifigkeit wohler. Wer also sein Trail-Bike gerne etwas breiter einsetzen und dazu noch Geld sparen möchte, sollte sich die DVO Sapphire genauer anschauen. Beide Haupttester schätzten trotz sehr unterschiedlicher Gewichtsklassen die gute Dämpfung und wären zum aufgerufenen Preis gerne bereit, das etwas höhere Gewicht in Kauf zu nehmen.

DVO Sapphire 34 D1 im Test: Trail-Federgabel im Enduro-Gewand?

Eine unkomplizierte und sehr gut nutzbare Einstellbarkeit überzeugten uns an der DVO Sapphire ebenso wie ihre angenehm gewählte Steifigkeit. Somit generiert sie mehr Fahrperformance auch an kurzhubigeren Bikes. Fordert man die Gabel in heftigerem Gelände heraus, um ihre Limits zu finden, zeigt sie keinerlei Schwächen. Was die DVO Sapphire an Leistung bietet, würde selbst einer Enduro-Gabel gut zu Gesicht stehen – so hilft sie, Bikes mit weniger Federweg noch breiter einzusetzen. Nicht umsonst ist die DVO Sapphire der Liebling der Tester.

Pro
  • Feinfühlig und effizient
  • Preis-/Leistungsverhältnis
  • Simpel trotz vieler Verstellmöglichkeiten
Contra
  • Nichts für Grammfuchser
  • Highspeed-Druckstufe etwas schwergängig verstellbar

Tipp Preis-Leistung: Marzocchi Z2

Marzocchi Z2 – Tipp Preis-Leistung
# Marzocchi Z2 – Tipp Preis-Leistung - Die günstigste Gabel im Test ist nicht bis ins letzte Detail ausgereift, wie die Top-Performer, liefert aber auf dem Trail grundsolide Leistung. Einfach und schnell abgestimmt, ist die Z2 nicht die feinfühligste Gabel, kommt dafür mit einer stimmigen Feder und solider Grunddämpfung.

Marzocchi ist zurück und platziert sich dank fairem Preis und zuverlässiger Funktion ganz weit vorne, wenn es um das Preis-Leistungs-Verhältnis geht. Zurück zu den Wurzeln geht es mit offenem Ölbad und charakteristischer M-Gabelbrücke. Aber auch Fox-Technologie wird weiter verwendet: Der Druckstufen-Dämpfungs-Aufbau der Grip- sowie der Rail-Dämpfung gleichen sich funktionell und auch die Evol-Luftfeder wird von Fox entliehen. Auf dem Trail kann die Z2 zwar nicht mit der feinfühligsten Arbeitsweise glänzen – bei viel Tempo und Nachdruck macht die Gabel ihren Job aber sehr gut und war vor allem für schnelle und schwere Tester ein Segen. Abgerundet wird die zuverlässige Performance durch einen sehr einfachen Setup-Prozess, bei dem man nur wenig falsch machen kann.

Marzocchi Z2 im Test: Simpel, solide, super?

Raus aus der Kiste, Setup-Guide befolgen, losfahren! Wer wenig Interesse daran hat, Klicks zu zählen und ständig hier und da noch etwas mehr herumzuprobieren, wird frohlocken. Die Marzocchi Z2 ist eine extrem einfach zu verstehende und simple Gabel, die dafür einen verdammt guten Job macht und gleichzeitig den Geldbeutel schont. Marginale Nachteile beim Gewicht und der Sensibilität werden durch hohe Steifigkeit und gute Grunddämpfung überstrahlt. Vor allem wer etwas mehr auf die Waage bringt oder ein kurzhubiges Bike gerne mal in härteres Gelände ausführt, wird mit der Marzocchi Z2 glücklich werden. In Summe: Einfach. Gut.

Pro
  • Gute Preis-Leistung
  • Gute Grunddämpfung
  • Hohe Steifigkeit
Contra
  • Hohes Gewicht
  • Etwas anstrengend zu fahren

Tipp Enduro: DT Swiss F535 One

DT Swiss F535 One – Tipp Enduro
# DT Swiss F535 One – Tipp Enduro - Ihre nicht ganz ideale Anwenderfreundlichkeit überspielt die DT Swiss F535 One nicht nur durch die schicke Optik, sondern vor allem dann, wenn der Trail Fahrt aufnimmt. Wo andere Gabeln schon zum Bremsen auffordern, wacht die DT erst auf, kann mit viel Kontrolle und ordentlich Dämpfung auch in hartem Gelände noch einiges einstecken.

„Fühlt sich ganz schön gut an.“ Diese Aussage mit einem bestätigenden Gesichtsausdruck kam öfters von diversen Testern nach Testläufen auf schnellen, ruppigen Trails. Hier liefert der jüngste Suspension-Sprössling des Schweizer Herstellers ab. Hohe Steifigkeit, effizient-stramme Dämpfung und eine Luftfeder mit gutem Support ab Werk schieben die F535 eher in Richtung Enduro als in den Trail-Sektor. Im Vergleich mit den waschechten Trail-Gabeln im Test spiegelt sich das auch beim Gewicht wider: Das Schweizer Taschenmesser ist im Testfeld am schwersten. Auch der aufgerufene Preis ist nicht besonders günstig. Wer sein Trail-Bike hauptsächlich auf technischen, schnellen Trails bewegt und auf dem kleinen Rad seine Enduro-Jungs am Hinterrad ärgern will, bekommt mit der DT die passende Gabel.

DT Swiss F535 One im Test: Wilderei im Enduro-Segment

Eine Gabel, die für jeden Einsatzbereich taugt? Wer gerne mit Nachdruck unterwegs ist und Komfort zugunsten Bestzeiten hinten anstellt, wird von der DT Swiss F535 One begeistert sein. Sie fühlt sich eher im abfahrtsorientierten Spektrum wohl und passt trotz des Federwegs von 140 mm durchaus auch in den Enduro-Bereich: Struktureinheit und Dämpfung sind identisch zur langhubigen Version, was auf dem Trail definitiv spürbar ist. Je härter man diese Gabel fährt, desto besser funktioniert sie: Selbst mit 140 mm begeistert die DT Swiss F535 One auf groben Linien und wird damit zu einem idealen Begleiter für Leute, die auch auf dem Trailbike gerne flott in grobem Gelände unterwegs sind.

Pro
  • Dämpfungsqualität für aktive Fahrer
  • Steifigkeit
  • Nehmerqualitäten
Contra
  • Schwerste Gabel im Testfeld
  • Nicht das komfortabelste Modell
  • Fummelige Einstellung via Torx T10

Die weiteren Kandidaten

In wertungsfreier, alphabetischer Reihenfolge:

Intend Hero

Intend Hero
# Intend Hero - Als Sonderling polarisierte die Intend Hero auf jeden Fall. Wer nicht gern von der Stange kauft und das entsprechende Kleingeld übrig hat, bekommt einen Staubsauger für entspannte Singletrails. Um die Hero für härteres Gelände zu optimieren, benötigt es etwas mehr Aufwand, als an anderen Produkten.

Die Intend Hero ist definitiv ein Sonderling: geringstes Gewicht, höchster Preis und einzigartigste Bauweise im Testfeld. Auf dem Trail kann die knallblaue Gabel in moderatem Gelände durch hohe Feinfühligkeit und ein verzeihendes Fahrverhalten punkten. Wer gerne auf exakter Linie unterwegs ist, muss etwas mehr Zeit ins Setup investieren, als bei den Mitbewerbern und gegebenenfalls einen Retune vornehmen. Vor allem im Direktvergleich zeigten sich die verschiedenen Steifigkeits-Auslegungen der Upside-Down- und der Right-Side-Up-Bauweise. Bei der lateralen Steifigkeit liegt die Hero vorn, wodurch sie durch den Federweg hindurch äußerst feinfühlig arbeitet. Bei der torsionalen Steifigkeit bildet die Intend im Testfeld das Schlusslicht. Diese Eigenheit polarisiert: Die einen lieben es, die anderen hassen es.

Intend Hero im Test: Ein hoher Preis für höchste Performance und besten Service?

Polarisierend – so würden wir den Testeindruck der Intend Hero mit einem Wort beschreiben. Brutale Steifigkeit gegenüber Bremsnicken, aber verzögertes Einlenken und geringe Präzision gegenüber schnellen Richtungswechseln. Staubsauger-artiges Arbeiten in gerader Fahrt am Boden und harte Durchschläge bei Sprüngen, solange man nicht deutlich Aufwand in die Abstimmung investiert. Gleichzeitig ist sie die teuerste Gabel im Testfeld. In Summe ist die Hero wohl ideal für Leute, die das besondere Nischenprodukt suchen und mit dem Bike lieber am Boden unterwegs sind.

Pro
  • Geringes Gewicht
  • Sehr feinfühlig
  • Arbeitet extrem gut unter Bremseinsatz bei Schlägen
Contra
  • Lenkpräzision nicht auf dem Level der Mitbewerber
  • Für hartes Gelände braucht man interne Anpassungen

Manitou Mattoc Pro

Manitou Mattoc Pro
# Manitou Mattoc Pro - Bei der Mattoc Pro kann man fast alles einstellen – Fluch und Segen. Wer die Möglichkeiten kennt und für sich nutzen kann, profitiert durch einen wandelbaren Charakter, der von Hero bis 34 alles leisten kann.

Manitous Mattoc ist neben 34 und Pike am längsten auf dem Markt und vollgestopft mit technischen Raffinessen. Die Mattoc ist ein mächtiges Werkzeug – damit man es aber nicht falsch einsetzt, muss man lernen, damit richtig umzugehen. Bei der Fülle an verschiedenen Möglichkeiten und Wegen zum Ziel verlangt dieser Lernprozess entweder einiges vom Fahrer ab oder sorgt für eine potentiell hohe Fehlerquote beim Setup. Mit Verständnis fürs Produkt wird die Mattoc Pro zum schizophrenen Chamäleon – sie vereint verschiedenste Charaktere in sich und ist fast unbegrenzt anpassbar. Getrübt wird der Testeindruck durch das sich entwickelnde Buchsenspiel.

Manitou Mattoc Pro im Test: Multifunktions-Werkzeug für den Trail

Die Manitou Mattoc ist nichts für Anwender, die schon mit dem Verständnis einer Druckstufe hadern: Zu komplex und vielfältig sind die Einstellbarkeit von Luftfeder, Dämpfung und die Abhängigkeiten dazwischen. Wer aber bereit ist, sich genügend Zeit für die Feinabstimmung der Manitou Mattoc zu lassen, erhält eine Federgabel mit genau dem Fahrverhalten, das man sich wünscht. Richtig eingestellt, konkurriert die Mattoc fast schon mit größeren Enduro-Federgabeln.

Pro
  • Luftfeder-Abstimmungsmöglichkeit
  • HBO-Durchschlagschutz
  • Qualität der Zugstufe
Contra
  • Buchsenspiel
  • Für schwere/schnelle Fahrer zu weich
  • Nicht jeder durchschaut alle Funktionen

RockShox Pike Ultimate

RockShox Pike Ultimate
# RockShox Pike Ultimate - In ihrer aktuellsten Evolutionsstufe hat die Pike einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht und ist den besten Performern des Testfeldes dicht auf den Fersen. Charakterlich kann sie sich vor allem durch das kontrollierte und kraftsparende Fahrverhalten etwas von der Konkurrenz absetzen.

Einen großen Sprung nach vorne macht die Pike Ultimate: Geringes Gewicht, ein Preis im Mittelfeld, ein makelloses Äußere und stark verbesserte Setup-Empfehlungen ließen die Pike ein paar Sprossen im Ranking steigen. Auf dem Trail macht sich vor allem das kraftsparende und kontrollierte Fahrverhalten gut. Die Pike ist eine der sensibelsten Gabeln im Test, lässt sich ohne große Änderungen etwas höher im Federweg fahren und fügt sich so hervorragend in den Einsatzbereich Trail ein. Rein hinsichtlich der Performance liegt die aktuelle Pike nur sehr knapp hinter dem Testsieger Fox 34, ist dafür aber auch günstiger. In Summe ist die RockShox Pike Ultimate eine sehr gute Federgabel für den Trail-Einsatz.

RockShox Pike Ultimate im Test: Eine alte Bekannte wird erwachsen

Die RockShox Pike Ultimate ist in der aktuellen Evolutionsstufe auf einem sehr hohen Level angekommen. Man fährt die Gabel weiterhin eher über die Feder, für diese stimmt allerdings die Setup-Empfehlung sehr viel besser als zuvor. Durch eine kleine Anpassung lässt sich die Höhe der Front an das restliche Testfeld angleichen. Danach profitiert man vom sehr sensiblen, aber kontrollierten Fahrverhalten, einer hohen Souveränität im Gelände und einem angenehmen Chassis-Flex, der weder zu steif noch zu weich ausfällt.

Pro
  • Hohe Sensibilität
  • Ausgewogenes Chassis
  • Verbesserte Setup-Empfehlung
Contra
  • Leichte Schwächen bei der Dämpfung unter schweren Fahrern

Im Direktvergleich

Bei einer Entscheidung für ein Produkt spielen oft zwei Hauptfaktoren eine Rolle: das Gewicht oder der Preis. Wir haben uns alle Produkte angeschaut und dann abgewogen. Wer hat in der jeweiligen Paarung die Nase vorn? Die Vergleiche sind nach aufsteigendem Preis sortiert – es gibt allerdings auch doppelte Paarungen, bei denen der Preis und das Gewicht am nächsten lagen.

Preisduell
# Preisduell
Gewichtsduell
# Gewichtsduell

Preisduell: DVO Sapphire (899 €) vs. Manitou Mattoc Pro (999 €)
Genau 100 € trennen DVO Sapphire und Mattoc Pro. Beide Gabeln verfügen über diverse Einstellmöglichkeiten, wobei die Mattoc auf Volumenspacer verzichtet und mit dem IRT aus technischer Sicht und zugunsten einer feineren Justage die Nase vorn hat. Bei der Zugstufe und der Druckstufe schenkt man sich nichts. Hier wird jeweils Lowspeed bei der Zugstufe sowie Low- und Highspeed bei der Druckstufe abgedeckt. Ein hydraulischer Durchschlag-Schutz an der Mattoc macht sie im gesamten Testfeld ziemlich einzigartig, wobei die Sapphire eine einstellbare Negativfeder hat (OTT). Hier entscheidet der geneigte Kunde, ob er alle Rädchen braucht oder eben nicht.

Vom Fahrverhalten überzeugte die DVO mit einer deutlich besseren Steifigkeit, die aber unter anderem mit einem Mehrgewicht von 95 g erkauft wird.


Gewichts- und Preisduell: DVO Sapphire (2.060 g / 899 €) vs. Marzocchi Z2 (2.057 g / 699 €)
Schlappe 3 g trennen rot und blau. Wer das im Blindtest auf dem Trail spüren kann, den stellen wir direkt als Tester ein. Ihr ähnliches Gewicht äußert sich auch in einer ähnlichen Charakteristik bei der Umsetzung des Lenkinputs und der Linientreue. Beide Gabel begeistern so vor allem schwerere Fahrer und die, die ein direktes Fahrverhalten schätzen.

Bei den Einstellmöglichkeiten ist die Z2 der Sapphire allerdings deutlich unterlegen. Auf Highspeed-Druckstufe und OTT sowie eine gerasterte Druckstufe muss man verzichten. Dafür hat man aber noch 200 € übrig für andere Spielsachen.


Gewichts- und Preisduell: Manitou Mattoc Pro (1965 g / 999 €) vs. RockShox Pike Ultimate (1.877 g / 1.030 €)
Beim Preis schenken die beiden sich nicht viel, knappe 100 g Unterschied zeigen sich beim Wiegen. RockShox’ Pike Ultimate steigt dabei in die leichtere Klasse auf. Interessant ist hier, dass die Pike sich mit dem geringeren Gewicht auf dem Trail trotzdem präziser bei der Linienwahl anfühlt und etwas schneller im Umsetzen von Lenkeingaben ist. Bei der Einstellbarkeit macht die Manitou Mattoc diejenigen glücklich die mehr herumexperimentieren möchten. RockShox bietet die unkompliziertere Variante.


Gewichtsduell: DT Swiss F535 One (2.194 g) vs. DVO Sapphire (2.060 g)
Die beiden schwersten Gabeln im Test, kommen aus der Schweiz und den USA. Dabei hat die DT allerdings mit 134 g nochmal ordentlich mehr auf den Rippen, was teilweise sogar von 160 mm Enduro-Federgabeln unterboten wird. Ein Plus fürs Fahrverhalten? Beide Gabeln sind sehr direkt und folgen den Eingaben des Fahrers prompt. Die DT Swiss F535 One ist dabei noch etwas gnadenloser als die DVO Sapphire. Für Linien-Heizer genau das richtige. Die sollten aber auch etwas mehr in den Armen haben, denn die Schweizerin erfordert hier etwas mehr Muskelkraft für die auftretenden durchgereichten Vibrationen und die stramme Grunddämpfung. Etwas verzeihender ist da die DVO Sapphire. Sie verfügt über einen breiteren Einstellbereich und schont im Chassis und der Dämpfung die Kräfte.


Preisduell: DT Swiss F535 One (1.149 €) vs. Fox 34 Factory (1.189 €)
Für 40 € weniger beim Gabelkauf bekommt man noch einen guten Reifen oder aber man entscheidet sich für die teurere Fox 34. Der Vergleich der beiden ist spannend, da die DT Swiss die 34 nicht ganz ernst nehmen möchte und in Richtung 36 winkt. Ganz falsch liegt sie damit nicht, denn die F535 ist sogar schwerer als die 160 mm-Version der Fox 36 Grip2. Die beiden trennen 124 g zu Ungunsten der DT. Der Abstand zur 34 beträgt dann ziemlich schwerwiegende 324 g.

Auf dem Trail spürt man das deutlich. Hier steht ein Welterweight gegen ein Lightweight im Ring. Mit der DT an der Front mutiert das Trail-Bike zum um 2 cm gekürzten Enduro-Bike. Insbesondere die Unterschiede in der Steifigkeit sind nach wenigen Metern offensichtlich. Bei der Dämpfung geht der Fuchs aber dann erstaunlich lange nicht zu Boden. Während die F535 Geschwindigkeit braucht, um zu überzeugen, arbeitet die Fox auch bei niedrigeren Geschwindigkeiten schon fleißig die Unebenheiten aus dem Weg. Wird die Fahrt dann zur Fuchsjagd, ist es lange ein Kopf-an-Kopf-Rennen bis sich der Vierbeiner geschlagen geben muss.


Gewichts- und Preisduell: Fox 34 Factory (1.870 g / 1.189 €) vs. Intend Hero (1.839 g / 1.799 €)
Ein Mann aus Freiburg gegen einen Weltkonzern. Beide Gabeln führen die Gesamt-Gewichtswertung an. Intend nutzt eine Stahl-Steckachse und bietet keinen Schnellspanner an. Fox hat für zirka 60 € mehr ebenfalls eine Nachrüst-Option für Gramm-Zähler. Somit ist sie bei gleichen Bedingungen an der Achse hauchfein mit 11 g unter der Intend. Beim Preis wird der Unterschied größer. Hausgemacht und exklusiv sind für die Hero 610 € mehr fällig.

Auf dem Trail sind die beiden, was die Steifigkeit angeht, nicht die extremsten Enden des Spektrums aus dem Testfeld. Hier müsste die Intend gegen die DT antreten – die Fox ist weitaus weniger direkt. Bei der Bremssteifigkeit liegt die Fox deutlich unter der Intend, dafür ist sie gegenüber Lenkeingaben überlegen. Während man also bei der Hero zwei extremere Werte und Verhaltensweisen zwischen diesen beiden Krafteingaben auf dem Trail hat, ist die Fox ausgewogener und berechenbarer. Wer großen Wert auf die Bremssteifigkeit legt und gerade das Upside-Down-Feeling in Wurzel- und Steinfeldern sucht, kann mit den Extremen an der Intend glücklicher werden.

Dämpferseitig ist die 34 inzwischen auf einem sehr hohen Level angekommen. Will man mit der Intend eine ähnliche Dämpfungsqualität erreichen, sollte man den günstigen Service eines Re-Tunes nutzen und am besten selbst ein wenig mit Shims und der Luftkammer experimentieren. Das bietet die Möglichkeit, etwas über die Funktionen einer Gabel zu lernen und da hinzukommen, wo man möchte. Wer damit überfordert ist, findet an der Fox 34 solide Basis-Setup-Empfehlungen und kommt gegebenenfalls schneller ans Ziel.

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Welche Vergleiche vermisst ihr? Sollen wir noch einen Direktvergleich ergänzen?

Welche Trail-Federgabel war der Favorit der Testgruppe?

Chris

Gewicht steht für mich schon seit einiger Zeit hinter der Performance eines Produkts. Downhill ist wichtiger als Uphill, Feedback ist mir lieber als eine Sänfte. Komfort ist für mich einzig bei der Wahl der Übersetzung nicht besonders wichtig. Ansonsten lege ich viel Wert auf angemessene Steifigkeitswerte, kraftsparende Produkte und Teile, die zu einem intuitiven Fahrverhalten beitragen. Außerdem bin ich jemand, der gerne etwas tiefer in die Tasche greift, um sich später nicht mit Kompromissen herumärgern zu müssen.

In meinen Top 3 finden sich deswegen die RockShox Pike Ultimate, die Fox 34 und die DVO Sapphire 34 D1. Fangen wir mit Platz 3 an: Die Pike konnte mich auf längeren Abfahrten in unbekannten französischen Wäldern bei sehr trockenen und rutschigen Bedingungen zuverlässig gen Tal bringen. Lange Tage auf dem Rad macht dieses Produkt hervorragend mit und die Arme werden definitiv nicht zum limitierenden Faktor – auch wenns mal schnell wird und rumpelt. Eine Sänfte ist die Pike trotzdem nicht – auch Pop bietet sie und kann damit durch Fahrspaß punkten.

Fox 34 liegt für mich in dieser Klasse weit vorne
# Fox 34 liegt für mich in dieser Klasse weit vorne - sie schafft es, eine große Bandbreite abzudecken und kann sowohl bergab, als auch bergauf überzeugen. Einziges Manko: Günstig ist diese Gabel nicht.
Auch die Pike zeigte sich im Testfeld von einer guten Seite
# Auch die Pike zeigte sich im Testfeld von einer guten Seite - auch wenn ich von den Setup-Empfehlungen etwas abweichen musste und Volumenspacer nötig waren, konnte die Pike hohe Kontrolle mit feinfühligem Arbeiten kombinieren, ohne dabei aber jegliches Feedback zu nehmen.

Platz 2 – die 34: Fox’ Trail-Gabel begleitete mich auf EWS-Strecken mit teils zornigem Untergrund, steilen Abschnitten, aber auch sehr flotten Teilen. Auch wenn nach mehreren 1.000 Tiefenmetern hartem Gerümpel die Arme nicht mehr ganz frisch sind, kann die leichte Gabel durch viel Kontrolle im Gelände überzeugen. Tüpfelchen auf dem i ist für mich das Lockout (und die dahinter steckende, sehr spannende Dämpfungsarchitektur). Üblicherweise fahre ich ohne Gabel-Lockout, mit der 34 bin ich bergauf öfter an die Schmerzgrenze gegangen und konnte so in der gleichen Zeit etwas mehr Kilometer auf die Trails brennen.

Winner, winner – DVO Sapphire: Auch was sich nicht reimt, kann gut sein! Ab der ersten Minute verrichtet die DVO unauffällig, aber verdammt zuverlässig und gut ihren Job. Vom Jumptrail, über enge, technische Strecken, bis hin zu schnellen Abfahrten. Setup gemacht, fertig. Genau so, wie es sein soll: Man muss keinen Gedanken an seine Federgabel und ihre etwaigen Eigenheiten verschwenden. Volle Konzentration auf den Trail und volle Kraft voraus! Beim aktuellen Straßenpreis kann man noch dazu fast von einem Schnäppchen reden. Da nehme ich die 200 g Mehrgewicht gerne in Kauf.

Fokus auf den Trail
# Fokus auf den Trail - je intuitiver sich ein Produkt fahren lässt, desto besser. Das passiert, wenn mein Rad unter mir zuverlässig seinen Dienst verrichtet und ich keinen Gedanken an das Material verschwenden muss.
Fahrspaß ist für mich am wichtigsten
# Fahrspaß ist für mich am wichtigsten - kann man sich voll und ganz auf den Trail und die Linien konzentrieren, rückt alles andere in den Hintergrund. Hier läuft die DVO Sapphire zur Höchstform auf.

Jens

Wenn ich etwas in der Vergangenheit zu schätzen gelernt habe, dann ist es ein sorgloses Produkt, eine gute Geometrie und eine gute Suspension. Wir fahren viele Testräder und wenn man sein eigenes Bike bewegen kann, dann möchte man die Zeit lieber auf dem Trail als in der Werkstatt verbringen. Ich schätze die Möglichkeit, immer wieder neue Regionen zu entdecken. Dabei weiß ich oft nicht, wie viele Kilometer oder wie viele Höhenmeter mir noch bevorstehen. Streckenprofile, Untergrund und Hindernisse sind ebenfalls bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich sie sehe, unbekannt. Hierbei ist es wichtig für mich, ein Bike unter mir zu haben, das sehr berechenbar ist und auch schnellen, kurzfristigen Eingaben folgt. Eine gute Federkennlinie mit Gegenhalt und Progression sowie eine kräfteschonende Dämpfung helfen mir dabei, auch spontan kreativere Linien zu fahren.

Meine Top 3 beginne ich mit der Fox 34 Factory: Preislich ist sie für meinen Geschmack noch etwas hoch angesiedelt, bietet aber ein sehr stimmiges Gesamtpaket. Lange Jahre bin ich mit einer getravelten 36 RC2 unterwegs gewesen, weil mich die 34 auch in kurzhubigen Bikes nicht wirklich überzeugen konnte. Zu gering war der Gegenhalt und die Dämpfung hielt mir nicht genug entgegen. Mit der aktuellen Version ist das anders. Es ist beeindruckend, was die Gabel – auch im Zusammenhang mit ihrem Gewicht – leistet. Im Trail-Bike ist sie für mich sehr gut nutzbar.

Schlüssiges Gesamtpaket mit dem Focus auf Trail
# Schlüssiges Gesamtpaket mit dem Focus auf Trail - Fox überzeugt mit der 34 mit einem sehr leichten und stimmigen Gesamtpaket für den Trail-Einsatz. Die Gabel könnte für meine Gewichtsklasse etwas steifer sein. Fährt man nicht mit der Brechstange, bietet diese Nachgiebigkeit einen deutlichen Komfortgewinn. Die Dämpfung ist gegenüber den letzten Versionen deutlich besser geworden und hält dem Fahrinput nicht nur mehr entgegen, sondern schont dabei auch die Kräfte für lange Ausfahrten.
Rumpeln und scheppern für einen schmalen Taler
# Rumpeln und scheppern für einen schmalen Taler - in den zahlreichen Vergleichsfahrten fand ich besonders die Direkt-Vergleiche zwischen 34 und Z2 interessant. Hält man mit kurzem Federweg auch gerne mal in Wurzelfelder rein, folgt der rote Blitz den Lenkeingaben direkter und man profitiert von einem sehr agilen Fahrverhalten. Für schwere Fahrer, die es gerne mal heftig angehen, ist sie eine gute Wahl. Mehr Gegendruck und Kraft von oben hilft ihr über die geringere Sensibilität hinweg.

Platz 2 – Marzocchi Z2: Jeder kennt diesen Moment, dem Monate an Überlegungen und Abwägen vorausgegangen sind. Es geht um den Neuerwerb eines Bikes oder Anbauteils, das wieder einmal ein Loch in den Geldbeutel reißen wird. Teil der Überlegungen ist der gebotene Mehrwert und ob man nicht auch mit dem simpleren und somit günstigeren Produkt seinen Spaß haben kann. Über kleinere Schwächen an der Dämpfung der Marzocchi Z2 kann ich somit getrost hinwegsehen. Das Gewicht stört mich nicht und ich war begeistert vom direkten Fahrgefühl der Gabel. In meiner Gewichtsklasse ist ein aufs letzte Gramm optimiertes Produkt oft weniger lange haltbar. Mehrgewicht geht hingegen häufig mit einer längeren Nutzungsdauer einher, was mir in Summe noch mehr Geld spart.

Platz 1 – DVO Sapphire: Ähnlich wie die Z2 murrt die Sapphire in den seltensten Fällen über das, was man ihr zum Vertilgen vorsetzt. Ihre Dämpfungsqualität lag noch etwas über der der Fox 34. Sie ist durch High- und Lowspeed-Compression sowie das OTT etwas genauer auf meine Vorlieben abstimmbar. Gepaart mit ihrer soliden Bauart und der entsprechend robusten Linientreue ist sie eine Trail-Federgabel, die auf entspannten Wegen ebenso Spaß macht wie auf heftigeren Trails. Der zweitgünstigste Preis ist dabei ein zusätzliches Schmankerl.

Dämpfungsqualität und präzise in der Linienwahl
# Dämpfungsqualität und präzise in der Linienwahl - die Abstimmung der Dämpfung an der DVO ist ebenso gelungen wie das Chassis. Nicht zu weich und nicht zu steif macht die Sapphire besonders viel Spaß, wenn man gerne auf Linie fährt. So arbeitet sie auch heftigere Schläge sauber weg und vermittelt viel Fahrsicherheit. Mit der Gabel kann man das Trail-Bike gerne mal als Enduro entfremden und es richtig laufen lassen.

Gesamtfazit

Sparfüchse finden mit der Marzocchi Z2 einen idealen Begleiter, während die kurzhubigen Enduro-Heizer die DT F535 One lieben werden. Den meisten Fahrspaß hatten die beiden Haupttester mit der DVO Sapphire.

Wir wollten aber herausfinden, welcher Federgabel-Hersteller das stimmigste Gesamtpaket für den Traileinsatz bietet. Es wurde hitzig diskutiert und es gab einige speziellere Vorlieben im letzten Ranking. Lässt man persönliche Vorlieben aber außen vor und fokussiert sich auf die Schlüsselpunkte, die im Bereich Trail wichtig sind, so zeigte sich die größte Schnittmenge in einem Produkt. Das stimmigste Produkt für diesen Einsatzbereich lieferte die Fox 34 Factory ab. Ihr Zusammenspiel aus niedrigem Gewicht, guter Dämpfung, passender Setupempfehlung und Nutzerfreundlichkeit ließ sie auf den Trails am restlichen Testerfeld vorbeiziehen.

Wo und wie haben wir getestet?

Um die Federgabeln bestmöglich vergleichen zu können, wurden sie von mehreren Testern in unterschiedlichstem Gelände und unter verschiedenen Bedingungen getestet. Dabei wurden so lange verschiedene Setups getestet, bis für jedes Modell und jeden Fahrer ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht wurde. Anschließend wurden die Federgabeln in direkten Showdowns gefahren – am gleichen Tag, unter gleichen Bedingungen, back-to-back. Bilder sagen bekanntlich mehr als 1.000 Worte – hier sind ein paar Eindrücke des Geländes unserer Testsessions:

Nur weil im Direktvergleich zum weiterhin populären Enduro 2-3 cm weniger Federweg vorhanden sind, ist man nicht auf Forstwege beschränkt
# Nur weil im Direktvergleich zum weiterhin populären Enduro 2-3 cm weniger Federweg vorhanden sind, ist man nicht auf Forstwege beschränkt - Die Leistungsfähigkeit moderner Trail-Bikes ist beeindruckend und stellt die Trail-Federgabel vor eine große Herausforderung.
Kleine Schläge in offenen Kurven – hier ist die Feinfühligkeit der Gabel und die Dämpfung gefragt
# Kleine Schläge in offenen Kurven – hier ist die Feinfühligkeit der Gabel und die Dämpfung gefragt - Um Steuern zu können, ist Bodenkontakt notwendig und für den muss die Federgabel sorgen.

Flowtrails machen mit weniger Federweg mehr Spaß
# Flowtrails machen mit weniger Federweg mehr Spaß - Hier werden Gegenhalt und Pop gefordert – kann man mit Schuss in die Kurve halten, ohne die Balance zu verlieren? Bügelt die Gabel alles nieder oder erhöht sie den Spieltrieb?
Aber auch vor Sprüngen sollte eine Trail-Federgabel nicht zurückschrecken
# Aber auch vor Sprüngen sollte eine Trail-Federgabel nicht zurückschrecken - Bei der Landung zeigt sich, wie die Endprogression ausfällt und wie sie Einsetzt, verwindet sich die Gabel bei der Landung außerdem oder führt sie zuverlässig?

Alle getesteten Trail-Federgabeln wurden primär in den eigenen Bikes der Haupttester Jens Staudt und Chris Spath bewegt. Der große Vorteil: Charakter und Fahreigenheiten der Bikes sind bereits bis ins letzte Detail verfeinert worden, das Setup fürs Heck stimmt. Die Bikes wurden schon mehrere Jahre auf den Trails bewegt und man kennt ihr Fahrverhalten in- und auswendig. Demzufolge konnten wir uns ganz auf die Federgabel konzentrieren und die Limits ausloten.

Unter dem Punkt Tuning-Möglichkeiten haben wir in den kommenden Einzeltests die vorgenommenen Änderungen, Setups und Empfehlungen dokumentiert. Außerdem gehen wir in den einzelnen Reviews genauer auf die Optimierungsmöglichkeiten der sieben Kandidaten in unserem Test ein.

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Wer hat getestet?

Testerprofil Jens Staudt – bitte ausklappen
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 56 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Testerprofil Christoph Spath – bitte ausklappen
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel

Um euch den bestmöglichen und breitesten Testeindruck zu bieten, fahren immer mehrere Tester ein Produkt. Neben den aufgeführten Testern mit detaillierten Profil arbeiten wir immer mit weiteren Fahrern unterschiedlicher Könnerstufen, Gewichte, Körpergrößen sowie Vorlieben zusammen. Im direkten Dialog stellen wir das richtige Setup sicher und dokumentieren in gemeinsamen Ausfahrten die Eindrücke. Dies stellt sicher, dass wir alle Eigenheiten eines Produkts in allen Bereichen beurteilen können.


Der Beitrag 7 Trail-Federgabeln im Vergleichstest: Test-Fazit und Zusammenfassung erschien zuerst auf MTB-News.de.

Neue Formula Selva C: Stahlfeder-Version der Enduro-Gabel

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Formula Selva C: Nachdem im Frühjahr schon ein Prototyp gezeigt wurde, präsentieren die Italiener von Formula nun mit der Selva C offiziell eine neue Gabel für das Enduro-Segment. Dabei setzen sie entgegen vieler anderer Hersteller auf eine Stahlfeder. Hier gibt es alle Informationen zur neuen Gabel. 

Formula Selva C: Preise und Daten

Die neue Selva C ist die Antwort auf die laut Formula gestiegene Nachfrage an Federgabeln mit Stahlfeder im Enduro-Bereich. Unverändert bleibt an der Selva C die Dämpfungs-Einheit, die auch in den Luftgabeln Selva S und Selva R verwendet wird. Wie gehabt, lässt sich die Zug- und Druckstufe schnell und einfach extern je nach Vorliebe einstellen und auch ein Lockout ist erhältlich. Wem das nicht reicht: Das einzigartige CTS-System erlaubt sogar eine schnelle Veränderung der Grunddämpfung. Die Federseite hingegen ist nagelneu und beherbergt eine Stahlfeder, die in vier verschiedenen Härten angeboten wird. Außerdem kann die Feder-Vorspannung je nach Wunsch angepasst werden.

  • Größen 27,5″ / 27,5″+ / 29″
  • Federweg 160–170 mm (27,5″) / 160 mm (29″)
  • Offset 46 oder 51 mm
  • Standrohr-Durchmesser 35 mm
  • Durchmesser Achse 15 mm (20 mm optional)
  • Gewicht 2.230 g (27,5″) / 2.290 g (27,5″+ und 29″)
  • Preise 950 € (UVP, Schwarz) / 1.060 € (UVP, Ultraviolett)
  • www.rideformula.com
Die Formula Selva C kommt als Coil-Gabel mit vier verschiedenen Federhärten und besitzt dank ihrer sieben verschiedenen CTS-Ventile die Möglichkeit, die Dämpfungs-Charakteristiken nach Vorlieben zu verändern
# Die Formula Selva C kommt als Coil-Gabel mit vier verschiedenen Federhärten und besitzt dank ihrer sieben verschiedenen CTS-Ventile die Möglichkeit, die Dämpfungs-Charakteristiken nach Vorlieben zu verändern - während es die 27,5"-Version mit 160 oder 170 mm Federweg gibt, kommt die 29" Version nur mit 160 mm. Mit über 2.200 g ist die Selva C Coil-typisch kein Leichtgewicht.
Diashow: Neue Formula Selva C: Coil-Version der italienischen Endurogabel
In Mattschwarz bekommt man sie für 950 € (UVP).
Der blaue Knopf dient der Druckstufen-Feineinstellung. Der goldene Hebel fungiert als Lockout.
Die Formula Selva C kommt als Coil-Gabel mit vier verschiedenen Federhärten und besitzt dank ihrer sieben verschiedenen CTS-Ventile die Möglichkeit, die Dämpfungs-Charakteristiken nach Vorlieben zu verändern
Rechts unten an der Selva C kann man den Rebound verstellen
So kann man bei Wunsch über Jahre stets das aktuelle Innenleben in derselben Gabel fahren.
Diashow starten »
Die Formula Selva C ist in der Farbe Ultraviolett für 1.060 € (UVP) zu kaufen.
# Die Formula Selva C ist in der Farbe Ultraviolett für 1.060 € (UVP) zu kaufen.
In Mattschwarz bekommt man sie für 950 € (UVP).
# In Mattschwarz bekommt man sie für 950 € (UVP).
Der blaue Knopf dient der Druckstufen-Feineinstellung. Der goldene Hebel fungiert als Lockout.
# Der blaue Knopf dient der Druckstufen-Feineinstellung. Der goldene Hebel fungiert als Lockout. - Rechts im Bild lässt sich die Vorspannung der Feder verstellen.

Besonderheit der neuen Formula Selva C ist, dass sie die einfache Handhabung einer Stahlfedergabel mit dem hauseigenen CTS-System (Compression Tuning System) verbindet, welches ein genaues Abstimmen der Dämpfungs-Charakteristiken ermöglichen soll. Dabei wird eben nicht nur an den externen Einstellern Feintuning betrieben, sondern durch den Wechsel eines Ventils an der Hydraulik-Kartusche die Grundeinstellung verändert. Formula bietet derzeit insgesamt sieben verschiedene CTS-Einheiten an, die sich direkt auf die Dämpfungs-Kennlinie auswirken und für verschiedene Fahrertypen und Fahrstile geeignet sind. Je nach Einsatzzweck und Fahrertyp kann folglich einfach ein anderes Ventil verbaut werden, wodurch laut Formula das Anschaffen einer Ersatzgabel für einen anderen Einsatzzweck unnötig wird.

In unserem Test der Formula Selva S sind wir auf die verschiedenen Dämpfungs-Einheiten eingegangen und zeigen, wie der Umbau in wenigen Minuten gelingt.

Rechts unten an der Selva C kann man den Rebound verstellen
# Rechts unten an der Selva C kann man den Rebound verstellen - Die Standardversion der Coil-Gabel setzt auf eine 15 mm Steckachse, optional umrüstbar auf 20 mm.

Durch die IFT (Internal Floating Technology) soll zudem die Reibung der Selva C stark reduziert werden, was den Italienern zufolge zu einem deutlich besseren Ansprechverhalten führt. Realisiert wird das über eine Kugelkopf-Verbindung zwischen Federschaft und Federteller. Verwindet sich die Gabel bei starken Lasten, soll die Führung im Standrohr trotzdem perfekt laufen und nicht durch eine verdrehte Dichtung für erhöhte Reibung sorgen.

Dank des speziellen Designs ihrer Tauchrohre will Formula auch mit Boost-Ausfallenden eine deutlich erhöhte Steifigkeit ohne Gewichtszunahme generieren. Laut Formula lag ihr Ziel hierbei aber nicht in einem Maximum, sondern in der goldenen Mitte: Die Selva C soll sich einerseits präzise steuern lassen, andererseits auf den Untergrund reagieren.

Quick Release: Die 15 mm Steckachse ermöglicht ein rasches Ausbauen des Vorderrades.
# Quick Release: Die 15 mm Steckachse ermöglicht ein rasches Ausbauen des Vorderrades.

Spannend ist zudem, dass der italienische Hersteller es durch ein einheitliches System ermöglicht, auch das Innenleben alter Selva-Modelle anzupassen. Egal, um welches Produktionsjahr es sich handelt – jede neue Version kann problemlos in die alte Gabel eingebaut werden. Dies soll eine gewisse Nachhaltigkeit ermöglichen, da ältere Gabel mit der Einführung des neuen Modelljahres nicht von heute auf morgen veraltet sind.

Außerdem – und hier unterscheidet sich die Formula Selva C von manchem Mitbewerber – sind Dämpfungs- und Luftseite oben mit dem gleichen Gewinde und im Casting mit der gleichen Verpressung versehen. Verwandelt man seine Selva S oder R also in eine Coil-Gabel, kann man auch wieder zurückgehen. Da die Stahlfeder das Standrohr von innen etwas verkratzen kann, wandert die Luftfeder dann einfach in den rechten Holm.

Unser Kollege Moritz konnte im Frühjahr schon einen Prototyp fahren. Hier findest du seinen ersten Eindruck zur Selva C.

Das Innenleben der Selva C ist in alle anderen Selva-Modelljahre nachrüstbar.
# Das Innenleben der Selva C ist in alle anderen Selva-Modelljahre nachrüstbar.
So kann man bei Wunsch über Jahre stets das aktuelle Innenleben in derselben Gabel fahren.
# So kann man bei Wunsch über Jahre stets das aktuelle Innenleben in derselben Gabel fahren.

Meinung MTB-News.de

Die dritte Selva im Bunde haben wir seit der Vorstellung des Prototyps beim Bike Connection Winter voll Spannung erwartet. Neben den zwei bestehenden Modellen Selva S und Selva R fügt sie sich nahtlos ins Portfolio ein: Jetzt kann man nicht nur bei der Dämpfung nahezu frei wählen, sondern hat auch bei der Feder eine Auswahl, wie sie sonst kein Hersteller ab Werk bietet. Interessant dürfte auch das Verhalten der Formula Selva C zum Federwegsende hin sein: Der auf Bildern erkennbare gedichtete Federteller könnte das gesamte Standrohr zur Luftfeder machen und der Selva C so eine Portion Endprogression verpassen.

S, R oder C – welche Selva würde besonders gut an dein Rad passen?

Informationen und Bilder: Pressemitteilung Formula

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Trust The Message im Test: Wie viel Revolution steckt in der Linkage-Federgabel?

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Trust The Message im Test: Zack. Da war sie. Ohne lange Zeit der Gerüchte, ohne Spyshots, dafür mit einem Knall gelandet: Die Trust The Message, erstes Produkt der Firma Trust – und dann gleich eines, das polarisierte wie kaum eine Neuvorstellung in den letzten Jahren. Der ewige Kampf „Optik vs. Performance“ zieht mit dieser Federgabel in die nächste Runde. Sie ist nicht die erste Linkage-Federgabel und dennoch: Konstrukteur Dave Weagle war bislang eher bekannt für seine Hinterbau-Systeme statt für Federgabeln. Mit einer Kinematik an der Gabel lässt er es aber nicht auf sich beruhen: Das Carbon-Konstrukt ist vollgepackt mit spannenden technischen Lösungen. Wir haben das Produkt der neuen Firma zusammen mit den klassischen Systemen auf dem Trail gegeneinander antreten lassen. Einige hatten bereits den richtigen Riecher für unseren Überraschungsgast, den wir hiermit bewusst erst nach dem Fazit der klassischen Gabeln veröffentlichen –  denn hier läuft so Einiges, aber vor allem ganz anders. Türchen Nr. 8: Trust The Message.

Unser Überraschungsgast fällt aus dem Federgabeltest heraus, da die Parallelogramm-Gabel nicht ganz den Anforderungen entspricht. Mit einem Zentimeter Federweg weniger und all ihren Eigenheiten wollten wir dieser Gabel nicht die Aufmerksamkeit nehmen, die sie verdient. Ihre spezielle Funktionsweise hielt für uns ebenfalls eine gewisse Lernkurve bereit und diesen Ablauf möchten wir mit euch teilen. Es gilt: Wer sich auf dieses Produkt nicht einlässt, wird das Potential nicht ausschöpfen können. Heute also das Bonus-Türchen des Suspension-Adventskalenders – den Vergleich mit der Teleskop-Gabel werden wir natürlich trotzdem suchen und beschreiben.

Trust The Message – Infos und Preise

„When you’re out hitting your favorite trails, you want your bike to work so well it disappears below you. The Message’s unique wheel path and geometry track bumps and rip corners at a level you’ve never experienced. Welcome to a new world of wide open.“

Trust definiert für die The Message-Gabel keinen konkreten Einsatzbereich. Stattdessen sagt der Hersteller: „Fahrt unsere Message in 29″-Rädern mit 110 – 140 mm Federweg, beziehungsweise 27,5″-Bikes mit 130 – 140 mm Federweg.“ Mit seinem Produkt schlägt der Hersteller in eine interessante Kerbe – die linear geführte Teleskop-Gabel ist auf dem Markt etabliert und akzeptiert. Selbst Upside-Down-Federgabeln haben es teilweise schwer mit ihrer anderen Optik. Ist die Kombination aus Hersteller- und Produktname deshalb so gestaffelt? „Vertraue der Nachricht“ – Einer jungen Firma vertrauen, die ein erstes Produkt auf den Markt bringt, das sich so stark von Konventionen unterscheidet?

Vertrauen stiften eher die Namen, welche hinter der Firma stehen und in der Industrie hohes Ansehen genießen: Hap Seliga, Gründer des amerikanischen Bike- und Online-Shops Competitive Cyclist, Jason Schiers, Carbon-Ingenieur bei ENVE und Crank Brothers sowie Suspension-Mastermind Dave Weagle. Zwischenzeitlich ist die The Message nicht mehr das einzige Produkt im Portfolio. Erweitert wurde dieses zur Eurobike um eine langhubige Version der Gabel namens Trust Shout. Der Preis für beide Gabeln ist identisch. Er wurde zwar zwischenzeitlich etwas nach unten korrigiert, wiegt aber immer noch schwer. Wer diese Gabel will, muss tief ins Portemonnaie greifen.

Pünktlich zu unserem Test gibt es auch Vertrieb und Service-Center für den deutschsprachigen Raum: Shocker Distribution wird Trust in sein Programm aufnehmen. Die finalen Details dazu sollten uns in den folgenden Tagen erreichen, wir werden den Artikel entsprechend updaten.

  • Einsatzbereich Bikes, die man mit 110 – 140 mm Gabeln fahren würde
  • Laufradgrößen 27,5″; 29″
  • Federweg 130 mm
  • Einstellmöglichkeiten Luftdruck, Zugstufe, Lowspeed-Druckstufe, Plattform-Härte, Plattform-Lockout-Hebel
  • Farben Anthrazit-grau
  • Gewicht 1.991 g
  • www.trustperformance.com

Preis 2.399 € (UVP) | Bikemarkt: Trust The Message kaufen

Trust The Message
# Trust The Message - Hinter dem klingenden Produktnamen versteckt sich ein spannendes Produkt mit 130 mm Federweg und voller spannender Technik. Der Preis bremst Enthusiasten dann aber etwas aus.

Im Detail

Steifigkeit und Reibung

In sechs von sieben Artikeln des Vergleichstests sind wir auf Right-Side-Up- und nur bei der Intend Hero auf die Upside-Down-Bauweise eingegangen. An der Trust The Message ist alles anders. Wo fangen wir da am besten an? Teleskop-Gabeln führen die Rad-Achse in einer linearen Bewegung auf und ab. Standrohre und Tauchrohre überlappen sich, geführt wird durch Gleitbuchsen im Inneren des Castings oder bei einer USD-Gabel in den Standrohren. Treffen Schläge auf das Vorderrad, findet immer auch eine gewisse Verwindung zwischen den beiden Bauteilen statt. Die Upside-Down-Bauweise bietet hier gewisse Vorteile mit einer höheren Steifigkeit gegenüber Verwindung in Fahrtrichtung. Die gängigere Bauweise hat dann bei Torsionskräften die Nase vorn. Generell gilt, dass eine durch Verwindung erhöhte Reibung an Gleitbuchsen und Dichtungen eine unkontrollierte und somit ungewollte Dämpfung generiert. Bleibt die Präzision nicht auf der Strecke, kann dies für eine gewisse Nachgiebigkeit, aber auch für einen erhöhten Komfort sorgen. Wie immer kommt es auf eine ausgewogene Balance zwischen allen Faktoren an.

Eine Parallelogramm-Gabel arbeitet anders. Auch hier kommen Gleitbuchsen zum Einsatz, die aber nichts mit der Führung des Vorderrads zu tun haben. Die Achse wird stattdessen wie bei einem Hinterbau über Hebel geführt, die wiederum gelagert sind. An der Message werden Kugellager verwendet und davon nicht wenige. Zwei pro Drehpunkt – macht bei vier Drehpunkten pro Seite 16 und noch ein Kugellager für jede Feder-Dämpfungs-Aufhängung – in Summe sind es 18 Stück. Damit kann man die Reibung einer Teleskop-Gabel im nicht verwindeten Zustand nicht zwangsläufig unterbieten, aber es kommt hinzu, dass der Federweg zusätzlich übersetzt ist. Eine höhere Übersetzung kann helfen, bestehende Reibung im System, beispielsweise an den Dichtungen, leichter zu überwinden. Alles in allem soll die Message dadurch wesentlich reibungsärmer sein und ein feineres Ansprechverhalten bieten als konventionelle Teleskop-Gabeln.

Ähnlich wie bei einer USD-Bauweise kann die Parallelogramm-Gabel von oben nach unten hin auch dünner werden. Bei der Auslegung der Steifigkeit kann hier in Bezug auf Rohrquerschnitte und -Profile mehr variiert werden als an der Teleskop-Gabel. Hierdurch kann man dort, wo der größte Hebel ansetzt – unterhalb des Steuerrohrs – voluminöser bauen. Trust will dadurch an der Message den Flex in Fahrtrichtung maximal reduziert haben. Umgesetzt wird dieses Vorhaben durch ihr komplettes Carbon-Chassis mit Carbon-Gabelschaft und massiven Rohrdurchmessern.

Herzstück und Besonderheit der Trust The Message ist die Achsaufhängung
# Herzstück und Besonderheit der Trust The Message ist die Achsaufhängung - Zwei parallel geführte Hebel verbinden die Struktureinheit der Gabel mit einem weiteren Hebel, auf dem Achse und Bremsaufnahme sitzen.
Fixe Verbindung zwischen Gabelschaft und Struktureinheit
# Fixe Verbindung zwischen Gabelschaft und Struktureinheit - Die Carbon-Hülle soll Flex in Fahrtrichtung komplett verhindern, dazu gibt es große, ovalisierte Rohr-Querschnitte.
Am unteren Hebel wird jeweils ein Schaft in die Struktureinheit gedrückt
# Am unteren Hebel wird jeweils ein Schaft in die Struktureinheit gedrückt - Auch die Hebel sind aus Carbon gefertigt und durch kugelgelagerte Drehpunkte miteinander verbunden.

Raderhebungs-Kurve

Bei der Teleskop-Gabel wird die Rad-Achse linear angehoben, das Rad hebt sich somit immer in einer Geraden. Diese Linear-Führung liegt parallel zur Lenkachse. An der Trust-Federgabel ergibt sich durch die Hebelage eine anpassbare Raderhebungs-Kurve, die von den Hebeln sowie der Position der Lagerpunkte abhängig ist. Die Trust The Message kann mithilfe dieser Kinematik in einem gewissen Rahmen nach hinten und oben ausweichen, was bei Schlägen, die von vorne und unten kommen, besonders sinnvoll ist. Die Message sollte entsprechend gut über Hindernisse rollen. Spannend ist aber vor allem auch die Möglichkeit, Übersetzungsverhältnis und Progression durch den Federweg hindurch variabel zu gestalten. Das kennen wir von Hinterbau-Kinematiken, die sich zumeist auch von Hersteller zu Hersteller sehr stark unterscheiden.

Betrachtet der interessierte Biker den unteren Umlenkhebel, erkennt er ebenfalls, dass der Hebel beim Einfedern von einem abwärts gerichteten Winkel in eine parallele Position zum Boden wandert. Taucht man tiefer in den Federweg ein, passiert man diesen Punkt und der Hebel bewegt sich nach oben sowie leicht in Fahrtrichtung. Durch diese Anordnung kann man zusätzlich Einfluss auf das Verhalten der Gabel beim Einsatz der Vorderradbremse nehmen. Im nächsten Punkt behandeln wir dies noch etwas detaillierter.

PM-Bremsaufnahme am hinteren Hebel
# PM-Bremsaufnahme am hinteren Hebel - In die Hebelage lässt sich eine Anti-Rise-Charakteristik integrieren, die für Bremsstabilität sorgen soll.

Anti-Dive

Beim Bremsen wirken verschiedene Kräfte auf die Gabel, die für eine Einfeder-Bewegung sorgen. Die negative Beschleunigung verschiebt die Achslast stark nach vorne. Zudem kann der Systemschwerpunkt, also der Körper des Fahrers, unter der Bremswirkung ebenfalls nach vorne wandern und die Last auf die Gabel erhöhen, wodurch diese einfedert. Drittens besitzt die Bremskraft eine Komponente, die die Gabel weiter komprimiert. Neben fahrtechnischen Lösungsansätzen wird hier auch oft die Dämpfung erhöht, um diesem Effekt entgegen zu wirken. Gibt eine Teleskop-Gabel unproportional zum Hinterbau nach (z. B. beim Bremsen), wird der Lenkwinkel steiler, der Radstand verkürzt sich und auch der Nachlauf der Federgabel wird durch die Veränderung des Lenkwinkels kürzer. Was genau Trail und Nachlauf sind und wie sie sich auswirken, wurde im Geometrieprojekt etwas tiefer erläutert. In Summe lässt sich sagen, dass das Zusammenspiel dieser ganzen Effekte an einer regulären Teleskop-Gabel die Nervosität der Lenkung erhöht. Wie spannend dies für das Fahrgefühl ist, behandeln wir noch ausführlich im Fahreindruck.

Analog zum Anti-Rise am Hinterbau kann man mithilfe einer Parallelogramm-Gabel auch am Vorderrad diesem Bremsnicken entgegenwirken – dieses Verhalten nennt sich Anti-Dive. Beim Anbremsen bleibt die Parallelogramm-Gabel – je nach Anti-Dive – stabiler oder könnte sogar gegen den Fahrer wirken und ausfedern. Diesen Vorteil will auch Trust an der The Message nutzen. Anstatt das Bremsnicken durch Druckstufen zu unterbinden und die Gabel unsensibel zu machen, klappt das hier durch die Kinematik. Die Sensibilität der Gabel wird dadurch nicht verringert – anstatt Symptome zu bekämpfen und Nebenwirkungen zu erhalten, will Trust das Problem an der Wurzel angepackt haben.

Abhängig von Achsposition und Lenkachse ist der Gabel-Nachlauf
# Abhängig von Achsposition und Lenkachse ist der Gabel-Nachlauf - An der Message ist der Nachlauf nicht statisch, sondern dynamisch – kombiniert mit der Lenkwinkel-Änderung beim Einfedern soll das ein verbessertes Kurvenverhalten erzeugen.
SAG-Indikator am linken Hebel
# SAG-Indikator am linken Hebel - Ein O-Ring wie an der Teleskop-Gabel funktioniert hier nicht besonders gut.
Einfädelhilfe an der Steckachse
# Einfädelhilfe an der Steckachse - Wer Predictive Steering-Naben von SRAM verwenden will, kann den Adapter abnehmen.

Dynamischer Trail (Nachlauf)

Im Grunde genommen hat jedes Rad einen dynamischen Trail, denn wie unter Anti-Dive beschrieben, ist der Nachlauf an der Teleskop-Gabel nicht nur abhängig vom statischen Offset, sondern auch vom Lenkwinkel – und der ändert sich beim Einfedern konstant. Trust verwendet an seiner Message keinen statischen Offset. Durch die Raderhebungs-Kurve der Parallelogramm-Gabel verändert sich die Achsposition relativ zur Lenkachse. Der Nachlauf verändert sich also beim Einfedern. Konkret wird dieser länger, was für eine höhere Laufruhe sorgt. Effektiv fühlt sich das dann eher nach einem flacheren Lenkwinkel an.

Trust will durch den dynamischen Trail der Gabel gegensteuern und der nervöseren Lenkung beim Einfedern und Bremsen entgegenwirken. Wie fühlt sich das an auf dem Trail? Laut Weagle wirkt es äquivalent einem dynamischen Lenkwinkel durch den Federweg hindurch. Das soll sich so anfühlen wie eine Änderung des Lenkwinkels von 5 – 6°. Anstatt einem steileren Lenkwinkel in der Kurve und dem damit verbundenen ungünstigen Lenkverhalten soll sich die Gabel eher nach einem flacheren Lenkwinkel unter Last anfühlen.

Achse

Beim ersten Einbau des Vorderrades ist man ein wenig verwirrt. Wo genau muss man einfädeln? Das lernt man aber recht schnell. Wer Laufräder mit SRAM Torque-Caps besitzt, kann die kleinen hufeisenförmigen Platzhalter abschrauben, damit die größere Auflagefläche frei wird. Gehalten wird das Vorderrad mit einer Steckachse, bedient mit einem sechs Millimeter Innensechskant. Ein Schnellspanner wird nicht angeboten.

Federung & Dämpfung

In den zwei gigantischen Gabelholmen, die von M.C. Escher inspiriert sein könnten, verstecken sich Feder und Dämpfung. Bleiben wir zunächst bei der Feder: Die Message hat davon nicht eine, sondern zwei. Links sitzt sie recht weit unten im Bauteil, rechts sitzt unten die Dämpfung und darüber die zweite Feder. Beide Federn sind Luft-Luft-Systeme. Wenn man sie entnimmt, erkennt man auch am Gehäuse direkt den kleinen Überström-Kanal, welcher die beiden Federn ausgleicht. Die Zweiteilung der Feder soll hinsichtlich der Steifigkeit und des Gewichts sinnvoller sein als eine einzelne Feder und eine einzelne Dämpfungskartusche.

Ab Werk sind zwei Volumen-Spacer (Trust nennt sie Huck Pucks) pro Seite verbaut. In der Bedienungsanleitung wird außerdem der Hinweis gegeben, dass man bei Anpassungen der Positivkammer auf jeden Fall die gleiche Anzahl an Volumen-Spacern in beiden Kammern fahren muss.

Statt Dämpfung links und Feder rechts gibt es je eine Feder pro Holm und die Dämpfung rechts
# Statt Dämpfung links und Feder rechts gibt es je eine Feder pro Holm und die Dämpfung rechts - Feder und Dämpfung sind übereinander angeordnet, dadurch lässt sich der besondere Dämpfungs-Aufbau realisieren.
Beide Luftventile sind mit einer Kappe verschlossen
# Beide Luftventile sind mit einer Kappe verschlossen - Zum Öffnen benötigt man einen 4 mm-Innensechskant.
Abdeckkappen-Verlust unmöglich
# Abdeckkappen-Verlust unmöglich - Darunter versteckt sich dann ein herkömmliches Autoventil.

Bei der Dämpfung verwendet Trust ein System, wie es aktuell wohl an kaum einem anderen MTB-Suspension-Produkt eingesetzt wird. Teile davon kennen und sehen wir öfter in Verwendung, aber die Kombination? Konkret reden wir hier über einen TwinTube-Aufbau mit ThruShaft-Design. Aufgrund dessen ist (eigentlich) keine klassische Bladder, IFP oder ähnliches notwendig, um das Volumen des Schafts auszugleichen. Dieser steht zu jeder Zeit voll im Öl – es wird also kein Volumen verdrängt. Nach oben ragt er dann in die Luftfeder und dient gleichzeitig als Airshaft. Trotzdem verwendet Trust eine Gasfeder, die Druck auf das inkompressible Öl ausübt und das vergrößerte Ölvolumen bei warm gelaufener Dämpfung aufnehmen soll. Vorteil dieser Konstruktion: Ein Aufschäumen des Öls soll quasi unmöglich werden und die Reaktionszeit auf hochfrequente Lastwechsel deutlich schneller erfolgen. Ziel der Konstruktion: So wenig Hysterese wie möglich. Grund dafür war, dass Praxistests mit World Cup-Rennfahrern laut Weagle vor allem eines zeigten: Die Dämpfer, die auf möglichst wenig Hysterese ausgelegt waren, kamen bei den Teamfahrern immer besser an.

Mit dieser Technologie verspricht sich der Hersteller absolute Kontrolle über die Dämpfung, denn Hysterese-Effekte sollen fast keine Auftreten. Ihr fragt euch, was zum Teufel überhaupt Hysterese ist? Um hier den Rahmen des Berichts nicht komplett zu sprengen, versuchen wir uns an einer etwas reduzierten Erklärung. Wer sich tiefer mit der Thematik beschäftigen möchte, findet in diversen Suchmaschinen eine Menge Lernmaterial.

Betrachtet man den kompletten Zyklus eines Ein- und Ausfeder-Vorgangs, so verhalten sich diese beiden Vorgänge nicht zwangsläufig identisch. Betrachten wir also einige der Teilbereiche, die hier zusammenspielen. Ein System mit einem IFP oder einer Bladder setzt das Dämpfungs-Medium (Öl) unter Druck. Dies ist unter anderem notwendig, um Kavitationseffekte (Bildung von Blasen im Öl) zu vermeiden. Primär muss allerdings eine Verdrängung des Öls durch den Schaft des Dämpfers ausgeglichen werden.

An einem ThruShaft-System, wie es die Trust Message verwendet, generiert der Schaft keine Volumenänderung im Öl, weil er immer komplett im Öl steht. Dadurch bewegt man weniger Bauteile. Grundsätzlich gilt: Für jedes Teil, welches man in Bewegung setzen muss, ist Energie notwendig. Das resultiert letztendlich in einer verzögerten Reaktionszeit des Systems sowie einer unkontrollierten Umwandlung von Bewegungsenergie in Wärme durch Reibung. In der sogenannten Hysterese-Kurve (Kraft-Geschwindigkeits-Diagramm) zeigt sich dies in einer Fläche, welche von den beiden dargestellten Kurven umschlossen ist.

Reduziert man die Faktoren, welche die Trägheit und die ungewollte Reibung generieren, so beschleunigt man im Umkehrschluss die Reaktionszeit der Dämpfung. Die Hysterese-Kurve umschließt eine kleinere Fläche und die Dämpfung wird berechenbarer, da sie so gestaltet werden kann, dass ungewollte Parameter wie Reibung und Verzögerung nicht mit im Dämpfungsverhalten berücksichtigt werden müssen. Kurz formuliert: Man erhält ein direkteres Ansprechverhalten der Dämpfung.

Wie bereits erwähnt, generiert ein ThruShaft keine Volumenänderung des Öls. Trotzdem verwendet Trust eine Gasfeder, welche das Öl unter Druck setzt. Während des Dämpfungsvorgangs entsteht Wärme und diese sorgt für eine leichte Ausdehnung des Öls, welche ausgeglichen werden muss. Bedingt durch die Bauart kann Trust zufolge der Druck sehr hoch gewählt werden und man hat trotzdem keine Nachteile durch eine hohe Hysterese. Aufschäumen ist quasi unmöglich und die Reaktionszeit auf hochfrequente Lastwechsel außerordentlich schnell.

Dave Weagle beschreibt die Vorteile, die er damit in der Trust The Message vereint haben will, folgendermaßen: Die Dämpfung sei nicht zwangsläufig höher in seinem System, sondern niedriger. Durch die schnelle Reaktionszeit und das Ausschließen ungewollter Verzögerungen soll die Dämpfung jedoch „öfter“ reagieren können – sie arbeitet also durchgängiger.

Ein TruShaft-Design ist übrigens nicht neu: Trek verwendet die Technologie seit ein paar Jahren in ihren Bikes.

Was innerhalb des Dämpfers passiert, ist nicht weniger spannend. Besonders interessant ist der Haupt-Kolben, der aus zwei Teilen besteht und aufwändig konstruiert ist. Ein Nadelventil im Kolben beeinflusst die Lowspeed-Zugstufe, ein Shimstack sorgt für die Kontrolle von mittleren bis schnellen Schaftgeschwindigkeiten beim Ausfedern. Zusätzlich gibt es ein strammes Blow-Off-Ventil in Druckstufen-Richtung. Mit 26 mm Durchmesser fällt der Querschnitt der Kartusche sehr groß aus, vor allem, wenn man mit anderen TwinTube-Kartuschen vergleicht. Somit kann auf größerem Raum mit größeren Öl-Flussmengen operiert werden, was insbesondere hohe Schaftgeschwindigkeiten besser kontrollierbar macht. Zusätzlich ermöglicht es ein besseres Hitze-Management.

An der Druckstufen-Einheit, die zwischen Feder- und Dämpfungs-Zylinder sitzt, werden zwei Nadeln mit semi-parabolischer Spitze verwendet. Eine Nadel für den offenen Modus, eine für den mittleren. Mit Umlegen des Hebels dreht man eine Torspule und lenkt den Ölfluss auf die entsprechende Nadel. Im Lock-Modus wird der Ölfluss über Low- und Highspeed-Ventile komplett gestoppt. Hier gibt es dann nur noch das Blowoff-Ventil auf dem Hauptkolben. Besonderheit dieses Systems: Oft wird im Lock-Modus der Ölfluss komplett auf den Highspeed-Shimstack gelenkt, der dann gegebenenfalls kompromissbehaftet abgestimmt werden muss. Bei Trust kann die Abstimmung dieses Modus komplett unabhängig von außen und gezielt auf den hauptsächlichen Zweck – die Dämpfung – erfolgen.

In Summe will Trust mit der Kartusche eine sehr effiziente Dämpfung erreicht haben. Auch was die Hysterese angeht, ist man zufrieden: Kontrolle und Reaktionsgeschwindigkeiten sollen auf einem sehr hohen Niveau sein.

Trust The Message Feder- und Dämpfungseinheit
# Trust The Message Feder- und Dämpfungseinheit
Die Dämpfung sieht interessanter aus
# Die Dämpfung sieht interessanter aus - Ansonsten ist das Produkt zwar komplex, aber gut erklärt – hier ist man ohne Anleitung aber aufgeschmissen.
Erkennbar ist am rechten Holm der Struktureinheit der Zugstufen-Versteller.
# Erkennbar ist am rechten Holm der Struktureinheit der Zugstufen-Versteller. - Neben der natürlichen Progression der Luftfeder gibt es außerdem Endanschlagsdämpfer.

Setup

Trotz einer sehr verständlich ausgearbeiteten Anleitung ist das Setup der Trust The Message etwas ungewöhnlich. Nicht nur eine, sondern zwei Luftkammern wollen befüllt werden. Um die beiden Aircaps von den Autoventilen zu schrauben, benötigt man Werkzeug. Zum Glück ist der Schlitz zwischen Ventil und Struktureinheit so klein, dass man die Aircaps nicht im Carbon-Rohr verlieren kann. Beide Luftfedern werden mit dem gleichen Druck befüllt und man benötigt eine Dämpferpumpe mit einem langen Aufsatz. Der ist aktuell zum Standard geworden und im Lieferumfang ist zusätzlich noch eine passende Pumpe enthalten. Trust empfiehlt das eigene Körpergewicht in Pfund umzurechnen und je nach Vorliebe 10 PSI zu erhöhen oder zu verringern. Unter 100 PSI wird es kritisch und man sollte die Gabel so nicht verwenden.

Über den Lieferumfang kann man sich bei Trust nicht beschweren
# Über den Lieferumfang kann man sich bei Trust nicht beschweren - Alles was benötigt wird, ist an Bord – mit Ausnahme der Spezialwerkzeuge für die Huck Puck-Installation, die primär von einem Fachhändler übernommen werden sollte. Ein ganzer Schwung Kunststoff-Halter und Leitungsbinder inklusive Klebe-Pads ist auch mit dabei. Diese sind nicht nur für die Federgabel gedacht, sondern helfen auch die restliche Optik des Bikes aufgeräumt zu gestalten.
Insgesamt ist der Setup-Prozess zwar simpel, aber ungewohnt
# Insgesamt ist der Setup-Prozess zwar simpel, aber ungewohnt - Vor allem, wenn man ans Positiv-Volumen der Federn will, wird es komplex, da Spezial-Werkzeug notwendig ist. Die Druckstufen stellt man über einen Innensechskant ein. Alle Einsteller – abgesehen von der offen liegenden und mit der Hand bedienbaren Zugstufe – sind mit Gummikappen abgedeckt.
In guter Rebellen-Manier haben wir im Verlauf des Tests die Huck Pucks trotzdem selbst eingebaut:

Benötigte Werkzeuge:

  • Dämpferpumpe
  • Innensechskant: 3, 4, 5, 6, 8
  • Klemmbacken: 29,1 mm, 32,5 mm
  • Trust Luftkammerschlüssel
  • Drehmomentschlüssel und -Ratsche
  • Trust Richtlehre

Luftkammer beziehungsweise die Luft-Dämpfungs-Einheit entnehmen:

Luft ablassen
# Luft ablassen - Auf beiden Seiten muss die gleiche Anzahl an Huck Pucks eingesetzt werden, also muss die Luft aus beiden Kammern abgelassen werden, beide Einheiten müssen demontiert werden.

Die Demontage gelingt auf beiden Seiten gleich. Zuerst wird die Schraubverbindung am unteren Schenkel gelöst.
# Die Demontage gelingt auf beiden Seiten gleich. Zuerst wird die Schraubverbindung am unteren Schenkel gelöst.
Dann muss man an den Drehpunkt, der Struktureinheit und Hebel verbindet.
# Dann muss man an den Drehpunkt, der Struktureinheit und Hebel verbindet.

Vorsicht: Eine Sicherung hält den Bolzen im Drehpunkt – erst herausziehen...
# Vorsicht: Eine Sicherung hält den Bolzen im Drehpunkt – erst herausziehen...
...dann lässt sich der Bolzen entnehmen.
# ...dann lässt sich der Bolzen entnehmen.

Jetzt wird die obere Schraubverbindung der Luft- bzw. Luft-Dämpfungs-Kartusche geöffnet.
# Jetzt wird die obere Schraubverbindung der Luft- bzw. Luft-Dämpfungs-Kartusche geöffnet.
Die Kartusche kann nach unten aus der Struktureinheit gezogen werden.
# Die Kartusche kann nach unten aus der Struktureinheit gezogen werden.

Huck Puck-Montage linke Einheit

Hardware entnehmen
# Hardware entnehmen
Luftkammer in Trust Klemmbacken einspannen
# Luftkammer in Trust Klemmbacken einspannen

Luftkammer-Schlüssel am Auge ansetzen und Luftkammer aufdrehen
# Luftkammer-Schlüssel am Auge ansetzen und Luftkammer aufdrehen
Verschlusskappe entnehmen
# Verschlusskappe entnehmen

Zusätzliche Pucks ansetzen
# Zusätzliche Pucks ansetzen
Mit 8 mm Innensechskant fixieren
# Mit 8 mm Innensechskant fixieren

Verschlusskappe einsetzen und vorsichtig andrehen
# Verschlusskappe einsetzen und vorsichtig andrehen
Luftkammer-Schlüssel auf Drehmoment-Ratsche setzen und festziehen
# Luftkammer-Schlüssel auf Drehmoment-Ratsche setzen und festziehen

Huck Puck-Montage linke Einheit

Die Hardware lässt sich mit dem Bolzen leichtgängig herausdrücken
# Die Hardware lässt sich mit dem Bolzen leichtgängig herausdrücken
Die Einheit für den Lockout Hebel nach oben abziehen
# Die Einheit für den Lockout Hebel nach oben abziehen

Luftkammer in die entsprechende Klemmbacke einspannen
# Luftkammer in die entsprechende Klemmbacke einspannen
Verschlussring mit Luftkammerschlüssel lösen
# Verschlussring mit Luftkammerschlüssel lösen

Topcap nach oben entnehmen
# Topcap nach oben entnehmen
Gleiche Zahl an zusätzlichen Huck Pucks montieren
# Gleiche Zahl an zusätzlichen Huck Pucks montieren

Diese Lehre wird zum Ausrichten der beiden Augen benötigt
# Diese Lehre wird zum Ausrichten der beiden Augen benötigt
Mit lose angesetztem Verschlussring Einheit auf die Lehre legen
# Mit lose angesetztem Verschlussring Einheit auf die Lehre legen

Verschlussring nach angegeben Drehmoment schließen
# Verschlussring nach angegeben Drehmoment schließen

Gegebenenfalls muss der Lockout-Hebel wieder in die Nullstellung gebracht werden. Dazu schraubt man mit dem 3 mm-Innensechskant den Hebel ab und kann dann mit einem 4 mm-Innensechskant den Versteller im Uhrzeigersinn wieder in Nullstellung bringen. Hebel in „Open“-Stellung montieren – fertig. Danach wird alles wieder montiert.

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Technische Daten

Alle technischen Daten, Details, Standards und Infos zum Service der Trust The Message findet ihr im folgenden Abschnitt zum Ausklappen:

Technische Daten zum Ausklappen

 DT Swiss F535DVO SapphireFox 34Intend HeroManitou MattocMarzocchi Z2RockShox Pike Ultimate
Federweg130–160 mm120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
0–150 mm100, 120, 160 mm100–140 mm (29")
100–150 mm (27,5")
120–160 mm
Verfügbare Laufradgrößen27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
29"27,5"
27,5+
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
FederLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Stahl, OTT-Negativfeder-EinstellerLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, simultane Befüllung über ein VentilLuft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IRTLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, Ausgleich beim Einfedern
Lowspeed DruckstufeExtern, 9 KlicksExtern, 6 KlicksExtern, 22 Klicks + Open Mode AdjustExtern, 20 KlicksExtern, 5 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 19 Klicks
Highspeed DruckstufeInternExtern, 29 KlicksInternInternExtern, 6 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 5 Klicks
Lowspeed ZugstufeExtern, 28 KlicksExtern, 29 KlicksExtern, 14 KlicksExtern, StufenlosExtern, 11 KlicksExtern, 18 KlicksExtern, 21 Klicks
Highspeed ZugstufeInternInternInternInternInternInternIntern
Volumen-
veränderung
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerKeine, dafür
hydraulischer
Durchschlagschutz 5 Klicks
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-Spacer
Weiteres TuningOTT, 43 KlicksFox Factory TuningHighspeed-Shimstack
leicht entnehmbar für weiteres Tuning
IRT Luftfeder
Einbauhöhe551 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)547,1 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)549 mm (29", 140 FW)552,5 mm (29", 140 FW)551 mm (29", 140 FW)
SchaftTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"; integrierter KonusTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"
Standrohr-
durchmesser
35 mm34 mm34 mmHier Tauchrohr: 35 mm34 mm34 mm35 mm
AchseSchraubachse mit Hebel 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mm
Offset51 mm (29")
44 mm (27,5")
44 mm (29")
42 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
48 mm (29")
51 mm (29")
48 mm (27,5+)
44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
44 mm (27,5")
42, 51 mm (29")
37, 46 mm (27,5")
Einbaubreite110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm
Reifenfreiheit73–75 mm2,5" (29") 3,0" (27,5+)
2,6" (27,5")
2,5" (29")
3,0" (27,5")
75 mm2,6" (29")2,6" (29")
2,8" (27,5")
81 mm
Farbenschwarzschwarz, grün, blauschwarzblau, schwarzschwarzschwarz, rotschwarz, silber
Gewicht (Herstellerangabe)2.090 g1.900 g1.810 g1.830 g2.033 g2.020 g1.832 g (Angabe für 27,5")
Gewicht (nachgewogen)2.194 g2.060 g1.870 g1.839 g1.965 g2.057 g1.877 g
Preis (getestete Version)1.149,00 €899,99 €1.189,00 €1.799,00 €999,99 €699,00 €1.030,00 €

Service

Auf dem Trail

Komprimiert man die Message im Stand, zeigt sich ein sehr sensibles Ansprechverhalten; dann folgt schnell eine Rampe, die Gegenhalt bietet. Auch im Lock-Modus arbeitet man mit dieser Abstimmung: Auf den ersten Zentimetern des Hubs fühlt sie sich an wie im offenen Modus, erst dann setzt die sehr starke Plattform bei zirka 20% des Federwegs ein. Ziel ist es, damit die Traktion auch bergauf zu erhalten. Diese Charakteristik macht die Message zu einer der Gabeln, die man auch gerne mal im Wiegetritt bewegt. Im Uphill wird man angespornt, aus dem Sattel zu gehen und die Laktatsättigung nach oben schnellen zu lassen.

Unruhiger Boden und technische Singletrail-Uphills macht die Trust im offenen oder mittleren Modus entspannt mit, schaltet man die Message in den Lock-Modus, geht es im Wiegetritt ohne Bewegung kraftsparend bergauf
# Unruhiger Boden und technische Singletrail-Uphills macht die Trust im offenen oder mittleren Modus entspannt mit, schaltet man die Message in den Lock-Modus, geht es im Wiegetritt ohne Bewegung kraftsparend bergauf - Im Sitzen bleibt die Gabel trotzdem aktiv – eine Bewegung des Vorderrads ist sichtbar, aber nicht störend, dafür fällt ein etwas nervöseres Lenkverhalten auf. Wenn man sich auf den Lenker lehnt, macht die Gabel aber komplett zu.

Steileres, technisches Gelände bergauf, in dem man zur Verbesserung der Traktion am Heck sitzend fährt, bewältigt die Message gut. Eine leichte Bewegung an der Gabel ist sichtbar, wird aber nicht als störend empfunden – der Lockout fühlt sich bei Hindernissen nicht hölzern an. Die mittlere Position kann man nutzen, als notwendig empfanden wir dies aber nicht unbedingt.

Grundsätzlich stellt sich aber die Frage, unter welchen Bedingungen man ein Produkt am besten testet, das vollmundig vom Hersteller als kleine Revolution angepriesen wird. Griffiger Waldboden?

Unten angekommen, stehen jedem Tester nach der ersten Fahrt mehr als nur ein Fragezeichen im Gesicht. Was war da gerade passiert?

Staubtrocken? Siffig nass? Wir haben der Trust selbstverständlich das komplette Menü vorgesetzt. Die erste Ausfahrt mit der Message erfolgt direkt bei nassen Bedingungen auf einem Trail mit technisch sehr herausfordernden Kurven und ist sehr viel schneller vorbei, als man vorher annehmen mochte. Unten angekommen, stehen jedem Tester nach der ersten Fahrt mehr als nur ein Fragezeichen im Gesicht. Was war da gerade passiert? Worte werden wenig verloren und grübelnd strampelt man nochmal nach oben, um auf einer weiteren Abfahrt zu überprüfen, ob man heute irgendwie anders auf dem Rad sitzt oder vielleicht eine interplanetare Konjunktion stattfindet.

Jedes Produkt braucht etwas Eingewöhnungszeit, bei der Trust The Message kann das etwas länger dauern
# Jedes Produkt braucht etwas Eingewöhnungszeit, bei der Trust The Message kann das etwas länger dauern - Uns wusste sie von Beginn an in Kurven zu begeistern. Der dynamische Offset scheint sich hier bezahlt zu machen und macht die Parallelogramm-Gabel super berechenbar.

Die Wiederholung des gerade gefahrenenen, anspruchsvollen Trailabschnitts im Uphill führt zu mehr Fragen als Antworten. Also nochmal. Zack, wieder unten. Gleicher Eindruck. In Summe anders als so ziemlich alles, was man kennt. Das ist nicht nur spannend, sondern macht auch sehr neugierig auf mehr.

Trusts Angaben zum Thema Kurvenverhalten bestätigen sich direkt: Selbst die rutschigsten Kurven auf der Teststrecke aus nassem Lehm und Kalkstein lassen sich noch einmal ein paar Zentimeter weiter innen schneiden, ohne dabei großartig zu rutschen. Bei Richtungswechseln ist die Trust The Message berechenbar wie keine andere Gabel im gesamten Testfeld und kann von der ersten Minute an schwer beeindrucken.

Unsere Teststrecke wird im weiteren Verlauf weder einfacher noch flacher. Macht nichts, denn dafür sind die Kurven noch rutschiger. Es ist eine dieser Sektionen, die man sich bei nassen Bedingungen lieber nicht zumutet und dennoch: Das immense Sicherheitsgefühl beim Lenken bleibt erhalten. Am Ende des Trails angekommen gibt es dafür eine kleine Überraschung beim Blick auf den Federwegsmesser: wir haben vergleichsweise viel Federweg genutzt. Das hat zum einen nicht wirklich Überschlagsgefühle ausgelöst, zum anderen hätten wir für diese Menge an Federweg ein plüschigeres Fahrgefühl erwartet.

Transfer zur nächsten Teststrecke, welche nun mit flachen, offenen Kurven beginnt, dann aber steiler und technischer wird. Traktion und Bremsstabilität sind gefragt, gleichzeitig sollte die Front nicht abtauchen. Auch hier zeigt sich die Message wieder von einer sehr guten Seite. Bei den niedrigen Geschwindigkeiten und der hohen Präzision, die hier gefordert ist, schlägt sich die Gabel hervorragend und ist weiterhin vor allem eins: Sehr, sehr berechenbar.

Ihre hohe Bremsneutralität hält die Geometrie am Rad konstanter und sorgt dadurch für eine weniger nervöse Lenkung bei ungleichem Einfedern.
# Ihre hohe Bremsneutralität hält die Geometrie am Rad konstanter und sorgt dadurch für eine weniger nervöse Lenkung bei ungleichem Einfedern. - 100% neutral ist die Gabel aber nicht. Eine leichte Bewegung beim Bremsvorgang ist sichtbar, diese fällt aber wesentlich geringer aus als an der Teleskopgabel.

100-prozentige Bremsneutralität bietet die Parallelogramm-Gabel aber nicht. Störend? Im Gegenteil. Die Message bewegt sich hier auf den ersten sensiblen 20%, taucht danach aber unter diesem Krafteinfluss nur noch unwillig weiter ab. Das hält die Geometrie konstanter als bei hartem Bremseinsatz an der Teleskop-Gabel. Vor allem dem Grip kommt die leichte Bewegung auf der Bremse bei widrigen Bedingungen zugute, da der Reifen nicht alles an Bremskraft auffangen muss. Dieser Umstand erfordert Eingewöhnung.

Egal ob man es in einer Fahrtechnikschule beigebracht bekommen oder es sich instinktiv angewöhnt hat: Beim Bremsen stemmt man sich gegen den Lenker und verlagert sein Gewicht tendenziell nach hinten, um nicht ungünstig über der Front Gefahr zu laufen, vorne rauszufliegen. Dieser Bewegungsablauf ist über hunderttausende Bremsvorgänge in unserem Verhalten auf dem Bike einprogrammiert. Verhält man sich mit der Trust ähnlich, wird man spüren, dass etwas nicht passt. Da die Message weniger zum Bremsnicken neigt, entlastet man die Front unnötig und gibt so die Kontrolle ab. Hier sollte man sich seiner Bewegung bewusst werden und sich anpassen: Man darf vorne bleiben, die Trust wird nicht in der gleichen Art absacken wie eine Teleskop-Gabel. Hier spielt sie ihren Vorteil gegenüber gängigeren Systemen aus und man profitiert von einer deutlich verbesserten Balance im Bike, zudem werden auch bei hohen Geschwindigkeiten deutlich weniger Ausgleichsbewegungen notwendig. Man muss selten die Arme strecken, um sich „hinten“ zu verstecken. Hat man sich auf diese Fahrweise eingelassen, ist die Fahrdynamik sehr beeindruckend und der Firmenname klingt umso passender gewählt.

Die Message steht hoch im Federweg
# Die Message steht hoch im Federweg - Einen Großteil ihrer Arbeit verrichtet sie sehr früh im Federweg – generiert dadurch massig Traktion und Kontrolle.

Mit dem gestärkten Vertrauen, dass die Linie fahrbar ist und die Gabel es richten wird, dreht man die Geschwindigkeit stetig nach oben. Während unten die Hebel fleißig arbeiten, tut sich oben wenig. Vom Flex her ist die Gabel fast schon brutal steif: Positiv für Präzision und Umsetzung der Lenkeingaben. Unangenehm? Oft schimpfen wir auf zu steife Produkte – hier ist das nicht der Fall. Dafür kommt man bei viel Tempo zum Zeitpunkt, an dem man sich entscheiden muss, ob man mehr Dämpfung einbringt oder die Positiv-Kammer verkleinert.

Nach Installieren von einigen Huck Pucks nutzen wir den Federweg seltener komplett. Auffällig ist, dass die Gabel vor allem auf den ersten 20% des Federwegs viel ihrer Arbeit verrichtet und wirklich gröbere Schläge braucht, um darüber hinaus komprimiert zu werden. Selbst in steilem Gelände (wo gerne mal vermehrt auf den Einsatz der Vorderradbremse angewiesen ist) steht die Gabel dadurch sehr hoch im Federweg, die hohe Front bietet zusammen mit dem eh schon hohen Sicherheitsgefühl durch den sich ändernden Nachlauf entsprechend viel Kontrolle. Ist diese 20%-Schwelle überwunden, fühlt sich die Abstimmung ähnlich an wie bei einer normalen Gabel. Der Übergang ist dabei nicht wirklich spürbar – ohne Huck Pucks war uns die Message nach hinten raus aber etwas zu linear, der Einsatz der Spacer passte die Federwegs-Ausnutzung an und wir konnten nur bei harten Schlagfolgen nahe ans Federwegs-Ende kommen.

Später im Federweg erwartet man etwas mehr Reserven
# Später im Federweg erwartet man etwas mehr Reserven - Im Werkssetup war uns die Endprogression nicht ausreichend.
Stimmt der Setup, werden Durchschläge nur bei sehr harten Landungen spürbar
# Stimmt der Setup, werden Durchschläge nur bei sehr harten Landungen spürbar - Behelfen kann man sich durch eine höhere Federrate oder Huck Pucks

Insgesamt zeigt sich an der Gabel ein durchaus eigenwilliger Charakter. Die Trust The Message stellt, egal ob man sie härter oder weicher fährt, Kontrolle eher vor den Fahrkomfort.

Insgesamt zeigt sich an der Gabel ein durchaus eigenwilliger Charakter. Die Trust The Message stellt, egal ob man sie härter oder weicher fährt, Kontrolle eher vor den Fahrkomfort. Fängt man an, über die weiteren Arbeitsfelder von Dave Weagle nachzudenken, entdeckt man Parallelen zu einigen seiner Hinterbausystemen. Verwunderlich ist das nicht, denn seine Federgabel bedient sich gleichermaßen einer aus Hebeln entwickelten Kinematik. Die DW-link-Hinterbauten sind auch nicht unbedingt dafür bekannt, die sattesten Staubkorn-Fresser zu sein, vielmehr sind sie sportlich und effizient ausgelegt. Mit der Message zielt der Hersteller in die gleiche Richtung.

So richtet sich die Message in ihrem aktuellen Grundcharakter deutlich an Fahrer, die gerne mit viel Kontrolle auf dem Bike unterwegs sind. In einer Paarung mit – im Bezug auf Federweg – eher freigiebigen Hinterbauten mag die Trust nicht ihr volles Potential ausschöpfen. Sie braucht einen Partner der ähnlich tickt, sonst überfordert sie das Heck. Hat man eine solche, stimmige Konstellation unter sich, sollte man sich auf neue Geschwindigkeitsregionen einlassen, denn diese Gabel wird Fahrer oder Fahrerin in der Abfahrt schneller machen. Nach einer Eingewöhnungsphase an ihre Funktionsweise fühlt sich das Bike in seinem Verhalten und der Rückmeldung vom Gelände zwar strammer, aber berechenbarer an.

Mit montierten Huck Pucks arbeitet die Trust The Message harmonischer durch den gesamten Federweg hindurch
# Mit montierten Huck Pucks arbeitet die Trust The Message harmonischer durch den gesamten Federweg hindurch - Die Gabel ist kein Komfort-Wunder, bietet dafür aber massig Kontrolle.

Etwas schwierig herauszufiltern ist der Einfluss der Dämpfung. Sind wir auf Teleskop-Systemen schon mit viel Erfahrung gewappnet, stellt die Message einen hier wirklich auf die Probe: Was kommt aus der Kinematik, was aus der Dämpfung? Einfacher geht das bei der Zugstufe, denn die Trust hält die Traktion durch den Federweg hindurch auf höchstem Level – die Zugstufe konnte für alle Gewichte passend abgestimmt werden. Druckstufenseitig lässt sich vor allem auf die ersten 20% Einfluss nehmen. Hier arbeitet voraussichtlich eher die Lowspeed-Druckstufe. Da es für die „Schwelle“ harte Schläge braucht, steigen entsprechend die Schaft-Geschwindigkeiten. Abschließend lässt sich sagen – unkontrolliert fühlt sich die Message selbst mit offener Dämpfung nicht an.

Ersteindruck Tobi Sindlinger
# Ersteindruck Tobi Sindlinger - „Ich muss zugeben, dass ich überrascht war - sie war deutlich potenter als ich es auf den ersten Blick erwartet hätte. Die Gabel war jetzt für die äußerst kurze Testphase sicher nicht bis ins letzte Detail abgestimmt, aber es war schon so, dass ich mich während des Fahrens wohl gefühlt habe. Bergauf war sie feinfühlig, auch im groben Gelände. Den Lockout-Hebel fand ich etwas ungeschickt zum Greifen, den hat man nicht immer so richtig erwischt, deshalb hab ich den nicht so oft bedient. Bergab hat sie mir soweit getaugt. Dämpfung war soweit ok, Kennlinie fand ich ebenfalls recht linear. Bei einem längeren Test hätte man da natürlich noch etwas mehr austüfteln können. Bei mir war sie bei kleinen Absätzen sehr sensibel, sodass man echt gut drüber bügeln konnte, bei großen Drops hat sie dann gegen Ende des Federwegs ziemlich abrupt zugemacht.“
Wenn man als Rennrad- und CX-Fahrer auf einem MTB-Branchen-Event wie unserem Bock auf Ballern-Event ständig gefragt wird, wie man die Gabel findet, ist das eine ganz besondere Erfahrung
# Wenn man als Rennrad- und CX-Fahrer auf einem MTB-Branchen-Event wie unserem Bock auf Ballern-Event ständig gefragt wird, wie man die Gabel findet, ist das eine ganz besondere Erfahrung - „Also, Befund eins: Auffallen und Tech-Talk garantiert! Meine wichtigster Eindruck von der 20 k-Testrunde sonst: Angenehmer im Wiegetritt am Berg! Die Trust-Gabel wippt zwar auch, taucht aber irgendwie anders ein, so dass es weniger stört. Gleiches gilt fürs Bremsen in der steilen Abfahrt: Auch da wirkt sich das Eintauchen nicht so stark auf das Fahren aus. Ansonsten ist sie kein Wunder an Komfort; ich fand sie ist etwas anstrengend zu fahren, aber wenn sie einmal in Arbeit ist, federt sie besonders viele schneller harte Schläge für mein Empfinden besser weg als die Gabeln, die ich so kenne.“ – Jan Gathmann, Chefredakteur Rennrad-News.de
Kurven attackieren wie nie zuvor: Sehr gute Lenkpräzision trifft auf ungewohnt hohe Berechenbarkeit.
# Kurven attackieren wie nie zuvor: Sehr gute Lenkpräzision trifft auf ungewohnt hohe Berechenbarkeit.

Das ist uns aufgefallen

  • Huck Pucks In einer der Bedienungsanleitungen überfliegen wir einen Satz, der von einem Garantieverlust bei eigenmächtiger Montage von Huck Pucks berichtet. Kann das sein? Die Rückfrage bei Trust Performance bestätigt das. Während an der großen Shout schon ein anwenderfreundlicheres System verwendet wird, muss das an der The Message klar als Nachteil anerkannt werden. Nachdem wir den Umbau mit den Spezialwerkzeugen gemacht haben, lässt sich sagen: Der Einbau ist schwieriger, der Hersteller muss sich absichern. Unschön finden wir das trotzdem.
  • Garantiebestimmungen So fehl am Platz die Huck Puck-Garantiebestimmung scheint, desto besser der Rest: Crash-Replacement und lebenslange Garantie auf die Lager.
  • Optik vs. Performance Wenn man mit der Gabel im Bike im Bekanntenkreis auftaucht, stellt man fest, dass viele Kaufentscheidungen auch maßgeblich durch die Optik des Produktes beeinflusst sind. Es werden sehr deutliche Äußerungen positiver wie auch negativer Natur laut. Wenn zwei Produkte gleich abliefern, nachvollziehbar. Wir aber fragen uns: Sollte man für die schönere oder besser gesagt gewohntere Optik Kompromisse bei der Performance machen?
  • Lernprozess Jedes Produkt bringt in einer gewissen Weise einen Lernprozess mit sich. Wo muss ich mich positionieren, wie kann ich in Kurven fahren, wann wird der Grip abreißen? Eine Vielzahl an Parametern nimmt hier Einfluss. Nachdem wir in unseren eigenen Rädern testen, müssen wir trotzdem umlernen. Die Message erlaubt dem Fahrer sehr viel zentraler zu stehen, ähnlich, wie es eine ausgeglichene Geometrie schafft. Weniger Einflüsse auf die Geometrie durch das Einfedern sorgen dafür, dass man weniger ausgleichen muss und sich vor allem bei schwierigen Gripverhältnissen sehr viel mehr auf die Lastverteilung konzentrieren kann.
  • Federwegsfreigabe Eine Teleskop-Federgabel verhält sich anders als eine Trust The Message. So lässt sich auf den ersten Fahrten gar nicht so genau abschätzen, in welcher Fahrsituation wie viel Federweg freigeben werden wird. Wie im Bremsabschnitt beschrieben, spielen hier erlernte Bewegungsmuster eine große Rolle. Es braucht ein paar Stunden auf dem Trail, um hiermit warmzuwerden. Danach ist einem deutlicher bewusst, welche Art von Hindernissen oder Sprüngen wie viel Federweg benötigen und dementsprechend kann man auch die Druckstufen oder die Progression leichter in die richtige Richtung anpassen.
  • Laufende Kosten Nicht selten erschrickt man bei einem Suspension-Produkt über die Rechnung, die nach einem Service ins Haus flattert. Trust empfiehlt den ersten Service nach 250 Stunden Betriebsdauer. Das liegt deutlich über dem, was andere Hersteller empfehlen. Somit senkt man sich die Unterhaltskosten und kann sich den hohen Anschaffungspreis etwas schönreden.

Im Vergleich

Trust The Message vs. Teleskop-Gabel
Optik, Bedienung und Preis müssen wir in diesem Vergleich nicht wirklich diskutieren – im Testfeld unseres Federgabel-Vergleichstest war selbst die komplexe Mattoc Pro deutlich einfacher zu handeln als die Trust, wenn man die Progressionsanpassung betrachtet. Wer an der Parallelogramm-Gabel die Federkennlinie beeinflussen will, steht vor einer wirklich großen Aufgabe. Das geringere Problem sind dabei die Spezialwerkzeuge, vielmehr schmeckt uns der Garantieverlust nicht – vor allem wenn man bedenkt, wie sorglos das an anderen Produkten funktioniert. An der größeren Version der Gabel, der Shout, hat Trust Performance in dieser Hinsicht aber bereits nachgebessert.

Dass man ein (Abfahrts-)Rennen in Kurven gewinnt, ist jedem Rennsport-Interessierten klar. In unserem Trailfedergabeltest lief die Trust im direkten Vergleich mit. Egal, wie gut man die Balance seines – nennen wir es mal – klassisches Fahrwerks abgestimmt hat, die Parallelogramm-Gabel war in technischen Kurven mit einem beeindruckenden Vertrauen zu steuern. Intuitiv geht man mit mehr Selbstbewusstsein in die Kurven, der Übermut wird nicht bestraft, sondern vielmehr belohnt. In Kurven ist dieses Produkt definitiv weiter vorne.

Fazit – Trust The Message

Mit der Trust The Message liefert der junge Hersteller ein ausgereifteres Komplettpaket als so manch etablierter Hersteller ab. Der große Lieferumfang mit nötigen Werkzeugen inklusive sinnvoller und nachvollziehbarer Anleitungen hat in Summe aber einen hohen Preis. Auf dem Trail konnte uns die Funktion der Parallelogramm-Gabel vor allem in Kurven stark begeistern, nach einer gewissen Eingewöhnungszeit und etwas mehr Zeit mit dem Setup kann die Gabel auch ansonsten klar ihre Stärken ausspielen und zeigen, für wen sie gebaut ist. Aktiven Fahrern, die den Trail nicht planiert haben wollen, sondern ständig am Boden und im Luftraum auf der Suche nach schnellen Linien sind, spielt die Trust The Message definitiv in die Karten.

Pro
  • Super Kurvenverhalten
  • Hoher Grip
  • Wenig Geometrie-Veränderung sorgt für Kontrolle
  • Schenkt Vertrauen in schwierigem Gelände
Contra
  • Preis
  • Huck Puck-Montage
  • Mehr Performance geht zu Lasten des Komforts

Zu neu? Zu anders? Oder genau ein Schritt in die richtige Richtung? Maximale Performance oder Abstriche bei der Leistung machen und dafür ein optisch ansprechenderes Produkt erhalten? Was sagt ihr zu den Produkten von Trust Performance?

Nachricht angekommen: Der Performance kann man vertrauen
# Nachricht angekommen: Der Performance kann man vertrauen

Testablauf

Der Federgabel-Test wurde mit zwei Haupttestern und weiteren Testfahrern durchgeführt. Die Haupttester verwendeten dazu für über den gesamten Test-Zeitraum primär das gleiche, gut bekannte Rad. Ergänzende Testfahrten wurden auf anderen Bikes mit anderen Hinterbauten und Lenkwinkeln durchgeführt, um diese Einflüsse und das Zusammenwirken genauer zu untersuchen. Im Laufe des Tests wurden alle Federgabeln jeweils individuell über längere Zeiträume von den Testern bewegt. Zusätzlich dazu wurden direkte Vergleichsfahrten am selben Tag gemacht, bei denen die Gabeln mehrmals zwischen den Rädern hin und her getauscht wurden. Mit jeder Gabel wurde ein Grund-Setup erarbeitet, von dem aus weiter auf die verschiedenen Teststrecken optimiert wurde. Mit Ausnahme der Vergleichsfahrten im Bikepark wurden alle Höhenmeter selbst erarbeitet.

Hier haben wir die Trust The Message getestet

  • Bikepark Beerfelden: Kurze Abfahrten, die viele Vergleichsfahrten mit unterschiedlichen Einstellungen ermöglichen. Von harten Böden, bis lose und sandig, ruppig, mit Sprüngen und hohen Geschwindigkeiten.
  • Singletrails: Wechselhaftes Terrain mit technischen Uphill- und Downhill-Passagen. Steile und technische Abfahrten, aber auch flowiges Terrain. Verschiedenste Bedingungen.
Testerprofil Jens Staudt – bitte ausklappen
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 56 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Testerprofil Christoph Spath – bitte ausklappen
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel


Hier findest du alle weiteren Artikel unseres Trail-Federgabel-Vergleichstests:


Der Beitrag Trust The Message im Test: Wie viel Revolution steckt in der Linkage-Federgabel? erschien zuerst auf MTB-News.de.

RockShox Pike Ultimate im Test: Eine alte Bekannte wird erwachsen

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RockShox Pike Ultimate im Test: Kaum eine Federgabel hat eine solche Historie wie die Pike aus dem Hause RockShox. Nach einer kompletten Überarbeitung nennt sich das Topmodell nun Pike Ultimate und verfügt über die bekannte DebonAir-Technik sowie eine extern einstellbare High- und Lowspeed-Dämpfung und Lowspeed-Zugstufe. Bikehersteller nutzen den neuen Klassiker an Trail- bis hin zu Enduro-Bikes, wobei die Pike in den letzten Jahren mit dem Aufkommen der Lyrik etwas mehr in den Trail-Sektor verschoben wurde. Ob sie sich hier wohlfühlt, haben wir am Topmodell mit 140 mm Federweg herausgefunden. Türchen Nr. 1: RockShox Pike Ultimate!

RockShox Pike Ultimate – Infos und Preise

In der RockShox-Produktpalette gibt es, wie im Trail-/Enduro-Bike-Sektor auch, eine gewisse Überlappung. Lyrik und Pike überschneiden sich im Federwegs-Bereich von 150 bis 160 mm. Aufgrund des leichteren Chassis ordnet RockShox die Pike eher dem kurzhubigeren Segment zu, während die Lyrik nach oben hin mehr Federweg bietet. Die Pike hingegen ist ab 120 mm für Bikes mit 29″ oder 27,5″-Laufrädern verfügbar.

Gefedert wird durchgehend durch die gesamte Modellreihe mit der aktuellen DebonAir-Luftfeder. Bei der Dämpfung gibt es am Ultimate-Topmodell die Wahl zwischen Charger RC2 und RCT3-Kartusche. Beide Kartuschen sind schon aus der Charger 2.1-Baureihe, die mit kleinen Detailverbesserungen gegenüber der Evolutionsstufe Charger 2 aufwartet. In der Pike Select+ gibt es schon die neueste Evolutionsstufe, dafür aber weniger Einstellmöglichkeiten an der Charger RC-Kartusche – diese Modellvariante ist außerdem nicht am Aftermarkt verfügbar. Die günstigere Select-Ausführung wird mit der Charger RC-Dämpfung aus der ersten Charger-Serie ausgestattet.

  • Einsatzbereich Trail
  • Laufradgrößen 27,5″; 29″ (getestet)
  • Federweg 120–160 mm
  • Einstellmöglichkeiten Luftdruck, Lowspeed-Zugstufe, High- und Lowspeed-Druckstufe
  • Farben schwarz, chrom
  • Gewicht 1.877 g
  • www.sram.com

Preis 1.030 € (UVP) | Bikemarkt: Rock Shox Pike Ultimate kaufen

RockShox Pike Ultimate
# RockShox Pike Ultimate - 1.030 €, 1.877 g, 140 mm
Diashow: RockShox Pike Ultimate im Test: Eine alte Bekannte wird erwachsen
Bergauf ist die Pike größtenteils unauffällig. Sie wippt im Sitzen nicht und kann durch ihr geringes Gewicht punkten
Die Struktureinheit der Gabel ist ein klassischer Aufbau, ohne Sonderlösungen.
Simples Setup
Die verfeinerte Charger 2.1-Evolutionsstufe steckt im rechten Gabelholm
Luftdruckempfehlung und Sag-Indikator am Standrohr sollen das Setup erleichtern.
Diashow starten »

Im Detail

Anfang des Jahres kursierten im Netz Bilder der chrom-farbenen Pike. „Neues Casting, neue Pike, alles neu?“ – Nicht ganz. RockShox hat im März seine überarbeitete Produktpalette vorgestellt und rein strukturell hat sich an den Gabeln nichts verändert. Neben einer neuen Nomenklatur hat man aber vor allem auf der Dämpfungs-Seite angepackt und weiterentwickelt.

Bevor wir aber dazu übergehen, fassen wir kurz zusammen, was das unveränderte Chassis bedeutet: Herkömmliche Right-Side-Up-Bauweise – Krone und Schaft sind miteinander verpresst, am Casting gibt es einen geschraubten Leitungshalter und die Post-Mount-Bremsaufnahme kann ohne Adapter mit 180 mm-Bremsscheiben verwendet werden. Neben einer Luftdruck-Empfehlung, die in Form eines Aufklebers am Casting angebracht ist, gibt es RockShox-üblich den Sag-Indikator am Standrohr.

Entgegen der Gerüchteküche wurde die Struktureinheit der Pike nicht verändert
# Entgegen der Gerüchteküche wurde die Struktureinheit der Pike nicht verändert - am Casting wird der Leitungshalter weiterhin verschraubt.
An der RC2-Ausführung setzt der Hersteller auf eine geschraubte Steckachse
# An der RC2-Ausführung setzt der Hersteller auf eine geschraubte Steckachse - die Bremse wird via Post-Mount aufgenommen. Eine 180 mm Scheibe kann ohne Adapter montiert werden.
Luftdruckempfehlung und Sag-Indikator am Standrohr sollen das Setup erleichtern.
# Luftdruckempfehlung und Sag-Indikator am Standrohr sollen das Setup erleichtern.
Die Struktureinheit der Gabel ist ein klassischer Aufbau, ohne Sonderlösungen.
# Die Struktureinheit der Gabel ist ein klassischer Aufbau, ohne Sonderlösungen.

Federung & Dämpfung

Wie angemerkt verbaut RockShox an der Pike Ultimate die aktuellste Ausführung der DebonAir-Luftfeder. RockShox arbeitet seit Einführung der DebonAir-Feder mit fixen Luftschäften, die den Federweg definieren. Nachträglich lässt sich dieser also nur intern und durch Austausch des Luftschafts verändern.

DebonAir ist ein Luftfedersystem, das mit einer Positiv- und Negativ-Luftfeder arbeitet. Der Ausgleich zwischen den beiden Kammern funktioniert mithilfe eines Überström-Kanals. Aus diesem Grund sollte man bei RockShox nicht auf Öl zur Anpassung der Endprogression zurückgreifen. Mit den Luftkammer-Tokens bietet der Hersteller aber ein simples System zur statischen Luftkammer-Verkleinerung. Besonderheit an der DebonAir im Vergleich zu den älteren Solo Air-Federn – die größere Negativfeder.

Ein Ventil reicht zum Befüllen der Luftfeder
# Ein Ventil reicht zum Befüllen der Luftfeder - via Überströmkanal werden Positiv- und Negativ-Luftfeder ausgeglichen.

Schauen wir uns bei der Dämpfung zunächst die Architektur an. Mit Einführung der Charger-Dämpfung setzt RockShox im Performance-orientierten Bereich fast ausschließlich auf Monotube-Kartuschen mit Bladder. Von außen kann man an jeder Kartusche die Lowspeed-Zug- und Druckstufe beeinflussen. Hier werden jeweils Nadelventile eingesetzt. An der getesteten Charger RC2-Kartusche gibt es zusätzlich die Möglichkeit, die Highspeed-Druckstufe von außen zu beeinflussen. RockShox’ Highspeed-Dämpfung wird über Shimstacks gesteuert. Durch Drehen des Highspeed-Reglers erhöht man die Federvorspannung auf den Highspeed-Druckstufen-Shimstack.

Die verfeinerte Charger 2.1-Evolutionsstufe steckt im rechten Gabelholm
# Die verfeinerte Charger 2.1-Evolutionsstufe steckt im rechten Gabelholm - der Kunde hat die Wahl zwischen RC2- und RCT3-Ausführung.

Setup

RockShox-Produkte sind bekannt dafür, sehr anwenderfreundlich zu sein. Auch die neue RockShox Pike Ultimate macht hier keine Ausnahme. In den letzten Evolutionsstufen lagen wir eigentlich immer über der Luftdruck-Empfehlung des Herstellers. Beim ersten Setup der Pike Ultimate fällt auf: Hier hat sich etwas geändert. Die am Casting aufgeklebten Luftdruck-Empfehlungen wurden gegenüber den alten Modellen nach oben korrigiert.

Abgesehen davon gelingt das Setup weiterhin recht einfach. Es ist klar verständlich, was passiert, wenn man an den Rädchen dreht. Die Versteller lassen sich leichtgängig verdrehen und rasten definiert ein – Klick für Klick. Wer Volumen-Spacer einsetzen will, wird ebenso vor keine große Herausforderung gestellt. Mit einem regulären Kassetten-Werkzeug lässt sich die Topcap ohne abrutschendes Werkzeug zügig herausschrauben und wieder einsetzen.

Simples Setup
# Simples Setup - die Abstimmung gelingt weiterhin recht einfach, auch der Einbau der Tokens ist zügig erledigt.

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details, Standards und Infos zum Service der RockShox Pike Ultimate findet ihr im folgenden Abschnitt zum Ausklappen:

Technische Daten zum Ausklappen

 DT Swiss F535DVO SapphireFox 34Intend HeroManitou MattocMarzocchi Z2RockShox Pike Ultimate
Federweg130–160 mm120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
0–150 mm100, 120, 160 mm100–140 mm (29")
100–150 mm (27,5")
120–160 mm
Verfügbare Laufradgrößen27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
29"27,5"
27,5+
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
FederLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Stahl, OTT-Negativfeder-EinstellerLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, simultane Befüllung über ein VentilLuft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IRTLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, Ausgleich beim Einfedern
Lowspeed DruckstufeExtern, 9 KlicksExtern, 6 KlicksExtern, 22 Klicks + Open Mode AdjustExtern, 20 KlicksExtern, 5 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 19 Klicks
Highspeed DruckstufeInternExtern, 29 KlicksInternInternExtern, 6 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 5 Klicks
Lowspeed ZugstufeExtern, 28 KlicksExtern, 29 KlicksExtern, 14 KlicksExtern, StufenlosExtern, 11 KlicksExtern, 18 KlicksExtern, 21 Klicks
Highspeed ZugstufeInternInternInternInternInternInternIntern
Volumen-
veränderung
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerKeine, dafür
hydraulischer
Durchschlagschutz 5 Klicks
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-Spacer
Weiteres TuningOTT, 43 KlicksFox Factory TuningHighspeed-Shimstack
leicht entnehmbar für weiteres Tuning
IRT Luftfeder
Einbauhöhe551 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)547,1 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)549 mm (29", 140 FW)552,5 mm (29", 140 FW)551 mm (29", 140 FW)
SchaftTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"; integrierter KonusTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"
Standrohr-
durchmesser
35 mm34 mm34 mmHier Tauchrohr: 35 mm34 mm34 mm35 mm
AchseSchraubachse mit Hebel 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mm
Offset51 mm (29")
44 mm (27,5")
44 mm (29")
42 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
48 mm (29")
51 mm (29")
48 mm (27,5+)
44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
44 mm (27,5")
42, 51 mm (29")
37, 46 mm (27,5")
Einbaubreite110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm
Reifenfreiheit73–75 mm2,5" (29") 3,0" (27,5+)
2,6" (27,5")
2,5" (29")
3,0" (27,5")
75 mm2,6" (29")2,6" (29")
2,8" (27,5")
81 mm
Farbenschwarzschwarz, grün, blauschwarzblau, schwarzschwarzschwarz, rotschwarz, silber
Gewicht (Herstellerangabe)2.090 g1.900 g1.810 g1.830 g2.033 g2.020 g1.832 g (Angabe für 27,5")
Gewicht (nachgewogen)2.194 g2.060 g1.870 g1.839 g1.965 g2.057 g1.877 g
Preis (getestete Version)1.149,00 €899,99 €1.189,00 €1.799,00 €999,99 €699,00 €1.030,00 €

Auf dem Trail

An der RockShox Pike Ultimate findet man recht schnell ein Basis-Setup. Ab Werk ist ein Volumen-Spacer verbaut, die Luftdruck-Empfehlung ist stimmig. Wir starten mit der Highspeed-Druckstufe in der Mitte und einigen Klicks Lowspeed-Zugstufe.

Bergauf verhält sich die Gabel größtenteils unauffällig. Im Testfeld liegt sie am leichteren Ende, was sich auf technischen Auffahrten bezahlt macht. Die Front lässt sich leicht anlupfen, das Vorderrad somit ohne viel Krafteinsatz über Hindernisse heben. Im Wiegetritt arbeitet die sensible Gabel sehr ordentlich mit. Wer auch bergauf gern aus dem Sattel geht und Spaß am zügigen Uphill hat, ist mit der konstant offenen Charger RC2-Dämpfung nicht immer ideal beraten – RockShox bietet aber nach wie vor die RCT3-Kartusche an, bei der sich die Plattform schnell zuschalten lässt.

Bergauf ist die Pike größtenteils unauffällig. Sie wippt im Sitzen nicht und kann durch ihr geringes Gewicht punkten
# Bergauf ist die Pike größtenteils unauffällig. Sie wippt im Sitzen nicht und kann durch ihr geringes Gewicht punkten - wer gern im Wiegetritt unterwegs ist, wird eventuell ein Lockout vermissen, könnte dafür aber auf die RCT3-Dämpfung zurückgreifen.

Nach Einrichten des Basis-Setups korrigieren wir den Luftdruck nach den ersten Ausfahrten minimal nach oben und verbauen weitere Volumen-Spacer. Grund dafür: Die Pike Ultimate steht im Vergleich zu den anderen Gabeln im Test etwas tiefer im Federweg. Angepasst wird also, um die Lenkerhöhe auf das vertraute Maß anzuheben. Abgesehen davon nehmen wir keine größeren Anpassungen mehr am Setup vor.

Die Dämpfung der Pike macht einen guten Job – unter der Sensibilität leidet das Sicherheitsempfinden nicht.

Trotz etwas höherem Luftdruck und zusätzlichem Spacer bleibt die Gabel sehr sensibel. Begeistern kann das vor allem auf längeren, recht ruppigen Abfahrten. Wie die Lyrik Ultimate, kann auch die Pike hier die Kräfte schonen und lange Tage im Sattel für den Oberkörper ein gutes Stück angenehmer gestalten. Die Dämpfung der Pike macht hier einen guten Job – unter der Sensibilität leidet das Sicherheitsempfinden nicht. Die Gabel taucht nicht zu stark ab und erholt sich zügig von Schlägen. Etwas an die Grenzen kommen aber schwere Fahrer. Mit bis zu vier Tokens in der Luftfeder und viel Dämpfung kann die Gabel nicht mehr ganz dieselbe hohe Sensibilität bieten.

Hebt man die Front durch einen Volumen-Spacer und wenige psi mehr etwas an, vereint die Pike Kontrolle und Sicherheitsempfinden mit extrem sensibler Funktion
# Hebt man die Front durch einen Volumen-Spacer und wenige psi mehr etwas an, vereint die Pike Kontrolle und Sicherheitsempfinden mit extrem sensibler Funktion - auf langen Abfahrten spart man Kraft, in schwierigen Bedingungen hält das Vorderrad zuverlässig den Bodenkontakt.

Ist man schnell unterwegs oder fährt viel auf sehr ruppigen Trails, empfehlen wir ein bis zwei Token mehr in der Luftkammer sowie eine etwas härtere Dämpfungs-Abstimmung. Damit verarbeitet die Gabel auch schnelle Schlagabfolgen zuverlässig und erreicht nur selten das Ende des Federwegs. Auch größere Sprünge mit harten Landungen fängt die Gabel so recht sanft ab. Insgesamt hat RockShox einen großen Schritt nach vorne gemacht und ein harmonischeres Gesamtpaket geschaffen, das auf dem Trail sehr viele Fahrer glücklich machen dürfte.

Schnelle Schlagabfolgen verarbeitet die Gabel besser als in den letzten Evolutionsstufen
# Schnelle Schlagabfolgen verarbeitet die Gabel besser als in den letzten Evolutionsstufen - in die Endprogression gleitet man sanft hinein, einzig harte Landungen wurden im Testzeitraum durch spürbare Durchschläge quittiert.

Das ist uns aufgefallen

  • Bedienbarkeit Mit der Highspeed-Druckstufe kommt eine Einstellmöglichkeit hinzu, welche die Topausführung der Pike etwas komplexer macht, als in der Vergangenheit. Aufgrund des klein gehaltenen Einstellbereiches dieser Zusatzoption bleibt die Gabel aber weiterhin sehr anwenderfreundlich und leicht verständlich.
  • Tuning Wer etwas mehr auf die Waage bringt oder flotter unterwegs ist, sollte grundsätzlich zuerst die Luftkammer auf seine Bedürfnisse anpassen. In Summe bedeutet das die Zugabe von zwei bis drei Tokens (Volumenspacern). Wem das noch nicht reicht, der sollte den Luftdruck zusätzlich noch etwas erhöhen. Wir haben gute Erfahrungen im Bereich von wenigen Prozent über der Empfehlung von RockShox.

Fazit – Rock Shox Pike Ultimate

Die RockShox Pike Ultimate ist in der aktuellen Evolutionsstufe auf einem sehr hohen Level angekommen. Man fährt die Gabel weiterhin eher über die Feder, für diese stimmt allerdings die Setup-Empfehlung sehr viel besser als zuvor. Durch eine kleine Anpassung lässt sich die Höhe der Front an das restliche Testfeld angleichen. Danach profitiert man vom sehr sensiblen, aber kontrollierten Fahrverhalten, einer hohen Souveränität im Gelände und einem angenehmen Chassis-Flex, der weder zu steif noch zu weich ausfällt.

Pro
  • Hohe Sensibilität
  • Ausgewogenes Chassis
  • Verbesserte Setup-Empfehlung
Contra
  • Leichte Schwächen bei der Dämpfung unter schweren Fahrern
Fahrer, die ein sehr sensibles Fahrwerk mögen, werden mit der RockShox Pike Ultimate hervorragend bedient.
# Fahrer, die ein sehr sensibles Fahrwerk mögen, werden mit der RockShox Pike Ultimate hervorragend bedient.

RCT3 oder RC2? Für welche Charger-Ausführung würdet ihr euch bei der Pike entscheiden?


Testablauf

Der Federgabel-Test wurde mit zwei Haupttestern und weiteren Testfahrern durchgeführt. Die Haupttester verwendeten dazu für über den gesamten Test-Zeitraum das gleiche, gut bekannte Rad. Im Laufe des Tests wurden alle Federgabeln jeweils individuell über längere Zeiträume von den Testern bewegt. Zusätzlich dazu wurden direkte Vergleichsfahrten am selben Tag gemacht, bei denen die Gabeln mehrmals zwischen den Rädern hin und her getauscht wurden. Mit jeder Gabel wurde ein Grundsetup erarbeitet, von dem aus weiter auf die verschiedenen Teststrecken optimiert wurde. Mit Ausnahme der Vergleichsfahrten im Bikepark wurden alle Höhenmeter selbst erarbeitet.

Hier haben wir die RockShox Pike Ultimate getestet

  • Singletrails: Wechselhaftes Terrain mit technischen Uphill- und Downhill-Passagen. Steile und technische Abfahrten, aber auch flowiges Terrain. Verschiedenste Bedingungen.
  • Bikepark Beerfelden: Kurze Abfahrten, die viele Vergleichsfahrten mit unterschiedlichen Einstellungen ermöglichen. Von harten Böden, bis lose und sandig, ruppig, mit Sprüngen und hohen Geschwindigkeiten.
Testerprofil Jens Staudt – bitte ausklappen
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 56 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Testerprofil Christoph Spath – bitte ausklappen
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel


Preisvergleich

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Manitou Mattoc Pro im Test: Multifunktions-Werkzeug für den Trail

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Manitou Mattoc Pro im Test: Mit der Mattoc schickt Manitou eine etablierte Größe in den Test. Die Federgabel ist seit einigen Jahren im Sortiment und wurde immer weiter entwickelt – im Testfeld ist die Mattoc die vielseitigste Federgabel, wenn man die Einstellmöglichkeiten betrachtet. Wie schlägt sich das 29″-Modell mit 140 mm im Vergleichstest? Türchen Nr.2: Manitou Mattoc Pro.

Manitou Mattoc – Infos und Preise

Einen fixen Einsatzbereich gibt Manitou für die Mattoc nicht an. Eine Mountainbike-Federgabel soll es sein, entsprechend breit ist das Produkt in seiner Varianz aufgestellt. Eine 100 mm-, eine 120 mm- und 160 mm-Version wird angeboten, die Federwege lassen sich intern je nach Version aber weiter anpassen. Damit deckt allein die Mattoc eine Bandbreite von 80 bis 170 mm Federweg ab. Bei den Laufradgrößen bedient man 27,5″ und 29″, auch ein Modell 27,5+ gibt es im Programm. Diese drei Varianten sind dafür jeweils mit einem fixen Offset ausgerüstet: 51 mm bei 29″, 48 mm bei 27.5+ und 44 mm bei 27.5″.

Am getesteten Pro-Modell kann man neben dem Luftdruck auch IRT, Zugstufe, Low- und Highspeed-Druckstufe und das HBO einstellen – diese Einstellungen werden im Kapitel Federung & Dämpfung weiter unten näher erklärt. Wem das zu viel ist: Die Comp-Ausführung ist weit weniger komplex und um einiges günstiger. In Summe bietet die Mattoc Pro also sechs extern verstellbare Parameter. Neben dem Luftdruck kann man auf der Feder-Seite das IRT anpassen. Bei der Dämpfung gibt es einen externen Zugstufen-Versteller, eine Lowspeed-, eine Highspeed-Druckstufe und einen hydraulischen Durchschlagschutz, der ebenfalls extern justierbar ist.

  • Einsatzbereich Mountainbiking, genaue Einordnung seitens Manitou in den Technischen Daten.
  • Laufradgrößen 27,5″; 27,5+/29″; 29″ bis max. 140 mm (getestet)
  • Federweg 80 – 100 mm; 120 – 140 mm; 140 – 170 mm
  • Einstellmöglichkeiten Luftdruck, IRT, Zugstufe, Low- und Highspeed-Druckstufe, HBO
  • Farben schwarz, rot
  • Gewicht 1.965 g
  • www.manitoumtb.com

Preis 999 € (UVP) | Bikemarkt: Manitou Mattoc kaufen

Manitou Mattoc Pro
# Manitou Mattoc Pro - 999 €, 1.965 g, alle Verstellmöglichkeiten mit an Bord.
Diashow: Manitou Mattoc Pro im Test: Multifunktions-Werkzeug für den Trail
Staubsauger oder strammes Sportfahrwerk
Das Alleinstellungsmerkmal bei Manitou Federgabeln schlechthin: Der Reverse-Arch
Raketentechnik? Uhrwerk?
Oben sitzt die zweite Positiv-Feder: IRT
Auch wenn die Druckstufen nur einen kleinen Einstellbereich zulassen, die Dämpfung arbeitet sehr effizient
Diashow starten »

Im Detail

Die Manitou Mattoc Pro kennen wir bereits seit einigen Jahren. Auffällig ist sie vor allem aufgrund des Reverse-Arch-Designs, abgesehen von diesem Merkmal ist die Bauweise konventionell. Wenden wir unsere Aufmerksamkeit also der Gabelbrücke zu. Manitous patentierter Ansatz soll zwei entscheidende Vorteile gegenüber der vorne angebrachten Gabelbrücke ausspielen: Bei Anbringung der Gabelbrücke auf der Vorderseite steht die Brücke etwa über der Achse – der vertikale Abstand zwischen Achse und Reifen ist hier am größten. An Manitous Bauweise kann die Gabelbrücke etwas nach unten rutschen, da der vertikale Abstand zwischen Reifen und Achse hier kleiner ist.

Bei gleicher Reifenfreiheit und gleicher Steifigkeit soll das Produkt dadurch etwas leichter werden. Auf der Waage liegt die Mattoc dennoch ziemlich genau im Mittelfeld – das liegt aber vor allem an der Vielzahl an zusätzlichen Technologien, die im Inneren stecken. Mit dem Reverse-Arch-Design muss natürlich auch die Bremse anders verlegt werden, hierfür gibt es am Casting Führungen. Bei der Achse verwendet Manitou weiterhin das geschraubte Hexloc-System.

Das Alleinstellungsmerkmal bei Manitou Federgabeln schlechthin: Der Reverse-Arch
# Das Alleinstellungsmerkmal bei Manitou Federgabeln schlechthin: Der Reverse-Arch - Bei geringerem Gewicht soll mit der nach hinten zeigenden Gabelbrücke auch an der Manitou Mattoc Pro gleich viel Reifenfreiheit und Steifigkeit geboten werden wie an einer vorn angebrachten Brücke.
Geschraubte und verdrehsichere Hexloc-Achse und Post Mount-Bremsaufnahme
# Geschraubte und verdrehsichere Hexloc-Achse und Post Mount-Bremsaufnahme - Obwohl die Mattoc schon so lang am Markt ist, wirkt sie nicht altbacken – im Gegenteil.
Vor allem was die Einsteller angeht wirkt die Manitou Mattoc Pro hochmodern
# Vor allem was die Einsteller angeht wirkt die Manitou Mattoc Pro hochmodern - Abgesehen von der Gabelbrücke setzt der Hersteller auf einen recht klassischen Right-Side-Up-Aufbau ohne Besonderheiten.

Federung & Dämpfung

Schon der Blick auf die Vielzahl an Einstellknöpfen lässt richtig vermuten: Diese Gabel ist vor allem für Leute spannend, die gerne viele verschieden Setups ausprobieren möchten oder aber ein ganz spezielles Fahrverhalten suchen.

Ähnlich wie bei der Intend Hero wird auch an der Mattoc Pro ein Luft-Luft-Federsystem verwendet, bei dem man über ein Ventil beide Luftkammern gleichzeitig befüllt. Ein Überströmkanal entfällt damit, die Gabel muss nicht mehrfach durchgefedert werden, wenn man den Setup einstellt. Befüllt wird über ein Luftventil auf der Unterseite des linken Gabelholms. Aber auch oben sitzt ein Ventil.

Hier kommt die erste Besonderheit an der Mattoc Pro ins Spiel: IRT – Infinite Rate Tune. Dabei handelt es sich um eine Serien- beziehungsweise Reihenschaltung von zwei Positiv-Federn. Vergleichbare Systeme werden von verschiedensten Herstellern verwendet. Neben Manitou bietet auch Formula eine solche Lösung an, nachrüsten kann man es mit Chickadeehills AWK auch in Fox-, CaneCreek- oder RockShox-Federgabeln. Den Federweg kann man an der Mattoc Pro intern durch Spacer verändern. Bauteile, wie beispielsweise ein Airshaft, müssen nicht ausgetauscht werden.

Positiv- und Negativ-Feder werden über dieses Ventil befüllt
# Positiv- und Negativ-Feder werden über dieses Ventil befüllt - Es öffnet beide Kammern gleichzeitig, ein Überströmkanal wird also nicht verwendet.
Oben sitzt die zweite Positiv-Feder: IRT
# Oben sitzt die zweite Positiv-Feder: IRT - Durch die Serienschaltung kann die Luftfeder-Kennlinie sehr genau angepasst werden.

Eine Ecke komplexer ist die MC2-Dämpfungskartusche. Diese verknüpft eine geschwindigkeitsabhängige Dämpfung der Druck- und Zugstufen mit einer positionsabhängigen Endlagendämpfung. Seid ihr noch dabei? Bitte nicht direkt aussteigen und ans Fazit springen, wir versuchen es nochmal etwas einfacher! MC2 ist ein TwinTube-Aufbau, bei dem das Standrohr als äußerer Zylinder fungiert. Um die Volumen-Kompensation im Inneren kümmert sich kein Bladder oder Trennkolben, sondern ein kompressibler Schaumstoff.

Die Druck- und Zugstufe werden klassisch durch Kombination eines Nadelventils für die Lowspeed-Dämpfung und einen Shimstack für die Highspeed-Dämpfung gelöst. Bei der Zugstufe lässt sich von außen nur das Nadelventil beeinflussen. Anders sieht es bei der Druckstufe aus: Neben dem Nadelventil kann auch die Vorspannung auf den Shimstack erhöht werden. Hier setzt man auf gängige Lösungen.

Anders sieht es beim HBO-Einsteller aus: Bei diesem Hydraulic Bottom Out handelt es sich um ein stets geöffnetes Durchflussventil. Dieses nimmt aber erst Einfluss auf die Dämpfung, wenn der Schaft weit genug im Federweg steht. Dann greifen die zwei HBO-Bauteile ineinander und bilden eine nahezu geschlossene Kammer. Damit das aber nicht zum abrupten Stopp führt, kann das Öl über Durchlassbohrungen hinter die HBO-Kammer fließen. Hier sorgt der maximale Volumenstrom für die Endlagendämpfung. Einstellbar ist die Größe des letzten Durchlasses und somit der hydraulische Durchschlagschutz, der von der Luftkennlinie ist unabhängig ist. Clever.

Vorsicht bei Manitou
# Vorsicht bei Manitou - Der Hersteller tauscht die etablierte Farbzuordnung: Blau ist hier die Zugstufe.
Raketentechnik? Uhrwerk?
# Raketentechnik? Uhrwerk? - Scheint so. Tatsächlich gelingen die Einstellungen an dieser Verschachtelung recht einfach.

Setup

Komplex geht es an der Mattoc Pro weiter. Die schiere Anzahl an Parametern kann einen weniger Suspension-affinen Fahrer etwas erschlagen. Bleibt aber bei uns, denn wer versteht, was hinter den Einstellern passiert, profitiert von einem besseren Fahrgefühl. Machen wir also weiter mit der Feder: Die Feder-Kennlinie lässt sich durch das IRT nach Belieben abstimmen. Sowohl den Federwegsanfang als auch das Federwegsende kann man durch geschickt gewählte Druckverhältnisse feintunen. Keine Sorge: Manitou empfiehlt, abhängig vom Fahrergewicht, einen funktionierenden Startwert. Wer sich danach richtet, macht schonmal nichts falsch. Von diesen Luftdrücken ausgehend kann man sich dann in alle Richtungen ausprobieren, um genau das zu finden, was einem am allerbesten passt.

Auf der Seite der Dämpfung gelingt das Setup dann etwas schneller, da die Bandbreite an Klicks bei HBO, LSC und HSC recht klein gehalten ist. Manitou empfiehlt zusätzlich, den HBO-Knopf für den Anfang in der Nullstellung zu belassen und erst nach Bedarf einzusetzen.

Über den Hauptkammer-Druck gibt der Aufkleber an der Gabel Aufschluss
# Über den Hauptkammer-Druck gibt der Aufkleber an der Gabel Aufschluss - Die IRT-Empfehlung gibt es nur im Handbuch beziehungsweise am mitgelieferten Setup-Zettel. Hier gilt dann entweder die Tabelle zu kennen oder mit dem Handy abzufotografieren, damit man auf dem Trail beim Anpassen spicken kann.

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details, Standards und Infos zum Service der Manitou Mattoc findet ihr im folgenden Abschnitt zum Ausklappen:

Technische Daten zum Ausklappen

 DT Swiss F535DVO SapphireFox 34Intend HeroManitou MattocMarzocchi Z2RockShox Pike Ultimate
Federweg130–160 mm120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
0–150 mm100, 120, 160 mm100–140 mm (29")
100–150 mm (27,5")
120–160 mm
Verfügbare Laufradgrößen27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
29"27,5"
27,5+
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
FederLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Stahl, OTT-Negativfeder-EinstellerLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, simultane Befüllung über ein VentilLuft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IRTLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, Ausgleich beim Einfedern
Lowspeed DruckstufeExtern, 9 KlicksExtern, 6 KlicksExtern, 22 Klicks + Open Mode AdjustExtern, 20 KlicksExtern, 5 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 19 Klicks
Highspeed DruckstufeInternExtern, 29 KlicksInternInternExtern, 6 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 5 Klicks
Lowspeed ZugstufeExtern, 28 KlicksExtern, 29 KlicksExtern, 14 KlicksExtern, StufenlosExtern, 11 KlicksExtern, 18 KlicksExtern, 21 Klicks
Highspeed ZugstufeInternInternInternInternInternInternIntern
Volumen-
veränderung
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerKeine, dafür
hydraulischer
Durchschlagschutz 5 Klicks
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-Spacer
Weiteres TuningOTT, 43 KlicksFox Factory TuningHighspeed-Shimstack
leicht entnehmbar für weiteres Tuning
IRT Luftfeder
Einbauhöhe551 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)547,1 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)549 mm (29", 140 FW)552,5 mm (29", 140 FW)551 mm (29", 140 FW)
SchaftTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"; integrierter KonusTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"
Standrohr-
durchmesser
35 mm34 mm34 mmHier Tauchrohr: 35 mm34 mm34 mm35 mm
AchseSchraubachse mit Hebel 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mm
Offset51 mm (29")
44 mm (27,5")
44 mm (29")
42 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
48 mm (29")
51 mm (29")
48 mm (27,5+)
44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
44 mm (27,5")
42, 51 mm (29")
37, 46 mm (27,5")
Einbaubreite110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm
Reifenfreiheit73–75 mm2,5" (29") 3,0" (27,5+)
2,6" (27,5")
2,5" (29")
3,0" (27,5")
75 mm2,6" (29")2,6" (29")
2,8" (27,5")
81 mm
Farbenschwarzschwarz, grün, blauschwarzblau, schwarzschwarzschwarz, rotschwarz, silber
Gewicht (Herstellerangabe)2.090 g1.900 g1.810 g1.830 g2.033 g2.020 g1.832 g (Angabe für 27,5")
Gewicht (nachgewogen)2.194 g2.060 g1.870 g1.839 g1.965 g2.057 g1.877 g
Preis (getestete Version)1.149,00 €899,99 €1.189,00 €1.799,00 €999,99 €699,00 €1.030,00 €

manitou
# manitou

Auf dem Trail

Aufgrund der beinahe endlosen Möglichkeiten ist es schwer, die Mattoc Pro in ihrem Grundcharakter festzunageln. Diese Gabel erlaubt es dem Fahrer nahezu alles zu machen, was man will. Je nach Setup der Luftseite und dem Druckverhältnis zwischen Luftfeder und IRT lässt sich ein sehr feines Ansprechverhalten oder aber auch ein weniger sensibles Arbeiten zu Federwegsbeginn einstellen, sprich mehr Gegendruck in moderatem Gelände. Wer am liebsten einen Wurzel-Staubsauger an der Front fährt, hält den Hauptkammerdruck etwas niedriger als empfohlen und gleicht die IRT-Kammer entsprechend an. Wer kein Wippen im Wiegetritt will, erhöht den Luftkammerdruck und fährt die IRT mit etwas weniger Druck – oder verwendet das Lockout.

Haben wir schon erwähnt, dass die Vielzahl an Möglichkeiten an dieser Gabel gewaltig ist?
# Haben wir schon erwähnt, dass die Vielzahl an Möglichkeiten an dieser Gabel gewaltig ist? - Trotz allem bietet sie nämlich noch einen einfach über die Lowspeed-Druckstufe bedienbaren Lockout. Kann man bergauf also einfach ruhigstellen.

Wer bereit ist zu experimentieren, holt aus der Mattoc Pro allein auf der Luftfederseite schon ein extrem hohes Level an Performance heraus – ganz nach den individuellen Vorlieben.

Wer bereit ist zu experimentieren, holt aus der Mattoc Pro allein auf der Luftfederseite schon ein extrem hohes Level an Performance heraus – ganz nach den individuellen Vorlieben. IRT lässt aber auch eine Linearisierung der Luftfeder-Kennlinie zu, was sich wiederum sehr angenehm auf die Funktion der Zugstufe auswirkt. Mit entsprechendem Feder-Setup arbeitet die Zugstufe – und damit die Gabel – sehr berechenbar und hält den Bodenkontakt zuverlässig. Die Abstimmung der Kennlinie bietet noch einen weiteren Vorteil: Die Druckstufen-Dämpfung muss nicht missbraucht werden, um Schwächen in der Kennlinie auszubügeln. Stattdessen kann man diese gezielt und aufgrund der sehr guten Dämpfungsqualität effizient einsetzen.

Staubsauger oder strammes Sportfahrwerk
# Staubsauger oder strammes Sportfahrwerk - Dank IRT lassen sich beide Seiten des Spektrums und eine Vielzahl an Zwischenwegen finden – rein durch die Abstimmung der Luftfeder.

Dann gibt es noch den HBO-Einsteller, der einem die Möglichkeit gibt, den Durchschlagschutz unabhängig von der Endprogression zu gestalten und das über eine von außen einstellbare, hydraulische Dämpfung. Dieses Feature stellte sich vor allem im akuten Einsatz als sehr praktisch heraus. Hat man mit dem Trail-Bike mal wieder übertrieben und ist doch das Roadgap gesprungen und das Fahrwerk ging auf Block? Zwei Klicks mehr Endlagendämpfung und die Handgelenke werden geschont.

Die Mattoc erlaubt eine ziemlich rabiate Fahrweise auf dem Trail-Bike.

Die große Bandbreite lässt an der Gabel Setups zu, die vor allem abfahrtshungrig sind und die Grenzen zum harten Enduro-Einsatz verschwimmen lassen. Hier erlaubt die Mattoc auch eine ziemlich rabiate Fahrweise auf dem Trail-Bike. Nicht verwunderlich, wenn man die Wurzeln des Gabelmodells bedenkt. Vor ein paar Jahren wurde sie noch in so manchem Enduro-Bike verwendet.

Im Zusammenspiel aus der vielseitig einstellbaren Luftfeder, den drei Druckstufen-Dämpfungs-Einstellungen (LSC, HSC und HBO) und der guten Zugstufe lässt sich die dynamische Fahrhöhe minutiös einstellen. Unter schweren Fahrern werden einem dann aber auch die Grenzen der Manitou Mattoc Pro aufgezeigt. Ihre Steifigkeit ist gut für eine Trail-Federgabel – bei den Geschwindigkeiten, die sie aufgrund ihrer Performance ermöglicht, neigte die Gabel aber mehr zum Flattern als andere Testgabeln.

An der Manitou Mattoc Pro gehen Abstimmung und Funktion der Zugstufe noch stärker mit der Luftfeder einher
# An der Manitou Mattoc Pro gehen Abstimmung und Funktion der Zugstufe noch stärker mit der Luftfeder einher - Pauschal lässt sich hier wenig sagen, außer: Die Dämpfungsqualität ist hoch und mit einer auf Linearität optimierten Federkennlinie folgt die Gabel dem Untergrund hervorragend.
Auch wenn die Druckstufen nur einen kleinen Einstellbereich zulassen, die Dämpfung arbeitet sehr effizient
# Auch wenn die Druckstufen nur einen kleinen Einstellbereich zulassen, die Dämpfung arbeitet sehr effizient - Unterschiede sind spürbar – so lässt sich je nach Kennlinien-Abstimmung sehr gezielt mit der Druckstufe arbeiten.

Das ist uns aufgefallen

  • Buchsenspiel Leider entwickelte sich an unserem Testmuster während dem Testzeitraum Buchsenspiel. So weit nicht schlimm, denn das ist unter Manitous Garantie abgedeckt und wird ausgebessert – dafür muss man das Produkt aber einschicken.
  • Dämpfungsperformance Die Manitou Mattoc Pro kann mit den besten Gabeln im Testfeld mithalten – braucht aber dafür auch einen gewissen Zeitaufwand und ein Verständnis darüber, an welchen Rädchen man drehen sollte.
  • Also alles golden? Während wir im Testprozess gerne die Zeit und die Diskussion investieren, um das letzte Quäntchen aus der Mattoc herauszukitzeln, so ernten wir doch viele seltsame Blicke der Leute, die „einfach nur fahren wollen“. Allein die Optimierung der Luftfeder-Kennlinie dauert an dieser Gabel länger als der gesamte Setup-Prozess bei den bereits komplexeren Mitbewerbern. Vor allem weniger versierte Fahrer waren mit diesem Produkt überfordert und bewegten sich ungern von der Setup-Empfehlung weg. Die ist zwar gelungen, aber dennoch fühlt es sich in dem Fall so an, als würde man ein Schweizer-Taschenmesser mit vielen Funktionen zu kaufen, nur um das Messer zu benutzen. Wer schon ungern den Luftdruck anpasst, sollte sich das günstigere Modell der Mattoc Comp anschauen – weniger Einsteller und weniger Raum für Überforderung und Setup-Fehler.

Fazit – Manitou Mattoc Pro

Die Manitou Mattoc ist nichts für Anwender, die schon mit dem Verständnis einer Druckstufe hadern: Zu komplex und vielfältig sind die Einstellbarkeit von Luftfeder, Dämpfung und die Abhängigkeiten dazwischen. Wer aber bereit ist, sich genügend Zeit für die Feinabstimmung der Manitou Mattoc zu lassen, erhält eine Federgabel mit genau dem Fahrverhalten, das man sich wünscht. Richtig eingestellt, konkurriert die Mattoc fast schon mit größeren Enduro-Federgabeln.

Pro
  • Luftfeder-Abstimmungsmöglichkeit
  • HBO-Durchschlagschutz
  • Qualität der Zugstufe
Contra
  • Buchsenspiel
  • Für schwere/schnelle Fahrer zu weich
  • Nicht jeder durchschaut alle Funktionen

Zu viel oder genau richtig – was haltet ihr von diesem Multifunktions-Werkzeug für den Trail?

Die Manitou Mattoc Pro ist extrem vielseitig. Hervorragende Einstellbarkeit trifft hier auf eine aufwändigere Abstimmung.
# Die Manitou Mattoc Pro ist extrem vielseitig. Hervorragende Einstellbarkeit trifft hier auf eine aufwändigere Abstimmung.

Testablauf

Der Federgabel-Test wurde mit zwei Haupttestern und weiteren Testfahrern durchgeführt. Die Haupttester verwendeten dazu für über den gesamten Test-Zeitraum das gleiche, gut bekannte Rad. Im Laufe des Tests wurden alle Federgabeln jeweils individuell über längere Zeiträume von den Testern bewegt. Zusätzlich dazu wurden direkte Vergleichsfahrten am gleichen Tag gemacht, bei denen die Gabeln mehrmals zwischen den Rädern hin und her getauscht wurden. Mit jeder Gabel wurde ein Grund-Setup erarbeitet, von dem aus weiter auf die verschiedenen Teststrecken optimiert wurde. Mit Ausnahme der Vergleichsfahrten im Bikepark wurden alle Höhenmeter selbst erarbeitet.

Hier haben wir die Manitou Mattoc getestet

  • Bikepark Beerfelden: Kurze Abfahrten, die viele Vergleichsfahrten mit unterschiedlichen Einstellungen ermöglichen. Von harten Böden, bis lose und sandig, ruppig, mit Sprüngen und hohen Geschwindigkeiten.
  • Singletrails: Wechselhaftes Terrain mit technischen Uphill- und Downhill-Passagen. Steile und technische Abfahrten, aber auch flowiges Terrain. Verschiedenste Bedingungen.
Testerprofil Jens Staudt – bitte ausklappen
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 56 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Testerprofil Christoph Spath – bitte ausklappen
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel


Preisvergleich

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Prototyp unterwegs: Eine Gabel aus dem Vollen gefräst?

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Bei der Premiere unseres „Bock auf Ballern“-Events sind nicht nur viele spannende Bikes der Industrievertreter unterwegs gewesen (hier gibts 79 Bikes des Events zu sehen). Am einen oder anderen Rad konnte man auch Produkte entdecken, das es so noch nicht auf dem Markt gibt – kein Wunder, wenn direkt die Entwickler mit am Start sind! Dag von Trickstuff schwirrte beim Fotoshooting durchs Bild und ließ das Bike zwar fotografieren – wollte aber nicht so wirklich etwas zur Gabel sagen und hatte es dann eilig, auf die Tour zu kommen …

Über dieses Stöckchen springen wir aber gerne, denn das Gezeigte war auch durchaus sehr hübsch anzuschauen.

Was man auf den ersten Blick erkennt:

  • Das Casting wie auch die Krone scheint aus dem Vollen gefräst zu sein
  • Die Gabelbrücke scheint (vermutlich) von innen verschraubt zu sein
  • Bei der Standrohrfarbe sind wir uns recht sicher, dass wir die schonmal bei einem anderen Hersteller gesehen haben …
  • PM 7″-Bremsaufnahme
  • An der Krone stand eine Notiz mit „Coil“.
  • vermutlich 36 mm-Standrohre (nach Augenmaß)
Viel mehr Fräsen geht kaum
# Viel mehr Fräsen geht kaum
Nicht nur die Krone, auch das Unterbein scheint aus dem Vollen gearbeitet zu sein
# Nicht nur die Krone, auch das Unterbein scheint aus dem Vollen gearbeitet zu sein
Schlicht und blank
# Schlicht und blank

Was glaubt ihr, was wir hier vor der Nase hatten?

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Marzocchi Z2 im Test: Simpel, solide, super?

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Marzocchi Z2 im Test: Von Tenneco zu Fox und damit zurück in den Massenmarkt. Nachdem man anfangs noch Starthilfe durch Fox-Technologie benötigte hatte, kommt an der Z2 des Traditionsherstellers wieder eine in Italien entwickelte Dämpfung zum Einsatz. Ein Mix aus Bewährtem, einem Schwung Nostalgie und einem absoluten Kampfpreis macht die Z2 nicht nur spannend für Bike-Historiker, sondern vor allem auch für Sparfüchse, die eine neue Federgabel suchen. Wie macht sich dieses Gesamtpaket auf dem Trail? Türchen Nr.3: Marzocchi Z2.

Marzocchi Z2 – Infos und Preise

Bei der Marzocchi Z2 schwingt ordentlich Geschichte mit. In der Gegenwart angekommen soll sie den Einsatzbereich Trail bis Enduro abdecken. Los geht es mit 100 mm Federweg, das obere Ende liegt bei 150 mm. Abgesehen davon bekommt man noch ein paar weitere Optionen. Neben der getesteten 29″-Version wird noch ein Modell für 27,5″-Laufräder angeboten. Wer auf 27,5″+ Laufräder setzt, greift zur größeren Version. Beim Offset kann man zwischen kurz und lang wählen. Insgesamt also eine recht simple Produktpalette. Oh – eine Hommage gibt es noch: Das M in der Gabelbrücke ist zurückgekehrt.

  • Einsatzbereich Trail/Enduro
  • Laufradgrößen 27,5″; 29″ (getestet)
  • Federweg 100–150 mm
  • Einstellmöglichkeiten Luftdruck, Lowspeed-Zugstufe, Rail-Adjust (High- und Lowspeed-Druckstufe über einen Hebel)
  • Farben rot, schwarz
  • Gewicht 2.057 g
  • www.marzocchi.com

Preis 699 € (UVP) | Bikemarkt: Marzocchi Z2 kaufen

Marzocchi Z2
# Marzocchi Z2 - 699 €, 2.057 g, knallrot und klar an der M-Gabelbrücke zu erkennen.
Diashow: Marzocchi Z2 im Test: Simpel, solide, super?
Bei gesteigertem Tempo wacht die Marzocchi Z2 auf
Markant. Marzocchi
Bei diesem Preis kann man über kleine Schwächen leicht hinwegsehen
Volumen-Spacer montieren ist an der Marzocchi Z2 mit die größte Herausforderung
Marzocchi schreibt Preis-Leistung bei der Z2 ganz groß!
Diashow starten »

Im Detail

Beim Aufbau geht Marzocchi konventionelle Wege. Der Hersteller hat Erfahrung im Singlecrown Upside-Down-Segment (Shiver! Wer erinnert sich?), setzte in der Vergangenheit und auch in der Gegenwart an der Z2 jedoch auf Right-Side-Up. Markant und mit ordentlich Wiedererkennungswert versehen: die M-Gabelbrücke. Als einziger Hersteller setzt das Fox/Marzocchi-Gespann auf eine Quickrelease-Steckachse. Experimente gibt es ansonsten keine: geschraubter Leitungshalter, Post-Mount-Bremsaufnahme, tapered Steuerrohr.

Markant. Marzocchi
# Markant. Marzocchi - die Gabelbrücke in M-Form ist zurück. Daran montiert ist allerdings der Fox-Leitungshalter.
Steckachse mit Schnellspann-Vorrichtung
# Steckachse mit Schnellspann-Vorrichtung - die Fox 34 und die Z2 sind die einzigen beiden Gabeln im Testfeld mit Hebelchen.
Eine 27,5"-Version der Marzocchi Z2 gibt es auch
# Eine 27,5"-Version der Marzocchi Z2 gibt es auch - Die rote Gabel ist leider im Handel nicht verfügbar. Alternativ gibt es das Casting in mattes Schwarz gehüllt.

Federung & Dämpfung

Die Luftfeder könnte einem bekannt vorkommen, denn sie ist baugleich zur Fox 34 Evol-Luftfeder. Dabei handelt es sich um ein System mit Positiv- und Negativ-Feder. Evol setzt ebenso wie RockShox’ DebonAir-System auf ein vergrößertes Volumen der Negativ-Feder. Der Ausgleich zwischen den beiden Luftkammern geschieht durch einen Überströmkanal. Das Positiv-Feder-Volumen kann durch herkömmliche Plastik-Spacer angepasst werden. Wer den Federweg verändern will, muss hingegen den Luftschaft austauschen.

Die Feder der Marzocchi Z2 ist baugleich mit der der Fox 34
# Die Feder der Marzocchi Z2 ist baugleich mit der der Fox 34 - verwendet wird eine Evol-Feder mit großer Negativkammer, die durch einen Überströmkanal befüllt wird.
Aufkleber mit Setup-Guide auf der Rückseite
# Aufkleber mit Setup-Guide auf der Rückseite - auch als blutiger Anfänger sollte man so ein recht passendes Grundsetup finden.

Die Dämpfung der Marzocchi Z2 hingegen wurde neu entwickelt. Seit der Übernahme von Marzocchi durch Fox fand in beide Richtungen ein Technologie-Transfer statt. Während Fox zuvor meist auf eine Bladder setzte, kam mit der Grip-Dämpfung dann der IFP zurück in die Dämpfungskartusche – und hat auch seinen Weg in die high-end Enduro-Gabel Fox 36 gefunden. Aufbauend auf dieser Technik entwickelt Marzocchi jetzt aber wieder selbst weiter. Entgegen der geschlossenen Kartusche im Standrohr der Fox 34 baut die Z2 auf das Standrohr als Außenhülle der Dämpfung. Zweiter maßgeblicher Unterschied: Öl und Luft werden nicht voneinander getrennt, wie in der Fit4-Kartusche. Back to the Roots also mit einem offenen Ölbad.

Die Druckstufe ähnelt funktionell der Grip Sweep-Dämpfung. Es fand lediglich eine Anpassung der Einheit auf den größeren Bauraum statt. Bei der Grip-Dämpfung arbeitet der Hersteller nicht mit zwei verschiedenen Ventilen für Low- und Highspeed-Druckstufe, sondern setzt ein Ventil ein, das beides bereitstellt: In diesem Fall ein Shimstack. Mit dem externen Einsteller lässt sich die Vorspannung auf diesen Shimstack erhöhen.

Interessant ist auch der Blick auf das Schaftende und die darauf sitzende Zugstufen-Einheit. Diese ist komplett neu entwickelt und verwendet einen Kunststoff-Kolben sowie eine Lowspeed-Zugstufe, die ganz klassisch durch ein Nadelventil geregelt wird. Bei der Highspeed-Zugstufe setzt man auf einen einzigen Shim, der allerdings nicht rund ist. Das Federstahl-Blättchen liegt am Kolben auf und ist mit zwei Schrauben fixiert.

Die Rail-Dämpfung übernimmt stellenweise bestehende Technologien
# Die Rail-Dämpfung übernimmt stellenweise bestehende Technologien - der Aufbau der Druckstufen-Einheit ähnelt funktionell der Grip-Dämpfung. Rail kommt aber mit offenem Ölbad anstatt geschlossener Kartusche.
Neu entwickelt wurde die Zugstufendämpfung.
# Neu entwickelt wurde die Zugstufendämpfung. - Klassisch: das Nadelventil für die Lowspeed-Zugstufe. Neu: ein einzelner, speziell geformter Stahl-Shim für die Highspeed-Dämpfung.

Setup

Set and forget? Luftdruck nach Empfehlung abgestimmt, Zugstufe angepasst – den schwarzen, ungerasterten Druckstufen-Versteller belassen wir nach Empfehlung zunächst in der komplett offenen Stellung. Fertig. So einfach wie die Marzocchi Z2 ist eigentlich keine der anderen Federgabeln im Test abgestimmt.

In welchem Stall Marzocchi gerade steht, ist jedem bekannt, der nicht unter einem Stein lebt. Schmunzeln mussten wir trotzdem, als wir Volumen-Spacer verbaut haben: Auf den diesen steht aktuell immer noch „Good Luck and Good Racing – Bob Fox“.

Volumen-Spacer montieren ist an der Marzocchi Z2 mit die größte Herausforderung
# Volumen-Spacer montieren ist an der Marzocchi Z2 mit die größte Herausforderung - und selbst das ist keine große Sache: Luft raus, Topcap herausschrauben – klick – Topcap montieren, Luft rein. Fertsch!

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details, Standards und Infos zum Service der Marzocchi Z2 findet ihr im folgenden Abschnitt zum Ausklappen:

Technische Daten zum Ausklappen

 DT Swiss F535DVO SapphireFox 34Intend HeroManitou MattocMarzocchi Z2RockShox Pike Ultimate
Federweg130–160 mm120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
0–150 mm100, 120, 160 mm100–140 mm (29")
100–150 mm (27,5")
120–160 mm
Verfügbare Laufradgrößen27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
29"27,5"
27,5+
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
FederLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Stahl, OTT-Negativfeder-EinstellerLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, simultane Befüllung über ein VentilLuft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IRTLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, Ausgleich beim Einfedern
Lowspeed DruckstufeExtern, 9 KlicksExtern, 6 KlicksExtern, 22 Klicks + Open Mode AdjustExtern, 20 KlicksExtern, 5 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 19 Klicks
Highspeed DruckstufeInternExtern, 29 KlicksInternInternExtern, 6 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 5 Klicks
Lowspeed ZugstufeExtern, 28 KlicksExtern, 29 KlicksExtern, 14 KlicksExtern, StufenlosExtern, 11 KlicksExtern, 18 KlicksExtern, 21 Klicks
Highspeed ZugstufeInternInternInternInternInternInternIntern
Volumen-
veränderung
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerKeine, dafür
hydraulischer
Durchschlagschutz 5 Klicks
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-Spacer
Weiteres TuningOTT, 43 KlicksFox Factory TuningHighspeed-Shimstack
leicht entnehmbar für weiteres Tuning
IRT Luftfeder
Einbauhöhe551 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)547,1 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)549 mm (29", 140 FW)552,5 mm (29", 140 FW)551 mm (29", 140 FW)
SchaftTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"; integrierter KonusTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"
Standrohr-
durchmesser
35 mm34 mm34 mmHier Tauchrohr: 35 mm34 mm34 mm35 mm
AchseSchraubachse mit Hebel 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mm
Offset51 mm (29")
44 mm (27,5")
44 mm (29")
42 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
48 mm (29")
51 mm (29")
48 mm (27,5+)
44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
44 mm (27,5")
42, 51 mm (29")
37, 46 mm (27,5")
Einbaubreite110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm
Reifenfreiheit73–75 mm2,5" (29") 3,0" (27,5+)
2,6" (27,5")
2,5" (29")
3,0" (27,5")
75 mm2,6" (29")2,6" (29")
2,8" (27,5")
81 mm
Farbenschwarzschwarz, grün, blauschwarzblau, schwarzschwarzschwarz, rotschwarz, silber
Gewicht (Herstellerangabe)2.090 g1.900 g1.810 g1.830 g2.033 g2.020 g1.832 g (Angabe für 27,5")
Gewicht (nachgewogen)2.194 g2.060 g1.870 g1.839 g1.965 g2.057 g1.877 g
Preis (getestete Version)1.149,00 €899,99 €1.189,00 €1.799,00 €999,99 €699,00 €1.030,00 €

Service

Auf dem Trail

Die Marzocchi Z2 ist eine der schwereren Gabeln im Vergleichstest – einzig die DVO mit Stahl-Negativfeder und die DT F535 mit Stahlfeder für den Federwegsbeginn bringen noch mehr Gewicht auf die Waage. Einen gewissen Anteil daran wird das offene Ölbad haben, das viel Ölvolumen benötigt und damit das Gewicht ansteigen lässt. Bergauf lässt sich bei Bedarf die Druckstufen-Dämpfung zackig mit einem schnellen Handgriff schließen. Aber auch ohne das Zuschalten der Plattform arbeitet die Gabel nicht ganz so sensibel und neigt von sich aus wenig zu ungewollten Bewegungen, wie eine RockShox Pike oder die Intend Hero – denen fehlt dafür wiederum das Lockout.

Im Uphill sticht die Marzocchi Z2 nicht gerade durch ihr Gewicht heraus
# Im Uphill sticht die Marzocchi Z2 nicht gerade durch ihr Gewicht heraus - dafür bietet sie ein einfach bedienbares Lockout, das im Wiegetritt hilft, Kraft zu sparen.

Wer mit dem Basis-Setup auf den Trail geht, wird keine große Überraschung erleben. Komplett unaufgeregt verrichtet die knallrote Federgabel ihren Dienst. Lautstarkes Schlurfen und Schmatzen wie in den alten Tagen begleitet den Bügelvorgang des Geländes nicht mehr. Das Fahrgefühl hingegen geht schon etwas mehr in diese Richtung. In grobem Gelände verschwinden Wurzeln und Steine staubsaugerartig, Lenkeingaben werden sehr präzise umgesetzt und Linien können ohne Probleme gehalten werden. Dabei liegt die Steifigkeit deutlich über dem, was man im 140 mm Sektor erwarten würde.

In moderatem Gelände beim entspannten Cruisen zeigt sich die Gabel nicht als die sensibelste Option
# In moderatem Gelände beim entspannten Cruisen zeigt sich die Gabel nicht als die sensibelste Option - die Z2 will von leichten Fahrern mit Nachdruck gefahren werden … oder man nimmt zu oder direkt einen etwas schwereren Piloten.

Auf moderaten Trails und bei langen Tagen im Sattel macht sich diese Steifigkeit aber nicht für alle positiv bemerkbar. Vor allem leichtere Fahrer kritisierten, im direkten Vergleich zur Fox 34, dass die Marzocchi Z2 etwas anstrengender zu fahren ist und die Schläge über die Dämpfung nicht ganz so satt aufgenommen werden. Sind die Geschwindigkeiten geringer, arbeitet die Gabel weniger feinfühlig. Im Gegenzug lobten schwerere Tester das sehr direkte Fahrverhalten und die präzise Umsetzung der Lenkeingaben an der roten Forke.

Lässt man es entsprechend couragiert laufen und nimmt den einen oder anderen Drop mit, kann die Z2 mit ihrer guten Grunddämpfung und überzeugenden Luftfeder punkten.

Gemessen am Preis und dem, was die Marzocchi Z2 bei viel Tempo in schwierigem Gelände zu leisten weiß, kann man darüber aber getrost hinwegblicken. Denn lässt man es entsprechend couragiert laufen und nimmt den einen oder anderen Drop mit, kann die Gabel mit ihrer guten Grunddämpfung und überzeugenden Luftfeder punkten. Wer viel Zeit im Luftraum verbringen will und etwas mehr Gewicht auf die Waage bringt, sollte mit der Anzahl der Volumen-Spacer leicht nach oben gehen. Ausreichend Gegenhalt bekommen schwere Fahrer außerdem durch Zuschalten der Druckstufe.

Bei gesteigertem Tempo wacht die Marzocchi Z2 auf
# Bei gesteigertem Tempo wacht die Marzocchi Z2 auf - Fahrer, die gerne schnell unterwegs sind und auch oft grobes Gelände unter die Stollen nehmen, werden dank der angenehm strammen Grunddämpfung auf ihre Kosten kommen.
Wer viel und gerne durch die Luft segelt und auch mal härter wieder aufsetzt
# Wer viel und gerne durch die Luft segelt und auch mal härter wieder aufsetzt - kann durchaus mit dem Einsatz von Volumenspacern experimentieren, um die Endprogression noch ein Stück anzuheben.

Gibts noch mehr? Erstaunlich wenig. Man kann darüber argumentieren, ob man lieber einen gerasterten Verstellknopf für die Druckstufe hätte, um ein Setup für verschiedene Strecken leichter wiederherstellen zu können. Bei dem Preis hat uns das aber absolut nicht gekümmert.

Bei diesem Preis kann man über kleine Schwächen leicht hinwegsehen
# Bei diesem Preis kann man über kleine Schwächen leicht hinwegsehen - im Gesamtpaket gibt es viel Kontrolle und Sicherheit zum kleinen Preis – all das kombiniert in einem einfach zu bedienenden Produkt.

Das ist uns aufgefallen

  • Dämpfung Wer nicht kontinuierlich mit dem Trailbike in Wurzel- und Steinfelder rein hält, wird es nicht unbedingt spüren. Dennoch ist ein qualitativer Unterschied zur Dämpfung der teureren Stiefschwester, der Fox 34, vorhanden. Schläge werden von der Z2 weniger sanft abgefangen und man sollte sich etwas mehr Zeit lassen, gegebenenfalls die Progression der Luftfeder auf die jeweilige persönliche Anforderung anzupassen.
  • Steifigkeit Nichts für absolute Grammzähler, aber etwas für Kaloriensammler und Trailbike-Quäler. Wer etwas mehr auf die Waage bringt oder gerne ein Trailbike in hartem Gelände bewegt, wird von der Steifigkeit der Gabel profitieren. Sehr leichte Fahrer hingegen bekommen etwas mehr Schläge durchgereicht.
  • Innenleben Ein Kunststoffkolben, offenes Ölbad ohne IFP oder Bladder, weniger stark aufs Gewicht getrimmt – all das spart Kosten. Was sich am Preisschild deutlich auswirkt, hat für viele Anwender kaum merkliche Auswirkungen auf die Performance.
  • Tuning Wir waren mit den Setup-Empfehlungen auf der Rückseite der Standrohre bereits nah an unseren Vorlieben dran. Wer gerne etwas mehr Reserven hätte oder mehr auf die Waage bringt, kann einen oder zwei Volumenspacer nachrüsten. Das ungerasterte Drehrad für die Dämpfung haben wir ebenfalls gerne mal genutzt, um schnelle Anpassungen auf dem Trail zu machen. Unbedarfte Fahrer werden es vermutlich eher in einer Stellung belassen.
  • Druckstufen-Versteller Die günstigen Rhythm-Gabeln von Fox und die Marzocchi Z2 setzen alle auf einen ungerasterten Druckstufenversteller. Eine Rasterung der Positionen fänden wir zwar angenehmer, wirklich gestört hat uns das Fehlen des haptischen Feedbacks nicht. Wer auf das bestmögliche Ansprechverhalten Wert legt, sollte sich mit diesem Regler nicht weit von der offenen Stellung entfernen. Er spannt ein Shimstack vor, wodurch die Gabel zwar mehr Dämpfung generiert, diese geht aber auch etwas zu Lasten der Feinfühligkeit. Wer an der Z2 viel mit dem Lockout arbeitet, kann sich aber auch mit aufgeklebten Markierungen an Casting und Einsteller behelfen.

Fazit – Marzocchi Z2

Raus aus der Kiste, Setup-Guide befolgen, losfahren! Wer wenig Interesse daran hat, Klicks zu zählen und ständig hier und da noch etwas mehr herumzuprobieren, wird frohlocken. Die Marzocchi Z2 ist eine extrem einfach zu verstehende und simple Gabel, die dafür einen verdammt guten Job macht und gleichzeitig den Geldbeutel schont. Marginale Nachteile beim Gewicht und der Sensibilität werden durch hohe Steifigkeit und gute Grunddämpfung überstrahlt. Vor allem wer etwas mehr auf die Waage bringt oder ein kurzhubiges Bike gerne mal in härteres Gelände ausführt, wird mit der Marzocchi Z2 glücklich werden. In Summe: Einfach. Gut.

Pro
  • Gute Preis-Leistung
  • Gute Grunddämpfung
  • Hohe Steifigkeit
Contra
  • Hohes Gewicht
  • Etwas anstrengend zu fahren
Marzocchi schreibt Preis-Leistung bei der Z2 ganz groß!
# Marzocchi schreibt Preis-Leistung bei der Z2 ganz groß!

Ist euch auf der Suche nach maximaler Performance der Preis egal oder darf es auch eine etwas günstigere Ausführung sein?


Testablauf

Der Federgabel-Test wurde mit zwei Haupttestern und weiteren Testfahrern durchgeführt. Die Haupttester verwendeten dazu über den gesamten Test-Zeitraum dasselbe, gut bekannte Rad. Im Laufe des Tests wurden alle Federgabeln jeweils individuell über längere Zeiträume von den Testern bewegt. Zusätzlich dazu wurden direkte Vergleichsfahrten am selben Tag gemacht, bei denen die Gabeln mehrmals zwischen den Rädern hin und her getauscht wurden. Mit jeder Gabel wurde ein Grundsetup erarbeitet, von dem aus weiter auf die verschiedenen Teststrecken optimiert wurde. Mit Ausnahme der Vergleichsfahrten im Bikepark wurden alle Höhenmeter selbst erarbeitet.

Hier haben wir die Marzocchi Z2 getestet

  • Bikepark Beerfelden: Kurze Abfahrten, die viele Vergleichsfahrten mit unterschiedlichen Einstellungen ermöglichen. Von harten Böden, bis lose und sandig, ruppig, mit Sprüngen und hohen Geschwindigkeiten.
  • Singletrails: Wechselhaftes Terrain mit technischen Uphill- und Downhill-Passagen. Steile und technische Abfahrten, aber auch flowiges Terrain. Verschiedenste Bedingungen.
Testerprofil Jens Staudt – bitte ausklappen
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 56 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Testerprofil Christoph Spath – bitte ausklappen
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel

Preisvergleich


Der Beitrag Marzocchi Z2 im Test: Simpel, solide, super? erschien zuerst auf MTB-News.de.

DVO Sapphire 34 D1 im Test: Trail-Federgabel im Enduro-Gewand?

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DVO Sapphire 34 D1 im Test: DVO hat sich in den letzten Jahren einen guten Ruf im Suspension-Markt erarbeitet. Der Hersteller punktet nach wie vor mit vergleichsweise erschwinglichen Produkten, die uns in den letzten Tests immer wieder mit sehr guter Performance überzeugen konnten. Die Sapphire 34 D1, DVOs Federgabel für den Trail-Einsatz, ist Türchen Nr. 4 unseres Suspension-Adventskalenders.

DVO Sapphire 34 D1 – Infos und Preise

DVO bietet die Sapphire mit zwei Standrohrdurchmessern an. Mit 32- und 34 mm-Standrohren ordnet sie sich damit unterhalb der Diamond- und der neuen Onyx-Reihe ein. Während die Rohrquerschnitte in der Modellpalette nach oben hin kontinuierlich wachsen, bleibt die verbaute Technik in den Produkten großteils gleich. Für eine Trail-Federgabel ist die Sapphire analog zu den Enduro- und Freeride-Modellen mit den gleichen Einstellmöglichkeiten gesegnet.

Laut DVO soll sich die Sapphire 34 D1 in grobem Gelände vor allem durch Kontrolle und Stabilität auszeichnen und für viel Sicherheit sorgen. Überarbeitungen am Chassis, Anpassungen an der Feder und das bewährte Dämpfungs-System der Diamond sollen dieses Ziel Wirklichkeit werden lassen. Neben der D1-Serie gibt es noch eine simplere Ausführung der Sapphire, die nur für Original-Ausstatter angeboten und nicht im Aftermarket verkauft wird.

  • Einsatzbereich Trail
  • Laufradgrößen 27,5″; 29″ (getestet)
  • Federweg 120 – 150 mm
  • Einstellmöglichkeiten Luftdruck, Negativ-Feder-Vorspannung, Lowspeed-Zugstufe, Lowspeed- und Highspeed-Druckstufe
  • Farben blau, schwarz, grün
  • Gewicht 2.060 g
  • www.dvosuspension.com

Preis 899,99 € (UVP) | Bikemarkt: DVO Sapphire kaufen

DVO Sapphire 34 D1
# DVO Sapphire 34 D1 - Preis: 899 € – bei einem Gewicht von 2.060 g.
Diashow: DVO Sapphire 34 D1 im Test: Trail-Federgabel im Enduro-Gewand?
DVO will Produkte von Fahrern für Fahrer anbieten
Die zweitschwerste Gabel im Testfeld kommt mit Lockout
OTT und Zugstufeneinsteller liegen etwas tiefer
Mit der Sapphire gibt es Kontrolle in alle Richtungen
Sapphire – die Gabel wird mit 34- und 32 mm-Standrohren angeboten
Diashow starten »

Im Detail

DVO hat nach der Upside-Down-Gabel Emerald, dem ersten Produkt der Firma, wieder komplett auf Right-Side-Up umgestellt. Alles, was danach kam, wird in herkömmlicher Bauweise hergestellt. Mit der Sapphire kam außerdem der bissige Blau-Grün-Kontrast ins Portfolio des Herstellers. Wem das nicht reicht: Noch auffälliger wird es mit der knallgrünen Gabel, aber auch eine komplett schwarze Version ist verfügbar. DVO setzt an der Gabel auf eine Post Mount-Bremsaufnahme für 180 mm-Scheiben, einen geschraubten Leitungshalter und eine Schraubachse.

Sapphire – die Gabel wird mit 34- und 32 mm-Standrohren angeboten
# Sapphire – die Gabel wird mit 34- und 32 mm-Standrohren angeboten - Wir hatten die Version mit 34 mm im Test.
DVO will Produkte von Fahrern für Fahrer anbieten
# DVO will Produkte von Fahrern für Fahrer anbieten - Eine geschraubte Achse und eine Post Mount-Aufnahme sind inzwischen Standard.
Kleinigkeiten, die gefallen
# Kleinigkeiten, die gefallen - DVO zeigt sich durch verschiedene Features wie die Schnitt-Markierungen am Schaft recht anwenderfreundlich.

Federung & Dämpfung

Das hohe Gewicht an der DVO Sapphire 34 D1 kommt nicht ohne Grund. Neben einem eher auf Stabilität als auf das letzte Gramm optimierte Casting setzt DVO auf der Federseite nicht nur Luft ein, sondern auch eine Stahl-Negativ-Feder. Den klassischen Nachteil dieser Lösung – eine fehlende Anpassung an den Hauptkammerdruck – umgeht DVO durch den sogenannten Off The Top-Einsteller (OTT). Dreht man diesen, wird die Spiralfeder im linken Gabelholm vorgespannt. Auch für höhere Hauptkammerdrücke soll sich somit ein sensibles Ansprechverhalten erzeugen lassen. Diese Bauart der Negativ-Feder lässt zusätzlich auch ein vergleichsweise einfaches Verändern des Federwegs zu. Anstatt den ganzen Air-Schaft zu tauschen wie bei manch anderen Lösungen, kann man mit kleinen Spacern arbeiten.

Als Positiv-Feder wird eine Luftfeder verwendet. Im Vergleich zur zuletzt getesteten Diamond gilt es, für Anpassungen nicht mehr mit Öl zu hantieren. Simple Kunststoff-Spacer lassen sich in die Topcap einschrauben, um das Luftkammer-Volumen anzupassen.

Luftventil am linken Gabelholm
# Luftventil am linken Gabelholm - DVO setzt auf ein Luftfeder-System mit Stahl-Negativfeder. Diese ist aber von außen in ihrer Vorspannung anpassbar.
OTT und Zugstufeneinsteller liegen etwas tiefer
# OTT und Zugstufeneinsteller liegen etwas tiefer - Der OTT-Versteller ermöglicht eine Anpassung der Sensibilität – die Vorspannung der Negativ-Feder wird über einen Innensechskant verstellt.

Dämpfungsseitig ist die Sapphire recht unspektakulär und gleicht den Konkurrenzprodukten von RockShox und Fox. Monotube-Aufbau mit Bladder, Shimstack für die Highspeed-Dämpfung und Nadel für die Lowspeed-Dämpfung. Extern lassen sich beide Nadelventile verstellen, den Highspeed-Shimstack kann man nur auf der Druckstufen-Seite von außen verstellen. Dreht man das Knöpfchen, wird der Shimstack durch eine Spiralfeder vorgespannt.

Eine Besonderheit gibt es doch, die Tuner begeistert. Muss man bei anderen Herstellern die gesamte Kartusche für Spielereien ausbauen, kann bei DVO getrennt entnommen werden: Tuning gewünscht? Druckstufen-Einheit oben herausziehen. Ein kleiner Becher, der oben aufgesetzt werden kann, erleichtert den Entlüftungsvorgang der Kartusche. Dieser muss nicht erst abgenommen werden, um das Entlüftungs-Schräubchen wieder einzusetzen, man kann verschließen, während die Öffnung schön im Öl steht.

High- und Lowspeed-Druckstufe sind an der DVO Sapphire 34 D1 von außen verstellbar
# High- und Lowspeed-Druckstufe sind an der DVO Sapphire 34 D1 von außen verstellbar - Die Monotube-Kartusche setzt auf einen Bladder und erleichtert durch ihr einfaches Entlüftungssystem den Zugang zu den magischen Metallplättchen.

Setup

Beim Grund-Setup erwartet den Fahrer nichts Außergewöhnliches. Luftdruck nach Empfehlung abstimmen, Zugstufe entsprechend anpassen, die Druckstufen sollte man fürs Erste offen lassen. Der Rest ergibt sich dann auf dem Trail.

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details, Standards und Infos zum Service der DVO Sapphire 34 D1 findet ihr im folgenden Abschnitt zum Ausklappen:

Technische Daten zum Ausklappen

 DT Swiss F535DVO SapphireFox 34Intend HeroManitou MattocMarzocchi Z2RockShox Pike Ultimate
Federweg130–160 mm120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
0–150 mm100, 120, 160 mm100–140 mm (29")
100–150 mm (27,5")
120–160 mm
Verfügbare Laufradgrößen27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
29"27,5"
27,5+
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
FederLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Stahl, OTT-Negativfeder-EinstellerLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, simultane Befüllung über ein VentilLuft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IRTLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, Ausgleich beim Einfedern
Lowspeed DruckstufeExtern, 9 KlicksExtern, 6 KlicksExtern, 22 Klicks + Open Mode AdjustExtern, 20 KlicksExtern, 5 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 19 Klicks
Highspeed DruckstufeInternExtern, 29 KlicksInternInternExtern, 6 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 5 Klicks
Lowspeed ZugstufeExtern, 28 KlicksExtern, 29 KlicksExtern, 14 KlicksExtern, StufenlosExtern, 11 KlicksExtern, 18 KlicksExtern, 21 Klicks
Highspeed ZugstufeInternInternInternInternInternInternIntern
Volumen-
veränderung
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerKeine, dafür
hydraulischer
Durchschlagschutz 5 Klicks
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-Spacer
Weiteres TuningOTT, 43 KlicksFox Factory TuningHighspeed-Shimstack
leicht entnehmbar für weiteres Tuning
IRT Luftfeder
Einbauhöhe551 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)547,1 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)549 mm (29", 140 FW)552,5 mm (29", 140 FW)551 mm (29", 140 FW)
SchaftTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"; integrierter KonusTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"
Standrohr-
durchmesser
35 mm34 mm34 mmHier Tauchrohr: 35 mm34 mm34 mm35 mm
AchseSchraubachse mit Hebel 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mm
Offset51 mm (29")
44 mm (27,5")
44 mm (29")
42 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
48 mm (29")
51 mm (29")
48 mm (27,5+)
44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
44 mm (27,5")
42, 51 mm (29")
37, 46 mm (27,5")
Einbaubreite110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm
Reifenfreiheit73–75 mm2,5" (29") 3,0" (27,5+)
2,6" (27,5")
2,5" (29")
3,0" (27,5")
75 mm2,6" (29")2,6" (29")
2,8" (27,5")
81 mm
Farbenschwarzschwarz, grün, blauschwarzblau, schwarzschwarzschwarz, rotschwarz, silber
Gewicht (Herstellerangabe)2.090 g1.900 g1.810 g1.830 g2.033 g2.020 g1.832 g (Angabe für 27,5")
Gewicht (nachgewogen)2.194 g2.060 g1.870 g1.839 g1.965 g2.057 g1.877 g
Preis (getestete Version)1.149,00 €899,99 €1.189,00 €1.799,00 €999,99 €699,00 €1.030,00 €

Service

Auf dem Trail

DVO wird vermutlich nie die leichteste Gabel bauen – wenn man sich aber mit der Sapphire mal auf den Trail begibt, wird das ziemlich schnell zur Nebensache. Bergauf gibt es einen Lockout, der auch bei schnellen Antritten im Stehen hilft, die Front zu beruhigen. Trotz des höheren Gewichtes kann man bergauf also mit ordentlich Zug hämmern.

Die zweitschwerste Gabel im Testfeld kommt mit Lockout
# Die zweitschwerste Gabel im Testfeld kommt mit Lockout - schnelle, spritzige Antritte verpuffen so nicht in der Federung.

High- und Lowspeed-Einsteller am rechten Gabelholm zeigen deutlich: Im Lastenheft war die Dämpfungs-Performance wichtiger. Das spürt man ab dem ersten Meter: Wir kommen sehr gut klar mit den Empfehlungen für den Luftdruck an der DVO Sapphire und müssen uns auch im groben Gelände kaum vom Basis-Setup der Luftfeder entfernen. Dafür spielen wir mehr mit OTT und den Druckstufen. Durch den OTT-Versteller lässt sich die Gabel sehr feinfühlig abstimmen. Auch tiefer im Federweg, wo die Negativ-Feder nicht mehr greift, arbeitet die Sapphire mit viel Gegenhalt, ohne harsch zu werden.

Angenehm für die Arme: Vor allem auf langen Abfahrten kann die Gabel sehr überzeugen. Je nach Gusto lässt sich die Lowspeed-Druckstufe schnell auf eine der 9 Stufen festlegen, um noch mehr Gegenhalt zu generieren. Hier ist das Grund-Setup so gewählt, dass Fahrer mit einer Vorliebe für sehr plüschige Federgabeln die Druckstufen eher offen fahren werden. Gleiches gilt für die Highspeed-Druckstufe: Wer sein Bike mit 140 mm gerne quält, wird diesen – leider etwas schwergängigen Knopf – lieben. Hier kann für den „Enduro-Hack-Modus“ die passende Dämpfung generiert werden. Gleichzeitig hat DVO der Sapphire ein hohes Maß an Kontrolle verpasst, sowohl in der Struktureinheit als auch beim Federn. Viel Lenkpräzision, aber nicht übermäßig steif – schwere und leichte Tester waren sich in dieser Hinsicht einig: Ein gelungener Kompromiss, mit dem sich auch wildes Gelände recht entspannt angehen lässt.

Von Anfang an kann die DVO Sapphire 34 D1 durch sorglose, unauffällige Funktion punkten
# Von Anfang an kann die DVO Sapphire 34 D1 durch sorglose, unauffällige Funktion punkten - Sie arbeitet sensibel, bietet aber auch satte Kontrolle.
Hoch im Federweg
# Hoch im Federweg - Man kann mit der DVO Sapphire immer gerne über der Front bleiben – auch mit Nachdruck von oben sackt sie nicht weg. Das sorgt für ein sehr gutes Gefühl auf dem Bike. Wird es nötig, gibt sie aber auch den passenden Federweg frei und man kann die vollen 140 mm nutzen.
Schwere Tester auf zu flachen Landungen
# Schwere Tester auf zu flachen Landungen - Für 95 kg reichte im Test ein zusätzlicher Volumen-Spacer. Die leichteren Tester kamen ohne ein Verkleinern der Luftkammer aus.

Kontrolle satt gibt es auch federseitig. Bereits ab Werk reichte die Endprogression für die meisten Tester aus. Die Gabel neigt nicht zum Abtauchen und steht angenehm hoch im Federweg. Bei Schlägen oder Landungen wird im direkten Vergleich mit den anderen Gabeln mehr Kraft in der Dämpfung abgebaut, dementsprechend stehen mehr Reserven zur Verfügung. Man wird nicht nach vorne gezogen, sodass sich auch sehr steile Trails mit einem hohen Sicherheitsgefühl meistern lassen.

Die Effizienz und die Sparsamkeit, mit der die DVO Sapphire mit dem Federweg umgeht, müssen wir an dieser Stelle nochmals unterstreichen.

Aber nochmal zur Dämpfung: Hier zeigt sich die besondere Qualität der DVO Sapphire. Die Effizienz und die Sparsamkeit, mit der sie mit dem Federweg umgeht, müssen wir an dieser Stelle nochmals unterstreichen: Die Sapphire ist immer für noch einen im Zweifelsfall unvorhergesehenen Schlag vorbereitet, der einem vielleicht die Hände vom Lenker reißen würde – und das, ohne dabei an Sensibilität einzubüßen. So mauserte sich die DVO Sapphire vom preislich nicht unattraktiven Edelstein schnell zum Liebling im Testerfeld. DVO hat einen Trend frühzeitig erkannt und bedient exakt die Sparte, die gerade auf dem Vormarsch ist: Bikes mit kürzerem Federweg, moderner Geometrie und sehr gutem Fahrwerk für ein direktes Handling auf einfachen bis schweren Trails.

Mit der Sapphire gibt es Kontrolle in alle Richtungen
# Mit der Sapphire gibt es Kontrolle in alle Richtungen - Steifigkeit und Flex passen, Feder passt, Dämpfung passt!

Das ist uns aufgefallen

  • Verstellbereich und Tuning An der Sapphire sind alle Einstellbereiche sehr gut nutzbar. Schwere Fahrer können für gröbere Landungen und größere Sprünge über einen oder zwei Volumenspacer nachdenken. Ansonsten funktioniert die Gabel verlässlich und unauffällig.
  • Dämpfungsqualität Es gibt immer noch Fahrer, die auch auf einfachen Trails lieber den Federweg komplett nutzen, im Glauben, dadurch mehr Komfort zu haben. DVO ist ein Musterbeispiel dafür, dass man hierfür lieber auf eine gute Dämpfung zurückgreift und genau damit die Entlastung ermöglicht. Man steht mit der Sapphire deutlich höher im Federweg, ohne dass dabei Schläge hart durchgereicht werden. Wer auf gänzlich ungedämpftes Fahrverhalten steht, sollte sich vermutlich eher woanders umschauen.
  • OTT Nachdem den hervorragenden Eindruck der Enduro-Federgabel Diamond nur der empfindliche OTT-Versteller getrübt hatte, gab es an der Sapphire 34 D1 keine Probleme damit. Hier wurde nachgebessert und man überdreht den Einsteller nicht mehr so leicht.
  • Linienwahl Nicht umsonst ist man bei DVO stolz auf die Erfüllung der hoch angesetzen Prüfnormen der kompletten Produktpalette. Jede Gabel erfüllt DH-Normen. So ist auch die Sapphire trotz ihrer 34 mm dicken Standrohre kein unpräziser Vertreter der Kategorie von Trailfedergabeln. Linienwahl und Lenk-Input werden absolut souverän umgesetzt.

Fazit – DVO Sapphire 34 D1

Eine unkomplizierte und sehr gut nutzbare Einstellbarkeit überzeugten uns an der DVO Sapphire ebenso wie ihre angenehm gewählte Steifigkeit. Somit generiert sie mehr Fahrperformance auch an kurzhubigeren Bikes. Fordert man die Gabel in heftigerem Gelände heraus, um ihre Limits zu finden, zeigt sie keinerlei Schwächen. Was die DVO Sapphire an Leistung bietet, würde selbst einer Enduro-Gabel gut zu Gesicht stehen – so hilft sie, Bikes mit weniger Federweg noch breiter einzusetzen. Nicht umsonst ist die DVO Sapphire der Liebling der Tester.

Pro
  • Feinfühlig und effizient
  • Preis-/Leistungsverhältnis
  • Simpel trotz vieler Verstellmöglichkeiten
Contra
  • Nichts für Grammfuchser
  • Highspeed-Druckstufe etwas schwergängig verstellbar
Abgehoben? Nein. Die Sapphire mauserte sich dank sehr guter Funktion zum Liebling der Tester.
# Abgehoben? Nein. Die Sapphire mauserte sich dank sehr guter Funktion zum Liebling der Tester.

Gewicht oder Dämpfungsperformance? Was würdet ihr vorziehen?


Testablauf

Der Federgabel-Test wurde mit zwei Haupttestern und weiteren Testfahrern durchgeführt. Die Haupttester verwendeten dazu für über den gesamten Test-Zeitraum das gleiche, gut bekannte Rad. Im Laufe des Tests wurden alle Federgabeln jeweils individuell über längere Zeiträume von den Testern bewegt. Zusätzlich dazu wurden direkte Vergleichsfahrten am gleichen Tag gemacht, bei denen die Gabeln mehrmals zwischen den Rädern hin und her getauscht wurden. Mit jeder Gabel wurde ein Grundsetup erarbeitet, von dem aus weiter auf die verschiedenen Teststrecken optimiert wurde. Mit Ausnahme der Vergleichsfahrten im Bikepark wurden alle Höhenmeter selbst erarbeitet.

Hier haben wir die DVO Sapphire 34 D1 getestet

  • Bikepark Beerfelden: Kurze Abfahrten, die viele Vergleichsfahrten mit unterschiedlichen Einstellungen ermöglichen. Von harten Böden, bis lose und sandig, ruppig, mit Sprüngen und hohen Geschwindigkeiten.
  • Singletrails: Wechselhaftes Terrain mit technischen Uphill- und Downhill-Passagen. Steile und technische Abfahrten, aber auch flowiges Terrain. Verschiedenste Bedingungen.
Testerprofil Jens Staudt – bitte ausklappen
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 56 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Testerprofil Christoph Spath – bitte ausklappen
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel

Preisvergleich


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Intend Hero im Test: Ein hoher Preis für höchste Performance und besten Service?

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Intend Hero im Test: IBC-User Bommelmaster, mit bürgerlichem Namen Cornelius Kapfinger, ist spätestens seit der Entwicklung seiner ersten Federgabel vielen Radfahrern ein Begriff. Von Kettenführungen aus Carbon, bis hin zur eigenen Suspension-Firma Intend hat es Cornelius weit geschafft und genießt inzwischen großes Ansehen in der Szene. Nach einer Downhill- und einer Enduro-Federgabel hat der Kleinserien-Hersteller nun auch ein Produkt für Trail-Bikes im Programm, das wir testen konnten – Türchen Nr. 5: Intend Hero.

Intend Hero – Infos und Preise

Echte Helden können alles, schreibt Intend auf seiner Website. In Bezug auf die Hero bedeutet das: Es sollte eine Federgabel geschaffen werden, die möglichst vielseitig ist, nicht zu viel Federweg bietet, weder zu leicht, noch zu schwer ist und perfekt an ein 29″ Trail-Bike passt. Beim Federweg sind bis zu 150 mm drin – dieser lässt sich allerdings intern über Spacer variieren. Eine gesonderte Version für 27,5″ wird hingegen nicht angeboten.

Besonders ist an dieser Gabel nicht nur die Upside-Down-Bauweise, denn sie kommt genauso wie die Marzocchi Z2 nicht mit einer geschlossenen Dämpfungs-Kartusche. Außerdem arbeitet Intend aufgrund der kleinen Stückzahlen größtenteils mit anderen Fertigungsmethoden als gewöhnlich: mehr CNC und weniger Molds. Das ist nicht ganz günstig – die Intend Hero wechselt für 1.799 € den Besitzer. Doch nicht nur der Preis ist ein Spitzenwert, auch das Gewicht: Mit 1.839 g ist die Gabel im Testfeld zusammen mit der Fox 34 (bei Verwendung der äquivalenten Kabolt-Steckachse 1.828 g) am leichtesten.

  • Einsatzbereich Trail
  • Laufradgröße 29″
  • Federweg 0 – 150 mm
  • Einstellmöglichkeiten Luftdruck, Lowspeed-Druck- und Zugstufe
  • Farben schwarz, blau
  • Gewicht 1.839 g
  • www.intend-bc.de

Preis 1.799€ (UVP) | Bikemarkt: Intend Hero kaufen

Intend Hero
# Intend Hero - 1.799 €, 1.839 g. Die teuerste und zugleich eine der leichtesten und aufsehenerregendsten Gabeln im Testfeld.
Diashow: Intend Hero im Test: Höchster Preis für höchste Performance und Service?
Sehr gute Verarbeitung
Großer Durchmesser, wo große Kraft auftritt – hört sich eigentlich sinnvoll an!
Bergauf macht sich das geringe Gewicht der Intend Hero natürlich bezahlt
Understatement beim Fimenlogo
Wurzeln verprügeln
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Im Detail

Wenn man den hohen Anschaffungspreis außen vor lässt, ist die Intend Hero rundum ein sehr spannendes Produkt. Allem voran wegen ihrer Bauweise. Upside-Down-Gabeln gab es in der Vergangenheit immer wieder und sie haben eine große Fangemeinde – in den letzten Jahren wurde das Angebot in diesem Bereich allerdings wieder etwas dünner.

Warum überhaupt Upside-Down (USD)? Angriffspunkt für Kräfte, die in die Gabel eingeleitet werden, ist die Achse. Der Abstand und somit Hebel zwischen Achse und Krone ist recht groß. Bei der konventionellen Right-Side-Up-Bauweise ist an der Krone, wo die größten Belastungen auftreten, der Rohrdurchmesser aber am kleinsten. Bei Upside-Down ist das dickere Rohr oben an der Krone verbaut – die Gabel ist aus diesem Grund bei Belastungen in Fahrtrichtung steifer, da dort, wo das größte Biegemoment wirkt, der steifere Bereich liegt. An der Intend Hero soll auch der Buchsenabstand optimiert sein, da laut Hersteller bei dieser Bauweise die untere Buchse näher an der Achse sein kann, was für eine breitere Abstützung der ineinander greifenden Rohre sorgt. Die mechanische Belastung der Buchse kann Intend zufolge so um zirka 60 % gesenkt werden.

Da eine funktionell sinnvolle Verbindung der unten angeordneten Tauchrohre mit viel Zusatz-Gewicht verbunden wäre, haben USD-Gabeln in der Regel keine Gabelbrücke. Es gab bereits Versuche anderer Hersteller in diesem Bereich: Bei der DVO Emerald  beispielsweise hat man eine massive Konstruktion mit einem Tauchrohrschützer verwendet, welcher als etwas Vergleichbares fungieren sollte. Das bringt natürlich noch mehr Gewicht mit sich. Intend hingegen verzichtet auf eine solche Konstruktion –  selbst Schützer für die Tauchrohre sind nicht unbedingt vorgesehen. Generell wird man an USD-Gabeln also konstruktionsbedingt geringere Werte bei der Torsionssteifigkeit erzielen. Um diese Eigenheit in Griff zu bekommen, fallen Gabeln in dieser Bauweise oft etwas schwerer aus. Nicht so die Intend Hero.

Großer Durchmesser, wo große Kraft auftritt – hört sich eigentlich sinnvoll an!
# Großer Durchmesser, wo große Kraft auftritt – hört sich eigentlich sinnvoll an! - Ist sinnvoll. Aber nicht einfach. Zwar bietet die Upside-Down-Bauweise einige Vorteile, sie kommt allerdings nicht ohne Nachteile. Letztendlich muss man abwägen, was einem wichtiger ist.
Understatement beim Fimenlogo
# Understatement beim Fimenlogo - Farbe und Bauweise der Intend Hero sind auffällig genug.
Sehr gute Verarbeitung
# Sehr gute Verarbeitung - im Vergleich zu so manchem Massenprodukt bietet die Hero viel Schmeichelei fürs Auge.

Zweiter großer Vorteil der umgedrehten Bauweise: die Schmierung. Da das Öl in den Standrohren nach unten läuft, sind die dort liegenden Gleitflächen und Dichtungen immer ideal geschmiert. Direkt ins Ausfallende ist sowohl ein Leitungshalter für die Bremsleitung, als auch ein Post-Mount-Bremsadapter integriert. Ansonsten fällt die Gabel, abgesehen vom Farbton, eher schlicht aus. Auf eine Beschriftung der Einstellknöpfe verzichtet Intend komplett. Zudem ist der oben auf der Gabel positionierte Regler für die Zugstufe nicht gerastert. Der Versteller für die Druckstufe an der Unterseite verfügt über 20 Klicks. Dezent geht’s weiter, denn das Firmenlogo muss man auf der Innenseite des Standrohrs fast schon suchen. Ob die Gabel auf dem Trail wohl auch so zurückhaltend ist?

Stahlachse, integrierter Leitungshalter und Bremsaufnahme
# Stahlachse, integrierter Leitungshalter und Bremsaufnahme - die zwei O-Ringe sollen helfen, bei Setup-Änderungen die Auswirkungen zu beobachten.

Federung & Dämpfung

Cornelius von Intend BC ist bekennender Fan von Luftfedern. Im Speziellen: Luftfedern mit Positiv- und Negativ-Kammer. Als besonders wichtiges Merkmal hebt er die Negativ-Feder heraus: Im Vergleich zu den Federgabeln aus dem Hause Fox oder RockShox will er an der Intend Hero eine noch größere Negativ-Luftkammer realisiert und damit eine annähernd lineare Federkennlinie zu Beginn und in der Mitte des Federwegs geschaffen haben. Ein Ausgleich der Kammern ist nicht nötig – mit der Pumpe befüllt man automatisch beide Kammern mit dem identischen Luftdruck. Belastet man die Gabel, während eine Pumpe angesetzt ist, lässt sie sich komprimieren und bleibt in diesem Zustand. Das könnte durchaus praktisch für einen Bike-Transport in kleinen Autos sein.

Durch das Einsetzen von Spacern in die Negativ-Feder lässt sich die Gabel ohne den Austausch von Teilen simpel im Federweg verändern. Spacer gibt es außerdem für die Positiv-Feder, um die Endprogression der Gabel zu erhöhen. Wer jetzt eine Topcap entfernen möchte, wird feststellen, dass es gar keine gibt – zumindest nicht oben. Eine weitere Besonderheit des Systems: Natürlich wird auch die Feder mitgedreht. Stellt man das Rad auf den Kopf, kann man die Positivkammer öffnen und den mitgelieferten Volumenspacer montieren. Da kein Überströmkanal zwischen den Luftkammern vorhanden ist, kann statt einem Spacer auch Öl verwendet werden.

Setzt man hier die Pumpe an, werden Positiv- und Negativ-Kammer der Intend Hero gleichzeitig geöffnet
# Setzt man hier die Pumpe an, werden Positiv- und Negativ-Kammer der Intend Hero gleichzeitig geöffnet - das Basis-Setup gelingt also denkbar einfach. Die Setup-Empfehlung war für uns allerdings nicht ideal und zu niedrig.

Interessant ist auch die Dämpfung, bei der es sich ebenfalls um ein inzwischen eher selten gesehenes System handelt. Intend setzt hier auf ein halboffenes Ölbad – die Kartusche gleicht einem Twin-Tube-Aufbau. Sie ist ebenso wie die Feder auf den Kopf gestellt. Unten sitzt also die Druckstufen-Einheit, die immer voll im Öl steht. Von oben wird der Hauptkolben ins Öl gedrückt. Durch das halboffene Design gibt es keinen Bladder oder Trennkolben. Öl und Luft sind nicht voneinander getrennt, das vom Schaft verdrängte Öl-Volumen kann also durch Komprimieren der Luft in der Kartusche aufgenommen werden. Aufgrund der fehlenden Trennung der beiden Medien gibt es eine Entlüftungsöffnung, welche beide Rohre verbindet.

Halboffen ist die Kartusche, weil die Entlüftungsöffnung an der Oberseite durch einen O-Ring abgeschlossen ist und nicht voll im Öl steht. Luft oder Öl können also oben aus der Kartusche raus, aber keine Luft kann rückwärts wieder hinein. Dadurch, dass die Kartusche dank O-Ring nicht komplett im Öl stehen muss, kann die Öl-Menge und damit das Gewicht gesenkt werden. Während des Einfedervorgangs entlüftet sich die Kartusche permanent selbst, die Dämpfung soll dadurch konstant bleiben, da laut Intend nie Luft gezogen wird.

Abgesehen davon gibt es bei der Lowspeed-Dämpfung jeweils ein von außen verstellbares Nadelventil, Highspeed-seitig wird ein passendes Shimstack je nach Kundenprofil verbaut. Aufgrund der selbstentlüftenden Funktion der Kartusche kann man die Druckstufen-Einheit leicht entnehmen, den Shimstack tunen und ohne aufwändiges Entlüften wieder einsetzen. Nach dem Einbau einfach ein paar Mal durchfedern und die Dämpfung sollte wieder frei von Luft sein.

Wenn du nur Bahnhof verstanden hast, kannst du hier dein Wissen zum Thema Dämpfung auffrischen.

Die Druckstufe sitzt bei der USD-Gabel unten
# Die Druckstufe sitzt bei der USD-Gabel unten - durch das selbstentlüftende Design kann man die Gabel auf den Kopf gedreht ganz einfach öffnen, um beispielsweise etwas an der Dämpfung zu tunen.

Setup

Aufgrund der geringen Anzahl an von außen justierbaren Parametern sollte man beim Setup vor keine großen Herausforderungen gestellt werden. Wie beschrieben werden beide Luftfedern gleichzeitig befüllt. Ein Ausgleich zwischen den beiden Luftkammern durch Einfedern ist also nicht notwendig. Eine Empfehlung gibt es in der Bedienungsanleitung nur für die Modelle Edge und Infinity: Bei ersterer soll man die Feder mit 0,9 bis 1 psi pro Kilo Körpergewicht befüllen, zweitere benötigt 1 bis 1,1 psi/kg. Durch die Bank fühlten sich aber alle Tester mit etwas mehr Luft (+15–20 %) in der Gabel wohl.

Wie gewohnt sitzt die Dämpfungskartusche im rechten Gabelholm – allerdings steht sie kopf. Unten befindet sich also der gerasterte Druckstufen-Versteller, oben die stufenlose Zugstufen-Einstellung.

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details, Standards und Infos zum Service der Intend Hero findet ihr im folgenden Abschnitt zum Ausklappen:

Technische Daten zum Ausklappen

 DT Swiss F535DVO SapphireFox 34Intend HeroManitou MattocMarzocchi Z2RockShox Pike Ultimate
Federweg130–160 mm120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
0–150 mm100, 120, 160 mm100–140 mm (29")
100–150 mm (27,5")
120–160 mm
Verfügbare Laufradgrößen27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
29"27,5"
27,5+
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
FederLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Stahl, OTT-Negativfeder-EinstellerLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, simultane Befüllung über ein VentilLuft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IRTLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, Ausgleich beim Einfedern
Lowspeed DruckstufeExtern, 9 KlicksExtern, 6 KlicksExtern, 22 Klicks + Open Mode AdjustExtern, 20 KlicksExtern, 5 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 19 Klicks
Highspeed DruckstufeInternExtern, 29 KlicksInternInternExtern, 6 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 5 Klicks
Lowspeed ZugstufeExtern, 28 KlicksExtern, 29 KlicksExtern, 14 KlicksExtern, StufenlosExtern, 11 KlicksExtern, 18 KlicksExtern, 21 Klicks
Highspeed ZugstufeInternInternInternInternInternInternIntern
Volumen-
veränderung
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerKeine, dafür
hydraulischer
Durchschlagschutz 5 Klicks
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-Spacer
Weiteres TuningOTT, 43 KlicksFox Factory TuningHighspeed-Shimstack
leicht entnehmbar für weiteres Tuning
IRT Luftfeder
Einbauhöhe551 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)547,1 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)549 mm (29", 140 FW)552,5 mm (29", 140 FW)551 mm (29", 140 FW)
SchaftTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"; integrierter KonusTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"
Standrohr-
durchmesser
35 mm34 mm34 mmHier Tauchrohr: 35 mm34 mm34 mm35 mm
AchseSchraubachse mit Hebel 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mm
Offset51 mm (29")
44 mm (27,5")
44 mm (29")
42 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
48 mm (29")
51 mm (29")
48 mm (27,5+)
44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
44 mm (27,5")
42, 51 mm (29")
37, 46 mm (27,5")
Einbaubreite110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm
Reifenfreiheit73–75 mm2,5" (29") 3,0" (27,5+)
2,6" (27,5")
2,5" (29")
3,0" (27,5")
75 mm2,6" (29")2,6" (29")
2,8" (27,5")
81 mm
Farbenschwarzschwarz, grün, blauschwarzblau, schwarzschwarzschwarz, rotschwarz, silber
Gewicht (Herstellerangabe)2.090 g1.900 g1.810 g1.830 g2.033 g2.020 g1.832 g (Angabe für 27,5")
Gewicht (nachgewogen)2.194 g2.060 g1.870 g1.839 g1.965 g2.057 g1.877 g
Preis (getestete Version)1.149,00 €899,99 €1.189,00 €1.799,00 €999,99 €699,00 €1.030,00 €

Auf dem Trail

Rein optisch weiß die Intend Hero viele Leute zu begeistern. Nachdem wir beim Setup mit dem Luftdruck schon etwas nach oben gegangen sind, um Front und Heck in die Balance zu bringen, bleibt die Federgabel trotzdem noch sehr sensibel. Die leichte Gabel fährt sich bergauf entspannt. Zwar kann man theoretisch ohne weiteres die Druckstufe erhöhen, um sich eine Plattform für stehende Sprinteinlagen zu generieren – dafür müsste man allerdings unten an die Gabel greifen, was eine Anpassung während der Fahrt nicht möglich macht. Solange man im Sattel bleibt ist das aber auch nicht unbedingt notwendig.

Bergauf macht sich das geringe Gewicht der Intend Hero natürlich bezahlt
# Bergauf macht sich das geringe Gewicht der Intend Hero natürlich bezahlt - wer viel im Wiegetritt fährt, muss allerdings auf Lockout oder Druckstufe zudrehen verzichten.

Wechselt der Gradient, fällt von Beginn an auf, wie sensibel die Hero arbeitet. Traktion satt! Auf hochfrequenten Schlagabfolgen mit vergleichsweise kleinen Schlägen offenbarte sich die hohe frontale Steifigkeit: Die Gabel arbeitet hier aufgrund der geringen Verbiegung nach hinten selbst unter beherztem Einsatz der Vorderradbremse weiterhin super feinfühlig und hält die Geschwindigkeit auf einem hohen Level. Allerdings sollte man bei gröberen Schlägen etwas mehr in den Armen haben. Der weiche Tune in Kombination mit der Luftdruckempfehlung von kg = psi leitete den Testern den einen oder andere Schlag ohne Umwege in die Arme weiter, da das Federwegsende im Vergleich zum restlichen Testfeld schneller und häufiger erreicht wird.

Der Luftweg
# Der Luftweg - springt man mit der Intend Hero in Wurzeln oder flache Landungen, sollte man lieber über das angebotene harte Shimstack nachdenken.
Wurzeln verprügeln
# Wurzeln verprügeln - wer gerne etwas höher im Federweg steht, ist mit einem höheren Luftdruck und einer kleineren (progressiveren) Positivkammer gut beraten.

In härterem Gelände polarisierte die Intend Hero. Die Gabel verhält sich hier unter Lenkinput träger als andere Federgabeln und findet mit dem weichen Tune und trotz des zwischenzeitlich deutlich erhöhten Drucks in der Luftfeder zu schnell das Federwegsende. Leichtere Fahrer kamen mit knapp 25 % mehr Luftdruck noch ganz gut klar, bei Schwergewichten brauchte es zirka 35 % mehr Druck und eine Erhöhung der Progression. Erst diese Anpassungen halfen der Hero, mit dem Rest des Testportfolios gleichzuziehen. Ähnlich zur RockShox Pike Ultimate erreicht man dann aber den Punkt, an dem die Gabel die hohe Grundsensibilität nicht mehr so gut ausspielen kann.

Geschmackssache ist auch die Verdreh-Steifigkeit der Gabel. Trockene, rutschige Trails, die viel aktive Linienwahl auf hängenden Untergründen erforderten, bedürfen einer Anpassung im Timing des Lenkinputs. Im Direktvergleich zeigte sich hier bei Fahrern, die Wert auf eine präzise Linienwahl legen, dass mehr Konzentrationsaufwand und Korrekturbewegungen am Lenker notwendig werden. Ist dem Piloten die Linie weniger wichtig als etwas mehr Komfort, so kann er sich getrost am Lenker festhalten und durch Stein- und Wurzelfelder pflügen. Die Gabel wird es richten.

Möglichst keine Haken schlagen
# Möglichst keine Haken schlagen - die Intend Hero hat ihre Probleme mit Feldhasen-artig eingeleiteten Richtungswechseln. Auf runden, weiten Bögen profitiert man von mehr Komfort und kämpft weniger für die Linie.

Wir haben unsere Anpassungen an Luftdruck und Progression mit Cornelius kommuniziert, um eine bessere Lösung zu finden. Daraufhin konnten wir dieselbe Gabel nochmals mit dem harten Shimstack testen. Eine finale Aussage können wir leider nicht treffen, da bei den eintretenden Temperaturen von knapp über 0° C weitere Parameter hinzukommen, welche die Federgabel beeinflussen. Ein direkter Vergleich mit den Fahreindrücken aus dem Sommer fällt somit schwer. Auf Referenzstrecken, die wir bei wärmeren Temperaturen auch mit dem restlichen Testfeld gefahren sind, stand die Gabel aber mit einem ähnlichen Luftdruck wie im Sommer hoch genug im Federweg und gab auch bei derberen Schlägen nicht so viel Federweg frei.

Ist sie steif genug?

Kommen wir nochmal zum großen, rosa Elefanten im Raum: Wer in der Vergangenheit ein paar der Vorstellungsartikel zu Intend oder auch andere Testberichte zur Edge, Infinity oder der Hero gelesen hat, kennt die endlosen Diskussionen um die Verdrehsteifigkeit der Produkte. Wir sind die Hero im direkten Vergleich mit allen anderen Federgabeln im Vergleichstest und der Fox 36 gefahren. Hier unsere Eindrücke:

  • Die Hero verfügt über eine extrem hohe Steifigkeit gegenüber Bremsinput. Sprich, sie gibt auch bei brachialem Einsatz der Vorderradbremse kaum nach hinten nach. Fährt man andere Federgabeln im direkten Vergleich, ist man wirklich beeindruckt von dieser Eigenschaft. Dies hilft der Intend Hero auch bei Bremsaktionen auf Wurzelteppichen oder ähnlichem Untergrund, ihre Sensibilität zu behalten und unbeeindruckt ohne ungewollte, erhöhte Reibung in den Buchsen weiterzuarbeiten.
  • Will man seine Linien genau treffen und Lenkinput direkt umgesetzt bekommen, wird es spannend: Hier scheiden sich die Geister und es wird zu einer Grundsatzdiskussion zwischen Fahrern, die ihr Bike gerne die Linie suchen lassen und den denjenigen, die gerne auf Linie fahren. Dieser Unterschied fiel nicht nur im direkten Vergleich auf der gleichen Strecke auf, sondern auch im restlichen Testzeitraum auf unseren diversen Teststrecken. Wer eine Kurve gerne von außen anfährt und kurz vor dem Kurveneingang aktiv den Hang hinauffährt, muss sich hier umgewöhnen. Das Timing ist anders und man muss den Impuls zeitlich früher setzen.
  • Im Grenzbereich verhält sich die Intend Hero ebenfalls ungewöhnlich. Unter speziellen Bodenbedingungen, bei denen man gerne mal über beide Reifen durch die Kurve rutscht, generiert sie ein vom Boden etwas entkoppeltes Fahrgefühl. Vergleichbar ist es mit einer Autolenkung, die träger reagiert und an der man das Lenkrad etwas weiter eindrehen muss, um einen Richtungswechsel einzuleiten. Auf dem Bike führt man bei den beschriebenen Bedingungen ebenfalls etwas mehr Korrekturbewegungen am Lenker aus. Rutscht man mit dem Bike mal in eine Spurrinne, so merken empfindliche Fahrer, wie das Vorderrad in der Gabel verdreht wird.

Ist die Gabel deswegen unfahrbar? Sicher nicht. Wir greifen auf eine gewisse Historie in unserem Erfahrungsschatz, was Upside-Down-Gabeln angeht, zurück. Marzocchi Shiver und Dorados mehrerer Generationen bewegten wir auch im Renneinsatz über längere Zeiträume. Wie Eingangs in diesem Abschnitt erwähnt, ist es eine Grundsatzfrage, ob man das Rad eher „machen lässt“ oder gezielt eine Linie anpeilt und den Input dafür möglichst gering halten möchte sowie direkteres Feedback vom Boden vorzieht.

Das ist uns aufgefallen

  • Tuning Im direkten Fahrvergleich mit den anderen Federgabeln im Test mussten wir mit dem weichen Shimstack in der Intend deutlich von der Luftdruck-Empfehlung nach oben abweichen. Unter aktiven Fahrern aller Gewichtsklassen waren mehr Luftdruck sowie Volumen-Anpassungen in der Luftkammer notwendig, um hoch genug im Federweg zu stehen und genügend Durchschlagschutz zu generieren.
  • Anpassung nach Fahrstil und Kundenwunsch Den im Fahreindruck geschilderten Service eines Retunes bietet Cornelius auch dem Endkunden an. Je nach Vorliebe kann ab Werk ein weicher, ein mittlerer oder ein harter Shimstack ausgerüstet werden. Sonderlösungen, wie beispielsweise vorgespannte Shims, sind ebenfalls möglich. Sollte hier eine Anpassung nach dem Kauf notwendig werden, kann dies für handwerklich versierte Fahrer auch recht einfach zu Hause erledigt werden. Für etwas unter 10 € schickt Cornelius dem Kunden dafür das gewünschte Shimstack zu. Wer sich nicht selbst traut, kann die Gabel einschicken und es werden um die 20 € für den Umbau fällig. Im Rahmen eines regulären Services, der zirka 100 € kostet, kann ein Shim-Wechsel kostenfrei erfolgen.
  • Verdrehsteifigkeit Der eine liebt es, der andere hasst es. Vor allem, wenn man gerne präzise auf Linie fährt und der eine oder andere Zentimeter den entscheidenden Unterschied macht, muss man mit der Intend Hero ein gutes Stück runder fahren.
  • Preis Nischenprodukte sind teuer. Das hat einen guten Grund: Geringe Stückzahlen sorgen für hohe Fertigungskosten. Auch wenn knapp 1.800 € eine gewaltige Stange Geld sind, muss man hier doch fair bleiben und sagen: Der Preis ist angemessen.
  • Leitungsführung Eine schönere Lösung, die ohne Wegwerfartikel auskommt, erprobt Cornelius gerade. Das fügt sich besser ins umweltbewusste Agieren des Unternehmens ein.

Fazit – Intend Hero

Polarisierend – so würden wir den Testeindruck der Intend Hero mit einem Wort beschreiben. Brutale Steifigkeit gegenüber Bremsnicken, aber verzögertes Einlenken und geringe Präzision gegenüber schnellen Richtungswechseln. Staubsauger-artiges Arbeiten in gerader Fahrt am Boden und harte Durchschläge bei Sprüngen, solange man nicht deutlich Aufwand in die Abstimmung investiert. Gleichzeitig ist sie die teuerste Gabel im Testfeld. In Summe ist die Hero wohl ideal für Leute, die das besondere Nischenprodukt suchen und mit dem Bike lieber am Boden unterwegs sind.

Pro
  • Geringes Gewicht
  • Sehr feinfühlig
  • Arbeitet extrem gut unter Bremseinsatz bei Schlägen
Contra
  • Lenkpräzision nicht auf dem Level der Mitbewerber
  • Für hartes Gelände braucht man interne Anpassungen
„Mach den Breitwieser!“
# „Mach den Breitwieser!“ - Ganz so flach wie bei Kollege Jakob hat es nicht geklappt.

Linie suchen oder suchen lassen? Direkter Draht zum Hersteller oder Massenware? Was ist euch wichtiger?


Testablauf

Der Federgabel-Test wurde mit zwei Haupttestern und weiteren Testfahrern durchgeführt. Die Haupttester verwendeten dazu über den gesamten Test-Zeitraum dasselbe, gut bekannte Rad. Im Laufe des Tests wurden alle Federgabeln jeweils individuell über längere Zeiträume von den Testern bewegt. Zusätzlich dazu wurden direkte Vergleichsfahrten am selben Tag gemacht, bei denen die Gabeln mehrmals zwischen den Rädern hin und her getauscht wurden. Mit jeder Gabel wurde ein Grundsetup erarbeitet, von dem aus weiter auf die verschiedenen Teststrecken optimiert wurde. Mit Ausnahme der Vergleichsfahrten im Bikepark wurden alle Höhenmeter selbst erarbeitet.

Hier haben wir die Intend Hero getestet

  • Bikepark Beerfelden: Kurze Abfahrten, die viele Vergleichsfahrten mit unterschiedlichen Einstellungen ermöglichen. Von harten Böden, bis lose und sandig, ruppig, mit Sprüngen und hohen Geschwindigkeiten.
  • Singletrails: Wechselhaftes Terrain mit technischen Uphill- und Downhill-Passagen. Steile und technische Abfahrten, aber auch flowiges Terrain. Verschiedenste Bedingungen.
Testerprofil Jens Staudt – bitte ausklappen
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 56 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Testerprofil Christoph Spath – bitte ausklappen
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel


Aktualisierung 10.12.2019 – 15:09 Uhr: Wir hatten zuerst den weichen Tune und nicht den mittleren Tune im Test. Nach Rücksprache mit dem Hersteller sind wir direkt auf den härtesten Tune gewechselt.

Der Beitrag Intend Hero im Test: Ein hoher Preis für höchste Performance und besten Service? erschien zuerst auf MTB-News.de.


Pleite wegen Corona-Krise: Trust Performance stellt Betrieb ein

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Die Firma Trust Performance rund um Federungs-Ikone Dave Weagle stürmte Ende 2018 auf den Markt und sorgte mit einer denkwürdigen Carbon-Parallelogram-Federgabel, die bei uns im Test bereits überzeugen konnte, für Furore. Doch nun wurde Trust Performance von der Corona-Krise kalt erwischt – zunächst brach die Lieferkette aus Asien ein, dann die Nachfrage und schließlich fanden sich keine Investoren mehr. Deshalb muss der Betrieb fürs Erste seine Türen schließen – in der Pressemitteilung schwingt jedoch Hoffnung mit, dass es sich um keine endgültige Schließung handelt!

Wir haben Trust Performance 2015 mit der Vision begonnen, Produkte zu bauen, die Outdoor-Sportlern mehr Spaß und Kameradschaft bringen. Unser Hauptaugenmerk lag von Anfang an darauf, die Fahrwerkstechnologie neu zu erfinden und zu definieren – zunächst im Mountainbike-Bereich, später auch in anderen Branchen. Wie ihr euch vielleicht vorstellen könnt, hingen unsere Pläne davon ab, mehrere Finanzierungsrunden zu sammeln, um unsere Ambitionen für unglaubliches Design, Technik, Herstellung und Kunden-/Händlerunterstützung zu fördern.

2019 war ein bahnbrechendes Jahr für Trust. Wir haben mehr als 1.000 Einheiten verkauft, wir verzeichneten ein steiles Wachstum bei den Verkäufen an Händler und Distributoren und am Ende des Jahres erlebten wir vier unserer besten Verkaufsmonate aller Zeiten. Wir hatten eine große Dynamik, die auf den wichtigsten Nachfragekennzahlen, dem Markenbewusstsein und dem Enthusiasmus der Gemeinschaft beruhte.

Doch das Jahr 2020 brachte eine Reihe unerwarteter Faktoren mit sich, angefangen mit der Schließung wichtiger Teile unserer asiatischen Lieferkette nach dem chinesischen Neujahrsfest aufgrund des Coronavirus. Im Februar verlangsamte sich die Nachfrage erheblich, da die makroökonomischen Befürchtungen über die Wirtschaft zu steigen begannen. Dann schließlich schloss sich eine schwere Negativität auf den Investitionsmärkten an, die unsere Fähigkeit, Zugang zu Kapital zu erhalten, zunichtemachte. Dies war zu einem Zeitpunkt, an dem wir mehr Liquidität benötigten, um einen kritischen Moment in unserem Geschäft zu überstehen. Das Ganze führte zu einem perfekten Sturm, der direkt auf uns einschlug.

Als Folge der überwältigenden Auswirkungen des Coronavirus und der verdampften Kapitalmärkte macht Trust Performance mit unglaublicher Enttäuschung und schweren Herzens ab sofort eine Pause und setzt die Geschäftstätigkeit aus, bis wir unseren Kapitalbedarf gedeckt haben. Wir sind unglaublich enttäuscht. Wir haben in den letzten Monaten jede wache Stunde versucht, einen Weg nach vorn zu finden, aber ohne Erfolg. Trust Performance wird, wie der Rest der Welt, ein anderes Unternehmen sein, wenn das Leben wieder normal ist.

Für diejenigen, die eine Trust-Gabel besitzen und in Zukunft einen Service benötigen, wendet euch bitte an das Suspension Syndicate in Salt Lake City, Utah. Sie sind als autorisiertes Servicezentrum von Trust Performance ausgebildet und zertifiziert. Außerdem sind viele unserer Vertriebspartner in den meisten Serviceverfahren geschult und verfügen auch über eine Auswahl an Kleinteilen.

Wir sind dankbar für die Gemeinschaft von Menschen, die unser einzigartiges Design und unsere innovative Technologie gefördert und unterstützt haben. Wir wünschen allen Beteiligten Gesundheit und Sicherheit. Diese schwierigen Zeiten sind eine großartige Erinnerung daran, das Beste aus dem Moment mit denen zu machen, die euch am meisten Spaß machen.

Mit freundlichen Grüßen,

Das Team von Trust Performance

Glaubt ihr, es werden wegen Covid-19 noch weitere Bike-Firmen mit so schweren finanziellen Problemen zu kämpfen haben?

Infos und Bilder: Pressemitteilung Trust Performance

Der Beitrag Pleite wegen Corona-Krise: Trust Performance stellt Betrieb ein erschien zuerst auf MTB-News.de.

Manitou Mattoc Pro im Test: Multifunktions-Werkzeug für den Trail

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Manitou Mattoc Pro im Test: Mit der Mattoc schickt Manitou eine etablierte Größe in den Test. Die Federgabel ist seit einigen Jahren im Sortiment und wurde immer weiter entwickelt – im Testfeld ist die Mattoc die vielseitigste Federgabel, wenn man die Einstellmöglichkeiten betrachtet. Wie schlägt sich das 29″-Modell mit 140 mm im Vergleichstest? Türchen Nr.2: Manitou Mattoc Pro.

Manitou Mattoc – Infos und Preise

Einen fixen Einsatzbereich gibt Manitou für die Mattoc nicht an. Eine Mountainbike-Federgabel soll es sein, entsprechend breit ist das Produkt in seiner Varianz aufgestellt. Eine 100 mm-, eine 120 mm- und 160 mm-Version wird angeboten, die Federwege lassen sich intern je nach Version aber weiter anpassen. Damit deckt allein die Mattoc eine Bandbreite von 80 bis 170 mm Federweg ab. Bei den Laufradgrößen bedient man 27,5″ und 29″, auch ein Modell 27,5+ gibt es im Programm. Diese drei Varianten sind dafür jeweils mit einem fixen Offset ausgerüstet: 51 mm bei 29″, 48 mm bei 27.5+ und 44 mm bei 27.5″.

Am getesteten Pro-Modell kann man neben dem Luftdruck auch IRT, Zugstufe, Low- und Highspeed-Druckstufe und das HBO einstellen – diese Einstellungen werden im Kapitel Federung & Dämpfung weiter unten näher erklärt. Wem das zu viel ist: Die Comp-Ausführung ist weit weniger komplex und um einiges günstiger. In Summe bietet die Mattoc Pro also sechs extern verstellbare Parameter. Neben dem Luftdruck kann man auf der Feder-Seite das IRT anpassen. Bei der Dämpfung gibt es einen externen Zugstufen-Versteller, eine Lowspeed-, eine Highspeed-Druckstufe und einen hydraulischen Durchschlagschutz, der ebenfalls extern justierbar ist.

  • Einsatzbereich Mountainbiking, genaue Einordnung seitens Manitou in den Technischen Daten.
  • Laufradgrößen 27,5″; 27,5+/29″; 29″ bis max. 140 mm (getestet)
  • Federweg 80 – 100 mm; 120 – 140 mm; 140 – 170 mm
  • Einstellmöglichkeiten Luftdruck, IRT, Zugstufe, Low- und Highspeed-Druckstufe, HBO
  • Farben schwarz, rot
  • Gewicht 1.965 g
  • www.manitoumtb.com

Preis 999 € (UVP) | Bikemarkt: Manitou Mattoc kaufen

Manitou Mattoc Pro
# Manitou Mattoc Pro - 999 €, 1.965 g, alle Verstellmöglichkeiten mit an Bord.
Diashow: Manitou Mattoc Pro im Test: Multifunktions-Werkzeug für den Trail
Positiv- und Negativ-Feder werden über dieses Ventil befüllt
Über den Hauptkammer-Druck gibt der Aufkleber an der Gabel Aufschluss
Auch wenn die Druckstufen nur einen kleinen Einstellbereich zulassen, die Dämpfung arbeitet sehr effizient
Staubsauger oder strammes Sportfahrwerk
Manitou Mattoc Pro
Diashow starten »

Im Detail

Die Manitou Mattoc Pro kennen wir bereits seit einigen Jahren. Auffällig ist sie vor allem aufgrund des Reverse-Arch-Designs, abgesehen von diesem Merkmal ist die Bauweise konventionell. Wenden wir unsere Aufmerksamkeit also der Gabelbrücke zu. Manitous patentierter Ansatz soll zwei entscheidende Vorteile gegenüber der vorne angebrachten Gabelbrücke ausspielen: Bei Anbringung der Gabelbrücke auf der Vorderseite steht die Brücke etwa über der Achse – der vertikale Abstand zwischen Achse und Reifen ist hier am größten. An Manitous Bauweise kann die Gabelbrücke etwas nach unten rutschen, da der vertikale Abstand zwischen Reifen und Achse hier kleiner ist.

Bei gleicher Reifenfreiheit und gleicher Steifigkeit soll das Produkt dadurch etwas leichter werden. Auf der Waage liegt die Mattoc dennoch ziemlich genau im Mittelfeld – das liegt aber vor allem an der Vielzahl an zusätzlichen Technologien, die im Inneren stecken. Mit dem Reverse-Arch-Design muss natürlich auch die Bremse anders verlegt werden, hierfür gibt es am Casting Führungen. Bei der Achse verwendet Manitou weiterhin das geschraubte Hexloc-System.

Das Alleinstellungsmerkmal bei Manitou Federgabeln schlechthin: Der Reverse-Arch
# Das Alleinstellungsmerkmal bei Manitou Federgabeln schlechthin: Der Reverse-Arch - Bei geringerem Gewicht soll mit der nach hinten zeigenden Gabelbrücke auch an der Manitou Mattoc Pro gleich viel Reifenfreiheit und Steifigkeit geboten werden wie an einer vorn angebrachten Brücke.
Geschraubte und verdrehsichere Hexloc-Achse und Post Mount-Bremsaufnahme
# Geschraubte und verdrehsichere Hexloc-Achse und Post Mount-Bremsaufnahme - Obwohl die Mattoc schon so lang am Markt ist, wirkt sie nicht altbacken – im Gegenteil.
Vor allem was die Einsteller angeht wirkt die Manitou Mattoc Pro hochmodern
# Vor allem was die Einsteller angeht wirkt die Manitou Mattoc Pro hochmodern - Abgesehen von der Gabelbrücke setzt der Hersteller auf einen recht klassischen Right-Side-Up-Aufbau ohne Besonderheiten.

Federung & Dämpfung

Schon der Blick auf die Vielzahl an Einstellknöpfen lässt richtig vermuten: Diese Gabel ist vor allem für Leute spannend, die gerne viele verschieden Setups ausprobieren möchten oder aber ein ganz spezielles Fahrverhalten suchen.

Ähnlich wie bei der Intend Hero wird auch an der Mattoc Pro ein Luft-Luft-Federsystem verwendet, bei dem man über ein Ventil beide Luftkammern gleichzeitig befüllt. Ein Überströmkanal entfällt damit, die Gabel muss nicht mehrfach durchgefedert werden, wenn man den Setup einstellt. Befüllt wird über ein Luftventil auf der Unterseite des linken Gabelholms. Aber auch oben sitzt ein Ventil.

Hier kommt die erste Besonderheit an der Mattoc Pro ins Spiel: IRT – Infinite Rate Tune. Dabei handelt es sich um eine Serien- beziehungsweise Reihenschaltung von zwei Positiv-Federn. Vergleichbare Systeme werden von verschiedensten Herstellern verwendet. Neben Manitou bietet auch Formula eine solche Lösung an, nachrüsten kann man es mit Chickadeehills AWK auch in Fox-, CaneCreek- oder RockShox-Federgabeln. Den Federweg kann man an der Mattoc Pro intern durch Spacer verändern. Bauteile, wie beispielsweise ein Airshaft, müssen nicht ausgetauscht werden.

Positiv- und Negativ-Feder werden über dieses Ventil befüllt
# Positiv- und Negativ-Feder werden über dieses Ventil befüllt - Es öffnet beide Kammern gleichzeitig, ein Überströmkanal wird also nicht verwendet.
Oben sitzt die zweite Positiv-Feder: IRT
# Oben sitzt die zweite Positiv-Feder: IRT - Durch die Serienschaltung kann die Luftfeder-Kennlinie sehr genau angepasst werden.

Eine Ecke komplexer ist die MC2-Dämpfungskartusche. Diese verknüpft eine geschwindigkeitsabhängige Dämpfung der Druck- und Zugstufen mit einer positionsabhängigen Endlagendämpfung. Seid ihr noch dabei? Bitte nicht direkt aussteigen und ans Fazit springen, wir versuchen es nochmal etwas einfacher! MC2 ist ein TwinTube-Aufbau, bei dem das Standrohr als äußerer Zylinder fungiert. Um die Volumen-Kompensation im Inneren kümmert sich kein Bladder oder Trennkolben, sondern ein kompressibler Schaumstoff.

Die Druck- und Zugstufe werden klassisch durch Kombination eines Nadelventils für die Lowspeed-Dämpfung und einen Shimstack für die Highspeed-Dämpfung gelöst. Bei der Zugstufe lässt sich von außen nur das Nadelventil beeinflussen. Anders sieht es bei der Druckstufe aus: Neben dem Nadelventil kann auch die Vorspannung auf den Shimstack erhöht werden. Hier setzt man auf gängige Lösungen.

Anders sieht es beim HBO-Einsteller aus: Bei diesem Hydraulic Bottom Out handelt es sich um ein stets geöffnetes Durchflussventil. Dieses nimmt aber erst Einfluss auf die Dämpfung, wenn der Schaft weit genug im Federweg steht. Dann greifen die zwei HBO-Bauteile ineinander und bilden eine nahezu geschlossene Kammer. Damit das aber nicht zum abrupten Stopp führt, kann das Öl über Durchlassbohrungen hinter die HBO-Kammer fließen. Hier sorgt der maximale Volumenstrom für die Endlagendämpfung. Einstellbar ist die Größe des letzten Durchlasses und somit der hydraulische Durchschlagschutz, der von der Luftkennlinie ist unabhängig ist. Clever.

Vorsicht bei Manitou
# Vorsicht bei Manitou - Der Hersteller tauscht die etablierte Farbzuordnung: Blau ist hier die Zugstufe.
Raketentechnik? Uhrwerk?
# Raketentechnik? Uhrwerk? - Scheint so. Tatsächlich gelingen die Einstellungen an dieser Verschachtelung recht einfach.

Setup

Komplex geht es an der Mattoc Pro weiter. Die schiere Anzahl an Parametern kann einen weniger Suspension-affinen Fahrer etwas erschlagen. Bleibt aber bei uns, denn wer versteht, was hinter den Einstellern passiert, profitiert von einem besseren Fahrgefühl. Machen wir also weiter mit der Feder: Die Feder-Kennlinie lässt sich durch das IRT nach Belieben abstimmen. Sowohl den Federwegsanfang als auch das Federwegsende kann man durch geschickt gewählte Druckverhältnisse feintunen. Keine Sorge: Manitou empfiehlt, abhängig vom Fahrergewicht, einen funktionierenden Startwert. Wer sich danach richtet, macht schonmal nichts falsch. Von diesen Luftdrücken ausgehend kann man sich dann in alle Richtungen ausprobieren, um genau das zu finden, was einem am allerbesten passt.

Auf der Seite der Dämpfung gelingt das Setup dann etwas schneller, da die Bandbreite an Klicks bei HBO, LSC und HSC recht klein gehalten ist. Manitou empfiehlt zusätzlich, den HBO-Knopf für den Anfang in der Nullstellung zu belassen und erst nach Bedarf einzusetzen.

Über den Hauptkammer-Druck gibt der Aufkleber an der Gabel Aufschluss
# Über den Hauptkammer-Druck gibt der Aufkleber an der Gabel Aufschluss - Die IRT-Empfehlung gibt es nur im Handbuch beziehungsweise am mitgelieferten Setup-Zettel. Hier gilt dann entweder die Tabelle zu kennen oder mit dem Handy abzufotografieren, damit man auf dem Trail beim Anpassen spicken kann.

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details, Standards und Infos zum Service der Manitou Mattoc findet ihr im folgenden Abschnitt zum Ausklappen:

Technische Daten zum Ausklappen

 DT Swiss F535DVO SapphireFox 34Intend HeroManitou MattocMarzocchi Z2RockShox Pike Ultimate
Federweg130–160 mm120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
0–150 mm100, 120, 160 mm100–140 mm (29")
100–150 mm (27,5")
120–160 mm
Verfügbare Laufradgrößen27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
29"27,5"
27,5+
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
FederLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Stahl, OTT-Negativfeder-EinstellerLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, simultane Befüllung über ein VentilLuft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IRTLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, Ausgleich beim Einfedern
Lowspeed DruckstufeExtern, 9 KlicksExtern, 6 KlicksExtern, 22 Klicks + Open Mode AdjustExtern, 20 KlicksExtern, 5 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 19 Klicks
Highspeed DruckstufeInternExtern, 29 KlicksInternInternExtern, 6 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 5 Klicks
Lowspeed ZugstufeExtern, 28 KlicksExtern, 29 KlicksExtern, 14 KlicksExtern, StufenlosExtern, 11 KlicksExtern, 18 KlicksExtern, 21 Klicks
Highspeed ZugstufeInternInternInternInternInternInternIntern
Volumen-
veränderung
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerKeine, dafür
hydraulischer
Durchschlagschutz 5 Klicks
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-Spacer
Weiteres TuningOTT, 43 KlicksFox Factory TuningHighspeed-Shimstack
leicht entnehmbar für weiteres Tuning
IRT Luftfeder
Einbauhöhe551 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)547,1 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)549 mm (29", 140 FW)552,5 mm (29", 140 FW)551 mm (29", 140 FW)
SchaftTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"; integrierter KonusTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"
Standrohr-
durchmesser
35 mm34 mm34 mmHier Tauchrohr: 35 mm34 mm34 mm35 mm
AchseSchraubachse mit Hebel 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mm
Offset51 mm (29")
44 mm (27,5")
44 mm (29")
42 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
48 mm (29")
51 mm (29")
48 mm (27,5+)
44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
44 mm (27,5")
42, 51 mm (29")
37, 46 mm (27,5")
Einbaubreite110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm
Reifenfreiheit73–75 mm2,5" (29") 3,0" (27,5+)
2,6" (27,5")
2,5" (29")
3,0" (27,5")
75 mm2,6" (29")2,6" (29")
2,8" (27,5")
81 mm
Farbenschwarzschwarz, grün, blauschwarzblau, schwarzschwarzschwarz, rotschwarz, silber
Gewicht (Herstellerangabe)2.090 g1.900 g1.810 g1.830 g2.033 g2.020 g1.832 g (Angabe für 27,5")
Gewicht (nachgewogen)2.194 g2.060 g1.870 g1.839 g1.965 g2.057 g1.877 g
Preis (getestete Version)1.149,00 €899,99 €1.189,00 €1.799,00 €999,99 €699,00 €1.030,00 €

manitou
# manitou

Auf dem Trail

Aufgrund der beinahe endlosen Möglichkeiten ist es schwer, die Mattoc Pro in ihrem Grundcharakter festzunageln. Diese Gabel erlaubt es dem Fahrer nahezu alles zu machen, was man will. Je nach Setup der Luftseite und dem Druckverhältnis zwischen Luftfeder und IRT lässt sich ein sehr feines Ansprechverhalten oder aber auch ein weniger sensibles Arbeiten zu Federwegsbeginn einstellen, sprich mehr Gegendruck in moderatem Gelände. Wer am liebsten einen Wurzel-Staubsauger an der Front fährt, hält den Hauptkammerdruck etwas niedriger als empfohlen und gleicht die IRT-Kammer entsprechend an. Wer kein Wippen im Wiegetritt will, erhöht den Luftkammerdruck und fährt die IRT mit etwas weniger Druck – oder verwendet das Lockout.

Haben wir schon erwähnt, dass die Vielzahl an Möglichkeiten an dieser Gabel gewaltig ist?
# Haben wir schon erwähnt, dass die Vielzahl an Möglichkeiten an dieser Gabel gewaltig ist? - Trotz allem bietet sie nämlich noch einen einfach über die Lowspeed-Druckstufe bedienbaren Lockout. Kann man bergauf also einfach ruhigstellen.

Wer bereit ist zu experimentieren, holt aus der Mattoc Pro allein auf der Luftfederseite schon ein extrem hohes Level an Performance heraus – ganz nach den individuellen Vorlieben.

Wer bereit ist zu experimentieren, holt aus der Mattoc Pro allein auf der Luftfederseite schon ein extrem hohes Level an Performance heraus – ganz nach den individuellen Vorlieben. IRT lässt aber auch eine Linearisierung der Luftfeder-Kennlinie zu, was sich wiederum sehr angenehm auf die Funktion der Zugstufe auswirkt. Mit entsprechendem Feder-Setup arbeitet die Zugstufe – und damit die Gabel – sehr berechenbar und hält den Bodenkontakt zuverlässig. Die Abstimmung der Kennlinie bietet noch einen weiteren Vorteil: Die Druckstufen-Dämpfung muss nicht missbraucht werden, um Schwächen in der Kennlinie auszubügeln. Stattdessen kann man diese gezielt und aufgrund der sehr guten Dämpfungsqualität effizient einsetzen.

Staubsauger oder strammes Sportfahrwerk
# Staubsauger oder strammes Sportfahrwerk - Dank IRT lassen sich beide Seiten des Spektrums und eine Vielzahl an Zwischenwegen finden – rein durch die Abstimmung der Luftfeder.

Dann gibt es noch den HBO-Einsteller, der einem die Möglichkeit gibt, den Durchschlagschutz unabhängig von der Endprogression zu gestalten und das über eine von außen einstellbare, hydraulische Dämpfung. Dieses Feature stellte sich vor allem im akuten Einsatz als sehr praktisch heraus. Hat man mit dem Trail-Bike mal wieder übertrieben und ist doch das Roadgap gesprungen und das Fahrwerk ging auf Block? Zwei Klicks mehr Endlagendämpfung und die Handgelenke werden geschont.

Die Mattoc erlaubt eine ziemlich rabiate Fahrweise auf dem Trail-Bike.

Die große Bandbreite lässt an der Gabel Setups zu, die vor allem abfahrtshungrig sind und die Grenzen zum harten Enduro-Einsatz verschwimmen lassen. Hier erlaubt die Mattoc auch eine ziemlich rabiate Fahrweise auf dem Trail-Bike. Nicht verwunderlich, wenn man die Wurzeln des Gabelmodells bedenkt. Vor ein paar Jahren wurde sie noch in so manchem Enduro-Bike verwendet.

Im Zusammenspiel aus der vielseitig einstellbaren Luftfeder, den drei Druckstufen-Dämpfungs-Einstellungen (LSC, HSC und HBO) und der guten Zugstufe lässt sich die dynamische Fahrhöhe minutiös einstellen. Unter schweren Fahrern werden einem dann aber auch die Grenzen der Manitou Mattoc Pro aufgezeigt. Ihre Steifigkeit ist gut für eine Trail-Federgabel – bei den Geschwindigkeiten, die sie aufgrund ihrer Performance ermöglicht, neigte die Gabel aber mehr zum Flattern als andere Testgabeln.

An der Manitou Mattoc Pro gehen Abstimmung und Funktion der Zugstufe noch stärker mit der Luftfeder einher
# An der Manitou Mattoc Pro gehen Abstimmung und Funktion der Zugstufe noch stärker mit der Luftfeder einher - Pauschal lässt sich hier wenig sagen, außer: Die Dämpfungsqualität ist hoch und mit einer auf Linearität optimierten Federkennlinie folgt die Gabel dem Untergrund hervorragend.
Auch wenn die Druckstufen nur einen kleinen Einstellbereich zulassen, die Dämpfung arbeitet sehr effizient
# Auch wenn die Druckstufen nur einen kleinen Einstellbereich zulassen, die Dämpfung arbeitet sehr effizient - Unterschiede sind spürbar – so lässt sich je nach Kennlinien-Abstimmung sehr gezielt mit der Druckstufe arbeiten.

Das ist uns aufgefallen

  • Buchsenspiel Leider entwickelte sich an unserem Testmuster während dem Testzeitraum Buchsenspiel. So weit nicht schlimm, denn das ist unter Manitous Garantie abgedeckt und wird ausgebessert – dafür muss man das Produkt aber einschicken.
  • Dämpfungsperformance Die Manitou Mattoc Pro kann mit den besten Gabeln im Testfeld mithalten – braucht aber dafür auch einen gewissen Zeitaufwand und ein Verständnis darüber, an welchen Rädchen man drehen sollte.
  • Also alles golden? Während wir im Testprozess gerne die Zeit und die Diskussion investieren, um das letzte Quäntchen aus der Mattoc herauszukitzeln, so ernten wir doch viele seltsame Blicke der Leute, die „einfach nur fahren wollen“. Allein die Optimierung der Luftfeder-Kennlinie dauert an dieser Gabel länger als der gesamte Setup-Prozess bei den bereits komplexeren Mitbewerbern. Vor allem weniger versierte Fahrer waren mit diesem Produkt überfordert und bewegten sich ungern von der Setup-Empfehlung weg. Die ist zwar gelungen, aber dennoch fühlt es sich in dem Fall so an, als würde man ein Schweizer-Taschenmesser mit vielen Funktionen zu kaufen, nur um das Messer zu benutzen. Wer schon ungern den Luftdruck anpasst, sollte sich das günstigere Modell der Mattoc Comp anschauen – weniger Einsteller und weniger Raum für Überforderung und Setup-Fehler.

Fazit – Manitou Mattoc Pro

Die Manitou Mattoc ist nichts für Anwender, die schon mit dem Verständnis einer Druckstufe hadern: Zu komplex und vielfältig sind die Einstellbarkeit von Luftfeder, Dämpfung und die Abhängigkeiten dazwischen. Wer aber bereit ist, sich genügend Zeit für die Feinabstimmung der Manitou Mattoc zu lassen, erhält eine Federgabel mit genau dem Fahrverhalten, das man sich wünscht. Richtig eingestellt, konkurriert die Mattoc fast schon mit größeren Enduro-Federgabeln.

Pro
  • Luftfeder-Abstimmungsmöglichkeit
  • HBO-Durchschlagschutz
  • Qualität der Zugstufe
Contra
  • Buchsenspiel
  • Für schwere/schnelle Fahrer zu weich
  • Nicht jeder durchschaut alle Funktionen

Zu viel oder genau richtig – was haltet ihr von diesem Multifunktions-Werkzeug für den Trail?

Die Manitou Mattoc Pro ist extrem vielseitig. Hervorragende Einstellbarkeit trifft hier auf eine aufwändigere Abstimmung.
# Die Manitou Mattoc Pro ist extrem vielseitig. Hervorragende Einstellbarkeit trifft hier auf eine aufwändigere Abstimmung.

Testablauf

Der Federgabel-Test wurde mit zwei Haupttestern und weiteren Testfahrern durchgeführt. Die Haupttester verwendeten dazu für über den gesamten Test-Zeitraum das gleiche, gut bekannte Rad. Im Laufe des Tests wurden alle Federgabeln jeweils individuell über längere Zeiträume von den Testern bewegt. Zusätzlich dazu wurden direkte Vergleichsfahrten am gleichen Tag gemacht, bei denen die Gabeln mehrmals zwischen den Rädern hin und her getauscht wurden. Mit jeder Gabel wurde ein Grund-Setup erarbeitet, von dem aus weiter auf die verschiedenen Teststrecken optimiert wurde. Mit Ausnahme der Vergleichsfahrten im Bikepark wurden alle Höhenmeter selbst erarbeitet.

Hier haben wir die Manitou Mattoc getestet

  • Bikepark Beerfelden: Kurze Abfahrten, die viele Vergleichsfahrten mit unterschiedlichen Einstellungen ermöglichen. Von harten Böden, bis lose und sandig, ruppig, mit Sprüngen und hohen Geschwindigkeiten.
  • Singletrails: Wechselhaftes Terrain mit technischen Uphill- und Downhill-Passagen. Steile und technische Abfahrten, aber auch flowiges Terrain. Verschiedenste Bedingungen.
Testerprofil Jens Staudt – bitte ausklappen
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 56 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Testerprofil Christoph Spath – bitte ausklappen
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel


Preisvergleich

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Prototyp unterwegs: Eine Gabel aus dem Vollen gefräst?

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Bei der Premiere unseres „Bock auf Ballern“-Events sind nicht nur viele spannende Bikes der Industrievertreter unterwegs gewesen (hier gibts 79 Bikes des Events zu sehen). Am einen oder anderen Rad konnte man auch Produkte entdecken, das es so noch nicht auf dem Markt gibt – kein Wunder, wenn direkt die Entwickler mit am Start sind! Dag von Trickstuff schwirrte beim Fotoshooting durchs Bild und ließ das Bike zwar fotografieren – wollte aber nicht so wirklich etwas zur Gabel sagen und hatte es dann eilig, auf die Tour zu kommen …

Über dieses Stöckchen springen wir aber gerne, denn das Gezeigte war auch durchaus sehr hübsch anzuschauen.

Was man auf den ersten Blick erkennt:

  • Das Casting wie auch die Krone scheint aus dem Vollen gefräst zu sein
  • Die Gabelbrücke scheint (vermutlich) von innen verschraubt zu sein
  • Bei der Standrohrfarbe sind wir uns recht sicher, dass wir die schonmal bei einem anderen Hersteller gesehen haben …
  • PM 7″-Bremsaufnahme
  • An der Krone stand eine Notiz mit „Coil“.
  • vermutlich 36 mm-Standrohre (nach Augenmaß)
Viel mehr Fräsen geht kaum
# Viel mehr Fräsen geht kaum
Nicht nur die Krone, auch das Unterbein scheint aus dem Vollen gearbeitet zu sein
# Nicht nur die Krone, auch das Unterbein scheint aus dem Vollen gearbeitet zu sein
Schlicht und blank
# Schlicht und blank

Was glaubt ihr, was wir hier vor der Nase hatten?

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Marzocchi Z2 im Test: Simpel, solide, super?

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Marzocchi Z2 im Test: Von Tenneco zu Fox und damit zurück in den Massenmarkt. Nachdem man anfangs noch Starthilfe durch Fox-Technologie benötigte hatte, kommt an der Z2 des Traditionsherstellers wieder eine in Italien entwickelte Dämpfung zum Einsatz. Ein Mix aus Bewährtem, einem Schwung Nostalgie und einem absoluten Kampfpreis macht die Z2 nicht nur spannend für Bike-Historiker, sondern vor allem auch für Sparfüchse, die eine neue Federgabel suchen. Wie macht sich dieses Gesamtpaket auf dem Trail? Türchen Nr.3: Marzocchi Z2.

Marzocchi Z2 – Infos und Preise

Bei der Marzocchi Z2 schwingt ordentlich Geschichte mit. In der Gegenwart angekommen soll sie den Einsatzbereich Trail bis Enduro abdecken. Los geht es mit 100 mm Federweg, das obere Ende liegt bei 150 mm. Abgesehen davon bekommt man noch ein paar weitere Optionen. Neben der getesteten 29″-Version wird noch ein Modell für 27,5″-Laufräder angeboten. Wer auf 27,5″+ Laufräder setzt, greift zur größeren Version. Beim Offset kann man zwischen kurz und lang wählen. Insgesamt also eine recht simple Produktpalette. Oh – eine Hommage gibt es noch: Das M in der Gabelbrücke ist zurückgekehrt.

  • Einsatzbereich Trail/Enduro
  • Laufradgrößen 27,5″; 29″ (getestet)
  • Federweg 100–150 mm
  • Einstellmöglichkeiten Luftdruck, Lowspeed-Zugstufe, Rail-Adjust (High- und Lowspeed-Druckstufe über einen Hebel)
  • Farben rot, schwarz
  • Gewicht 2.057 g
  • www.marzocchi.com

Preis 699 € (UVP) | Bikemarkt: Marzocchi Z2 kaufen

Marzocchi Z2
# Marzocchi Z2 - 699 €, 2.057 g, knallrot und klar an der M-Gabelbrücke zu erkennen.
Diashow: Marzocchi Z2 im Test: Simpel, solide, super?
Bei diesem Preis kann man über kleine Schwächen leicht hinwegsehen
Im Uphill sticht die Marzocchi Z2 nicht gerade durch ihr Gewicht heraus
Bei gesteigertem Tempo wacht die Marzocchi Z2 auf
Steckachse mit Schnellspann-Vorrichtung
Die Feder der Marzocchi Z2 ist baugleich mit der der Fox 34
Diashow starten »

Im Detail

Beim Aufbau geht Marzocchi konventionelle Wege. Der Hersteller hat Erfahrung im Singlecrown Upside-Down-Segment (Shiver! Wer erinnert sich?), setzte in der Vergangenheit und auch in der Gegenwart an der Z2 jedoch auf Right-Side-Up. Markant und mit ordentlich Wiedererkennungswert versehen: die M-Gabelbrücke. Als einziger Hersteller setzt das Fox/Marzocchi-Gespann auf eine Quickrelease-Steckachse. Experimente gibt es ansonsten keine: geschraubter Leitungshalter, Post-Mount-Bremsaufnahme, tapered Steuerrohr.

Markant. Marzocchi
# Markant. Marzocchi - die Gabelbrücke in M-Form ist zurück. Daran montiert ist allerdings der Fox-Leitungshalter.
Steckachse mit Schnellspann-Vorrichtung
# Steckachse mit Schnellspann-Vorrichtung - die Fox 34 und die Z2 sind die einzigen beiden Gabeln im Testfeld mit Hebelchen.
Eine 27,5"-Version der Marzocchi Z2 gibt es auch
# Eine 27,5"-Version der Marzocchi Z2 gibt es auch - Die rote Gabel ist leider im Handel nicht verfügbar. Alternativ gibt es das Casting in mattes Schwarz gehüllt.

Federung & Dämpfung

Die Luftfeder könnte einem bekannt vorkommen, denn sie ist baugleich zur Fox 34 Evol-Luftfeder. Dabei handelt es sich um ein System mit Positiv- und Negativ-Feder. Evol setzt ebenso wie RockShox’ DebonAir-System auf ein vergrößertes Volumen der Negativ-Feder. Der Ausgleich zwischen den beiden Luftkammern geschieht durch einen Überströmkanal. Das Positiv-Feder-Volumen kann durch herkömmliche Plastik-Spacer angepasst werden. Wer den Federweg verändern will, muss hingegen den Luftschaft austauschen.

Die Feder der Marzocchi Z2 ist baugleich mit der der Fox 34
# Die Feder der Marzocchi Z2 ist baugleich mit der der Fox 34 - verwendet wird eine Evol-Feder mit großer Negativkammer, die durch einen Überströmkanal befüllt wird.
Aufkleber mit Setup-Guide auf der Rückseite
# Aufkleber mit Setup-Guide auf der Rückseite - auch als blutiger Anfänger sollte man so ein recht passendes Grundsetup finden.

Die Dämpfung der Marzocchi Z2 hingegen wurde neu entwickelt. Seit der Übernahme von Marzocchi durch Fox fand in beide Richtungen ein Technologie-Transfer statt. Während Fox zuvor meist auf eine Bladder setzte, kam mit der Grip-Dämpfung dann der IFP zurück in die Dämpfungskartusche – und hat auch seinen Weg in die high-end Enduro-Gabel Fox 36 gefunden. Aufbauend auf dieser Technik entwickelt Marzocchi jetzt aber wieder selbst weiter. Entgegen der geschlossenen Kartusche im Standrohr der Fox 34 baut die Z2 auf das Standrohr als Außenhülle der Dämpfung. Zweiter maßgeblicher Unterschied: Öl und Luft werden nicht voneinander getrennt, wie in der Fit4-Kartusche. Back to the Roots also mit einem offenen Ölbad.

Die Druckstufe ähnelt funktionell der Grip Sweep-Dämpfung. Es fand lediglich eine Anpassung der Einheit auf den größeren Bauraum statt. Bei der Grip-Dämpfung arbeitet der Hersteller nicht mit zwei verschiedenen Ventilen für Low- und Highspeed-Druckstufe, sondern setzt ein Ventil ein, das beides bereitstellt: In diesem Fall ein Shimstack. Mit dem externen Einsteller lässt sich die Vorspannung auf diesen Shimstack erhöhen.

Interessant ist auch der Blick auf das Schaftende und die darauf sitzende Zugstufen-Einheit. Diese ist komplett neu entwickelt und verwendet einen Kunststoff-Kolben sowie eine Lowspeed-Zugstufe, die ganz klassisch durch ein Nadelventil geregelt wird. Bei der Highspeed-Zugstufe setzt man auf einen einzigen Shim, der allerdings nicht rund ist. Das Federstahl-Blättchen liegt am Kolben auf und ist mit zwei Schrauben fixiert.

Die Rail-Dämpfung übernimmt stellenweise bestehende Technologien
# Die Rail-Dämpfung übernimmt stellenweise bestehende Technologien - der Aufbau der Druckstufen-Einheit ähnelt funktionell der Grip-Dämpfung. Rail kommt aber mit offenem Ölbad anstatt geschlossener Kartusche.
Neu entwickelt wurde die Zugstufendämpfung.
# Neu entwickelt wurde die Zugstufendämpfung. - Klassisch: das Nadelventil für die Lowspeed-Zugstufe. Neu: ein einzelner, speziell geformter Stahl-Shim für die Highspeed-Dämpfung.

Setup

Set and forget? Luftdruck nach Empfehlung abgestimmt, Zugstufe angepasst – den schwarzen, ungerasterten Druckstufen-Versteller belassen wir nach Empfehlung zunächst in der komplett offenen Stellung. Fertig. So einfach wie die Marzocchi Z2 ist eigentlich keine der anderen Federgabeln im Test abgestimmt.

In welchem Stall Marzocchi gerade steht, ist jedem bekannt, der nicht unter einem Stein lebt. Schmunzeln mussten wir trotzdem, als wir Volumen-Spacer verbaut haben: Auf den diesen steht aktuell immer noch „Good Luck and Good Racing – Bob Fox“.

Volumen-Spacer montieren ist an der Marzocchi Z2 mit die größte Herausforderung
# Volumen-Spacer montieren ist an der Marzocchi Z2 mit die größte Herausforderung - und selbst das ist keine große Sache: Luft raus, Topcap herausschrauben – klick – Topcap montieren, Luft rein. Fertsch!

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details, Standards und Infos zum Service der Marzocchi Z2 findet ihr im folgenden Abschnitt zum Ausklappen:

Technische Daten zum Ausklappen

 DT Swiss F535DVO SapphireFox 34Intend HeroManitou MattocMarzocchi Z2RockShox Pike Ultimate
Federweg130–160 mm120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
0–150 mm100, 120, 160 mm100–140 mm (29")
100–150 mm (27,5")
120–160 mm
Verfügbare Laufradgrößen27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
29"27,5"
27,5+
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
FederLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Stahl, OTT-Negativfeder-EinstellerLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, simultane Befüllung über ein VentilLuft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IRTLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, Ausgleich beim Einfedern
Lowspeed DruckstufeExtern, 9 KlicksExtern, 6 KlicksExtern, 22 Klicks + Open Mode AdjustExtern, 20 KlicksExtern, 5 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 19 Klicks
Highspeed DruckstufeInternExtern, 29 KlicksInternInternExtern, 6 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 5 Klicks
Lowspeed ZugstufeExtern, 28 KlicksExtern, 29 KlicksExtern, 14 KlicksExtern, StufenlosExtern, 11 KlicksExtern, 18 KlicksExtern, 21 Klicks
Highspeed ZugstufeInternInternInternInternInternInternIntern
Volumen-
veränderung
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerKeine, dafür
hydraulischer
Durchschlagschutz 5 Klicks
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-Spacer
Weiteres TuningOTT, 43 KlicksFox Factory TuningHighspeed-Shimstack
leicht entnehmbar für weiteres Tuning
IRT Luftfeder
Einbauhöhe551 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)547,1 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)549 mm (29", 140 FW)552,5 mm (29", 140 FW)551 mm (29", 140 FW)
SchaftTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"; integrierter KonusTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"
Standrohr-
durchmesser
35 mm34 mm34 mmHier Tauchrohr: 35 mm34 mm34 mm35 mm
AchseSchraubachse mit Hebel 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mm
Offset51 mm (29")
44 mm (27,5")
44 mm (29")
42 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
48 mm (29")
51 mm (29")
48 mm (27,5+)
44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
44 mm (27,5")
42, 51 mm (29")
37, 46 mm (27,5")
Einbaubreite110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm
Reifenfreiheit73–75 mm2,5" (29") 3,0" (27,5+)
2,6" (27,5")
2,5" (29")
3,0" (27,5")
75 mm2,6" (29")2,6" (29")
2,8" (27,5")
81 mm
Farbenschwarzschwarz, grün, blauschwarzblau, schwarzschwarzschwarz, rotschwarz, silber
Gewicht (Herstellerangabe)2.090 g1.900 g1.810 g1.830 g2.033 g2.020 g1.832 g (Angabe für 27,5")
Gewicht (nachgewogen)2.194 g2.060 g1.870 g1.839 g1.965 g2.057 g1.877 g
Preis (getestete Version)1.149,00 €899,99 €1.189,00 €1.799,00 €999,99 €699,00 €1.030,00 €

Service

Auf dem Trail

Die Marzocchi Z2 ist eine der schwereren Gabeln im Vergleichstest – einzig die DVO mit Stahl-Negativfeder und die DT F535 mit Stahlfeder für den Federwegsbeginn bringen noch mehr Gewicht auf die Waage. Einen gewissen Anteil daran wird das offene Ölbad haben, das viel Ölvolumen benötigt und damit das Gewicht ansteigen lässt. Bergauf lässt sich bei Bedarf die Druckstufen-Dämpfung zackig mit einem schnellen Handgriff schließen. Aber auch ohne das Zuschalten der Plattform arbeitet die Gabel nicht ganz so sensibel und neigt von sich aus wenig zu ungewollten Bewegungen, wie eine RockShox Pike oder die Intend Hero – denen fehlt dafür wiederum das Lockout.

Im Uphill sticht die Marzocchi Z2 nicht gerade durch ihr Gewicht heraus
# Im Uphill sticht die Marzocchi Z2 nicht gerade durch ihr Gewicht heraus - dafür bietet sie ein einfach bedienbares Lockout, das im Wiegetritt hilft, Kraft zu sparen.

Wer mit dem Basis-Setup auf den Trail geht, wird keine große Überraschung erleben. Komplett unaufgeregt verrichtet die knallrote Federgabel ihren Dienst. Lautstarkes Schlurfen und Schmatzen wie in den alten Tagen begleitet den Bügelvorgang des Geländes nicht mehr. Das Fahrgefühl hingegen geht schon etwas mehr in diese Richtung. In grobem Gelände verschwinden Wurzeln und Steine staubsaugerartig, Lenkeingaben werden sehr präzise umgesetzt und Linien können ohne Probleme gehalten werden. Dabei liegt die Steifigkeit deutlich über dem, was man im 140 mm Sektor erwarten würde.

In moderatem Gelände beim entspannten Cruisen zeigt sich die Gabel nicht als die sensibelste Option
# In moderatem Gelände beim entspannten Cruisen zeigt sich die Gabel nicht als die sensibelste Option - die Z2 will von leichten Fahrern mit Nachdruck gefahren werden … oder man nimmt zu oder direkt einen etwas schwereren Piloten.

Auf moderaten Trails und bei langen Tagen im Sattel macht sich diese Steifigkeit aber nicht für alle positiv bemerkbar. Vor allem leichtere Fahrer kritisierten, im direkten Vergleich zur Fox 34, dass die Marzocchi Z2 etwas anstrengender zu fahren ist und die Schläge über die Dämpfung nicht ganz so satt aufgenommen werden. Sind die Geschwindigkeiten geringer, arbeitet die Gabel weniger feinfühlig. Im Gegenzug lobten schwerere Tester das sehr direkte Fahrverhalten und die präzise Umsetzung der Lenkeingaben an der roten Forke.

Lässt man es entsprechend couragiert laufen und nimmt den einen oder anderen Drop mit, kann die Z2 mit ihrer guten Grunddämpfung und überzeugenden Luftfeder punkten.

Gemessen am Preis und dem, was die Marzocchi Z2 bei viel Tempo in schwierigem Gelände zu leisten weiß, kann man darüber aber getrost hinwegblicken. Denn lässt man es entsprechend couragiert laufen und nimmt den einen oder anderen Drop mit, kann die Gabel mit ihrer guten Grunddämpfung und überzeugenden Luftfeder punkten. Wer viel Zeit im Luftraum verbringen will und etwas mehr Gewicht auf die Waage bringt, sollte mit der Anzahl der Volumen-Spacer leicht nach oben gehen. Ausreichend Gegenhalt bekommen schwere Fahrer außerdem durch Zuschalten der Druckstufe.

Bei gesteigertem Tempo wacht die Marzocchi Z2 auf
# Bei gesteigertem Tempo wacht die Marzocchi Z2 auf - Fahrer, die gerne schnell unterwegs sind und auch oft grobes Gelände unter die Stollen nehmen, werden dank der angenehm strammen Grunddämpfung auf ihre Kosten kommen.
Wer viel und gerne durch die Luft segelt und auch mal härter wieder aufsetzt
# Wer viel und gerne durch die Luft segelt und auch mal härter wieder aufsetzt - kann durchaus mit dem Einsatz von Volumenspacern experimentieren, um die Endprogression noch ein Stück anzuheben.

Gibts noch mehr? Erstaunlich wenig. Man kann darüber argumentieren, ob man lieber einen gerasterten Verstellknopf für die Druckstufe hätte, um ein Setup für verschiedene Strecken leichter wiederherstellen zu können. Bei dem Preis hat uns das aber absolut nicht gekümmert.

Bei diesem Preis kann man über kleine Schwächen leicht hinwegsehen
# Bei diesem Preis kann man über kleine Schwächen leicht hinwegsehen - im Gesamtpaket gibt es viel Kontrolle und Sicherheit zum kleinen Preis – all das kombiniert in einem einfach zu bedienenden Produkt.

Das ist uns aufgefallen

  • Dämpfung Wer nicht kontinuierlich mit dem Trailbike in Wurzel- und Steinfelder rein hält, wird es nicht unbedingt spüren. Dennoch ist ein qualitativer Unterschied zur Dämpfung der teureren Stiefschwester, der Fox 34, vorhanden. Schläge werden von der Z2 weniger sanft abgefangen und man sollte sich etwas mehr Zeit lassen, gegebenenfalls die Progression der Luftfeder auf die jeweilige persönliche Anforderung anzupassen.
  • Steifigkeit Nichts für absolute Grammzähler, aber etwas für Kaloriensammler und Trailbike-Quäler. Wer etwas mehr auf die Waage bringt oder gerne ein Trailbike in hartem Gelände bewegt, wird von der Steifigkeit der Gabel profitieren. Sehr leichte Fahrer hingegen bekommen etwas mehr Schläge durchgereicht.
  • Innenleben Ein Kunststoffkolben, offenes Ölbad ohne IFP oder Bladder, weniger stark aufs Gewicht getrimmt – all das spart Kosten. Was sich am Preisschild deutlich auswirkt, hat für viele Anwender kaum merkliche Auswirkungen auf die Performance.
  • Tuning Wir waren mit den Setup-Empfehlungen auf der Rückseite der Standrohre bereits nah an unseren Vorlieben dran. Wer gerne etwas mehr Reserven hätte oder mehr auf die Waage bringt, kann einen oder zwei Volumenspacer nachrüsten. Das ungerasterte Drehrad für die Dämpfung haben wir ebenfalls gerne mal genutzt, um schnelle Anpassungen auf dem Trail zu machen. Unbedarfte Fahrer werden es vermutlich eher in einer Stellung belassen.
  • Druckstufen-Versteller Die günstigen Rhythm-Gabeln von Fox und die Marzocchi Z2 setzen alle auf einen ungerasterten Druckstufenversteller. Eine Rasterung der Positionen fänden wir zwar angenehmer, wirklich gestört hat uns das Fehlen des haptischen Feedbacks nicht. Wer auf das bestmögliche Ansprechverhalten Wert legt, sollte sich mit diesem Regler nicht weit von der offenen Stellung entfernen. Er spannt ein Shimstack vor, wodurch die Gabel zwar mehr Dämpfung generiert, diese geht aber auch etwas zu Lasten der Feinfühligkeit. Wer an der Z2 viel mit dem Lockout arbeitet, kann sich aber auch mit aufgeklebten Markierungen an Casting und Einsteller behelfen.

Fazit – Marzocchi Z2

Raus aus der Kiste, Setup-Guide befolgen, losfahren! Wer wenig Interesse daran hat, Klicks zu zählen und ständig hier und da noch etwas mehr herumzuprobieren, wird frohlocken. Die Marzocchi Z2 ist eine extrem einfach zu verstehende und simple Gabel, die dafür einen verdammt guten Job macht und gleichzeitig den Geldbeutel schont. Marginale Nachteile beim Gewicht und der Sensibilität werden durch hohe Steifigkeit und gute Grunddämpfung überstrahlt. Vor allem wer etwas mehr auf die Waage bringt oder ein kurzhubiges Bike gerne mal in härteres Gelände ausführt, wird mit der Marzocchi Z2 glücklich werden. In Summe: Einfach. Gut.

Pro
  • Gute Preis-Leistung
  • Gute Grunddämpfung
  • Hohe Steifigkeit
Contra
  • Hohes Gewicht
  • Etwas anstrengend zu fahren
Marzocchi schreibt Preis-Leistung bei der Z2 ganz groß!
# Marzocchi schreibt Preis-Leistung bei der Z2 ganz groß!

Ist euch auf der Suche nach maximaler Performance der Preis egal oder darf es auch eine etwas günstigere Ausführung sein?


Testablauf

Der Federgabel-Test wurde mit zwei Haupttestern und weiteren Testfahrern durchgeführt. Die Haupttester verwendeten dazu über den gesamten Test-Zeitraum dasselbe, gut bekannte Rad. Im Laufe des Tests wurden alle Federgabeln jeweils individuell über längere Zeiträume von den Testern bewegt. Zusätzlich dazu wurden direkte Vergleichsfahrten am selben Tag gemacht, bei denen die Gabeln mehrmals zwischen den Rädern hin und her getauscht wurden. Mit jeder Gabel wurde ein Grundsetup erarbeitet, von dem aus weiter auf die verschiedenen Teststrecken optimiert wurde. Mit Ausnahme der Vergleichsfahrten im Bikepark wurden alle Höhenmeter selbst erarbeitet.

Hier haben wir die Marzocchi Z2 getestet

  • Bikepark Beerfelden: Kurze Abfahrten, die viele Vergleichsfahrten mit unterschiedlichen Einstellungen ermöglichen. Von harten Böden, bis lose und sandig, ruppig, mit Sprüngen und hohen Geschwindigkeiten.
  • Singletrails: Wechselhaftes Terrain mit technischen Uphill- und Downhill-Passagen. Steile und technische Abfahrten, aber auch flowiges Terrain. Verschiedenste Bedingungen.
Testerprofil Jens Staudt – bitte ausklappen
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 56 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Testerprofil Christoph Spath – bitte ausklappen
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel

Preisvergleich


Der Beitrag Marzocchi Z2 im Test: Simpel, solide, super? erschien zuerst auf MTB-News.de.

DVO Sapphire 34 D1 im Test: Trail-Federgabel im Enduro-Gewand?

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DVO Sapphire 34 D1 im Test: DVO hat sich in den letzten Jahren einen guten Ruf im Suspension-Markt erarbeitet. Der Hersteller punktet nach wie vor mit vergleichsweise erschwinglichen Produkten, die uns in den letzten Tests immer wieder mit sehr guter Performance überzeugen konnten. Die Sapphire 34 D1, DVOs Federgabel für den Trail-Einsatz, ist Türchen Nr. 4 unseres Suspension-Adventskalenders.

DVO Sapphire 34 D1 – Infos und Preise

DVO bietet die Sapphire mit zwei Standrohrdurchmessern an. Mit 32- und 34 mm-Standrohren ordnet sie sich damit unterhalb der Diamond- und der neuen Onyx-Reihe ein. Während die Rohrquerschnitte in der Modellpalette nach oben hin kontinuierlich wachsen, bleibt die verbaute Technik in den Produkten großteils gleich. Für eine Trail-Federgabel ist die Sapphire analog zu den Enduro- und Freeride-Modellen mit den gleichen Einstellmöglichkeiten gesegnet.

Laut DVO soll sich die Sapphire 34 D1 in grobem Gelände vor allem durch Kontrolle und Stabilität auszeichnen und für viel Sicherheit sorgen. Überarbeitungen am Chassis, Anpassungen an der Feder und das bewährte Dämpfungs-System der Diamond sollen dieses Ziel Wirklichkeit werden lassen. Neben der D1-Serie gibt es noch eine simplere Ausführung der Sapphire, die nur für Original-Ausstatter angeboten und nicht im Aftermarket verkauft wird.

  • Einsatzbereich Trail
  • Laufradgrößen 27,5″; 29″ (getestet)
  • Federweg 120 – 150 mm
  • Einstellmöglichkeiten Luftdruck, Negativ-Feder-Vorspannung, Lowspeed-Zugstufe, Lowspeed- und Highspeed-Druckstufe
  • Farben blau, schwarz, grün
  • Gewicht 2.060 g
  • www.dvosuspension.com

Preis 899,99 € (UVP) | Bikemarkt: DVO Sapphire kaufen

DVO Sapphire 34 D1
# DVO Sapphire 34 D1 - Preis: 899 € – bei einem Gewicht von 2.060 g.
Diashow: DVO Sapphire 34 D1 im Test: Trail-Federgabel im Enduro-Gewand?
Schwere Tester auf zu flachen Landungen
OTT und Zugstufeneinsteller liegen etwas tiefer
Luftventil am linken Gabelholm
Mit der Sapphire gibt es Kontrolle in alle Richtungen
Die zweitschwerste Gabel im Testfeld kommt mit Lockout
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Im Detail

DVO hat nach der Upside-Down-Gabel Emerald, dem ersten Produkt der Firma, wieder komplett auf Right-Side-Up umgestellt. Alles, was danach kam, wird in herkömmlicher Bauweise hergestellt. Mit der Sapphire kam außerdem der bissige Blau-Grün-Kontrast ins Portfolio des Herstellers. Wem das nicht reicht: Noch auffälliger wird es mit der knallgrünen Gabel, aber auch eine komplett schwarze Version ist verfügbar. DVO setzt an der Gabel auf eine Post Mount-Bremsaufnahme für 180 mm-Scheiben, einen geschraubten Leitungshalter und eine Schraubachse.

Sapphire – die Gabel wird mit 34- und 32 mm-Standrohren angeboten
# Sapphire – die Gabel wird mit 34- und 32 mm-Standrohren angeboten - Wir hatten die Version mit 34 mm im Test.
DVO will Produkte von Fahrern für Fahrer anbieten
# DVO will Produkte von Fahrern für Fahrer anbieten - Eine geschraubte Achse und eine Post Mount-Aufnahme sind inzwischen Standard.
Kleinigkeiten, die gefallen
# Kleinigkeiten, die gefallen - DVO zeigt sich durch verschiedene Features wie die Schnitt-Markierungen am Schaft recht anwenderfreundlich.

Federung & Dämpfung

Das hohe Gewicht an der DVO Sapphire 34 D1 kommt nicht ohne Grund. Neben einem eher auf Stabilität als auf das letzte Gramm optimierte Casting setzt DVO auf der Federseite nicht nur Luft ein, sondern auch eine Stahl-Negativ-Feder. Den klassischen Nachteil dieser Lösung – eine fehlende Anpassung an den Hauptkammerdruck – umgeht DVO durch den sogenannten Off The Top-Einsteller (OTT). Dreht man diesen, wird die Spiralfeder im linken Gabelholm vorgespannt. Auch für höhere Hauptkammerdrücke soll sich somit ein sensibles Ansprechverhalten erzeugen lassen. Diese Bauart der Negativ-Feder lässt zusätzlich auch ein vergleichsweise einfaches Verändern des Federwegs zu. Anstatt den ganzen Air-Schaft zu tauschen wie bei manch anderen Lösungen, kann man mit kleinen Spacern arbeiten.

Als Positiv-Feder wird eine Luftfeder verwendet. Im Vergleich zur zuletzt getesteten Diamond gilt es, für Anpassungen nicht mehr mit Öl zu hantieren. Simple Kunststoff-Spacer lassen sich in die Topcap einschrauben, um das Luftkammer-Volumen anzupassen.

Luftventil am linken Gabelholm
# Luftventil am linken Gabelholm - DVO setzt auf ein Luftfeder-System mit Stahl-Negativfeder. Diese ist aber von außen in ihrer Vorspannung anpassbar.
OTT und Zugstufeneinsteller liegen etwas tiefer
# OTT und Zugstufeneinsteller liegen etwas tiefer - Der OTT-Versteller ermöglicht eine Anpassung der Sensibilität – die Vorspannung der Negativ-Feder wird über einen Innensechskant verstellt.

Dämpfungsseitig ist die Sapphire recht unspektakulär und gleicht den Konkurrenzprodukten von RockShox und Fox. Monotube-Aufbau mit Bladder, Shimstack für die Highspeed-Dämpfung und Nadel für die Lowspeed-Dämpfung. Extern lassen sich beide Nadelventile verstellen, den Highspeed-Shimstack kann man nur auf der Druckstufen-Seite von außen verstellen. Dreht man das Knöpfchen, wird der Shimstack durch eine Spiralfeder vorgespannt.

Eine Besonderheit gibt es doch, die Tuner begeistert. Muss man bei anderen Herstellern die gesamte Kartusche für Spielereien ausbauen, kann bei DVO getrennt entnommen werden: Tuning gewünscht? Druckstufen-Einheit oben herausziehen. Ein kleiner Becher, der oben aufgesetzt werden kann, erleichtert den Entlüftungsvorgang der Kartusche. Dieser muss nicht erst abgenommen werden, um das Entlüftungs-Schräubchen wieder einzusetzen, man kann verschließen, während die Öffnung schön im Öl steht.

High- und Lowspeed-Druckstufe sind an der DVO Sapphire 34 D1 von außen verstellbar
# High- und Lowspeed-Druckstufe sind an der DVO Sapphire 34 D1 von außen verstellbar - Die Monotube-Kartusche setzt auf einen Bladder und erleichtert durch ihr einfaches Entlüftungssystem den Zugang zu den magischen Metallplättchen.

Setup

Beim Grund-Setup erwartet den Fahrer nichts Außergewöhnliches. Luftdruck nach Empfehlung abstimmen, Zugstufe entsprechend anpassen, die Druckstufen sollte man fürs Erste offen lassen. Der Rest ergibt sich dann auf dem Trail.

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details, Standards und Infos zum Service der DVO Sapphire 34 D1 findet ihr im folgenden Abschnitt zum Ausklappen:

Technische Daten zum Ausklappen

 DT Swiss F535DVO SapphireFox 34Intend HeroManitou MattocMarzocchi Z2RockShox Pike Ultimate
Federweg130–160 mm120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
120–140 mm (29")
130–150 mm (27,5")
0–150 mm100, 120, 160 mm100–140 mm (29")
100–150 mm (27,5")
120–160 mm
Verfügbare Laufradgrößen27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
29"27,5"
27,5+
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
FederLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Stahl, OTT-Negativfeder-EinstellerLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, simultane Befüllung über ein VentilLuft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IRTLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, Ausgleich beim Einfedern
Lowspeed DruckstufeExtern, 9 KlicksExtern, 6 KlicksExtern, 22 Klicks + Open Mode AdjustExtern, 20 KlicksExtern, 5 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 19 Klicks
Highspeed DruckstufeInternExtern, 29 KlicksInternInternExtern, 6 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 5 Klicks
Lowspeed ZugstufeExtern, 28 KlicksExtern, 29 KlicksExtern, 14 KlicksExtern, StufenlosExtern, 11 KlicksExtern, 18 KlicksExtern, 21 Klicks
Highspeed ZugstufeInternInternInternInternInternInternIntern
Volumen-
veränderung
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-SpacerKeine, dafür
hydraulischer
Durchschlagschutz 5 Klicks
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-Spacer
Weiteres TuningOTT, 43 KlicksFox Factory TuningHighspeed-Shimstack
leicht entnehmbar für weiteres Tuning
IRT Luftfeder
Einbauhöhe551 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)547,1 mm (29", 140 FW)552 mm (29", 140 FW)549 mm (29", 140 FW)552,5 mm (29", 140 FW)551 mm (29", 140 FW)
SchaftTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"; integrierter KonusTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"
Standrohr-
durchmesser
35 mm34 mm34 mmHier Tauchrohr: 35 mm34 mm34 mm35 mm
AchseSchraubachse mit Hebel 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mm
Offset51 mm (29")
44 mm (27,5")
44 mm (29")
42 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
48 mm (29")
51 mm (29")
48 mm (27,5+)
44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
44 mm (27,5")
42, 51 mm (29")
37, 46 mm (27,5")
Einbaubreite110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm
Reifenfreiheit73–75 mm2,5" (29") 3,0" (27,5+)
2,6" (27,5")
2,5" (29")
3,0" (27,5")
75 mm2,6" (29")2,6" (29")
2,8" (27,5")
81 mm
Farbenschwarzschwarz, grün, blauschwarzblau, schwarzschwarzschwarz, rotschwarz, silber
Gewicht (Herstellerangabe)2.090 g1.900 g1.810 g1.830 g2.033 g2.020 g1.832 g (Angabe für 27,5")
Gewicht (nachgewogen)2.194 g2.060 g1.870 g1.839 g1.965 g2.057 g1.877 g
Preis (getestete Version)1.149,00 €899,99 €1.189,00 €1.799,00 €999,99 €699,00 €1.030,00 €

Service

Auf dem Trail

DVO wird vermutlich nie die leichteste Gabel bauen – wenn man sich aber mit der Sapphire mal auf den Trail begibt, wird das ziemlich schnell zur Nebensache. Bergauf gibt es einen Lockout, der auch bei schnellen Antritten im Stehen hilft, die Front zu beruhigen. Trotz des höheren Gewichtes kann man bergauf also mit ordentlich Zug hämmern.

Die zweitschwerste Gabel im Testfeld kommt mit Lockout
# Die zweitschwerste Gabel im Testfeld kommt mit Lockout - schnelle, spritzige Antritte verpuffen so nicht in der Federung.

High- und Lowspeed-Einsteller am rechten Gabelholm zeigen deutlich: Im Lastenheft war die Dämpfungs-Performance wichtiger. Das spürt man ab dem ersten Meter: Wir kommen sehr gut klar mit den Empfehlungen für den Luftdruck an der DVO Sapphire und müssen uns auch im groben Gelände kaum vom Basis-Setup der Luftfeder entfernen. Dafür spielen wir mehr mit OTT und den Druckstufen. Durch den OTT-Versteller lässt sich die Gabel sehr feinfühlig abstimmen. Auch tiefer im Federweg, wo die Negativ-Feder nicht mehr greift, arbeitet die Sapphire mit viel Gegenhalt, ohne harsch zu werden.

Angenehm für die Arme: Vor allem auf langen Abfahrten kann die Gabel sehr überzeugen. Je nach Gusto lässt sich die Lowspeed-Druckstufe schnell auf eine der 9 Stufen festlegen, um noch mehr Gegenhalt zu generieren. Hier ist das Grund-Setup so gewählt, dass Fahrer mit einer Vorliebe für sehr plüschige Federgabeln die Druckstufen eher offen fahren werden. Gleiches gilt für die Highspeed-Druckstufe: Wer sein Bike mit 140 mm gerne quält, wird diesen – leider etwas schwergängigen Knopf – lieben. Hier kann für den „Enduro-Hack-Modus“ die passende Dämpfung generiert werden. Gleichzeitig hat DVO der Sapphire ein hohes Maß an Kontrolle verpasst, sowohl in der Struktureinheit als auch beim Federn. Viel Lenkpräzision, aber nicht übermäßig steif – schwere und leichte Tester waren sich in dieser Hinsicht einig: Ein gelungener Kompromiss, mit dem sich auch wildes Gelände recht entspannt angehen lässt.

Von Anfang an kann die DVO Sapphire 34 D1 durch sorglose, unauffällige Funktion punkten
# Von Anfang an kann die DVO Sapphire 34 D1 durch sorglose, unauffällige Funktion punkten - Sie arbeitet sensibel, bietet aber auch satte Kontrolle.
Hoch im Federweg
# Hoch im Federweg - Man kann mit der DVO Sapphire immer gerne über der Front bleiben – auch mit Nachdruck von oben sackt sie nicht weg. Das sorgt für ein sehr gutes Gefühl auf dem Bike. Wird es nötig, gibt sie aber auch den passenden Federweg frei und man kann die vollen 140 mm nutzen.
Schwere Tester auf zu flachen Landungen
# Schwere Tester auf zu flachen Landungen - Für 95 kg reichte im Test ein zusätzlicher Volumen-Spacer. Die leichteren Tester kamen ohne ein Verkleinern der Luftkammer aus.

Kontrolle satt gibt es auch federseitig. Bereits ab Werk reichte die Endprogression für die meisten Tester aus. Die Gabel neigt nicht zum Abtauchen und steht angenehm hoch im Federweg. Bei Schlägen oder Landungen wird im direkten Vergleich mit den anderen Gabeln mehr Kraft in der Dämpfung abgebaut, dementsprechend stehen mehr Reserven zur Verfügung. Man wird nicht nach vorne gezogen, sodass sich auch sehr steile Trails mit einem hohen Sicherheitsgefühl meistern lassen.

Die Effizienz und die Sparsamkeit, mit der die DVO Sapphire mit dem Federweg umgeht, müssen wir an dieser Stelle nochmals unterstreichen.

Aber nochmal zur Dämpfung: Hier zeigt sich die besondere Qualität der DVO Sapphire. Die Effizienz und die Sparsamkeit, mit der sie mit dem Federweg umgeht, müssen wir an dieser Stelle nochmals unterstreichen: Die Sapphire ist immer für noch einen im Zweifelsfall unvorhergesehenen Schlag vorbereitet, der einem vielleicht die Hände vom Lenker reißen würde – und das, ohne dabei an Sensibilität einzubüßen. So mauserte sich die DVO Sapphire vom preislich nicht unattraktiven Edelstein schnell zum Liebling im Testerfeld. DVO hat einen Trend frühzeitig erkannt und bedient exakt die Sparte, die gerade auf dem Vormarsch ist: Bikes mit kürzerem Federweg, moderner Geometrie und sehr gutem Fahrwerk für ein direktes Handling auf einfachen bis schweren Trails.

Mit der Sapphire gibt es Kontrolle in alle Richtungen
# Mit der Sapphire gibt es Kontrolle in alle Richtungen - Steifigkeit und Flex passen, Feder passt, Dämpfung passt!

Das ist uns aufgefallen

  • Verstellbereich und Tuning An der Sapphire sind alle Einstellbereiche sehr gut nutzbar. Schwere Fahrer können für gröbere Landungen und größere Sprünge über einen oder zwei Volumenspacer nachdenken. Ansonsten funktioniert die Gabel verlässlich und unauffällig.
  • Dämpfungsqualität Es gibt immer noch Fahrer, die auch auf einfachen Trails lieber den Federweg komplett nutzen, im Glauben, dadurch mehr Komfort zu haben. DVO ist ein Musterbeispiel dafür, dass man hierfür lieber auf eine gute Dämpfung zurückgreift und genau damit die Entlastung ermöglicht. Man steht mit der Sapphire deutlich höher im Federweg, ohne dass dabei Schläge hart durchgereicht werden. Wer auf gänzlich ungedämpftes Fahrverhalten steht, sollte sich vermutlich eher woanders umschauen.
  • OTT Nachdem den hervorragenden Eindruck der Enduro-Federgabel Diamond nur der empfindliche OTT-Versteller getrübt hatte, gab es an der Sapphire 34 D1 keine Probleme damit. Hier wurde nachgebessert und man überdreht den Einsteller nicht mehr so leicht.
  • Linienwahl Nicht umsonst ist man bei DVO stolz auf die Erfüllung der hoch angesetzen Prüfnormen der kompletten Produktpalette. Jede Gabel erfüllt DH-Normen. So ist auch die Sapphire trotz ihrer 34 mm dicken Standrohre kein unpräziser Vertreter der Kategorie von Trailfedergabeln. Linienwahl und Lenk-Input werden absolut souverän umgesetzt.

Fazit – DVO Sapphire 34 D1

Eine unkomplizierte und sehr gut nutzbare Einstellbarkeit überzeugten uns an der DVO Sapphire ebenso wie ihre angenehm gewählte Steifigkeit. Somit generiert sie mehr Fahrperformance auch an kurzhubigeren Bikes. Fordert man die Gabel in heftigerem Gelände heraus, um ihre Limits zu finden, zeigt sie keinerlei Schwächen. Was die DVO Sapphire an Leistung bietet, würde selbst einer Enduro-Gabel gut zu Gesicht stehen – so hilft sie, Bikes mit weniger Federweg noch breiter einzusetzen. Nicht umsonst ist die DVO Sapphire der Liebling der Tester.

Pro
  • Feinfühlig und effizient
  • Preis-/Leistungsverhältnis
  • Simpel trotz vieler Verstellmöglichkeiten
Contra
  • Nichts für Grammfuchser
  • Highspeed-Druckstufe etwas schwergängig verstellbar
Abgehoben? Nein. Die Sapphire mauserte sich dank sehr guter Funktion zum Liebling der Tester.
# Abgehoben? Nein. Die Sapphire mauserte sich dank sehr guter Funktion zum Liebling der Tester.

Gewicht oder Dämpfungsperformance? Was würdet ihr vorziehen?


Testablauf

Der Federgabel-Test wurde mit zwei Haupttestern und weiteren Testfahrern durchgeführt. Die Haupttester verwendeten dazu für über den gesamten Test-Zeitraum das gleiche, gut bekannte Rad. Im Laufe des Tests wurden alle Federgabeln jeweils individuell über längere Zeiträume von den Testern bewegt. Zusätzlich dazu wurden direkte Vergleichsfahrten am gleichen Tag gemacht, bei denen die Gabeln mehrmals zwischen den Rädern hin und her getauscht wurden. Mit jeder Gabel wurde ein Grundsetup erarbeitet, von dem aus weiter auf die verschiedenen Teststrecken optimiert wurde. Mit Ausnahme der Vergleichsfahrten im Bikepark wurden alle Höhenmeter selbst erarbeitet.

Hier haben wir die DVO Sapphire 34 D1 getestet

  • Bikepark Beerfelden: Kurze Abfahrten, die viele Vergleichsfahrten mit unterschiedlichen Einstellungen ermöglichen. Von harten Böden, bis lose und sandig, ruppig, mit Sprüngen und hohen Geschwindigkeiten.
  • Singletrails: Wechselhaftes Terrain mit technischen Uphill- und Downhill-Passagen. Steile und technische Abfahrten, aber auch flowiges Terrain. Verschiedenste Bedingungen.
Testerprofil Jens Staudt – bitte ausklappen
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 56 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Testerprofil Christoph Spath – bitte ausklappen
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel

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