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Channel: Mountainbike-Federgabel: Tests, Tuning und Neuigkeiten 2025
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Marzocchi Bomber DJ 2021: Neuauflage der legendären Dirt Jump-Gabel!

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Neue Marzocchi Bomber DJ: Dirt Jumper, Pumptrackfahrer und sonstige Streetspezialisten aufgepasst – Marzocchi präsentiert die neue DJ! Hier gibt es alle Informationen über die kleine Schwester der Z1, die mit ähnlicher Technik kommt und sich hervorragend für Spielereien eignen soll. 

Marzocchi Bomber DJ: Infos und Preise

Die Bomber DJ ist zurück! Die legendäre Dirtjump-Gabel teilt sich im neuesten Modelljahr das 36 mm-Chassis mit dem großen Bruder Z1. Ausgelegt ist die DJ auf kleine, verspieltere 26″-Laufräder. Mit einer 20×110 mm-Achse soll die DJ auf maximale Steifigkeit ausgelegt und mit den gängigen Standard-Naben kompatibel sein.

  • Laufradgröße ausgelegt für 26″
  • Federweg 100 mm
  • Offset 37 mm
  • Besonderheiten 1.5 tapered / 20×110 mm oder 15×100 mm / Achsen-Adapterkit erhältlich für 60 $ (UVP) / GRIP-Dämpfung / 36 mm-Standrohre
  • Farben rot / schwarz
  • Gewicht 2095 g (Herstellerangabe)
  • Verfügbarkeit ab Oktober 2020
  • www.marzocchi.com
  • Preis 699 $
Die neue Marzocchi Bomber DJ 2021
# Die neue Marzocchi Bomber DJ 2021 - 100 mm Federweg / GRIP-Dämpfung / 2095 g / 699 $
Diashow: Marzocchi Bomber DJ: Neuauflage der legendären Dirt-Gabel!
Die Dämpfung basiert auf der von der Z1 bekannten GRIP-Kartusche
Die Marzocchi Bomber DJ
Wer es auffälliger möchte, kann farblich zum glänzenden Rot greifen
Tyler McCaul durfte die DJ schon fahren und zeigt, dass es sich damit stylisch hüpfen lässt
Dezenter kommt die Z1 in schwarz daher
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Die Dämpfung basiert auf der von der Z1 bekannten GRIP-Kartusche
# Die Dämpfung basiert auf der von der Z1 bekannten GRIP-Kartusche
Wuchtig geht es zu – egal ob an der Gabelkrone …
# Wuchtig geht es zu – egal ob an der Gabelkrone …
… oder der geschraubten Steckachse.
# … oder der geschraubten Steckachse.
Wer es auffälliger möchte, kann farblich zum glänzenden Rot greifen
# Wer es auffälliger möchte, kann farblich zum glänzenden Rot greifen
Dezenter kommt die DJ in schwarz daher
# Dezenter kommt die DJ in schwarz daher

Die DJ soll vom Slopestyle-Wettkampf bis hin zu gemütlichen Runden auf dem städtischen Pumptrack alles mitmachen – deshalb soll die Dirt-Gabel besonders langlebig und unkompliziert sein. Dafür greift Marzocchi auf die bewährten Teile ihrer anderen Gabeln wie etwa das 36 mm-Chassis der massiveren Z1 oder auch deren GRIP-Dämpfung zurück. Empfohlen wird die Verwendung der 20×110 mm-Achse, dank kleinem Umbauset kann aber auch auf eine 15×100 mm-Variante umgebaut werden. Der Federweg der Gabel beträgt 100 mm. Farblich kann zwischen einem glänzenden Rot und einem schlichteren Schwarz gewählt werden.

Wie gefällt euch die neue Marzocchi Bomber DJ?

Infos und Bilder: Pressemitteilung Marzocchi Bomber

Manitou Mezzer Sterling Limited Edition: Leichte Enduro-Federgabel mit neuer Optik

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Mit der Manitou Mezzer Sterling Limited Edition stellt der Federungs-Spezialist aus den USA eine schicke Sonderedition der bekannten Federgabel vor – limitiert auf 250 Stück! Technisch ist sie identisch mit der Mezzer Pro, doch optisch erstrahlt die silberne Federgabel mit schwarzen Standrohren in neuem Glanz.

Manitou Mezzer Sterling Limited Edition: Infos und Preise

Während das bewährte Innenleben bei der Manitou Mezzer Sterling Limited Edition gleich geblieben ist, hat man der Gabel eine neue, extrem schicke Optik spendiert. So werden Gabelkrone und Tauchrohre von Hand poliert bevor sie in der Lackierkabine landen, um eine extrem glatte und klare Lackierung zu ermöglichen. Kombiniert mit schwarzen Standrohren hinterlässt die Federgabel einen edlen Eindruck.

  • 37 mm Standrohre mit Manitou Reverse Arch & Hexloc SL2 Achse für erhöhte Steifigkeit
  • Dorado Air System
  • Infinite Rate Tune
  • Hydraulic Bottom Out
  • Einstellmöglichkeiten Luftdruck, IRT, Zugstufe, Low- und Highspeed-Druckstufe
  • Laufradgrößen 27,5″, 29″
  • Federweg 140–180 mm
  • Gewicht 2.000 g (27,5″) | 2.032 g (29″, Herstellerangaben)
  • Farbe silber mit schwarzen Standrohren
  • Verfügbarkeit ab sofort
  • hayesbicycle.com
  • Preis 1.140 € (UVP)
Die neue Manitou Mezzer Sterling Limited Edition
# Die neue Manitou Mezzer Sterling Limited Edition - limitiert auf 250 Stück, zu haben für 1.140 €.
Diashow: Manitou Mezzer Sterling Limited Edition: Leichte Enduro-Federgabel mit neuer Optik
Die technischen Daten der Manitou Mezzer Sterling Limited Edition.
… was die schicke, silberne Lackierung ermöglicht.
Die Hexloc SL2-Achse soll die Steifigkeit erhöhen.
Der Unterschied liegt in der aufwendigen Politur von Hand …
Die neue Manitou Mezzer Sterling Limited Edition
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Technisch ist die Sonderedition der bekannten Federgabel mit der Mezzer Pro (zu unserem Test) identisch. So kommt auch sie mit dem Dorado Air System. Hinter diesem Namen verbirgt sich ein Luftfedersystem, dessen Haupt- und Negativ-Feder gleichzeitig über ein Ventil an der Unterseite des Castings befüllt werden. Dieses Design soll eine möglichst konstante Federrate zur Folge haben. Dank eines Ausgleichsventils gelingt die Abstimmung der beiden Kammern automatisch, sodass sich der Fahrer keine Gedanken um zusätzliche Abstimmungsmöglichkeiten machen muss. Das System hat zudem zur Folge, dass der Federweg intern durch Spacer verändert werden kann – zwischen 140 und 180 mm. Bauteile müssen hierfür nicht getauscht werden, weshalb durch einen Umbau keine Kosten entstehen.

Unter der Abdeckkappe an der Gabelkrone befindet sich das Luftventil für die zweite Positiv-Feder, die mit der ersten in Reihe geschaltet ist. Manitou gibt dem System den Namen IRT – Infinite Rate Tune. Durch das Verwenden von zwei Positiv-Federn soll sich die Federkennlinie nach Belieben abstimmen lassen. Während ein etwas geringerer Druck in der ersten Feder für ein sanftes Ansprechverhalten sorgt, soll das IRT mit höherem Druck Support im mittleren Federwegsbereich und eine erhöhte Endprogression ermöglichen.

Neben dem Luftdruck lässt sich die Federgabel über IRT, Zugstufe sowie Low- und Highspeed-Druckstufe auf Fahrer und Einsatzbereich abstimmen
# Neben dem Luftdruck lässt sich die Federgabel über IRT, Zugstufe sowie Low- und Highspeed-Druckstufe auf Fahrer und Einsatzbereich abstimmen - technisch ist die Gabel nämlich identisch mit der von uns schon getesteten Mezzer Pro.
Der Unterschied liegt in der aufwendigen Politur von Hand …
# Der Unterschied liegt in der aufwendigen Politur von Hand …
… was die schicke, silberne Lackierung ermöglicht.
# … was die schicke, silberne Lackierung ermöglicht.

Die MC²-Dämpfungskartusche bietet Einstellmöglichkeiten für die High- und Lowspeed Druckstufe und die Lowspeed Zugstufe. Dazu verfügt die Federgabel über ein ab Werk eingestelltes HBO-Ventil (Hydraulic Bottom Out), das erhöhten Durchschlagschutz bieten soll, wenn man in hartem Gelände unterwegs ist.

Auf der Rückseite der Tauchrohre befinden sich zudem Entlüftungsschraube, über die mithilfe eines 2,5 mm Innensechskantschlüssels das System auch auf dem Trail entlüftet werden kann. Zudem kann über diese Schrauben etwas Öl eingebracht werden, um die Dichtungen zwischen den Service-Intervallen so frisch wie möglich zu halten.

Die Manitou Mezzer Sterling Limited Edition wird es weltweit nur 250 Mal geben. Zudem soll sie nur über das Händlernetzwerk vertrieben werden. Über die Ladentheke geht sie für 1.140 €.

Die Hexloc SL2-Achse soll die Steifigkeit erhöhen.
# Die Hexloc SL2-Achse soll die Steifigkeit erhöhen.
Wie gefällt euch der Look der …
# Wie gefällt euch der Look der …
… Manitou Mezzer Sterling Limited Edition?
# … Manitou Mezzer Sterling Limited Edition?

Wie gefällt euch die Sonderedition der Mezzer Pro?

Infos und Bilder: Pressemitteilung Manitou

6 Enduro-Federgabeln im Vergleichstest: Neue Generation mit dicken Standrohren

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6 Enduro- und Freeride-Federgabeln im Vergleichstest: In der Mountainbike-Welt ist 2020 das Jahr der dicken Standrohre. Doch welche Federgabel beherrscht den harten Enduro-Einsatz am besten? Für unseren großen Federgabel-Vergleichstest haben wir sechs Modelle von DVO, Fox, Manitou, Marzocchi, RockShox und Trust ins Rennen geschickt!

Nachdem Manitou und DVO mit Mezzer und Onxy SC vor einiger Zeit schon vorgelegt hatten, folgten dieses Jahr Fox und RockShox mit ihren Auslegungen für den modernen Enduro-Renneinsatz. Die Parameter? Dickere Standrohre als die bisherigen Modelle, mehr Federweg, aber auch mehr Materialeinsatz und Gewicht für höhere Steifigkeit und Stabilität. Ob dieses Lastenheft nicht nur mit dickeren Standrohren, sondern auch einfach nur mit mehr Material erfüllt werden kann, wollten wir mit der Marzocchi Z1 herausfinden. Und dann wäre da einmal mehr der komplett andere Ansatz von Trust, der für viel Grübeln und extensives Testen erfordert hat. Nach unserem großen Trail-Federgabel-Test im letzten Jahr gehen wir jetzt auf die dicken Dinger. Findet gemeinsam mit uns heraus, wer im 170 mm-Segment die Nase vorne hat!

Auf der Suche nach Antworten mit diesen Enduro-Federgabeln
# Auf der Suche nach Antworten mit diesen Enduro-Federgabeln - erst der direkte Vergleich am gleichen Tag auf dem gleichen Trail offenbart die teilweise feinen Unterschiede. Doch welche der 6 Federgabeln hat die Nase vorn?

6 Enduro-Federgabeln im Vergleichstest

Bei den Auswahlkriterien für diesen Test haben wir uns auf einen minimalen Federweg von 170 mm und einen Standrohr-Durchmesser von mindestens 36 mm geeinigt. Warum 36 und nicht 37 fragst du? Wie in der Einleitung angemerkt wollten wir die Gabeln testen, die dickere Standrohre als die bisherigen Modelle bieten. Den kleinsten Sprung macht hier DVO bei der Onyx, die mit 36 mm-Rohren gegenüber der 35 mm-Diamond nur einen Millimeter mehr Standrohrdurchmesser bekommen hat. Zudem bekommt so die erschwingliche Marzocchi Z1 noch einen Platz im Testfeld. Gegenüber der Fox 36 ist sie etwas schwerer und erfüllt die restlichen Anforderungen.

Außerdem dürfen in diesem Testfeld zwei Gabeln, die 2020 vorgestellt wurden, auf keinen Fall fehlen: Die Fox 38 und die RockShox Zeb sind die jüngsten Modelle in unserem Testfeld. Aber nicht nur das Duell Fox 38 vs. RockShox Zeb wollen wir beleuchten. Neben den bereits erwähnten 36 mm-Modellen gibt es noch die Manitou Mezzer mit 37 mm-Standohren als Zwischengröße. Als letzte Gabel im Testfeld kann die außergewöhnliche Trust Shout aufgrund ihrer Bauart den Standrohr-Anforderungen natürlich nicht gerecht werden. Ihr Einsatzbereich liegt aber ebenfalls im groben, langhubigen Sektor mit etwas mehr Federweg von 178 mm.

Vergleichstest: 6 Enduro- und Freeride-Federgabeln von GrinsekaterMehr Mountainbike-Videos

Diashow: 6 Enduro-Federgabeln im Test: Neue Generation mit dicken Standrohren
Auf der Suche nach Antworten mit diesen Enduro-Federgabeln
… wie Tester in den oberen Gewichtsregionen.
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DVO Onyx SC D1
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Mit einer maximalen Preisdifferenz von 1.350 € und Gewichtsdifferenz von 390 g ist das Testfeld in beiderlei Hinsicht breit gesteckt. Hier der genaue Überblick über Preise und Gewichte:

Marzocchi Z1 Coil: 949 € / 2.470 g
RockShox Zeb Ultimate: 1.089 € / 2.245 g
Manitou Mezzer Pro: 1.090 € / 2.080 g
DVO Onxy SC D1: 1.099 € / 2.335 g
Fox 38 Factory Grip2: 1.589 € / 2.332 g
Trust Shout: 2.299 € / 2.116 g

Der Großteil unseres Testfeldes liegt bei der UVP in einem Bereich von 150 €. Am günstigsten ist einmal mehr die Marzocchi: unter 1.000 € liegt die rote Coil-Gabel. Wesentlich enger geht es dann um die 1.100 € zu. Gleich drei Mitbewerber sind knapp unter dieser Marke vertreten. Mit 1.089 € ist die Zeb auf dem zweiten Rang, nur einen Euro günstiger als Manitous Mezzer Pro. Weitere neun Euro trennen Mezzer und die DVO Onyx SC D1. Und dann kommt … erst mal eine Weile nichts, bis zur 38. Die Factory-Ausführung von Fox setzt sich mit knappen 1.600 € deutlich von den anderen Gabeln ab.

Etwas außen vor ist die Trust Shout zu sehen: das eigenständige Produkt kostet mit Abstand am meisten, mehr als doppelt so viel wie die Z1 in der UVP und mehr als dreimal so viel wie die Z1 zum Straßenpreis. Dieser Wert schwankt teilweise täglich und wir sind uns bewusst, dass es online immer wieder Schnapper-Angebote gibt. Wir können somit natürlich nur die UVP der Hersteller vergleichen.

Selten hat man eine solche Preisspanne für ein Produkt, welches die gleiche Aufgabe erledigen soll, gesehen
# Selten hat man eine solche Preisspanne für ein Produkt, welches die gleiche Aufgabe erledigen soll, gesehen - Ein Produkt, welches doppelt so teuer ist, ist aber nicht zwangsläufig doppelt so gut.

Manitou Mezzer Pro: 1.090 € / 2.080 g
Trust Shout: 2.299 € / 2.116 g
RockShox ZEB Ultimate: 1.089 € / 2.245 g
Fox 38 Factory Grip2: 1.589 € / 2.332 g
DVO Onxy SC D1: 1.099 € / 2.335 g
Marzocchi Z1 Coil: 949 € / 2.470 g

An dieser Stelle stand bei unserem Trail-Federgabel Vergleichstest letztes Jahr noch: “Die teuerste Gabel ist gleichzeitig die leichteste” – hier nicht. Die Trust Shout überrascht trotz voluminösen Äußerem mit respektablen 2.116 g und Fox wiegt bei der 38 nicht nur preislich schwerer. Zwei Gabeln treten an, die noch schwerer sind: Marzocchis Z1 mit Stahlfeder und DVO Onyx mit Stahlnegativfeder. Am leichtesten ist die Manitou Mezzer Pro mit nur 2.080 g, die sich damit fast mit Marzocchis Z2 und der DVO Sapphire aus dem Trailfedergabel-Test messen kann. Der dritte Platz geht an die neue Zeb von Rockshox. Abschließend noch zum Vergleich: eine aktuelle RockShox Boxxer Ultimate 29″ wiegt laut Hersteller etwa 2.615 g, für die neue 40 gibt Fox das Gewicht ab 2.816 g an.

Beim Gewicht liegen unsere Teilnehmer näher zusammen
# Beim Gewicht liegen unsere Teilnehmer näher zusammen - Dennoch ist das Mehrgewicht von knapp 400 Gramm von der leichtesten bis hin zur schwersten Federgabel durchaus spürbar im Fahrbetrieb.

Wer in der Diskussion um die beste Enduro-Federgabel mit den nackten Zahlen einsteigen will, findet in der folgenden Tabelle alle Daten der sechs Kandidaten in unserem Vergleichstest zum Ausklappen:

 DVO Onyx SC D1Fox 38Manitou MezzerMarzocchi Z1 CoilRockShox Zeb UltimateTrust Shout
Federweg160 – 180 mm160 – 180 mm160 – 180 mm150 – 170 mm150 – 190 mm178 mm
Verfügbare Laufradgrößen27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
27,5+
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
FederLuft–Stahl, OTT-Negativfeder-EinstellerLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IRTLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, Ausgleich in NullstellungLuft–Luft, Ausgleich beim Einfedern, Zweiseitige Feder
Lowspeed DruckstufeExtern, 6 KlicksExtern, 16 KlicksExtern, 10 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 17 KlicksExtern, 20 Klicks
Highspeed DruckstufeExtern, 29 KlicksExtern, 8 KlicksExtern, 4 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 4 KlicksIntern
Lowspeed ZugstufeExtern, 25 KlicksExtern, 9 KlicksExtern, 10 KlicksExtern, XX KlicksExtern, 17 KlicksExtern, 20 Klicks
Highspeed ZugstufeInternExtern, 8 KlicksInternInternInternIntern
Volumen-
veränderung
Intern, ÖlIntern, Volumen-SpacerKeine, dafür
hydraulischer
Durchschlagschutz und IRT
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-Spacer
Weiteres TuningOTT, 11 UmdrehungenFox Factory TuningIRT LuftfederMedium Einstellung 5 Klicks
Einbauhöhe592 mm (29", 180 FW)593,7 mm (29", 180 FW)594 mm (29", 180 FW)577,1 mm (29", 170 FW)596 mm (29", 180 FW)580 mm (29", 178 FW)
SchaftTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Carbon, Tapered 1 1/8"-1,5"
Standrohr-
durchmesser
36 mm38 mm37 mm36 mm38 mm
BremsaufnahmePM7" (180 mm)PM7" (180 mm)PM7" (180 mm)PM7" (180 mm)PM8" (200 mm)PM7" (180 mm)
max. Bremsscheibe220 mm230 mm220 mm203 mm220 mm203 mm
AchseSchraubachse 15 mmQR oder Schraubachse, 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmSchraubachse 15 mm
Offset44 mm (29")
42 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
38, 44 mm (27,5")
Dynamisch
Einbaubreite110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm
ReifenfreiheitDetails im Artikel, ca. 2,6"2,6″2,6″ mit Schutzblech / 2,8″ ohne Schutzblech2,6″2,8"29" x 2,6"; 27.5" x 2,8"
Farbenschwarz, grün, blauschwarz, orange, pistachioschwarzschwarz, rotschwarz, grau, schwarz-mattanthrazit
Gewicht (Herstellerangabe)2.250 gab 2180 g2.060 gab 2.525 g2.265 g2.165 g
Gewicht (nachgewogen, gekürzter Schaft, Kralle, Achse)2.335 g2.332 g2.080 g2.470 g2.245 g2.116 g
Preis (getestete Version)1.099 €1.589 €1.090 €949 €1.089 €2.299 €
Stahlfedern wurden in Enduro-Federgabeln größtenteils verdrängt
# Stahlfedern wurden in Enduro-Federgabeln größtenteils verdrängt - Manche Anwender schwören nach wie vor auf das unkomplizierte Setup und das satte Fahrverhalten. Wir hatten eine Coil-Gabel mit im Test.
Luftdruck einstellen und ab gehts
# Luftdruck einstellen und ab gehts - Stufenlos abstimmbar auf die speziellsten Vorlieben haben sich Luftfedern etabliert. So simpel das Prinzip ist, so schwer tun sich manche immer noch mit dem idealen Setup.

Die Kandidaten im Überblick

DVO Onxy SC

Seit 2012 gibt sich DVO größte Mühe, den Suspension-Markt aufzumischen und begeistert immer wieder mit erschwinglichen und funktionell sehr guten Teilen. Die beiden neuesten Familienmitglieder sind die Onyx-Gabeln, verfügbar als Single Crown- oder Doppelbrücken-Ausführung. Neben der Diamond bedient die Onyx SC den Enduro-Sektor, ist mit einem Millimeter mehr Standrohrdurchmesser und bis zu 180 mm Federweg aber eher aus der “Burly”-Kategorie. Ob die Gabel mit den Vorschusslorbeeren zurechtkommt oder sich Schwächen leistet? In der UVP und beim Gewicht spielt sie eher im hinteren Mittelfeld – aber ähnliche Parameter haben Diamond und Sapphire bereits durch hervorragende Performance erfolgreich kaschiert.

DVO Onyx SC D1
# DVO Onyx SC D1 - 1.099 €

Fox 38 Factory

Fox hat im Frühjahr 2020 die Lücke zwischen 36 und 40 mit der brandneuen 38 geschlossen. Sie richtet sich, wie alle Fox-Produkte, vor allem an Racer und ist vollgestopft mit spannender Technik. Bereits im ersten Test zeigte sich das neue Modell von einer vielversprechenden Seite, zeigte aber auch: Unsere Lockdown-Teststrecken sind höchstens ein Zuckerl für die Gabel. Ihren Hunger nach mehr wollten wir im Langzeit-Test stillen. Mit deutlichem Mehrpreis zum restlichen Teil des konventionellen Testfelds und einigen Gramm auf dem Buckel hat sie auf dem Trail einiges an Überzeugungsarbeit zu leisten, wenn sie in die großen Testsieger-Fußstapfen von 34 und 36 treten will.

  • Federweg 170 mm
  • Laufradgröße 29″
  • Gewicht 2.332 g
  • Preis 1.589 € (UVP)
  • www.ridefox.com
Fox 38 Grip2 Factory
# Fox 38 Grip2 Factory - 1.589 €

Manitou Mezzer Pro

Manitou war mit seiner neuen Enduro-Gabel früh dran und wagte sich als erster Hersteller an die dickeren Standrohre heran. Auffällig ist die Gabel nicht nur optisch, sondern einmal mehr durch spannende Technik. Sowohl federseitig, als auch bei der Dämpfung findet man interessante Sonderlösungen, die für weniger Kompromisse beim Setup und für eine bessere Funktion auf dem Trail sorgen sollen. Mit ganzen 165 g Gewichtsvorteil gegenüber den Teleskop-Gabeln belegt die Mezzer Pro den Spitzenplatz beim Gewicht. Auch preislich lässt man sich bei Manitou nicht lumpen: die Mezzer ist eine Kampfansage an die Platzhirsche. In jeder Hinsicht.

Manitou Mezzer Pro
# Manitou Mezzer Pro - 1.090 €

Marzocchi Z1 Coil

Marzocchi is back! Nach der Übernahme durch Fox wurde der Traditionshersteller als sorglose und günstige Alternative zu den teuren Produkten der Dachmarke etabliert. Etabliert? Ja! Alle Produkte, die wir bisher fahren konnten, haben sich keine Fehler geleistet und durch grundsolide Funktion bei bestechend günstigen Preisen überzeugt. Als einzige Gabel unter der 1.000 €-Marke knackt sie fast die 2,5 kg – Spitzenwert beim Preis, abgeschlagener letzter Platz beim Gewicht. Kann die Stahlfeder-Version der Z1 mitsamt Air-Assist den Technologie-Feuerwerken der teuren Modelle standhalten oder gar mit simplerer Technik alles abräumen?

  • Federweg 170 mm
  • Laufradgröße 29″
  • Gewicht 2.470 g
  • Preis 949 € (UVP)
  • www.marzocchi.com
Marzocchi Z1 Coil
# Marzocchi Z1 Coil - 949 €

RockShox Zeb Ultimate

Erstmals seit der Totem gibt es bei RockShox wieder Standrohre mit mehr als 35 mm Durchmesser – mit der 40-mm-Freeride-Totem will die Zeb aber nichts zu tun haben. Die Gabel ist für Racer und deren Ansprüche gebaut, optisch kantiger als Lyrik und Pike und doch mit dem gleichen Kern: DebonAir-Feder der neuesten Generation und Charger 2.1-Dämpfung sollen Sam Hill und Co. dabei helfen, große Siege bei der EWS einzufahren. In unserem ersten Test zeigte sich die Gabel von einer guten Seite, verlangte aber schon etwas mehr Präzision beim Setup. Das Ultimate-Topmodell ordnet sich preislich attraktiv ein und ist beim Gewicht vorne mit dabei. Reicht das, um im Vergleich Bestnoten zu holen?

  • Federweg 170 mm
  • Laufradgröße 29″
  • Gewicht 2.245 g
  • Preis 1.089 € (UVP)
  • www.sram.com
RockShox Zeb Ultimate
# RockShox Zeb Ultimate - 1.089 €

Trust Performance Shout

Unkonventionell, gewöhnungsbedürftig, speziell – und all das im bestmöglichen Sinne. Optisch, technisch: die Trust Shout ist in jeglicher Hinsicht ein Exot. Aber das System ist vielversprechend. Mit satten 178 mm Federweg will das Carbon-Ungetüm seine Konkurrenz in den Schatten stellen. Läuft die Parallelogramm-Gabel den Teleskop-Vertretern den Rang ab oder nicht? Eine Frage, die wir trotz der unklaren Situation bei Trust klären wollten. Aktuell hängt der Hersteller aufgrund der Corona-Krise etwas in der Luft. Die Gabeln sind nicht lieferbar und auf Rückfrage bei Dave Weagle bekamen wir die Aussage, dass die Türen noch nicht komplett geschlossen sind. Ob und wie es weiter geht, ist aktuell unklar.

Trust Shout
# Trust Shout - 2.299 €

Was muss eine Enduro-Federgabel leisten?

Die meisten Modelle im Test fokussieren sich stark auf den Rennsport und werden auch so beworben. Also wird direkt klar: Diese Gabeln müssen so gut sein, dass man auf ihnen Rennen gewinnen kann. Was braucht es dafür? Kontrolle, Präzision, Vertrauen. Im Fokus dieser Produkte steht nicht immer nur der Komfort-orientierte Touren-Fahrer. Trotzdem ist es Hilfreich, wenn ein Produkt dabei hilft Kraft zu sparen.

Auf den Punkt gebracht

Fassen wir die Anforderungen an die Federgabeln noch in einem Lastenheft zusammen:

  • Kontrolle “Stay on your bike, Danny!” Was für Worldcup-Profis gilt, ist auch für den Hobbyfahrer von Nutzen. Wer mit einem Mountainbike im Gelände unterwegs ist, möchte die Strecke bezwingen und dabei nicht ständig Angst haben über den Lenker zu gehen. Vollgefederte Bikes bedienen diese Anforderung, moderne Enduro-Bikes umso mehr. Eine Federgabel mit 170 mm an der Front schenkt im Gelände bereits viel Selbstvertrauen. Der Federweg alleine ist aber nicht entscheidend, ob man das Steinfeld sicher überquert oder die Landung kontrolliert abgefangen wird. Im Zusammenspiel aus Federkennlinie, Dämpfung und Chassis-Charakteristik ermöglichen die Federgabeln aus dem Test nicht nur sehr kreative Linien, sondern auch hohe Geschwindigkeiten im Gelände. Diese möchte man als Anwender beherrschen.
  • Präzision Dieser Punkt zielt vor allem auf die Steifigkeit des Produkts ab. Geht es als Rennfahrer um Millisekunden, überlässt man ungern etwas dem Zufall. Wenn ich mein Rad auf genau diese Linie zwingen will, weil es in meinen Augen die schnellste ist, dann muss das Rad meinen Lenkimpulsen folgen.
  • Zuverlässigkeit Nur wenig ist ätzender als einen äußerst guten Rennlauf wegen eines Defekts zu versauen oder ein Rennen aufgeben zu müssen, weil etwas kaputtgegangen ist. Hier geht es um mehr als nur den persönlichen Spaß und dafür ist zuverlässiges Werkzeug unabdingbar. Ärgerliche Unstimmigkeiten, mit denen man sonst Leben könnte, dürfen hier nicht auftreten.
  • Service- und Anwenderfreundlichkeit Über den Zeitraum eines mehrtägigen Rennens in extremen Bedingungen kann sich die Performance einer Gabel bereits etwas verschlechtern. Ganz umsonst bekommen professionelle Rennfahrer ihre Fahrwerke ja nicht mehrfach am Wochenende aufgefrischt. Auch für den Privateer sollte es keine große Herausforderung darstellen, seine Gabel frisch zu machen.
  • Komfort Lange Tage im Sattel, über ein langes Wochenende hinweg, zehren an den Kräften. Als Rennfahrer ist man im Normalfall zwar etwas besser trainiert als ein Normalverbraucher, am Ende des Tages kann die Kraft aber auch hier eine Rolle spielen. Komfort und Präzision stehen oft in Konkurrenz und es gilt für einen Hersteller eine Balance zwischen beiden zu finden, welche dem jeweiligen angedachten Einsatzzweck gerecht wird.

So haben wir getestet

Einige der Federgabeln waren schon zur Vorstellung in kurzen Tests hier auf MTB-News zu sehen. Seither wurden sie von einer Vielzahl an Testern in unterschiedlichsten Regionen und auf einer großen Varianz von Trails bewegt. Von Hometrails über Bikepark-Einsätze mussten sich die Gabeln überall beweisen. Für jeden Tester wurde dabei ein stimmiges Setup erarbeitet und Empfehlungen zur Performance-Steigerung ausprobiert.

Umbauen, umbauen, umbauen …
# Umbauen, umbauen, umbauen … - In diversen Testsessions wurden die Federgaben in einem Boxenstop umgebaut und die Tester mit der nächsten Gabel zum direkten Vergleich zurück auf den Trail geschickt.
Passend auf Tester und Bike
# Passend auf Tester und Bike - Jedes Bike ist anders in seiner Charakteristik. Die Federgabeln mussten sich in verschiedenen Bikes beweisen. Für jedes wurde ein individuelles Setup erarbeitet.

Um einen finalen Überblick und direkte Vergleiche zu bekommen, wurden die Federgabeln auch im Direktvergleich gefahren: gleicher Tag, gleiche Strecke, gleiche Linie. Lange, Enduro-rennwürdige Strecken sollten das Material noch einmal ans Limit bringen und Unterschiede sowie individuelle Stärken und Schwächen ans Licht bringen.

Natürliche Strecken im Park und anderswo
# Natürliche Strecken im Park und anderswo - Manchmal gilt die Devise, dass man einfach draufhält und das Bike machen lässt. Je nach Trail kann es einen da schon manchmal etwas aufmischen. Ein gut abgestimmtes Fahrwerk hilft die Kontrolle zu behalten und danach zu fragen: "Schläge? Welche Schläge?"
Nass, Schmierig und mit Wurzeln durchsetzt
# Nass, Schmierig und mit Wurzeln durchsetzt - Wie immer spielte in unserem Dauertest die Performance unter allen Bedingungen eine große Rolle. Wird es rutschig setzen wir Biker gerne auf griffige Reifen, um die Kontrolle zu behalten. Aber auch die Federgabel sollte ihren Beitrag leisten, gut ansprechen und nicht dabei helfen, das Vorderrad an einer Wurzel ablenken zu lassen.
Ideallinie liegt oben?
# Ideallinie liegt oben? - Manche Kurven möchte man von außen anfahren, auch wenn es dort eher mehr scheppert. Welche Gabel ermöglicht die kreativsten Linien auf der Strecke?
Man wird unten angekommen – egal wie
# Man wird unten angekommen – egal wie - Es gibt Passagen auf Trails, die nicht nur Mut verlangen, sondern auch eine Suspension, welche Vertrauen schenkt.
Wo soll es denn da runtergehen?
# Wo soll es denn da runtergehen? - 170 mm inspiriert zu neuen Freeride-Linien.
Kantige Steine, die weit herausstehen
# Kantige Steine, die weit herausstehen - Man möchte die Hindernisse verschluckt wissen und die Kontrolle behalten.

Weil wir schlicht und ergreifend nicht alle Modelle testen können.
Tester-Profil: Kai Christian
Körpergröße 184 cm
Schrittlänge 82 cm
Oberkörperlänge „58
Armlänge „56
Gewicht 63 kg
Fährt gerne Fahrrad!
Am liebsten im Wald oder in den Bergen, egal wie die Industrie den Einsatzzweck gerade nennt. Enduro, Hardtail, Pumptrack, Downhill …zum Einkaufen.
Gerne schnell technisch und ruppig aber auch flowig. Besondere Vorliebe für groooße Jumplines.
Fahrstil
Hinterherfahrer sagen Ihm einen verspielten, sprunglastigen und katzengleichen Fahrstil nach.
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails Alpin, Pumptrack, Downhill
Vorlieben beim Fahrwerk
Plush mit genügend Gegenhalt für Fahrerinput.
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben ab 440mm, Reach eher lang, Lenkwinkel Flach! (65° abwärts).
Tester-Profil: Andreas Knodel
Körpergröße 184 cm
Schrittlänge 86 cm
Oberkörperlänge „60
Armlänge „56
Gewicht 108 kg
Andreas ist einer der Biker, der versucht so viel wie möglich aufs Bike zu kommen aber es aus beruflichen Gründen oft nicht schafft. Fitness und Gewichtsklasse könnten dementsprechend besser sein. 12 weit abgestufte Gänge, eine angenehme Sitzposition und eine Geometrie sowie Suspension die Sicherheit bietet, nimmt er gerne mit, um sich die Ausfahrten mit den trainierteren Kollegen zu erleichtern.
Fahrstil
Gerne schnell mit technischen Abschnitten im Gelände. Eher mehr Bodenkontakt als Vorliebe für Luftakrobatik.
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails und Bikepark.
Vorlieben beim Fahrwerk
Komfortabel
Vorlieben bei der Geometrie
Langer Reach für einen langen Oberkörper. Vorbau nicht zu kurz und Lenker nicht zu schmal.
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel
Tester-Profil: Yannick Noll
Körpergröße 178 cm
Schrittlänge 90 cm
Oberkörperlänge 55 cm
Armlänge 56 cm
Gewicht 74 kg
Yannick kommt aus dem DH-Racing und fährt gerne steile Trails, aber lässt keine Gelegenheit aus an einer Wurzel abzuziehen und an Kickern Airtime zu sammeln.
Fahrstil
Sehr gerne in der Luft
Ich fahre hauptsächlich
Hauptsächlich Enduro und etwas Dirt. Auf den richtigen Strecken auch mit dem Big Bike
Vorlieben beim Fahrwerk
Lieber straffer und an der Front etwas schneller
Vorlieben bei der Geometrie
Ein bisschen kürzer und verspielter
Tester-Profil: Joshua Roth
Körpergröße 175 cm
Schrittlänge 82 cm
Oberkörperlänge 68 cm
Armlänge 54 cm
Gewicht 75 kg
Josh kommt aus dem DH-Race-Bereich und fährt am liebsten steile Techtrails, aber auch schöne technische Jump-Lines und Skinny’s dürfen in seinem Leben nicht fehlen.
Fahrstil
sauber, Linien-orientiert und schnell
Ich fahre hauptsächlich
Von Enduro über große Sprünge, bis hin zu Downhill alles
Vorlieben beim Fahrwerk
Etwas langsamer, Front etwas weicher als das Heck
Vorlieben bei der Geometrie
Das Gesamtkonzept muss passen. Primär bevorzuge ich kürzere und verspieltere Räder
Tester-Profil: Michael Heizenberg Auth
Körpergröße 185 cm
Schrittlänge 84 cm
Oberkörperlänge 63 cm
Armlänge 66 cm
Gewicht 85 kg
Ich fahre grundsätzlich gerne auf zwei Rädern. In der Jugend bin ich im ADAC Motorrad Trial Gefahren. Mitte des Physik Studiums habe ich bei einem Auslandsaufenthalt in Griechenland, kann ich nur Empfehlen, Enduro für mich entdeckt. Danach habe ich direkt mit Donwhill Rennen begonnen, denn dort lernt man wie man schnell gute Linien fährt (zwei Jahre bei den Elite Men). Seitdem nehme ich immer wieder an Enduro- und Downhill Rennen teil. Gelegentlich fahre ich auch mal Motorrad und Motocross.
Fahrstil
Eher aggresiv und auf Geschwindigkeit bedacht, als auf Style
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Eher satt für mehr Bodenkontakt und Kontrolle
Vorlieben bei der Geometrie
Es muss stimmig sein. Wenn es kürzer ist und funktioniert taugt mir das genauso wie wenn es länger ist und funktioniert.
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 60 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Leichtgewichte fuhren die Gabeln ebenso …
# Leichtgewichte fuhren die Gabeln ebenso …
… wie Tester in den oberen Gewichtsregionen.
# … wie Tester in den oberen Gewichtsregionen.
Die wollten doch nur spielen …
# Die wollten doch nur spielen …
… oder auch möglichst schnell runter hacken.
# … oder auch möglichst schnell runter hacken.
Airtime? Gerne!
# Airtime? Gerne!
Optimiert auf Traktion und Kontrolle? Genau mein Ding.
# Optimiert auf Traktion und Kontrolle? Genau mein Ding.

Alle Infos zum bevorstehenden Enduro-Federgabel-Vergleichstest

Im Laufe der nächsten Tage werden die sechs Kandidaten in Einzeltests ausführlich vorgestellt und individuell bewertet. Zum Schluss fassen wir die Ergebnisse zusammen und sprechen Empfehlungen zu Einsatzbereichen und Könner-Stufen aus: Welches Modell ist am besten für kompromissloses Racing? Wer ist der beste Allrounder? Wie schlagen sich die Modelle im direkten Vergleich? Und wie viel sollte man mindestens in die Hand nehmen beim Kauf einer neuen Enduro-Gabel?

In den kommenden Tagen bewerten wir jede Federgabel zunächst individuell und gehen dann im großen Fazit detailliert auf Unterschiede, Gemeinsamkeiten, Stärken und Schwächen ein!
# In den kommenden Tagen bewerten wir jede Federgabel zunächst individuell und gehen dann im großen Fazit detailliert auf Unterschiede, Gemeinsamkeiten, Stärken und Schwächen ein!

Welche der sechs Gabeln ist euer persönlicher Favorit?

RockShox Zeb Ultimate im Test: Unkomplizierter Trail-Feger

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RockShox Zeb Ultimate im Test: RockShox war Vorreiter für Singlecrown-Federgabeln mit dicken Standrohren – mit satten 40 mm Querschnitt stammt die legendäre Totem jedoch aus einer anderen Epoche unseres Sports. Um den Anforderungen moderner Enduro-Racebikes gerecht zu werden, sollte deswegen etwas Neues, Eigenständiges her – die Zeb war geboren. Mit bis zu 190 mm Federweg, 38 mm Standrohren und in der Steifigkeit optimiertem Chassis soll sie das neue Werkzeug für die Erfolge von Sam Hill und Co. sein. Nach unserem ersten Test haben wir die Zeb jetzt im Langzeittest auf die Probe gestellt.

RockShox Zeb Ultimate – Infos und Preise

„… für die Grenzbereiche der härtesten Enduro-Strecken der Welt“ wurde die RockShox Zeb entwickelt. Zwar ist die Gabel eine komplette Neuentwicklung, viele der verwendeten technischen Lösungen und Ansätze kennen wir aber bereits aus der restlichen Produktpalette. Mit 27,5″- oder 29″-Casting und jeweils zwei Offset-Optionen ist die Gabel gerüstet für moderne, langhubige Enduro- und Freeride-Bikes.

An die große Schwester Boxxer rückt Zeb dank bis zu 190 mm Federweg gefährlich nahe heran. Aber auch mit der Lyrik gibt es Überschneidungen, denn los geht es an der neuen Gabel bei 150 mm Hub. Mit Post-Mount 200 mm-Bremsaufnahme ist Zeb kompromisslos auf große Bremsscheiben ausgelegt. Da man bei RockShox aber weiterhin auf die 15 mm-Achse (RockShox-typisch optional mit Torque-Caps) und herkömmliche tapered Gabelschäfte setzt, bleibt die Zeb rückwärts kompatibel und kommt ohne neue Standards aus.

Neben der Ultimate-Ausführung gibt es die neue Gabel auch in den inzwischen etablierten Select und Select+ Baureihen. Als E-MTB-Ausführung wird die Zeb zudem mit Federwegs-Absenkung via Dual-Position-Air angeboten.

  • Laufradgrößen 27,5″ / 29″ (getestet)
  • Federweg 150–190 mm (170 mm im Test)
  • Federung DebonAir, Dual Position Air
  • Dämpfung Charger 2.1 RC2
  • Farben schwarz glänzend, schwarz matt, grau
  • Achsmaß Boost 15 x 110 mm
  • Achsen Maxle Stealth-Schraubachse
  • Offset 37 mm, 44 mm, 51 mm
  • Gewicht 2.265 g (Herstellerangabe), 2.245 g (gewogen, 29″, 170 mm, Zeb Ultimate)
  • www.sram.com

Preis 1.089 € (UVP) | Bikemarkt: RockShox Zeb Ultimate kaufen

Die RockShox ZEB Ultimate im Langzeit-Test
# Die RockShox ZEB Ultimate im Langzeit-Test - wir haben die 29"-Gabel mit 170 mm Federweg nach dem ersten Kurztest weiter bewegt und auf Herz und Nieren getestet.

Im Detail

Wie beschrieben, fand bei der Zeb einiges an Technologie-Transfer statt. Los geht es schon weit oben bei der Krone. Waren diese bei Lyrik und Pike zuletzt organisch und rund, wurde für die neue Sid Ultimate auf eine neue Produktionsmethode umgeschwenkt: CNC-Fräsen. Auch an der neuen Enduro-Race-Gabel kommt eine gefräste Krone zum Einsatz, in die der tapered Schaft und die voluminösen 38 mm-Standrohre verpresst sind. Optisch ideal an die Standrohre angeglichen, ist auch die Krone schwarz eloxiert.

Wuchtige 38 mm Standrohre werden in der Krone der RockShox ZEB Ultimate verpresst
# Wuchtige 38 mm Standrohre werden in der Krone der RockShox ZEB Ultimate verpresst - diese ist nun auch gefräst und entsprechend kantig.

Das gibt auch schon Aufschluss über die Bauart: Right-Side-Up, wie bei RockShox gewohnt. Hier macht man keine Experimente. Aber das Casting ist neu und erinnert in seiner Bulligkeit eher an die Boxxer – nicht nur wegen der gleichen, metallischen Leitungshalterung. Es ist im Vergleich zu Lyrik und Pike wesentlich kantiger geworden. Bedingt durch die größeren Standrohre hat die Gabel auch einiges an Volumen zugelegt – Form und Volumen tragen optisch auf und versprechen ein brachiales Werkzeug für harte Abfahrten.

Auf Höhe der markanten Casting-Brücke sitzen auch die SKF-Staubabstreifer, welche sich langsam aber sicher an immer mehr Federungs-Produkten wiederfinden. Wie von RockShox gewohnt, sind auf den Standrohren in diesem Bereich Skalen sichtbar. Hier kann man simpel und schnell das Setup durchführen und überprüfen.

SKF-Staubabstreifer und alle Infos aufgeklebt
# SKF-Staubabstreifer und alle Infos aufgeklebt - mit der Ultimate-Baureihe wurden von RockShox neue Dichtungen und auch Staubabstreifer eingeführt.
Markante Brücke am Casting
# Markante Brücke am Casting - Leitungsführung und Casting erinnern eher an die Boxxer, als an die kleineren Gabeln im Portfolio.

An der Unterseite des Castings sehen wir die bekannten, großen Überlappungs-Flächen für die Naben-Endkappen, genannt Torque-Caps, sowie die geschraubte Maxle Lite-Steckachse mit 15 mm Durchmesser. Bekannt ist außerdem die Post-Mount-Aufnahme mit 200 mm Ausführung – bisher allerdings eher von Doppelbrücken-Gabeln. Kleinere Scheiben sind nicht möglich.

Wovon man nichts sieht: Auch im Inneren gab es Anpassungen! Optimierte Längen der Gleitbuchsen und deren Überlappung sollen Verwindungen stärker unterbinden und ein feineres Ansprechverhalten unter Last mit sich bringen. Diese und die strukturellen Änderungen sollen natürlich auch für erhöhte Steifigkeit sorgen. Trotzdem liegt die Zeb laut RockShox im Vergleich zu einer 180 mm-Lyrik nur bei etwa 2 % Steifigkeits-Zugewinn in Fahrtrichtung. Höher fällt hingegen die erhöhte Seitensteifigkeit mit +7 % aus – einen deutlichen Zugewinn mit +21,5 % soll es bei der Torsionssteifigkeit geben.

Post-Mount 200 mm-Aufnahme und Boost 110 mm-Ausfallenden
# Post-Mount 200 mm-Aufnahme und Boost 110 mm-Ausfallenden - als einziger Hersteller setzt RockShox auf die Post-Mount-Aufnahme für große Scheiben. 180 mm? Fehlanzeige. Mit Torque-Caps und 15 mm-Achse soll ausreichend Lenkpräzision gewährleistet werden.

Federung & Dämpfung

Dass sich bei Federung und Dämpfung nichts grundsätzlich ändern würde, dürfte nach der stetigen Weiterentwicklung von Charger-Dämpfung und DebonAir-Feder sehr klar sein. Insofern erwartet uns im Inneren der beiden Gabelholme keine Überraschung, sondern vielmehr bewährte Technologie, welche wir in ähnlicher Architektur von anderen RockShox-Federgabeln kennen.

Federung

DebonAir – der Name verrät auf jeden Fall schon, dass es sich hier um eine Luftfeder handelt. Diese setzt seit dem letzten Update im Frühjahr auf einen Ausgleich der Positiv- und Negativ-Luftfeder im Ruhezustand der Gabel. Vorgestellt wurde dieses Update an der nagelneuen Sid Ultimate, durch ein verändertes, nachrüstbares Innenleben wurde die bestehende Lyrik daraufhin angepasst. Kritisch für dieses Update ist die Position des Überströmkanals, der auf der Innenseite des Standrohrs angebracht ist und den Druckausgleich zwischen den zwei Luftkammern gewährleistet.

Links die Luftfeder
# Links die Luftfeder - hier gibt es einen veränderten Topout-Anschlag und die Anpassung an den größeren Rohrdurchmesser. Abgesehen davon bleibt die DebonAir-Feder auf dem letzten Stand – also geschieht auch hier der Luftkammerausgleich bei voll ausgefahrener Gabel.

An der neu entwickelten Gabel konnte die Position des Kanals frei gewählt werden – die Zeb kann diese Funktionalität also ohne große Spacer am Airshaft leisten. Am Airshaft befindet sich trotzdem eine kleine Neuheit, die sich auf die Topout-Geschwindigkeit auswirkt. Damit die Federgabel beim Ausfahren nicht spürbar anschlägt, verwendet RockShox einen Gummi-Puffer. Dieser läuft jetzt in eine Schalen-ähnliche Form, anstatt einfach gegen eine plane Oberfläche zu stoßen.

RockShox verwendet einen großen Luftkolben und viel Volumen im Standrohr – das senkt die Betriebsdrücke der Gabel maßgeblich ab. Die Federcharakteristik zum Ende des Federwegs, lässt sich auch weiterhin durch Tokens anpassen.

Dämpfung

Auch die Charger 2.1-Kartusche im verbauten Ultimate-Modell ist inzwischen altbekannt. Grundsätzliches System ist ein Monotube-Aufbau mit Gummi-Balg zum Volumenausgleich. Auch hier setzt RockShox auf Bushings von SKF, gepaart mit neuen Schmierstoffen für minimale Reibung. In der Abstimmung der Kartusche hat RockShox vor zwei Jahren eine Anpassung vorgenommen, die auch weiterhin Status Quo ist.

Charger 2.1 für dicke Standrohre an der RockShox ZEB Ultimate
# Charger 2.1 für dicke Standrohre an der RockShox ZEB Ultimate - auch die Charger-Dämpfung bleibt auf dem zuletzt vorgestellten Stand. An der ZEB Ultimate wird die RC2-Ausführung verbaut.

Für die Zeb wurde die bestehende Kartusche natürlich überarbeitet – allerdings lediglich strukturell, um in die größeren Standrohre zu passen. Abgesehen davon gilt an der RC2-Kartusche weiterhin: Von außen lassen sich Lowspeed-Zug- und Druckstufe in 17 Klicks sowie die Highspeed-Druckstufe in 5 Positionen einstellen.

Setup

RockShox möchte möglichst kundenfreundlich sein und das Setup nicht nur schnell, sondern auch möglichst simpel gestalten. Auf der Rückseite der Gabel befindet sich eine Tabelle, aus welcher man den notwendigen Luftdruck ablesen kann. Dafür gilt es lediglich, das Gewicht, inklusive kompletter Ausrüstung wie Helm, Schuhe und gegebenenfalls dem Rucksack mit einer Personenwaage zu ermitteln.

Der zugehörige Luftdruck wird über eine Dämpferpumpe über das Ventil unter dem Deckel im linken Gabelholm eingestellt. Angenehm ist, dass durch das neue Luftkammersystem hierbei die Federgabel nicht mehr durchgefedert werden muss, denn beide Luftkammern (negativ und positiv) erhalten ihren Druck gleichzeitig. Ein kleiner Vorteil gegenüber den meisten anderen Herstellern, wo ein Vernachlässigen dieses Schrittes zu einem falschen Luftdruck führt. Wer es dann noch genauer wissen möchte, muss dem Link trailhead.rockshox.com folgen und dort die Seriennummer eintragen, welche hinten auf der Gabelbrücke zu finden ist. Je nach eingegebenem Gewicht bekommt man dort auch noch eine Empfehlung für die Klicks der Lowspeed-Zugstufe.

Doppelte Setup-Hilfe
# Doppelte Setup-Hilfe - via Tabelle oder via App. Dazu der auffällige Sag-Indikator und die einfach ablesbare Skala – so soll jeder ohne große Schwierigkeiten ein ideales Setup finden.

Bei den Druckstufen hat man fünf Klicks für die Highspeed- und 17 für die Lowspeed-Druckstufe zur Verfügung. Auch hier gilt bei RockShox „weniger ist mehr“ und man macht das Setup übersichtlicher mit weniger Möglichkeiten/Klicks. Je nach Vorliebe kann man sich nun von komplett offener Druckstufe oder aber der mittleren Einstellung zur persönlichen Vorliebe vorarbeiten.

Wer die Progression anpassen möchte, kann mit einem Kassettenschlüssel – nach dem Ablassen der Luft – einfach, sauber und schnell sogenannte Tokens (Kunststoffteile zur Verkleinerung der Größe der Luftkammer) in die Gabel einbringen. Mehr Tokens machen die Gabel progressiver und weniger erleichtern die Freigabe des kompletten Federwegs. Ab Werk ist in unserer Test-Zeb mit 170 mm ein Token montiert.

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details, Standards und Infos zum Service der RockShox Zeb Ultimate findet ihr im folgenden Abschnitt zum Ausklappen:


 DVO Onyx SC D1Fox 38Manitou MezzerMarzocchi Z1 CoilRockShox Zeb UltimateTrust Shout
Federweg160 – 180 mm160 – 180 mm160 – 180 mm150 – 170 mm150 – 190 mm178 mm
Verfügbare Laufradgrößen27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
27,5+
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
FederLuft–Stahl, OTT-Negativfeder-EinstellerLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IRTLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, Ausgleich in NullstellungLuft–Luft, Ausgleich beim Einfedern, Zweiseitige Feder
Lowspeed DruckstufeExtern, 6 KlicksExtern, 16 KlicksExtern, 10 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 17 KlicksExtern, 20 Klicks
Highspeed DruckstufeExtern, 29 KlicksExtern, 8 KlicksExtern, 4 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 4 KlicksIntern
Lowspeed ZugstufeExtern, 25 KlicksExtern, 9 KlicksExtern, 10 KlicksExtern, XX KlicksExtern, 17 KlicksExtern, 20 Klicks
Highspeed ZugstufeInternExtern, 8 KlicksInternInternInternIntern
Volumen-
veränderung
Intern, ÖlIntern, Volumen-SpacerKeine, dafür
hydraulischer
Durchschlagschutz und IRT
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-Spacer
Weiteres TuningOTT, 11 UmdrehungenFox Factory TuningIRT LuftfederMedium Einstellung 5 Klicks
Einbauhöhe592 mm (29", 180 FW)593,7 mm (29", 180 FW)594 mm (29", 180 FW)577,1 mm (29", 170 FW)596 mm (29", 180 FW)580 mm (29", 178 FW)
SchaftTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Carbon, Tapered 1 1/8"-1,5"
Standrohr-
durchmesser
36 mm38 mm37 mm36 mm38 mm
BremsaufnahmePM7" (180 mm)PM7" (180 mm)PM7" (180 mm)PM7" (180 mm)PM8" (200 mm)PM7" (180 mm)
max. Bremsscheibe220 mm230 mm220 mm203 mm220 mm203 mm
AchseSchraubachse 15 mmQR oder Schraubachse, 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmSchraubachse 15 mm
Offset44 mm (29")
42 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
38, 44 mm (27,5")
Dynamisch
Einbaubreite110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm
ReifenfreiheitDetails im Artikel, ca. 2,6"2,6″2,6″ mit Schutzblech / 2,8″ ohne Schutzblech2,6″2,8"29" x 2,6"; 27.5" x 2,8"
Farbenschwarz, grün, blauschwarz, orange, pistachioschwarzschwarz, rotschwarz, grau, schwarz-mattanthrazit
Gewicht (Herstellerangabe)2.250 gab 2180 g2.060 gab 2.525 g2.265 g2.165 g
Gewicht (nachgewogen, gekürzter Schaft, Kralle, Achse)2.335 g2.332 g2.080 g2.470 g2.245 g2.116 g
Preis (getestete Version)1.099 €1.589 €1.090 €949 €1.089 €2.299 €

Auf dem Trail

Die wenigsten Bikes mit 170 mm sind großartige Sprinter am Berg und nur wenige Nutzer werden einen Lockout vermissen. Wer sich seine Höhenmeter entspannt im Sitzen erkurbelt, wird mit der Zeb wenig Energie verpuffen lassen. Sie spricht zwar auch bei niedrigen Uphill-Geschwindigkeiten noch fein an und verschluckt fleißig Wurzeln und Steine – solange man aber nicht wild pumpt, behält man eher sein Momentum, anstatt Energie zu verlieren. Im brutalen Wiegetritt arbeitet die Zeb dafür sehr engagiert – wer sich hiervon gestört fühlt, kann die Druckstufen etwas reindrehen. Notwendig? Wir finden nicht.

Sehr willig folgte die Zeb auch dem kleinsten Input am Lenker und ermöglichte so das exakte Anpeilen von kreativen und raceigen Linien über den Trail.

Im ersten Test attestierten wir der Zeb ein äußerst direktes Fahrgefühl auf dem Trail. Hier waren sich alle Tester einig – auch im Dauertest, durch die verschiedenen Gewichtsklassen hindurch und auf den verschiedensten Trails, bestätigt sich das. Sehr willig folgt die RockShox Zeb Ultimate auch dem kleinsten Input am Lenker und ermöglicht eine exakte Linienwahl. Anpeilen ist hier nicht der richtige Begriff – mit der Zeb zielt man! Egal, ob auf die nächste kreative, natürliche Abschussrampe oder die schnellstmögliche Rennlinie. Hier liefert RockShox ab und gibt den Nutzern, denen die Lyrik im Bikepark und auf harten Strecken etwas unterdimensioniert war, das gewisse Plus, welches sie vielleicht vermisst haben.

Höhere Steifigkeit bringt aber nicht nur Vorteile! Wurde der Untergrund unstet und rutschig, kehrt sich die Medaille im Grenzbereich des Grips. Trotz sensiblem Ansprechverhalten kommt es an der Zeb schneller zu Grip-Abrissen als beispielsweise bei ihrer kleineren Schwester Lyrik. Die Gabel filtert weniger laterale und seitliche Belastungen heraus, um die sich dann Laufrad und Reifen kümmern müssen. Hierfür brauchte es eine gewisse Eingewöhnungsphase und es galt, mehr am Lenker zu arbeiten und zu korrigieren, andere Linien zu wählen oder sich einfach damit abzufinden, dass man die Traktion vorne etwas aktiver mitbestimmen muss. All das kostet Kraft. Sehr gut trainierte Fahrer monierten dies weniger.

Spielen …
# Spielen …
… draufhalten …
# … draufhalten …
… und hopp!
# … und hopp! - Das Gewicht hält sich in Grenzen. Einer aktiven Fahrweise ist die ZEB Ultimate nicht abgeneigt.

Ein Gelände, welches 170 mm Federweg würdig ist, und eine Streckenführung, die hohe Grundgeschwindigkeit zulässt, passt gut zur RockShox Zeb. Alle Tester fühlten sich mit der Gabel in diesem Fall am glücklichsten. Ihre Steifigkeit erhöht das Sicherheitsgefühl deutlich und man lässt die Bremse öfters unberührt. Bei größeren Schlägen und Landungen galt es sich insbesondere mit dem Luftdruck und der Anzahl der Tokens genauer auseinanderzusetzen. Eine gut angepasste (Luft-)Federkennlinie mit adäquater, zum Fahrstil passender Progression ist bei jeder Federgabel essenziell für eine ideale Funktion.

Aufgrund des großen Luftkammervolumens an der Zeb fallen hier winzige Unterschiede schon deutlich spürbarer ins Gewicht. Während 2 psi bei anderen Gabeln nur eine leichte Veränderung der Gewichtsverteilung mitbringen, konnten sie an der Zeb für empfindliche Naturen zwischen Top und Flop entscheiden. Wir machten wiederholt Vergleichsfahrten mit wenigen psi Unterschied, die entscheidende Vor- und Nachteile hinsichtlich Fahrkomfort, dynamischer Fahrhöhe und Gesamtbalance mit sich brachten. Hier empfehlen wir mehr Experimentierfreudigkeit, um das Optimum zu finden. Insbesondere wem die hohe Steifigkeit dann doch manchmal etwas zu viel wurde, konnte das über eine etwas weichere Feder wieder ausgleichen.

Da geht's lang!
# Da geht's lang! - Die RockShox ZEB Ultimate reagiert sehr flott auf Lenkinput und kann dementsprechend auch leicht auf exakten Linien bewegt werden. Hierfür bezahlt man etwas mit Einbußen beim Komfort, wenn die Abfahrt mal etwas länger wird.

Hat man seine Kennlinie im Griff, lässt sich über die beiden Druckstufen weiter Feintuning betreiben. Hier landeten wir je nach Strecke und/oder Bedingungen zumeist in der Mitte oder etwas mehr im offenen Einstellbereich der Druckstufen. Während die Lowspeed-Druckstufe schnell für ein etwas harscheres Fahrverhalten sorgt, ist die Highspeed-Druckstufe angenehmer nutzbar. Die Klicks sorgen für deutlichen Zuwachs an Gegenhalt, ohne dass sich die Gabel zu schnell unangenehm anfühlt. Steigt das Tempo auf knackigen Strecken, steht man dynamisch höher, allerdings ermüdet hier der Oberkörper etwas schneller. Ergo: schnellere Runs, aber weniger davon! Solange wir nicht auf entsprechend groben und natürlichen Trails unterwegs waren, drehten wir die Dämpfung auch selten weiter zu. Zielführender ist hier definitiv der Weg über die Optimierung der Luft-Kennlinie. Je besser man diese auf die eigenen Bedürfnisse angepasst hat, desto komfortabler fährt sich die RockShox Zeb Ultimate.

Während die Zeb im Vergleich zu Lyrik und Pike deutliche Zugewinne in Sachen Kontrolle gemacht hat, muss man sich etwas mehr mit ihr auseinandersetzen, um diese hohe Kontrolle auch mit hohem Fahrkomfort zu verknüpfen. Luftdruck, Volumenspacer, Zugstufe und die beiden Druckstufen wollen in verschiedenen Kombinationen probiert werden. Gegebenenfalls muss man die gesamte Balance seines Bikes überdenken und auch am Heck optimieren, um ein perfektes Gleichgewicht zu erlangen. Insgesamt hat RockShox mit der Neuschöpfung also einen guten Job gemacht, der nur im Grenzbereich und für anspruchsvolle Fahrer noch etwas Luft nach oben lässt.

Mehr Sicherheitsgefühl, wenn es mal steiler wird
# Mehr Sicherheitsgefühl, wenn es mal steiler wird - Optionen bis hin zu 190 mm sorgen für eine Menge Pufferzone. Aber auch mit 170 mm kann man sich im Bikepark sehr wohl fühlen.
Hoch genug im Federweg
# Hoch genug im Federweg - wurde RockShox in der Vergangenheit manchmal angekreidet, nicht hoch genug im Federweg zu stehen, macht die neue Luftfeder hiermit Schluss.

Das ist uns aufgefallen

  • Ansprechverhalten Das Ansprechverhalten über den gesamten Testzeitraum blieb konstant sehr gut.
  • Komfort RockShox hat der Zeb ordentlich Steifigkeit spendiert. Das hilft bei der direkten Linienwahl. Wer gerne lange Abfahrten am Stück fährt, sollte etwas mehr Kraft in den Armen mitbringen. Optional kann man auch über einen etwas weicheren, beziehungsweise komfortableren Laufradsatz nachdenken. Aus dem gleichen Haus gäbe es hierfür auch etwas von Zipp.
  • Dämpfung Wir erreichten für uns das ideale Fahrgefühl über Feintuning der Luftfeder und der Progression. Wer zu viel Dämpfung reindreht, wird etwas schneller Abstriche im Komfort machen. Es gilt, lieber mehr an der Luftfeder zu optimieren.
  • Komplexität Luftdruck und Zugstufe nach Herstellerempfehlung einstellen, Druckstufen in die Mitte und ab geht’s. Die RockShox Zeb Ultimate ist sehr anwenderfreundlich. Lediglich an die kleinen Werte beim Feintunen muss man sich am Anfang gewöhnen – deshalb sollte man auch unbedingt eine digitale Dämpferpumpe verwenden!
Die SID war der Vorreiter, die ZEB zieht nach mit eigenem Schutzblech.
# Die SID war der Vorreiter, die ZEB zieht nach mit eigenem Schutzblech.
Drei Schräubchen halten den Spritzschutz in Position.
# Drei Schräubchen halten den Spritzschutz in Position.
Setup – aber schnell
# Setup – aber schnell - für das erste Setup kann man das Maßband in der Werkzeugkiste liegen lassen.
Torque Caps
# Torque Caps - wer sich noch mehr Formschluss zwischen Nabe und Gabel wünscht, kann Naben mit größeren Endkappen fahren.

Fazit – RockShox Zeb Ultimate

Nach erfolgreicher Feinabstimmung der Luftkammer macht die RockShox Zeb nicht nur Rennfahrer glücklich. Auch Liebhaber eines direkten und steifen Fahrverhaltens werden ohne Flex um Spitzkehren zirkeln. Bikepark? Selbst hier fühlt sich die Zeb nicht überfordert. Mit dem Federwegs-Bereich von 150 bis 190 mm deckt sie zusätzlich ein breites Spektrum ab. So kann sie die speziellen Anforderungen schwerer und schneller Fahrer bedienen, die gerne mit weniger Federweg unterwegs sind. Aber auch Liebhaber von viel Hub, die eine Singlecrown-Federgabel einer Doppelbrücke vorziehen, könnten bei der Zeb fündig werden.

Pro
  • direktes Fahrverhalten
  • steif
  • einfaches Setup
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • auf längeren Abfahrten etwas anstrengend
  • Steifigkeit mindert den Grip
Für aufgebohrte Enduros oder Freerider
# Für aufgebohrte Enduros oder Freerider - die RockShox ZEB Ultimate ist eine gelungene Option zwischen Lyrik und Boxxer. Sei es für scheppernde Enduro-Strecken oder große Kicker und Freerider.

Landet die RockShox Zeb mit ihrem einfachen Setup und strammen Fahrverhalten für euch einen Homerun?


Testablauf

Einige der Federgabeln waren schon zur Vorstellung in kurzen Tests hier auf MTB-News zu sehen. Seither wurden sie von einer Vielzahl an Testern in unterschiedlichsten Regionen und auf einer großen Varianz von Trails bewegt. Von Hometrails über Bikepark-Einsätze mussten sich die Gabeln überall beweisen. Für jeden Tester wurde dabei ein stimmiges Setup erarbeitet und Empfehlungen zur Performance-Steigerung ausprobiert.

Um einen finalen Überblick und direkte Vergleiche zu bekommen, wurden die Federgabeln auch im Direktvergleich gefahren: gleicher Tag, gleiche Strecke, gleiche Linie. Lange, Enduro-rennwürdige Strecken sollten das Material noch einmal ans Limit bringen und Unterschiede sowie individuelle Stärken und Schwächen ans Licht bringen.

Hier haben wir die RockShox Zeb Ultimate getestet

  • Hometrails Vielseitige Trails mit verschiedenen Untergründen
  • Bikepark Oberammergau Alles, was eine Federgabel will: Wurzeln, Anlieger, Sprünge
  • Reschenpass Ruppige Highspeed-Trails
  • Vogesen Schnelle und teils steile Trails
Tester-Profil: Kai Christian
Körpergröße 184 cm
Schrittlänge 82 cm
Oberkörperlänge „58
Armlänge „56
Gewicht 63 kg
Fährt gerne Fahrrad!
Am liebsten im Wald oder in den Bergen, egal wie die Industrie den Einsatzzweck gerade nennt. Enduro, Hardtail, Pumptrack, Downhill …zum Einkaufen.
Gerne schnell technisch und ruppig aber auch flowig. Besondere Vorliebe für groooße Jumplines.
Fahrstil
Hinterherfahrer sagen Ihm einen verspielten, sprunglastigen und katzengleichen Fahrstil nach.
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails Alpin, Pumptrack, Downhill
Vorlieben beim Fahrwerk
Plush mit genügend Gegenhalt für Fahrerinput.
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben ab 440mm, Reach eher lang, Lenkwinkel Flach! (65° abwärts).
Tester-Profil: Andreas Knodel
Körpergröße 184 cm
Schrittlänge 86 cm
Oberkörperlänge „60
Armlänge „56
Gewicht 108 kg
Andreas ist einer der Biker, der versucht so viel wie möglich aufs Bike zu kommen aber es aus beruflichen Gründen oft nicht schafft. Fitness und Gewichtsklasse könnten dementsprechend besser sein. 12 weit abgestufte Gänge, eine angenehme Sitzposition und eine Geometrie sowie Suspension die Sicherheit bietet, nimmt er gerne mit, um sich die Ausfahrten mit den trainierteren Kollegen zu erleichtern.
Fahrstil
Gerne schnell mit technischen Abschnitten im Gelände. Eher mehr Bodenkontakt als Vorliebe für Luftakrobatik.
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails und Bikepark.
Vorlieben beim Fahrwerk
Komfortabel
Vorlieben bei der Geometrie
Langer Reach für einen langen Oberkörper. Vorbau nicht zu kurz und Lenker nicht zu schmal.
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel
Tester-Profil: Yannick Noll
Körpergröße 178 cm
Schrittlänge 90 cm
Oberkörperlänge 55 cm
Armlänge 56 cm
Gewicht 74 kg
Yannick kommt aus dem DH-Racing und fährt gerne steile Trails, aber lässt keine Gelegenheit aus an einer Wurzel abzuziehen und an Kickern Airtime zu sammeln.
Fahrstil
Sehr gerne in der Luft
Ich fahre hauptsächlich
Hauptsächlich Enduro und etwas Dirt. Auf den richtigen Strecken auch mit dem Big Bike
Vorlieben beim Fahrwerk
Lieber straffer und an der Front etwas schneller
Vorlieben bei der Geometrie
Ein bisschen kürzer und verspielter
Tester-Profil: Joshua Roth
Körpergröße 175 cm
Schrittlänge 82 cm
Oberkörperlänge 68 cm
Armlänge 54 cm
Gewicht 75 kg
Josh kommt aus dem DH-Race-Bereich und fährt am liebsten steile Techtrails, aber auch schöne technische Jump-Lines und Skinny’s dürfen in seinem Leben nicht fehlen.
Fahrstil
sauber, Linien-orientiert und schnell
Ich fahre hauptsächlich
Von Enduro über große Sprünge, bis hin zu Downhill alles
Vorlieben beim Fahrwerk
Etwas langsamer, Front etwas weicher als das Heck
Vorlieben bei der Geometrie
Das Gesamtkonzept muss passen. Primär bevorzuge ich kürzere und verspieltere Räder
Tester-Profil: Michael Heizenberg Auth
Körpergröße 185 cm
Schrittlänge 84 cm
Oberkörperlänge 63 cm
Armlänge 66 cm
Gewicht 85 kg
Ich fahre grundsätzlich gerne auf zwei Rädern. In der Jugend bin ich im ADAC Motorrad Trial Gefahren. Mitte des Physik Studiums habe ich bei einem Auslandsaufenthalt in Griechenland, kann ich nur Empfehlen, Enduro für mich entdeckt. Danach habe ich direkt mit Donwhill Rennen begonnen, denn dort lernt man wie man schnell gute Linien fährt (zwei Jahre bei den Elite Men). Seitdem nehme ich immer wieder an Enduro- und Downhill Rennen teil. Gelegentlich fahre ich auch mal Motorrad und Motocross.
Fahrstil
Eher aggresiv und auf Geschwindigkeit bedacht, als auf Style
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Eher satt für mehr Bodenkontakt und Kontrolle
Vorlieben bei der Geometrie
Es muss stimmig sein. Wenn es kürzer ist und funktioniert taugt mir das genauso wie wenn es länger ist und funktioniert.
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 60 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Preisvergleich


DVO Onyx SC D1 im Test: Giftgrüne Performance für Anpassungsliebhaber

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DVO Onyx SC D1 im Test: DVO besetzt mittlerweile eine spannende Position im Federgabel-Markt. So verfügt auch die Onyx in der Singlecrown-Variante über vielfältige Verstellmöglichkeiten – bis hin zu einem Custom-Tune ab Werk. 27,5″ und 29″-Modelle werden angeboten mit Federwegen von 160 bis 180 mm. Verpackt ist das Ganze in eine Plattform mit 36 mm-Standrohren und neben dem Standard-Schwarz gibt es noch sehr knallige Farben für diejenigen, die auf dem Trail auch optisch auffallen möchten. Wir haben uns tief in die Einstellmöglichkeiten eingearbeitet und spannende Settings gefunden.

DVO Onyx SC D1 – Infos und Preise

Ganze acht Jahre gibt es die auffälligen, giftgrünen Gabeln von DVO inzwischen. In dieser recht kurzen Zeit hat sich in der Produktpalette einiges getan – die letzte Neuerscheinung des Herstellers im Federgabel-Segment war auch gleichzeitig Ablöse für das Erstlingswerk von DVO: Onyx ersetzt Emerald. Die neue Gabel gibt es nun in zwei Ausführungen – eine Doppelbrücken-Version und die hier getestete Onyx SC mit nur einer Brücke und bis zu 180 mm Federweg. War die Upside-Down-Gabel Emerald noch für 26″ und 27,5″, gibt es auch für die Onyx wieder zwei Laufradgrößen, diesmal aber 27,5″ und 29″.

  • Laufradgrößen 27,5″ / 29″
  • Federweg 160–180 mm
  • Federung Luftfeder mit OTT-Stahl-Negativ-Feder
  • Dämpfung D1-Dämpfung (HSC, LSC, LSR einstellbar)
  • Farben schwarz, blau, grün
  • Achsmaß Boost 15 x 110 mm
  • Achsen Schraubachse
  • Offset 42 mm, 44 mm
  • Gewicht 2.150 g (Herstellerangabe), 2.335 g (gewogen, 29″, 170 mm)
  • dvosuspension.com

Preis 1.099 € (UVP) | Bikemarkt: DVO Onyx SC kaufen

Die DVO Onyx SC D1: knallgrün und mit 36 mm-Standrohren auf der schmalen Seite für Super-Enduro bis Freeride
# Die DVO Onyx SC D1: knallgrün und mit 36 mm-Standrohren auf der schmalen Seite für Super-Enduro bis Freeride - aber mit einem Performance-Versprechen, mit dem DVO in der Vergangenheit bereits mehrmals begeistern konnte.
Diashow: DVO Onyx SC D1 im Test: Giftgrün Performance für Anpassungsliebhaber
Lange Tage auf den Trails oder im Bikepark?
Badabumm
Die DVO Onyx SC D1: knallgrün und mit 36 mm-Standrohren auf der schmalen Seite für Super-Enduro bis Freeride
Dämpfung gelungen
Grobe Rasterung an der Lowspeed-Druckstufe, feiner geht es bei der HSC zu
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Im Detail

Vor allem mit Farben ist DVO von Anfang an aufgefallen – ob das Neongrün, Braun oder auch Blau sein mag. Immer in einen auffälligen Farbton gehüllt, hat sich der Hersteller seit seiner Gründung zu einem nicht mehr zu übersehenden Spieler im Federgabel-Markt entwickelt. Dabei haben sich die inneren Werte gar nicht allzu sehr verändert. Bewährte Technologie, die man von Beginn an einsetzt, wurde dafür immer weiter verfeinert. Smarte Details finden sich an den Gabeln wieder und auch preislich ist der Hersteller attraktiv unterwegs.

Knackiges Grün ist das Markenzeichen von DVO, ebenso wie die Edelstein-Nomenklatur
# Knackiges Grün ist das Markenzeichen von DVO, ebenso wie die Edelstein-Nomenklatur - nach Sapphire (Trail) und Diamond (Enduro) positioniert sich die Onyx als Singlecrown oder Doppelbrücke für den Enduro- bis Downhill-Einsatz.

Ein ebensolches smartes Feature finden wir direkt schon am Schaft. Kleines Detail, aber sehr hilfreich: Hier finden sich Markierungen, die beim Kürzen des Gabelschafts helfen. In der Gabelkrone, beziehungsweise der Doppelbrücke der Onyx-Reihe stecken 36 mm Standrohre. Damit reiht sich die Gabel nur einen Millimeter über der Enduro-Federgabel Diamond und zwei Millimeter über der Sapphire im Trailsegment ein. Klassisch in Schwarz gehalten, verschwinden die Standrohre im auffällig lackierten Casting.

Druckausgleich-Ventile kommen an immer mehr Federgabeln zum Einsatz
# Druckausgleich-Ventile kommen an immer mehr Federgabeln zum Einsatz - auch die Gewinde im Casting sind nicht umsonst – hier gibt es ein passendes, im Lieferumfang enthaltenes Schutzblech.
Schraubachse mit Alu-Kontermutter
# Schraubachse mit Alu-Kontermutter - zwar war DVO mit der Onyx DC der erste Hersteller, der den Boost-Standard für 20 mm Achsen einführte, an der SC-Ausführung gibt es aber weiterhin 110 x 15 mm.

Auch an diesem geht alles recht unauffällig zur Sache: Schon sehr früh gab es an der Casting-Brücke Gewinde und ein passendes Schutzblech. Was bei anderen Herstellern als große Neuheit verkauft wird, ist hier fast schon ein alter Hut. Rückseitig am Casting sitzt auf jedem Holm je ein Luftventil, mit dem sich Druckunterschiede vom Innenleben zur Atmosphäre ausgleichen lassen. DVOs bewährtes Achssystem mit Kontermutter und Schraubachse wird an der Singlecrown-Gabel mit Boost 15 x 110 mm Standard eingesetzt, während sich an der großen Onyx DC schon der Boost 20 x 110 mm Standard findet.

Mit der Post Mount 7″-Aufnahme reiht sich DVO bei den meisten anderen Gabeln dieser Gattung ein – eine 180 mm Scheibe passt adapterlos, größer geht natürlich mit Adapter.

Mit Post-Mount-Bremsaufnahme und tapered Achse passt die Onyx SC ohne Kompromisse an moderne Enduro-Bikes
# Mit Post-Mount-Bremsaufnahme und tapered Achse passt die Onyx SC ohne Kompromisse an moderne Enduro-Bikes - der Blick auf die Unterseite offenbart aber schon, dass es hier etwas mehr einzustellen gibt.

Federung & Dämpfung

Federung

Mit seiner Feder setzt DVO weiterhin auf einen Hybriden, der inzwischen kaum noch so eingesetzt wird. Eine Kombination aus Luft- und Stahlfeder kommt zum Einsatz. Die Luftkammer arbeitet als Positiv-Feder – sie bietet also den großen Vorteil, dass sie leicht und genau aufs Fahrergewicht eingestellt werden kann. Damit die Luftfeder möglichst reibungslos eintauchen kann, verbaut DVO seit eh und je eine Stahlfeder als Negativ-Feder. Auch diese bietet einen großen Vorteil: Zieht man das Casting ab, kann man die Gabel mit wenigen Handgriffen und ohne teure Zukaufteile im Federweg verändern.

OTT: DVO verwendet eine Stahl-Negativ-Feder
# OTT: DVO verwendet eine Stahl-Negativ-Feder - oben lässt sich die Positiv-Luftkammer via Ventil befüllen. Anpassungen der Endprogression funktionieren aber nicht durch Spacer, sondern durch Öl oder Alternativ-Produkte wie Neopos, DeanEasy ABS oder ähnliches.

Damit die Negativ-Feder harmonisch zum Positiv-Druck passt und das Ansprechverhalten für alle Gewichtsklassen stimmig ist, lässt sich diese in der Vorspannung verstellen. Das OTT (Off The Top) getaufte Feature lässt aber auch zu, dass man das Ansprechverhalten der Gabel feinjustieren kann. Je nach Fahrergewicht und Luftdruck gibt DVO in der Anleitung Empfehlungen für diese Einstellung.

War an der Sapphire schon eine Anpassung der Endprogression mithilfe von Volumenspacern möglich, ist man an Diamond und Onyx auf Öl oder alternative Konzepte à la Neopos oder DeanEasy ABS angewiesen, um den letzten Teil der Kennlinie zu beeinflussen. Einerseits praktisch, denn man kann sehr genau arbeiten und muss sich nicht um ein Verstopfen der Überströmkanäle sorgen. Leider ab auch unpraktisch in der Anwendung.

Dämpfung

Keinen Hokuspokus gibt es auch an der Dämpfung der Onyx. Eine grundsolide Monotube-Dämpfung mit Bladder wird eingesetzt. Von außen kann man die beiden Lowspeed-Ventile und die Highspeed-Druckstufe verstellen. Wer davon nicht genug bekommt: Erst kürzlich hat DVO ein Custom-Tuning-Programm ins Leben gerufen, bei dem sich der Endkunde eine Custom-Konfiguration bauen lassen kann.

Grobe Rasterung an der Lowspeed-Druckstufe, feiner geht es bei der HSC zu
# Grobe Rasterung an der Lowspeed-Druckstufe, feiner geht es bei der HSC zu - DVO setzt eine Kartusche mit Bladder ein, wie auch an den restlichen Gabeln und Dämpfern.
Bei der Zugstufe bekommt man nur eine Verstellmöglichkeit
# Bei der Zugstufe bekommt man nur eine Verstellmöglichkeit - extern verstellbar ist das Lowspeed-Ventil. Für Anpassungen des Highspeed-Rebounds muss man ans Innenleben.

Herkömmliche Nadelventile übernehmen bei DVO die Arbeit, wenn es um langsame Schaft-Geschwindigkeiten geht. Von außen lässt sich die Position von Nadel zu Durchlass verändern und somit der Ölfluss regulieren. Auch bei der Highspeed-Dämpfung setzt man auf bewährte Shim-basierte Ventile. Während die Highspeed-Zugstufe fix voreingestellt ist, lässt sich durch den Highspeed-Druckstufen-Regler eine Feder vorspannen, die den Shimstack auf die Öldurchlässe drückt. Klar so weit?

Setup

Mit einigen Einstellmöglichkeiten und leider ohne die weit verbreiteten Aufkleber mit Setup-Tipps an der Gabel lohnt der Blick in die Setup-Empfehlung der DVO Onyx SC. Generell empfiehlt DVO einen Sag zwischen 15 % und 20 %. Weniger Sag für ein strammeres Fahrgefühl und mehr für das plüschigere. Eine grobe Orientierungshilfe gibt außerdem die Tabelle in der Anleitung. Entsprechend dem Luftdruck gibt es außerdem Zugstufen-Empfehlungen – je nach Druck bekommt man eine Bandbreite von 4 Klicks vorgeschlagen.

Wie beschrieben ist der Feder-Aufbau an der Onyx – analog zu den anderen DVO-Gabeln – etwas anders. Da wäre einmal das OTT: Die Negativ-Feder hilft der Gabel zu Beginn in den Federweg und sollte je nach Luftdruck in der Positiv-Kammer angepasst werden. Schwerere Fahrer nutzen für ein gutes Ansprechverhalten mehr Vorspannung am OTT, leichtere Fahrer entsprechend weniger. Aber auch etwas Spielraum hat man: mehr Druck für mehr Support, ohne Einbußen beim Ansprechverhalten? Mit mehr OTT-Vorspannung geht das klar!

Keine Empfehlung gibt es für die Lowspeed-Druckstufe, die mit 29 Klicks sehr fein gerasterte Highspeed-Druckstufe wird wiederum mit Tipps versorgt: Mit denen bewegt sich DVO aber von offen bis hin zu einem Viertel des nutzbaren Bereichs. Wer mehr Bumms braucht, hat also noch gut Luft nach oben.

Wie beschrieben kann man an der Onyx SC keine Volumenspacer einsetzen, um die Endprogression anzupassen. Stattdessen braucht es Öl: Empfohlen wird, sich in 5 ml-Schritten ans persönliche Optimum heranzutasten. Klingt alles komplex und kompliziert? In der Anleitung finden sich zu jeder Einstellung hilfreiche Erklärungen, welche auch dem Laien ein besseres Verständnis der einzelnen Parameter ermöglichen.

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Technische Daten

Alle technischen Daten, Details, Standards und Infos zum Service der DVO Onyx SC D1 findet ihr im folgenden Abschnitt zum Ausklappen:


 DVO Onyx SC D1Fox 38Manitou MezzerMarzocchi Z1 CoilRockShox Zeb UltimateTrust Shout
Federweg160 – 180 mm160 – 180 mm160 – 180 mm150 – 170 mm150 – 190 mm178 mm
Verfügbare Laufradgrößen27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
27,5+
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
FederLuft–Stahl, OTT-Negativfeder-EinstellerLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IRTLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, Ausgleich in NullstellungLuft–Luft, Ausgleich beim Einfedern, Zweiseitige Feder
Lowspeed DruckstufeExtern, 6 KlicksExtern, 16 KlicksExtern, 10 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 17 KlicksExtern, 20 Klicks
Highspeed DruckstufeExtern, 29 KlicksExtern, 8 KlicksExtern, 4 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 4 KlicksIntern
Lowspeed ZugstufeExtern, 25 KlicksExtern, 9 KlicksExtern, 10 KlicksExtern, XX KlicksExtern, 17 KlicksExtern, 20 Klicks
Highspeed ZugstufeInternExtern, 8 KlicksInternInternInternIntern
Volumen-
veränderung
Intern, ÖlIntern, Volumen-SpacerKeine, dafür
hydraulischer
Durchschlagschutz und IRT
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-Spacer
Weiteres TuningOTT, 11 UmdrehungenFox Factory TuningIRT LuftfederMedium Einstellung 5 Klicks
Einbauhöhe592 mm (29", 180 FW)593,7 mm (29", 180 FW)594 mm (29", 180 FW)577,1 mm (29", 170 FW)596 mm (29", 180 FW)580 mm (29", 178 FW)
SchaftTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Carbon, Tapered 1 1/8"-1,5"
Standrohr-
durchmesser
36 mm38 mm37 mm36 mm38 mm
BremsaufnahmePM7" (180 mm)PM7" (180 mm)PM7" (180 mm)PM7" (180 mm)PM8" (200 mm)PM7" (180 mm)
max. Bremsscheibe220 mm230 mm220 mm203 mm220 mm203 mm
AchseSchraubachse 15 mmQR oder Schraubachse, 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmSchraubachse 15 mm
Offset44 mm (29")
42 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
38, 44 mm (27,5")
Dynamisch
Einbaubreite110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm
ReifenfreiheitDetails im Artikel, ca. 2,6"2,6″2,6″ mit Schutzblech / 2,8″ ohne Schutzblech2,6″2,8"29" x 2,6"; 27.5" x 2,8"
Farbenschwarz, grün, blauschwarz, orange, pistachioschwarzschwarz, rotschwarz, grau, schwarz-mattanthrazit
Gewicht (Herstellerangabe)2.250 gab 2180 g2.060 gab 2.525 g2.265 g2.165 g
Gewicht (nachgewogen, gekürzter Schaft, Kralle, Achse)2.335 g2.332 g2.080 g2.470 g2.245 g2.116 g
Preis (getestete Version)1.099 €1.589 €1.090 €949 €1.089 €2.299 €

Auf dem Trail

Ein Lockout ist im 170 mm-Sektor nicht unbedingt üblich. DVO hat hier kein spezielles System, behilft sich aber mit einem kleinen Hebel an der Lowspeed-Druckstufe. Wer also lange Asphaltanstiege mit seinem Enduro erklimmen und dabei im Stehen in die Pedale stampfen möchte, kann hier für noch mehr Ruhe sorgen. Am Trail-Einstieg sollte man natürlich nicht vergessen, in welcher Position der Hebel vorher war, und ihn zurücksetzen. Ein kleines Fenster, durch welches der Wert ablesbar ist, hilft dabei.

Obwohl die DVO nicht die leichteste Gabel im Testfeld ist, fühlt sie sich auf dem Trail sehr leicht und lebendig an. Beteiligt daran ist auch die gut gelungene Zugstufe, welche man durchaus etwas schneller fahren, ohne dabei Grip zu verlieren oder sich unsicher zu fühlen. Entsprechend leicht fällt es, aus kleinen Kanten mehr Luftzeit oder Sprungweiten herauszuholen. Ob hier ein ähnliches Prinzip verwendet wurde wie am DVO Jade X? Es wurde uns nicht verraten. In jedem Fall hilft es, über das etwas höhere Gewicht hinwegzutäuschen.

Gewichtiger Tänzer
# Gewichtiger Tänzer - auch wenn die Onyx nicht unbedingt ein Leichtgewicht ist, so unterstützt sie dennoch einen aktiven Fahrstil und lässt sich leicht manövrieren.

Der Moment, als Luftdruck, Progression und Dämpfung zusammenpassten, war vergleichbar mit einem Kickdown auf ein gestuftes Gaspedal in einem übermotorisierten Sportwagen.

Im Vergleich zum restlichen Testfeld hatten wir etwas mehr Abstimmungsaufwand mit der DVO Onyx SC. Gabelöl kann eine Luftkammer natürlich ebenso verkleinern wie ein Kunststoffspacer – wirklich praktikabel ist es leider nicht. Mit etwas mehr Progression steht die giftgrüne Federgabel aber ordentlich hoch im Federweg und hält auch Feder-seitig harten Landungen gut entgegen. Durch ihre große Luftkammer operiert sie mit deutlich niedrigeren Luftdrücken und man sollte ähnlich wie bei der ZEB möglichst eine digitalen Dämpferpumpe für Anpassungen von wenigen psi verwenden, um das persönliche Optimum zu erreichen.

Selbstvertrauen satt!
# Selbstvertrauen satt!

Der Moment, als Luftdruck, Progression und Dämpfung zusammenpassten, war vergleichbar mit einem Kickdown auf ein gestuftes Gaspedal in einem übermotorisierten Sportwagen. Plötzlich fetzte das Bike nochmals eine Ecke flinker über den Trail. Dabei schafft es die Onyx SC eine spannende Balance aus Präzision und Nachgiebigkeit bereitzustellen. An manchen Stellen ist einem zwar nicht hundertprozentig klar, wie tief man im Federweg ist und welche Reserven noch zur Verfügung stehen, aber das interessierte auch gar nicht. Harte Einschläge werden souverän abgedämpft und insbesondere der Grip in rutschigen Trail-Passagen oder Querfahrten am Hang beeindruckte die Tester nachhaltig.

Badabumm
# Badabumm - wer öfters mal etwas mehr Energie ins Fahrwerk einbringt, sollte die Progression nach oben schrauben. Das funktioniert über ein paar Milliliter Öl in der Luftkammer.
Dämpfung gelungen
# Dämpfung gelungen - um die Zug- und Druckstufe ideal abzustimmen, braucht es einige Vergleichsfahrten. Wer sich die Zeit nimmt, wird belohnt.

Das ist uns aufgefallen

  • Ansprechverhalten Wer auf dem Parkplatz mit dem Ansprechverhalten seiner Gabel angeben möchte, wird mit der DVO im Vergleich nicht so gut abschneiden. Auf dem Trail ist davon aber nichts mehr zu spüren, da sie förmlich und sprichwörtlich alles wegsaugt.
  • Komfort Mit „nur“ 36 mm-Standrohren ist die DVO Onyx SC nach den neuesten Trends eher schmalbrüstig ausgelegt. Sie liegt aber über der Diamond und ist das Brückentier zur Downhill-Gabel Onyx DC. Es ist nicht verwunderlich, dass dadurch keine rasiermesserscharfen Richtungswechsel möglich sind. Stört es? Man muss schon mit ordentlich Nachdruck unterwegs sein, um das zu bemerken. Ohne dem Abschlussartikel mit allen Vergleichen des Gruppentests zu sehr vorzugreifen; Grip und Komfort werden mit der DVO massig bereitgestellt.
  • Dämpfung Wie schon bei diversen anderen Modellen (Sapphire, Diamond und Emerald) aus der DVO-Palette konnte uns auch an der Onyx SC erneut die Dämpfungsqualität überzeugen. Es braucht ein paar Vergleichsfahrten, bis man seine idealen Einstellungen gefunden hat – dann besticht das Fahrverhalten mit einer sehr angenehmen Balance aus Komfort und Sportlichkeit.
  • Abstimmungsaufwand Zwei Druckstufen, eine Zugstufe, eine abstimmbare Negativ-Feder (OTT) und die Progression, welche über das Ölvolumen angepasst werden muss. Viele Möglichkeiten zum Feintuning bedeuten auch viele Möglichkeiten bei einer Einstellung zu landen, welche nicht unbedingt ideal ist. DVO bietet via Anleitung und Erklärungsvideos eine Menge Einblicke. Dieses Angebot sollte von weniger Tuning-affinen Fahrern auch genutzt werden. Wenn es schlecht läuft, verschenkt man Potenzial und ist mit der Performance unzufrieden. Im besten Fall erreicht man mit all den gebotenen Verstell-Möglichkeiten genau das Fahrverhalten, welches man möchte.
  • Steckachse Sie besteht aus einer Hülse mit beidseitigem Gewinde. Auf einer Seite löste sich im Test die Verbindung und musste mit Loctite gesichert werden. Danach lockerte sich nichts mehr.
  • Custom-Tune ab Werk DVO hat schon immer eine interne Anpassung für diverse Produkte angeboten. Nun kann dies direkt ab Werk mitbestellt werden.
Man sollte etwas Mühe in die umfassenden Abstimmungsmöglichkeiten der DVO-Gabel stecken, um die beste Performance zu erlangen.
# Man sollte etwas Mühe in die umfassenden Abstimmungsmöglichkeiten der DVO-Gabel stecken, um die beste Performance zu erlangen.
Im Vergleich zu anderen modernen Super-Enduro und Freeride-Gabeln wirkt die Onyx schon fast schmalbrüstig.
# Im Vergleich zu anderen modernen Super-Enduro und Freeride-Gabeln wirkt die Onyx schon fast schmalbrüstig.

Fazit – DVO Onyx SC D1

Man sollte sich nicht vom ersten Mauerblümchen-Eindruck auf dem Parkplatz in die Irre führen lassen: Auf dem Trail zeigt sich die DVO Onyx SC D1 von einer gänzlich anderen Seite! Schwierigste und schmierigste Linien auf dem Trail können nach grober Anpeilung sauber durchgezogen werden. Die DVO stellt dabei ein erstaunlich hohes Level an Grip bereit – wenn man bereit ist, etwas mehr Zeit und Aufwand in die Abstimmung zu investieren. Dann allerdings glänzt der grüne Blitz durch vertrauenerweckendes Fahrverhalten in allen Fahrsituationen.

Pro
  • Dämpfungsqualität
  • hoher Komfort
  • viel Grip
  • Preis
Contra
  • Abstimmungsaufwand etwas höher
  • Gewicht
  • Druckstufeneinsteller undefiniert

Wärt ihr bereit, euch tiefer in das Setup einzuarbeiten, um die bestmögliche Performance zu bekommen, oder seid ihr Schrauber-Muffel? 

Lange Tage auf den Trails oder im Bikepark?
# Lange Tage auf den Trails oder im Bikepark? - Die DVO Onyx SC D1 ist bei entsprechender Abstimmung ein treuer und komfortabler Begleiter.

Testablauf

Einige der Federgabeln waren schon zur Vorstellung in kurzen Tests hier auf MTB-News zu sehen. Seither wurden sie von einer Vielzahl an Testern in unterschiedlichsten Regionen und auf einer großen Varianz von Trails bewegt. Von Hometrails über Bikepark-Einsätze mussten sich die Gabeln überall beweisen. Für jeden Tester wurde dabei ein stimmiges Setup erarbeitet und Empfehlungen zur Performance-Steigerung ausprobiert.

Um einen finalen Überblick und direkte Vergleiche zu bekommen, wurden die Federgabeln auch im Direktvergleich gefahren: gleicher Tag, gleiche Strecke, gleiche Linie. Lange, Enduro-rennwürdige Strecken sollten das Material noch einmal ans Limit bringen und Unterschiede sowie individuelle Stärken und Schwächen ans Licht bringen.

Hier haben wir die DVO Onyx SC D1 getestet:

  • Hometrails Vielseitige Trails mit verschiedenen Untergründen
  • Bikepark Oberammergau Alles was eine Federgabel will: Wurzeln, Anlieger, Sprünge.
  • Reschenpass Ruppige Highspeed-Trails
  • Vogesen Schnelle und teils steile Trails
Tester-Profil: Kai Christian
Körpergröße 184 cm
Schrittlänge 82 cm
Oberkörperlänge „58
Armlänge „56
Gewicht 63 kg
Fährt gerne Fahrrad!
Am liebsten im Wald oder in den Bergen, egal wie die Industrie den Einsatzzweck gerade nennt. Enduro, Hardtail, Pumptrack, Downhill …zum Einkaufen.
Gerne schnell technisch und ruppig aber auch flowig. Besondere Vorliebe für groooße Jumplines.
Fahrstil
Hinterherfahrer sagen Ihm einen verspielten, sprunglastigen und katzengleichen Fahrstil nach.
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails Alpin, Pumptrack, Downhill
Vorlieben beim Fahrwerk
Plush mit genügend Gegenhalt für Fahrerinput.
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben ab 440mm, Reach eher lang, Lenkwinkel Flach! (65° abwärts).
Tester-Profil: Andreas Knodel
Körpergröße 184 cm
Schrittlänge 86 cm
Oberkörperlänge „60
Armlänge „56
Gewicht 108 kg
Andreas ist einer der Biker, der versucht so viel wie möglich aufs Bike zu kommen aber es aus beruflichen Gründen oft nicht schafft. Fitness und Gewichtsklasse könnten dementsprechend besser sein. 12 weit abgestufte Gänge, eine angenehme Sitzposition und eine Geometrie sowie Suspension die Sicherheit bietet, nimmt er gerne mit, um sich die Ausfahrten mit den trainierteren Kollegen zu erleichtern.
Fahrstil
Gerne schnell mit technischen Abschnitten im Gelände. Eher mehr Bodenkontakt als Vorliebe für Luftakrobatik.
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails und Bikepark.
Vorlieben beim Fahrwerk
Komfortabel
Vorlieben bei der Geometrie
Langer Reach für einen langen Oberkörper. Vorbau nicht zu kurz und Lenker nicht zu schmal.
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel
Tester-Profil: Yannick Noll
Körpergröße 178 cm
Schrittlänge 90 cm
Oberkörperlänge 55 cm
Armlänge 56 cm
Gewicht 74 kg
Yannick kommt aus dem DH-Racing und fährt gerne steile Trails, aber lässt keine Gelegenheit aus an einer Wurzel abzuziehen und an Kickern Airtime zu sammeln.
Fahrstil
Sehr gerne in der Luft
Ich fahre hauptsächlich
Hauptsächlich Enduro und etwas Dirt. Auf den richtigen Strecken auch mit dem Big Bike
Vorlieben beim Fahrwerk
Lieber straffer und an der Front etwas schneller
Vorlieben bei der Geometrie
Ein bisschen kürzer und verspielter
Tester-Profil: Joshua Roth
Körpergröße 175 cm
Schrittlänge 82 cm
Oberkörperlänge 68 cm
Armlänge 54 cm
Gewicht 75 kg
Josh kommt aus dem DH-Race-Bereich und fährt am liebsten steile Techtrails, aber auch schöne technische Jump-Lines und Skinny’s dürfen in seinem Leben nicht fehlen.
Fahrstil
sauber, Linien-orientiert und schnell
Ich fahre hauptsächlich
Von Enduro über große Sprünge, bis hin zu Downhill alles
Vorlieben beim Fahrwerk
Etwas langsamer, Front etwas weicher als das Heck
Vorlieben bei der Geometrie
Das Gesamtkonzept muss passen. Primär bevorzuge ich kürzere und verspieltere Räder
Tester-Profil: Michael Heizenberg Auth
Körpergröße 185 cm
Schrittlänge 84 cm
Oberkörperlänge 63 cm
Armlänge 66 cm
Gewicht 85 kg
Ich fahre grundsätzlich gerne auf zwei Rädern. In der Jugend bin ich im ADAC Motorrad Trial Gefahren. Mitte des Physik Studiums habe ich bei einem Auslandsaufenthalt in Griechenland, kann ich nur Empfehlen, Enduro für mich entdeckt. Danach habe ich direkt mit Donwhill Rennen begonnen, denn dort lernt man wie man schnell gute Linien fährt (zwei Jahre bei den Elite Men). Seitdem nehme ich immer wieder an Enduro- und Downhill Rennen teil. Gelegentlich fahre ich auch mal Motorrad und Motocross.
Fahrstil
Eher aggresiv und auf Geschwindigkeit bedacht, als auf Style
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Eher satt für mehr Bodenkontakt und Kontrolle
Vorlieben bei der Geometrie
Es muss stimmig sein. Wenn es kürzer ist und funktioniert taugt mir das genauso wie wenn es länger ist und funktioniert.
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 60 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Preisvergleich


Marzocchi Z1 Coil im Test: Erschwingliches Sorglos-Paket

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Marzocchi Z1 Coil im Test: Frei nach dem Motto „Steel is real“ verpasste Marzocchi der Luft-Neuauflage der Z1 noch eine Version mit Stahlfeder. Eine fix eingestellte Progression, ein Drehknopf ohne Rasterung für die Grip-Dämpfung und eine verstellbare Lowspeed-Zugstufe bieten vergleichsweise wenig Optionen im Vergleich zu dem, was man mittlerweile vom Federgabel-Markt kennt. Bis zu 180 mm Federweg stehen (in der 27,5-Zoll-Ausführung) zur Verfügung und dürften damit den einen oder anderen Freerider auf den Plan rufen. Wir waren gespannt, wie sich die Z1 in der Coil-Variante im Dauertest schlagen würde.

Marzocchi Z1 Coil – Infos und Preise

Marzocchis Übernahme durch Fox führte bei Fans des Traditionsherstellers zu großer Aufregung – einige Jahre später ist Marzocchi wieder gefestigt, zeichnet sich in verschiedensten Publikationen durch gute Testergebnisse aus und auch das Produktportfolio wächst langsam, aber stetig. Jüngste Vorstellung war die Marzocchi Z1 Coil – aufbauend auf dem Chassis der Marzocchi Z1 setzt Marzocchi wieder auf die legendäre Stahlfeder-Performance, die dem ehemaligen italienischen Hersteller einst zu gewaltiger Beliebtheit verhalf.

Mit der modernen Ausführung der Bomber-Gabel spricht Marzocchi ein Publikum an, dass auch immer noch auf feinfühlige Stahlfeder-Performance abfährt, sich aber mittlerweile von 26″ abgewandt hat. Die Z1 Coil ist als 27,5″- und 29″-Version verfügbar, stellt ab Werk bis zu 180 mm Federweg für die kleineren Laufräder und bis maximal 170 mm für 29er zur Verfügung. Beim Offset werden für alle Varianten nur 44 mm angeboten, dafür ist die Gabel in schwarz oder rot verfügbar. Spannend ist der Air-Assist auf der Federseite, bereits bekannt über die Grip-Dämpfung, welche auch in der Marzocchi Z1 (Luftversion) und den Rhythm-Gabeln von Fox eingesetzt wird.

  • Laufradgrößen 27,5″; 29″
  • Federweg 150 mm bis 180 mm
  • Federung Stahlfeder
  • Dämpfung GRIP Sweep
  • Farben schwarz, rot
  • Achsmaß Boost 15 x 110 mm
  • Achsen QR-Steckachse
  • Offset 44 mm
  • Gewicht ab 2525 g (Herstellerangabe), 2.470 g (gewogen, 29″, 170 mm)
  • ww.marzocchi.com

Preis 949 € (UVP) | Bikemarkt: Marzocchi Z1 Coil kaufen

Marzocchi Z1 Coil
# Marzocchi Z1 Coil - in 27,5" und 29" verfügbar, bietet sie bis zu 180 mm Federweg und kostet 949 €.

Diashow: Marzocchi Z1 Coil im Test: Erschwingliches Sorglos-Paket
Schraubachse mit Fox-Laserlogos
Coil-typisch gibt es an der Marzocchi Z1 Coil keine Aircap, sondern eine Federvorspannung
Etwas einfacher aufgebaut ist die Grip Sweep-Dämpfung, die an der Z1 eingesetzt wird
Marzocchi Z1 Coil - Federhärten
Knallrot, mit markant ausgeformter Gabelbrücke im Marzocchi „M“-Stil
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Im Detail

Knallrot, typisch Marzocchi? Auch wenn das rote Casting in den letzten Jahren von einem anderen Hersteller aufgegriffen wurde, steckte auch in der DNA von Marzocchi immer schon das knallige Rot. Mit der Wiedergeburt des Traditionsherstellers durch Fox wurde dieses Stück DNA wiederbelebt. So präsentieren sich die neu aufgelegten Bomber-Gabeln schon optisch auffällig – aber nicht nur farblich sollen sie an die geliebte Performance anknüpfen. Simpel in der Handhabung, dafür mit Top-Performance und hoher Zuverlässigkeit ausgestattet: Dafür will Marzocchi in 2020 stehen.

Knallrot, mit markant ausgeformter Gabelbrücke im Marzocchi „M“-Stil
# Knallrot, mit markant ausgeformter Gabelbrücke im Marzocchi „M“-Stil
Post-Mount-Bremsaufnahme für 180 mm-Scheiben
# Post-Mount-Bremsaufnahme für 180 mm-Scheiben - Sicherungsmutter und Verhüterli für den Zugstufenversteller erinnern stark an die Fox 36.
Schraubachse mit Fox-Laserlogos
# Schraubachse mit Fox-Laserlogos - auch auf der Achse ist die Dachmarke von Marzocchi erkennbar. Die Z1 war das erste Produkt unter der neuen Obhut.

Nicht ganz traditionell, wie wir es von den letzten Marzocchi-Gabeln kennen, ist der Aufbau der Gabel, denn unter dem Dach von Fox kam einiges an Technologietransfers in beide Richtungen zustande. So sind die äußeren Parameter der Gabel ähnlich denen der Fox 36. Wie auch bei den Trail- und Enduro-Gabeln der Dachmarke kommen bei der Marzocchi Z1 Coil 36 mm-Standrohre zum Einsatz, das Casting ist ähnlich geformt wie ältere Ausführungen der Fox-Gabel. Markanter: Die Casting-Brücke, die mit der M-anmutenden Form wiederum an alte Marzocchi-Gabeln erinnern soll. Auch die Dämpfungskartusche ist den Rhythm-Modellen von Fox entlehnt.

So ist die Marzocchi Z1 in Air- und Coil-Ausführung mit den neuesten Standards ausgerüstet. Post-Mount-Bremsaufnahme und tapered Schaft – nichts Ungewöhnliches. Was ist anders als bei Fox? Die Feder – ein vergleichbares Produkt gibt es im Fox Line-up aktuell nicht. Bei der Achse wiederum gibt es eine Schnellspann-Steckachse oder die an unserem Testmuster verbaute Kabolt-Schraubachse – ohne aber die aufwändige, verstellbare Kontermutter, die an alten Fox-Gabeln zum Einsatz kam.

Federung & Dämpfung

Federung

Coil is back! Stahlfedergabeln sind in den letzten Jahren größtenteils in der Versenkung verschwunden. Hauptsächlich liegt das am hohen Gewicht der Spiralfeder, aber auch die Kompromisse im Setup haben dem Federmedium den Weg in Federgabeln erschwert. Marzocchi will zumindest Zweiteres besser machen – vier Federhärten decken die Grundabstimmung ab, ein Vorspannungsregler hilft dabei, den SAG perfekt zu treffen.

Was macht die Stahlfeder dann aber aus? Ihre Kennlinie! Klassisch, gleichmäßig gewickelte Schraubfedern verfügen über eine lineare Kennlinie – keine Dichtungen nötig, die Reibung erzeugen, keine aufwändige Konstruktion mit Negativfeder wird gebraucht, um die Kennlinie zum Federwegs-Beginn möglichst niedrig zu halten. Eine Stahlfeder lässt sich einfach komprimieren und bleibt durch den Federweg hindurch konstant. Geschmeidig, sensibel auf kleinste Unebenheiten reagierend – diese Eigenschaften machen das Federmedium aus.

Coil-typisch gibt es an der Marzocchi Z1 Coil keine Aircap, sondern eine Federvorspannung
# Coil-typisch gibt es an der Marzocchi Z1 Coil keine Aircap, sondern eine Federvorspannung - damit lässt sich der Negativfederweg an der Gabel leicht anpassen. Größere Anpassungen bringen allerdings einen Tausch der kompletten Feder mit sich.

Aber – hier wird ein weiterer Kompromiss aufgedeckt: Während sich die Luftfeder durch Volumenveränderung anpassen lässt, kann man die Kennlinie der Coil-Feder nicht im Detail ändern. Eine Vorspannung hebt die Kennlinie zwar an, kann aber nicht die maximal nötige Kraft für komplettes Durchfedern anpassen. Zumindest im Rahmen des Möglichen wirkt Marzocchi diesem Kompromiss aber entgegen: Durch ein Abdichten des Standrohrs zum Casting agiert das Luftvolumen im Casting als parallel geschaltete Luftfeder. Diese bietet zusätzlichen Support, der sich vor allem zum Ende des Hubs auswirken und der linearen Kennlinie ein Stück Endprogression verpassen soll.

Dämpfung

Mit den günstigen Rhythm-Gabeln brachte Fox eine neue Dämpfung auf den Markt: Grip – eine Monotube-Dämpfung, die als Basis für die zwischenzeitliche Highend-Dämpfung Grip2 diente. Zur Volumenkompensation schwenkte der Hersteller auf einen Trennkolben um, weg vom Bladder. Dieser Trennkolben verhindert ein Überfüllen der Kartusche, die Dichtungen sollen dadurch nicht überlastet werden.

Etwas einfacher aufgebaut ist die Grip Sweep-Dämpfung, die an der Z1 eingesetzt wird
# Etwas einfacher aufgebaut ist die Grip Sweep-Dämpfung, die an der Z1 eingesetzt wird - stufenlos lässt sich die Druckstufe einstellen, definierte Klicks gibt es an der Zugstufe.

Spannend ist auch das von außen verstellbare Dämpfungsventil. Anstatt hier herkömmliche Ventilarten einzusetzen, verbaut Fox ein Shim-basiertes Ventil, ähnlich, wie man es aus Highspeed-Dämpfungen kennt. Der Unterschied: Der Shim ist nicht auf den Ölkanälen fixiert, sondern nur geführt und lässt sich somit komplett anheben. Federt die Gabel ein, wird der Shim nach oben gedrückt, bis er auf einen Kolben aufläuft.

Dieser Kolben lässt sich durch den externen Versteller in seiner Position verstellen. Je weiter man den Verstellknopf dreht, desto näher am Shim sitzt der Kolben – der Ölfluss wird dadurch gebremst, der Shim muss flexen, sobald er anliegt. Dreht man die Dämpfung ganz zu, kann sich der Shim nicht mehr anheben und nur noch flexen – ein Lockout-ähnlicher Zustand, der einen kleinen Ölfluss erlaubt, damit die Gabel nicht komplett erstarrt.

Setup

Psi zählen und Volumenspacer einbauen? Bei der Marzocchi Z1 in der Coil-Variante bleibt die Dämpferpumpe in der Werkzeugkiste. Insgesamt gibt es vier Federhärten für Fahrergewichte von 54 kg bis 113 kg. Es ist möglich, die Feder zusätzlich nach persönlichem Gusto etwas vorzuspannen, was aber dem Grundprinzip der Stahlfeder ihre Berechtigung nimmt. Wir wollen ja das bestmögliche Ansprechverhalten und berechenbares Staubsaugerfeeling.

Marzocchi Z1 Coil - Federhärten
# Marzocchi Z1 Coil - Federhärten

Man demontiert die Kappe mit einer abgedrehten Nuss (optional von Fox/Marzocchi erhältlich) oder mit etwas Gefühl auch mit einer Parallelzange oder einem Maulschlüssel. Auf die Feder werden zur Geräuschunterdrückung zwei Kunststoff-Verhüterli aufgesetzt, Deckel drauf, Zugstufe nach Gefühl – fertig. Kunststoff-Hülle und der am Federteller angebrachte Zylinder führen die Feder und sollen Reibstellen auf der Standrohr-Innenseite vorbeugen. Der ungerasterte Versteller für die Druckstufe ist Geschmacksache, fühlt sich aber solide an und sieht wertig aus.

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details, Standards und Infos zum Service der Marzocchi Z1 Coil findet ihr im folgenden Abschnitt zum Ausklappen:


 DVO Onyx SC D1Fox 38Manitou MezzerMarzocchi Z1 CoilRockShox Zeb UltimateTrust Shout
Federweg160 – 180 mm160 – 180 mm160 – 180 mm150 – 170 mm150 – 190 mm178 mm
Verfügbare Laufradgrößen27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
27,5+
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
FederLuft–Stahl, OTT-Negativfeder-EinstellerLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IRTLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, Ausgleich in NullstellungLuft–Luft, Ausgleich beim Einfedern, Zweiseitige Feder
Lowspeed DruckstufeExtern, 6 KlicksExtern, 16 KlicksExtern, 10 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 17 KlicksExtern, 20 Klicks
Highspeed DruckstufeExtern, 29 KlicksExtern, 8 KlicksExtern, 4 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 4 KlicksIntern
Lowspeed ZugstufeExtern, 25 KlicksExtern, 9 KlicksExtern, 10 KlicksExtern, XX KlicksExtern, 17 KlicksExtern, 20 Klicks
Highspeed ZugstufeInternExtern, 8 KlicksInternInternInternIntern
Volumen-
veränderung
Intern, ÖlIntern, Volumen-SpacerKeine, dafür
hydraulischer
Durchschlagschutz und IRT
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-Spacer
Weiteres TuningOTT, 11 UmdrehungenFox Factory TuningIRT LuftfederMedium Einstellung 5 Klicks
Einbauhöhe592 mm (29", 180 FW)593,7 mm (29", 180 FW)594 mm (29", 180 FW)577,1 mm (29", 170 FW)596 mm (29", 180 FW)580 mm (29", 178 FW)
SchaftTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Carbon, Tapered 1 1/8"-1,5"
Standrohr-
durchmesser
36 mm38 mm37 mm36 mm38 mm
BremsaufnahmePM7" (180 mm)PM7" (180 mm)PM7" (180 mm)PM7" (180 mm)PM8" (200 mm)PM7" (180 mm)
max. Bremsscheibe220 mm230 mm220 mm203 mm220 mm203 mm
AchseSchraubachse 15 mmQR oder Schraubachse, 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmSchraubachse 15 mm
Offset44 mm (29")
42 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
38, 44 mm (27,5")
Dynamisch
Einbaubreite110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm
ReifenfreiheitDetails im Artikel, ca. 2,6"2,6″2,6″ mit Schutzblech / 2,8″ ohne Schutzblech2,6″2,8"29" x 2,6"; 27.5" x 2,8"
Farbenschwarz, grün, blauschwarz, orange, pistachioschwarzschwarz, rotschwarz, grau, schwarz-mattanthrazit
Gewicht (Herstellerangabe)2.250 gab 2180 g2.060 gab 2.525 g2.265 g2.165 g
Gewicht (nachgewogen, gekürzter Schaft, Kralle, Achse)2.335 g2.332 g2.080 g2.470 g2.245 g2.116 g
Preis (getestete Version)1.099 €1.589 €1.090 €949 €1.089 €2.299 €

Auf dem Trail

Fluffig! Das ist das Wort, welches in leuchtenden Lettern auf den ersten Metern mit der Marzocchi Z1 Coil im Kopf angeht. Wer bergauf wild in die Pedale pumpt, kann den güldenen Einsteller für die Druckstufe eine halbe Umdrehung bewegen, um komplette Ruhe zu erzeugen. Dann sollte man sich allerdings die Position merken, um später wieder in den richtigen „Party-Modus“ wechseln zu können, wenn es in die Abfahrt geht.

Teilweise fuhren die Z1-Tester schon ihre erste Runde, während die anderen noch an ihren Gabeln herumschraubten.

Wer sich im Handel für eine Marzocchi und zusätzlich noch für die Coil-Variante entscheidet, tut dies nicht ohne Grund. Nicht viel nachdenken und einfach fahren ist die Devise. Meist lächelte der aktuelle Z1-Fahrer über die restlichen Jungs aus der Testcrew. Die hantierten mit der Dämpferpumpe, zählten Klicks, montierten Volumenspacer. Teilweise fuhren die Z1-Tester schon ihre erste Runde, während die anderen noch an ihren Gabeln herumschraubten.

Alleine auf dem Trail, in Begleitung der Marzocchi Z1 Coil
# Alleine auf dem Trail, in Begleitung der Marzocchi Z1 Coil - geht man nach dem Powder-Motto und wartet nicht auf seine Freunde, kann man schon erste Runden drehen, während der Rest noch sein Fahrwerk optimal auf die Strecke trimmt. There are no friends on bikepark days.

Beim Setup war im Testbetrieb nicht viel zu beachten. Man stellte die Zugstufe passend zur Federhärte ein, ein paar Drehungen am Druckstufen-Regler erfolgten je nach Art des Trails und Grundgeschwindigkeit – und manchmal, wenn die Hände nach einem langen Tag im Bikepark oder einer längeren Abfahrt allzu müde wurden. Für manche blieb er nach einem ersten Anpassen auch einfach immer in der ursprünglichen Stellung. Ist die Grip-Dämpfung der Grip2 unterlegen? Wer eine sehr genaue Vorstellung davon hat, wie seine Gabel sich unter bestimmten Fahrsituationen verhalten soll und dann weiß, an welchem Regler Anpassungen durchgeführt werden müssen, könnte an der Z1 etwas vermissen. So bügelt die Z1 zusätzlich etwas besser in der Stahlfeder-Variante als die Luftversion und schließt somit etwas mehr zur Grip2-Kartusche auf. Das letzte Quäntchen Performance und Dämpfungs-Qualität bekommt man nach wie vor mit dem Topmodell bei Fox, wenn man fähig ist, dort das richtige Setup zu finden.

Zusammen mit der härtesten Feder entpuppte sich die Marzocchi Z1 Coil als wuchtigster Teilnehmer des Gruppentests. Das Chassis mit 36 mm Standrohren mag für 170 mm im Vergleich fast etwas schmächtig wirken, dabei wurden aber alle Konstruktions-Bestandteile nicht so extrem auf Leichtbau getrimmt – entsprechend nah liegt man an der 2,5 kg-Marke. Im Austausch erhält man dafür Vor- und Nachteile: Da wäre nicht nur ein sehr direktes, sondern auch ein Sicherheit vermittelndes Fahrverhalten, aber auch ein Durchreichen an Vibrationen. So kann man zwar gerne einfach mal draufhalten und hart anbremsen, ohne dabei die Gabel zum Flattern zu bringen, allerdings kostet dies auch etwas mehr Kraft und Ausdauer.

Einfach losfahren
# Einfach losfahren - Ohne viel Gedöns arbeitet die Z1 vieles platt, was man ihr vorsetzt.
Viele und schnelle Schläge kosten Kraft
# Viele und schnelle Schläge kosten Kraft - Die Dämpfung ist gut – wer den ganzen Tag über Wurzeln hämmert, wird jedoch trotz Stahlfeder die Pfoten etwas mehr spüren.
Teilweise ist die Z1 etwas erdverbunden
# Teilweise ist die Z1 etwas erdverbunden - Wer gerne abhebt und mit dem Gelände spielen möchte, braucht etwas mehr Nachdruck.

Tänzelnde Linienwahl und Agilität konnten wir der Z1 nur mit entsprechendem Kraftaufwand und Fahrtechnik entlocken. Dafür ist sie in Summe mit ihrer Charakteristik zu erdverbunden und eben einfach auch etwas schwerer. Wer verspielt unterwegs sein möchte, begann primär, an der Zugstufe zu experimentieren. So half es, sich hier an die Grenze von „fast zu schnell“ heranzutasten, um bei der Kompression des Fahrwerks vor Sprüngen mehr Hilfe von der Feder zu bekommen.

Eingeschränkt und trotzdem passend
# Eingeschränkt und trotzdem passend - Der Federtausch ist schnell erledigt. Die Progression ist fix.
Wenns mal etwas mehr scheppert
# Wenns mal etwas mehr scheppert - Bei passender Federhärte wird man auch selten harte Durchschläge bekommen.

Bedenken, dass die intern geregelte, fest eingestellte Progression nicht passen könnte, stellten sich auch mit unterschiedlichen Federhärten im Dauertest als unbegründet heraus. So schrubbten die verschiedenen Tester Runde um Runde auf dem roten Boliden und kamen zum einvernehmlichen Ergebnis: Funktioniert einfach.

Das ist uns aufgefallen

  • Ansprechverhalten Sauber. Fluffig. Konstant.
  • Komfort Zwar bügelt die stahlgefederte Z1 so einiges weg, ihr sehr steifes Chassis reicht aber auch Vibrationen durch, welche die Hände müde machen.
  • Dämpfung Die Z1 verfügt über vergleichsweise geringe Einstellmöglichkeiten. Ein ungerasterter Druckstufenknopf und eine Lowspeedzugstufe, das wars. Wer die Fähigkeiten hat, eine komplexere Federgabel richtig abzustimmen, wird damit mehr Performance erreichen als mit der roten Marzocchi – wer aber am Highend-Produkt die Regler falsch bedient, erhält im Zweifelsfall ein schlechteres Setup als an der einfachen Z1. Hier muss jeder für sich entscheiden, ob er das Mehr an Möglichkeiten benötigt.
  • Abstimmungsaufwand Hier kann man so gut wie nichts falsch machen. Besonders für Mountainbike-Einsteiger dürfte die Marzocchi Z1 Coil ein Segen sein.
  • Federtausch Ohne abgedrehte Nuss oder etwas handwerkliches Geschick sollte man hier nicht Hand anlegen. Man kann leicht an der niedrigen Kante abrutschen.
  • Agilität Wer gerne auf dem Trail abzieht und generell in der Luft unterwegs ist, sollte sich ein wenig mit der Zugstufe behelfen. Ein paar Klicks schneller eingestellt wirken Wunder, wenn man vor einem Sprung oder einer Kante das Fahrwerk auflädt.
  • Progression Eine Anpassung der Progression ist an der Z1 Coil nicht möglich. Für unsere Testtruppe hat es dennoch durch die Bank weg gepasst.

Fazit – Marzocchi Z1 Coil

Funktioniert. Einfach. Unauffällig. Marzocchi hat mit der Z1 Coil eine absolute Sorglos-Federgabel im Programm. Nicht unbedingt etwas für Gramm-Fuchser, sondern stattdessen für die Leute, die lieber fahren als über das Setup zu philosophieren. Manch anspruchsvoller Nutzer wird nicht ganz an die Performance einer ideal abgestimmten Federgabel mit Luftkammern und endlosen Einstellungen für Druck- und Zugstufen herankommen – doch man läuft auch weniger Gefahr, etwas falsch zu machen. Marzocchi Z1 Coil: Einbauen. Einmal einstellen. Radfahren!

Pro
  • Unkompliziert
  • Direkt und solide
  • Steht hoch im Federweg
  • Passendes Grund-Setup für die meisten Anwender
  • Preis
Contra
  • Gewicht
  • Verspieltes Fahren braucht mehr Kraft

Einfach losfahren, während die anderen noch schrauben oder an allen Reglern drehen für die allerbeste Performance? Was ist euer Ansatz?

Marzocchi Z1 Coil
# Marzocchi Z1 Coil - Weniger rumschrauben, mehr fahren: Marzocchis Z1 in der Coil-Version ist nicht die Leichteste und bietet nicht jedem das allerletzte Quäntchen an Performance, besticht aber durch grundsolide Fahrqualität.

Testablauf

Ein Großteil der Gabeln war schon zur Vorstellung im kurzzeitigen Test und wurde seither von einer Vielzahl an Testern bewegt. Testgelände: Alles. Von Hometrails bis hin zu Bikepark-Einsätzen mussten sich die Gabeln überall beweisen. Für jeden Tester wurde dabei ein stimmiges Setup erarbeitet und Empfehlungen zur Performance-Steigerung erarbeitet.

Um einen finalen Überblick und direkte Vergleiche zu bekommen, wurden die Federgabeln auch im Direktvergleich gefahren: Gleicher Tag – gleiche Strecke – gleiche Linie. Lange, Enduro-rennwürdige Strecken sollten das Material noch einmal ans Limit bringen und Unterschiede sowie individuelle Stärken und Schwächen ans Licht bringen.

Hier haben wir die Marzocchi Z1 Coil getestet

  • Hometrails: Vielseitige Trails mit verschiedenen Untergründen
  • Bikepark Oberammergau: Alles was eine Federgabel will: Wurzeln, Anlieger, Sprünge.
  • Reschenpass: Ruppige Highspeed-Trails
  • Vogesen: Schnelle und teils steile Trails
Tester-Profil: Kai Christian
Körpergröße 184 cm
Schrittlänge 82 cm
Oberkörperlänge „58
Armlänge „56
Gewicht 63 kg
Fährt gerne Fahrrad! Am liebsten im Wald oder in den Bergen, egal, wie die Industrie den Einsatzzweck gerade nennt. Enduro, Hardtail, Pumptrack, Downhill …zum Einkaufen.
Gerne schnell technisch und ruppig aber auch flowig. Besondere Vorliebe für groooße Jumplines.
Fahrstil
Hinterherfahrer sagen Ihm einen verspielten, sprunglastigen und katzengleichen Fahrstil nach.
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails Alpin, Pumptrack, Downhill
Vorlieben beim Fahrwerk
Plush mit genügend Gegenhalt für Fahrerinput.
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben ab 440mm, Reach eher lang, Lenkwinkel Flach! (65° abwärts).
Tester-Profil: Andreas Knodel
Körpergröße 184 cm
Schrittlänge 86 cm
Oberkörperlänge „60
Armlänge „56
Gewicht 108 kg
Andreas ist einer der Biker, der versucht so viel wie möglich aufs Bike zu kommen, aber es aus beruflichen Gründen oft nicht schafft. Fitness und Gewichtsklasse könnten dementsprechend besser sein. 12 weit abgestufte Gänge, eine angenehme Sitzposition und eine Geometrie sowie Suspension, die Sicherheit bietet, nimmt er gerne mit, um sich die Ausfahrten mit den trainierteren Kollegen zu erleichtern.
Fahrstil
Gerne schnell mit technischen Abschnitten im Gelände. Eher mehr Bodenkontakt als Vorliebe für Luftakrobatik.
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails und Bikepark.
Vorlieben beim Fahrwerk
Komfortabel
Vorlieben bei der Geometrie
Langer Reach für einen langen Oberkörper. Vorbau nicht zu kurz und Lenker nicht zu schmal.
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel
Tester-Profil: Yannick Noll
Körpergröße 178 cm
Schrittlänge 90 cm
Oberkörperlänge 55 cm
Armlänge 56 cm
Gewicht 74 kg
Yannick kommt aus dem DH-Racing und fährt gerne steile Trails, aber lässt keine Gelegenheit aus, an einer Wurzel abzuziehen und an Kickern Airtime zu sammeln.
Fahrstil
Sehr gerne in der Luft
Ich fahre hauptsächlich
Hauptsächlich Enduro und etwas Dirt. Auf den richtigen Strecken auch mit dem Big Bike
Vorlieben beim Fahrwerk
Lieber straffer und an der Front etwas schneller
Vorlieben bei der Geometrie
Ein bisschen kürzer und verspielter
Tester-Profil: Joshua Roth
Körpergröße 175 cm
Schrittlänge 82 cm
Oberkörperlänge 68 cm
Armlänge 54 cm
Gewicht 75 kg
Josh kommt aus dem DH-Race-Bereich und fährt am liebsten steile Techtrails, aber auch schöne technische Jump-Lines und Skinnys dürfen in seinem Leben nicht fehlen.
Fahrstil
sauber, Linien-orientiert und schnell
Ich fahre hauptsächlich
Von Enduro über große Sprünge bis hin zu Downhill alles
Vorlieben beim Fahrwerk
Etwas langsamer, Front etwas weicher als das Heck
Vorlieben bei der Geometrie
Das Gesamtkonzept muss passen. Primär bevorzuge ich kürzere und verspieltere Räder
Tester-Profil: Michael Heizenberg Auth
Körpergröße 185 cm
Schrittlänge 84 cm
Oberkörperlänge 63 cm
Armlänge 66 cm
Gewicht 85 kg
Ich fahre grundsätzlich gerne auf zwei Rädern. In der Jugend bin ich im ADAC Motorrad-Trial gefahren. Mitte des Physik-Studiums habe ich bei einem Auslandsaufenthalt in Griechenland Enduro für mich entdeckt. Danach habe ich direkt mit Downhill-Rennen begonnen, denn dort lernt man, wie man schnell gute Linien fährt (zwei Jahre bei den Elite Men). Seitdem nehme ich immer wieder an Enduro- und Downhill Rennen teil. Gelegentlich fahre ich auch mal Motorrad und Motocross.
Fahrstil
Eher aggressiv und auf Geschwindigkeit bedacht als auf Style
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Eher satt für mehr Bodenkontakt und Kontrolle
Vorlieben bei der Geometrie
Es muss stimmig sein. Wenn es kürzer ist und funktioniert, taugt mir das genauso, als wenn es länger ist und funktioniert.
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 60 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher


Manitou Mezzer Pro im Test: Leichter Verwandlungskünstler

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Manitou Mezzer Pro im Test: Big Bikes bringen zwangsläufig viel Gewicht ins Haus. Wer das glaubt, sollte sich die Mezzer anschauen: Anders, als ihre Optik mit 37 mm dicken Standrohren vermuten lässt, liegt sie nur knapp über der 2 kg-Marke und verfügt über vielfältige, einzigartige Verstellmöglichkeiten wie beispielsweise einem hydraulischen Endanschlag. Wir hatten sie schon einmal im Test, erweiterten den Eindruck nun mit einem noch breiteren Portfolio an Testfahrern und verglichen sie mit den restlichen 170 mm-Federgabeln am Markt. 

Manitou Mezzer Pro – Infos und Preise

Die Manitou Mezzer hatten wir schon ausführlich getestet – als Pionier bei der Rückkehr von großen Standrohr-Durchmessern darf sie aber auch bei diesem Test nicht fehlen. Auch wenn Manitou mit seinen Produkten inzwischen eher eine Underdog-Rolle einnimmt, kann die Mezzer, was das Innenleben angeht, durchaus mit den Großen spielen. IRT, HBO, MC2 – reichlich spannende Lösungen stecken im Inneren.

Mit 160 bis 180 mm Federweg und in den zwei Laufradgrößen 27,5“ und 29“ wird die Manitou-Gabel angeboten. Beim Standrohr-Durchmesser reiht sie sich mit 37 mm genau mittig zwischen den aktuell populären Durchmessern 36 und 38 mm ein. Mit nur 2.080 g ist sie sehr leicht für die Kategorie, die sie bedient – und somit auch der leichteste Teilnehmer im Vergleichstest. Trotzdem richtet sich die eigenständige Gabel wie auch die Konkurrenz an Fahrer und Fahrerinnen, die eine Gabel für den harten Enduro-Renneinsatz suchen.

  • Laufradgrößen 27,5″, 29″
  • Federweg 160 mm bis 180 mm
  • Federung Dorado Air-Luftfeder mit IRT-Luftkammer
  • Dämpfung MC2-Dämpfung
  • Farben schwarz
  • Achsmaß Boost 15 x 110 mm
  • Achsen Schraubachse
  • Offset 37 mm, 44 mm, 51 mm
  • Gewicht 2.060 g (Herstellerangabe), 2.080 g (gewogen, 29″, 170 mm)
  • hayesbicycle.com

Preis 1.090 € (UVP) | Bikemarkt: Manitou Mezzer Pro kaufen

Manitou Mezzer Pro
# Manitou Mezzer Pro - Das Leichtgewicht ist mit etwas über 2 kg erfreulich leicht, kostet 1090 € und ist für zwei Laufradgrößen (27.5", 29") erhältlich.

Diashow: Manitou Mezzer Pro im Test: Leichter Verwandlungskünstler
Von der Bremsseite aus sichert man die Achse gegen Herausfallen
Basis-Setup für Nerds
Selbstvertrauen für Rennfahrer
Fachwerkartige Aussparungen an der rückseitigen Brücke
Unter dem Namen MC2 läuft die aktuelle Dämpfungskartusche
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Im Detail

Auffällig, aber anders – so könnte man Manitou-Gabeln beschreiben. Durch die weiterhin verwendete Reverse Arch-Technologie setzt sich auch die Mezzer von der Masse ab. Reverse Arch – so nennt Manitou die auf der Rückseite des Castings angebrachte Brücke. Diese Anordnung spart laut Manitou Gewicht. Im Vergleich zu den Gabeln mit kleinerem Standrohr-Durchmesser steht sie bereits sehr gut da, gegen die dicken Kollegen kann sie gewichtsmäßig den Spitzenplatz einheimsen. So wiegt sie 2.100 g bei 29″ und 170 mm Federweg.

Weiterhin das auffälligste Bauteil an Manitou-Gabeln
# Weiterhin das auffälligste Bauteil an Manitou-Gabeln - die Reverse Arch – Manitou bringt die Casting-Brücke hinter den Standrohren an.
Fachwerkartige Aussparungen an der rückseitigen Brücke
# Fachwerkartige Aussparungen an der rückseitigen Brücke - hier kann ein Schutzblech angebracht werden, das sogar im Lieferumfang enthalten ist.

Neben dem Reverse Arch ist aber gar nicht so viel erkennbar, was die Gabel nennenswert leichter macht. Rein optisch wirkt sie bullig, schwer – Achssystem, massive Krone – keine großen Leichtbauteile erkennbar. Bleiben wir bei der Achse. Hier verwendet Manitou auch seine bestehende Technik: Die Achse wird ins Ausfallende eingeführt und in die hexagonale Passung des Castings gesteckt. Auf der gegenüberliegenden Seite ist die Schraube so im Casting fixiert, dass sie nicht herausfallen kann – festziehen, fertig!

180 mm Bremsscheiben-Durchmesser ist an der Mezzer das Minimum, weniger wäre an einer solchen Gabel aber auch nicht sinnvoll. Mit Spacern lässt sich die Post-Mount-Aufnahme auch auf größere Scheibendurchmesser anpassen. So viel zum Äußeren – wesentlich spannender ist der Blick ins Innenleben.

Boost 110 x 15 mm-Achssystem und Post-Mount-Bremsaufnahme an der Mezzer
# Boost 110 x 15 mm-Achssystem und Post-Mount-Bremsaufnahme an der Mezzer - die Gabel ist für moderne Enduro-Bikes gerüstet.
Von der Bremsseite aus sichert man die Achse gegen Herausfallen
# Von der Bremsseite aus sichert man die Achse gegen Herausfallen - die Achse wird von der anderen Seite in das Ausfallende eingeführt.

Federung & Dämpfung

Federung

Ein kleines Alleinstellungsmerkmal ist die Feder der Mezzer. IRT getauft, macht dieses System das, was sich andere für teures Geld nachrüsten und Manitou packt das Feature sogar noch in ein anwenderfreundliches, einfach zu bedienendes System. Gehen wir ins Statt zwei Luftfedern verbaut Manitou ganze drei. Eine Negativ-Feder, zwei Positiv-Federn. Der Clou dabei ist die Reihenschaltung der zwei Positiv-Federn: Mit diesem System lässt sich die Kennlinie der Federgabel sehr individuell abstimmen.

Damit das ganze System aber nicht superkomplex wird und ganze drei Ventile braucht, ermöglicht es Manitou, mit einem Ventil Negativ- und Positiv-Kammer simultan zu befüllen. Danach kann man sich ganz auf die Abstimmung der IRT-Kammer einlassen. Zwei weitere große Vorteile werden hier geboten: Will man mehr Endprogression? Pumpe oben ansetzen, IRT-Kammer weiter aufpumpen. Will man weniger Federweg? Keine Ersatz- bzw. Zukaufteile nötig, einfach durch das Einsetzen von Spacern in die Negativ-Kammer machbar.

Spannendes Federsystem
# Spannendes Federsystem - Manitou verwendet als einziger Hersteller im Testfeld ein Dreikammer-Luftfeder-System.
Ein Ventil für Positiv- und Negativ-Feder
# Ein Ventil für Positiv- und Negativ-Feder - damit man nicht wie bei Formula ganze drei Ventile befüllen muss.

Dämpfung

Seiner Underdog-Rolle wird Manitou auch beim Blick auf die Dämpfung einmal mehr gerecht – hier drin stecken wiederum unkonventionelle Features, die für den gewissen Mehrwert sorgen könnten. Fangen wir oben an: Auch die MC2-Kartusche braucht eine Technologie zur Volumenkompensation. Manitou ging auch hier bislang einen anderen Weg als viele andere Hersteller: Ein Schaumstoff-Röhrchen in der Kartusche wurde komprimiert, wodurch das vom Schaft verdrängte Volumen aufgenommen werden konnte. In der Mezzer setzt man erstmals auf einen Bladder.

Die Ventile für High- und Lowspeed-Dämpfung unterscheiden sich im Prinzip nicht groß von herkömmlichen Lösungen: Nadelventile für die langsamen Schaft-Geschwindigkeiten und (vorspannbare) Shimstacks für größere Schaft-Geschwindigkeiten.

Unter dem Namen MC2 läuft die aktuelle Dämpfungskartusche
# Unter dem Namen MC2 läuft die aktuelle Dämpfungskartusche - mit Bladder, positionsabhängiger Endlagendämpfung und verstellbarer High- und Lowspeed-Druckstufe sowie Lowspeed-Zugstufe: Ein spannender Sonderling.

Spannender ist das HBO-Ventil: eine positionsabhängige Dämpfung, die zum Federwegs-Ende greift und als hydraulischer Durchschlagschutz fungiert. Auch dieses Ventil gibt es seit einiger Weile. In älteren Ausführungen der MC2-Dämpfung war dieses noch verstellbar.

Setup

Anhand des Setup-Guides von Manitou findet man Angaben für den Luftdruck in der Hauptkammer sowie dem IRT, welches für die Progression zuständig ist. Weitere Anmerkungen wie der empfohlene Sag (20 – 25 %) und eine Begriffserklärung für unterschiedliche Verhaltensweisen in bestimmten Fahrsituationen finden sich ebenso wie schematische Zeichnungen für die Art der Kräfte, die auf das Bike wirken. Alles ist sehr verständlich und nachvollziehbar erklärt, leider aktuell nur auf Englisch.

Im ersten Schritt gilt es, an der Gabel das IRT zu befüllen, danach die Hauptkammer. Bei der Zug- und Druckstufe muss man sich auf das eigene Gefühl verlassen, enthalten sind jedoch grobe Empfehlungen für Downhill, Enduro und Trail. Je abfahrtslastiger man sich orientiert, desto langsamer sollte laut Manitou die Zugstufe gefahren werden, dafür mehr Highspeed-Druckstufe. Im Trail-Einsatz kehrt sich diese Empfehlung um. An der Lowspeed-Druckstufe liegen Trail- und Downhill am geschlossenen Ende nah beieinander, für Enduro gilt ein recht großer Bereich bis hin zum weichsten Setup. Mit 10 Klicks für die Zugstufe und die Lowspeed-Druckstufe sowie nur 4 Klicks an der Highspeed-Druckstufe bleibt der Zählaufwand beim Tuning überschaubar.

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details, Standards und Infos zum Service der Manitou Mezzer Pro findet ihr im folgenden Abschnitt zum Ausklappen:


 DVO Onyx SC D1Fox 38Manitou MezzerMarzocchi Z1 CoilRockShox Zeb UltimateTrust Shout
Federweg160 – 180 mm160 – 180 mm160 – 180 mm150 – 170 mm150 – 190 mm178 mm
Verfügbare Laufradgrößen27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
27,5+
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
FederLuft–Stahl, OTT-Negativfeder-EinstellerLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IRTLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, Ausgleich in NullstellungLuft–Luft, Ausgleich beim Einfedern, Zweiseitige Feder
Lowspeed DruckstufeExtern, 6 KlicksExtern, 16 KlicksExtern, 10 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 17 KlicksExtern, 20 Klicks
Highspeed DruckstufeExtern, 29 KlicksExtern, 8 KlicksExtern, 4 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 4 KlicksIntern
Lowspeed ZugstufeExtern, 25 KlicksExtern, 9 KlicksExtern, 10 KlicksExtern, XX KlicksExtern, 17 KlicksExtern, 20 Klicks
Highspeed ZugstufeInternExtern, 8 KlicksInternInternInternIntern
Volumen-
veränderung
Intern, ÖlIntern, Volumen-SpacerKeine, dafür
hydraulischer
Durchschlagschutz und IRT
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-Spacer
Weiteres TuningOTT, 11 UmdrehungenFox Factory TuningIRT LuftfederMedium Einstellung 5 Klicks
Einbauhöhe592 mm (29", 180 FW)593,7 mm (29", 180 FW)594 mm (29", 180 FW)577,1 mm (29", 170 FW)596 mm (29", 180 FW)580 mm (29", 178 FW)
SchaftTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Carbon, Tapered 1 1/8"-1,5"
Standrohr-
durchmesser
36 mm38 mm37 mm36 mm38 mm
BremsaufnahmePM7" (180 mm)PM7" (180 mm)PM7" (180 mm)PM7" (180 mm)PM8" (200 mm)PM7" (180 mm)
max. Bremsscheibe220 mm230 mm220 mm203 mm220 mm203 mm
AchseSchraubachse 15 mmQR oder Schraubachse, 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmSchraubachse 15 mm
Offset44 mm (29")
42 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
38, 44 mm (27,5")
Dynamisch
Einbaubreite110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm
ReifenfreiheitDetails im Artikel, ca. 2,6"2,6″2,6″ mit Schutzblech / 2,8″ ohne Schutzblech2,6″2,8"29" x 2,6"; 27.5" x 2,8"
Farbenschwarz, grün, blauschwarz, orange, pistachioschwarzschwarz, rotschwarz, grau, schwarz-mattanthrazit
Gewicht (Herstellerangabe)2.250 gab 2180 g2.060 gab 2.525 g2.265 g2.165 g
Gewicht (nachgewogen, gekürzter Schaft, Kralle, Achse)2.335 g2.332 g2.080 g2.470 g2.245 g2.116 g
Preis (getestete Version)1.099 €1.589 €1.090 €949 €1.089 €2.299 €

Auf dem Trail

Dieses Jahr hatten wir die Manitou Mezzer bereits im Einzeltest. Viele der Eindrücke konnten wir nun durch weitere Tester bestätigen. Beim Uphill bleibt sie vergleichsweise ruhig und wer seine Bikes in Excel plant, um das Gewicht nach unten zu drücken, wird die Manitou Mezzer berücksichtigen müssen: Trotz bulliger Bauweise und viel Federweg ist sie mit knapp über 2 kg ein echtes Leichtgewicht für diese Kategorie. Für Manche ist dieser kleine Vorteil entscheidend genug.

Manitous Empfehlungen für den Luftdruck in der Haupt- und Progressions-Kammer passten für die meisten Tester gut. Am unteren Ende in Richtung 60 kg wurde es etwas schwieriger, aber dazu später mehr. Für Gewichtsbereiche ab 70 bis knapp über 100 kg hatten wir mit den Luftdrücken ein gutes Basis-Setup. Um die Mezzer an die Charakteristik des  jeweiligen Bikes anzupassen, nutzt man die IRT Luftkammer: Dein Bike ist etwas progressiver? Erhöhe den Druck etwas. Ist dein Bike etwas linearer? Verringere den Luftdruck. Hat man sein Bike an Front und Heck in Balance gebracht, kann man es direkt ordentlich laufen lassen. Die Mezzer sorgt für keinerlei Überraschungen und schuftet die vorgesetzte Arbeit unbeeindruckt weg.

Basis-Setup für Nerds
# Basis-Setup für Nerds - Mit einer Federseite, die extern über zwei Luftkammern abstimmbar ist und einem zusätzlichen hydraulischen Durchschlagschutz bietet Manitou an der Mezzer ideale Anpassungsmöglichkeiten für jede Hinterbau-Charakteristik.
Druckstufe mehr als genug
# Druckstufe mehr als genug - Durch die Feinjustage der Luftfeder braucht man gar nicht so viel Dämpfung. Diese greift im Highspeed-Bereich auch etwas gröber ein.
Leicht auf dem Trail
# Leicht auf dem Trail - Manitou schnürt in der Mezzer ein stimmiges Gesamtpaket, welches mit seiner Variabilität einer Vielzahl an Vorlieben gerecht werden kann.

Wer sein 170 mm-Bike gerne auf entspanntere Trails mitnimmt und dabei nicht im Federweg versinken möchte, kann die Mezzer entweder schnell über die Regler zudrehen oder mit ein wenig mehr Aufwand mit der Dämpferpumpe nachhelfen. Dann bleibt sie stramm und hoch im Federweg und generiert aus Wellen mehr Geschwindigkeit. Zuhause ist sie aber dort, wo es eben den Hub benötigt, um sicher und flott Wurzeln und Steine zu überwinden. Nach kurzer Eingewöhnungszeit kann man der Mezzer bereits viel Vertrauen entgegenbringen. Trotz des vergleichsweise geringen Gewichts für die 170 mm-Kategorie fällt sie nicht zu weich aus. Treu folgte sie den Eingaben des Fahrers und ließ sich auch nicht bei Schrägfahrten über Wurzelstücke von ihrem Kurs ablenken, wie es bei manchen, eher zu steifen Gabeln der Fall ist.

Entsprechend fein abgestimmt vermittelte die Manitou Mezzer viel Sicherheit auch in grobem Gelände – für dicke Brocken vor und auf dem Bike.

Manitou operiert mit der großen Luftkammer an der Mezzer mit eher niedrigen Luftdrücken in beiden Luftkammern. Diese Eigenheit in Kombination mit dem internen hydraulischen Durchschlagschutz fordern etwas, wenn es um das Tuning für die letzten 10 % Performance geht. So gilt es, gerne mal nur ein paar Psi in der Hauptkammer oder dem IRT zu probieren. Weniger Druck im IRT bedeutet nämlich nicht zwangsläufig zu wenig Durchschlagschutz. Dafür hat es den HBO (hydraulischer Durchschlagschutz): So kann der geneigte Nutzer die dynamische Fahrhöhe exakt beeinflussen, ohne Gefahr zu laufen, bei einem tendenziell eher weichen Setup und einem harten Durchschlag den Lenker zu verlieren. Eine sehr spannende Möglichkeit, die im Testfeld nur bei Manitou zu finden war.

Selbstvertrauen für Rennfahrer
# Selbstvertrauen für Rennfahrer - Egal wie rutschig die Bedingungen sind: Mit der Mezzer fühlt sich alles immer unter Kontrolle an.
Puncture Alley?
# Puncture Alley? - Man hält einfach mehr rein.
Draufhalten und genießen
# Draufhalten und genießen - Leicht und trotzdem ausbalanciert

Entsprechend fein abgestimmt vermittelte die Manitou Mezzer viel Sicherheit auch in grobem Gelände – für dicke Brocken vor und auf dem Bike. Tester, die weniger auf die Waage brachten und entsprechend geringe Luftdrücke fahren mussten, konnten nicht ganz vom plüschigen Fahrgefühl der Mezzer profitieren. Hier begann die Gabel vermehrt Schläge durchzureichen und wurde etwas unkomfortabel. Wer aber mehr als 70 kg auf die Waage bringt, dürfte dies nicht zu spüren bekommen.

Die meisten Tester empfanden die in vier Klicks verstellbare Highspeed-Druckstufe eher im offenen Bereich als angenehmer. Über die Luftseite ließ sich die Mezzer so gut abstimmen und ab Werk wird hier bereits so viel gedämpft, dass gegenüber harten Schlägen wenig mehr Dämpfung als 2 Klicks notwendig wurden.

Das ist uns aufgefallen

  • Ansprechverhalten Im Testzeitraum gab es keinerlei Probleme. Sauber und fein sprach die Mezzer an.
  • Komfort Obwohl Manitou das Gewicht für eine Gabel dieser Kategorie deutlich nach unten gedrückt hat, geht dies nicht zulasten der Präzision. Jeder Input vom Fahrer wird umgesetzt und auf längeren Abfahrten ermüden auch die Hände kaum.
  • Dämpfung Über die extern sehr fein abstimmbare Luftfeder und Progression ist schon sehr viel gewonnen. Das entlastet auch die Dämpfung. Mit der Lowspeed-Druckstufe kann man viel Feintuning nach persönlicher Vorliebe erledigen. Die Highspeed-Druckstufe fällt etwas harsch aus, wenn man diese zu weit schließt.
  • Abstimmungsaufwand Im Setup-Blatt gibt es eine gute Hilfestellung für diejenigen, die (noch) nicht wissen, was für sie am besten funktioniert. Komfortabel ist auch die Möglichkeit, die Progression extern mit der Dämpferpumpe einstellen zu können.
  • Agilität Vielleicht nicht so präzise wie ein Skalpell, aber zumindest wie ein scharfes Messer. Manitou hat die Mezzer sehr gut ausbalanciert, dementsprechend reagiert sie schnell genug auf Fahrerinput, aber ist nicht zu steif, wenn man auf der Suche nach dem letzten Quäntchen Grip ist. Zwei Luftkammern ermöglichen ebenfalls eine feine Abstimmung der Fahrhöhe und somit lässt sich die Mezzer ebenso für verspielte Fahrer wie auch für erdverbundene Biker abstimmen.
  • Progression Es wird kein Bauteil oder Öl benötigt. Nur eine Dämpferpumpe, die man sowieso benötigt. Weiterhin muss die Mezzer nicht komplett mit Werkzeug geöffnet werden. Das hält den Abstimmungsaufwand gering und ermöglicht den schnellen Tune auf dem Trail.
  • Knacken Manitou überzeugte uns durch die sehr gute Performance auf dem Trail. Umso ärgerlicher ist es, dass sich dann ein Knacken einstellte. Nach dem Buchsenspiel im ersten Mezzer-Test dieses Jahr schrammt die Forke somit ein zweites Mal am kompletten Loblied durch die Tester vorbei.

Fazit – Manitou Mezzer Pro

Souverän und solide lässt sich die Manitou Mezzer Pro auf die unterschiedlichsten Vorlieben abstimmen. Die Parameter sind vielfältig, für das Setup gibt es eine verständliche Hilfestellung. Unsere Testgabel entwickelte ein Knacken zwischen Standrohr und Krone, was zwar über die Garantie abgedeckt wäre, aber den sonst positiven Fahreindruck und die sehr gute Performance auf dem Trail schmälert. Das Setup kann für Ungeübte etwas länger dauern – ist es jedoch geschafft, erhält man genau das Fahrverhalten, was man sich wünscht.

Pro
  • Von satt bis stramm kann man jedes gewünschte Setup gut erreichen
  • Alle Parameter bis hin zur Progression sind extern einstellbar
  • Niedriges Gewicht
  • Gute Balance aus Präzision und Flex
  • Preis
Contra
  • Knacken an der Gabelkrone
  • Highspeed-Druckstufe greift etwas harsch

Leicht, vielfältig und komplett extern verstellbar. Würde eure Wahl auf die Manitou Mezzer Pro fallen?

Manitou hätte den Platzhirschen ganz schön die Hölle heiß machen können, wenn zwischen Standrohr und Krone nicht das unangenehme Knarzen entstanden wäre
# Manitou hätte den Platzhirschen ganz schön die Hölle heiß machen können, wenn zwischen Standrohr und Krone nicht das unangenehme Knarzen entstanden wäre - umso ärgerlicher nach dem Buchsenspiel im ersten Test. Beides ist von der Garantie abgedeckt und man bekommt eine Austauschgabel, aber niemand möchte seine Gabel einschicken müssen. Die Performance der Manitou Mezzer Pro ist wirklich sehr gut – abgesehen von sehr leichten Fahrern waren auch alle Testfahrer zufrieden.

Testablauf

Ein Großteil der Gabeln war schon zur Vorstellung im kurzzeitigen Test und wurde seither von einer Vielzahl an Testern bewegt. Testgelände: Alles. Von Hometrails bis hin zu Bikepark-Einsätzen mussten sich die Gabeln überall beweisen. Für jeden Tester wurde dabei ein stimmiges Setup erarbeitet und Empfehlungen zur Performance-Steigerung erarbeitet.

Um einen finalen Überblick und direkte Vergleiche zu bekommen, wurden die Federgabeln auch im Direktvergleich gefahren: Gleicher Tag – gleiche Strecke – gleiche Linie. Lange, Enduro-rennwürdige Strecken sollten das Material noch einmal ans Limit bringen und Unterschiede sowie individuelle Stärken und Schwächen ans Licht bringen.

Hier haben wir die Manitou Mezzer getestet

  • Hometrails: Vielseitige Trails mit verschiedenen Untergründen
  • Bikepark Oberammergau: Alles was eine Federgabel will: Wurzeln, Anlieger, Sprünge.
  • Reschenpass: Ruppige Highspeed-Trails
  • Vogesen: Schnelle und teils steile Trails
Tester-Profil: Kai Christian
Körpergröße 184 cm
Schrittlänge 82 cm
Oberkörperlänge „58
Armlänge „56
Gewicht 63 kg
Fährt gerne Fahrrad! Am liebsten im Wald oder in den Bergen, egal, wie die Industrie den Einsatzzweck gerade nennt. Enduro, Hardtail, Pumptrack, Downhill …zum Einkaufen.
Gerne schnell technisch und ruppig aber auch flowig. Besondere Vorliebe für groooße Jumplines.
Fahrstil
Hinterherfahrer sagen Ihm einen verspielten, sprunglastigen und katzengleichen Fahrstil nach.
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails Alpin, Pumptrack, Downhill
Vorlieben beim Fahrwerk
Plush mit genügend Gegenhalt für Fahrerinput.
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben ab 440mm, Reach eher lang, Lenkwinkel Flach! (65° abwärts).
Tester-Profil: Andreas Knodel
Körpergröße 184 cm
Schrittlänge 86 cm
Oberkörperlänge „60
Armlänge „56
Gewicht 108 kg
Andreas ist einer der Biker, der versucht so viel wie möglich aufs Bike zu kommen, aber es aus beruflichen Gründen oft nicht schafft. Fitness und Gewichtsklasse könnten dementsprechend besser sein. 12 weit abgestufte Gänge, eine angenehme Sitzposition und eine Geometrie sowie Suspension, die Sicherheit bietet, nimmt er gerne mit, um sich die Ausfahrten mit den trainierteren Kollegen zu erleichtern.
Fahrstil
Gerne schnell mit technischen Abschnitten im Gelände. Eher mehr Bodenkontakt als Vorliebe für Luftakrobatik.
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails und Bikepark.
Vorlieben beim Fahrwerk
Komfortabel
Vorlieben bei der Geometrie
Langer Reach für einen langen Oberkörper. Vorbau nicht zu kurz und Lenker nicht zu schmal.
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel
Tester-Profil: Yannick Noll
Körpergröße 178 cm
Schrittlänge 90 cm
Oberkörperlänge 55 cm
Armlänge 56 cm
Gewicht 74 kg
Yannick kommt aus dem DH-Racing und fährt gerne steile Trails, aber lässt keine Gelegenheit aus, an einer Wurzel abzuziehen und an Kickern Airtime zu sammeln.
Fahrstil
Sehr gerne in der Luft
Ich fahre hauptsächlich
Hauptsächlich Enduro und etwas Dirt. Auf den richtigen Strecken auch mit dem Big Bike
Vorlieben beim Fahrwerk
Lieber straffer und an der Front etwas schneller
Vorlieben bei der Geometrie
Ein bisschen kürzer und verspielter
Tester-Profil: Joshua Roth
Körpergröße 175 cm
Schrittlänge 82 cm
Oberkörperlänge 68 cm
Armlänge 54 cm
Gewicht 75 kg
Josh kommt aus dem DH-Race-Bereich und fährt am liebsten steile Techtrails, aber auch schöne technische Jump-Lines und Skinnys dürfen in seinem Leben nicht fehlen.
Fahrstil
sauber, Linien-orientiert und schnell
Ich fahre hauptsächlich
Von Enduro über große Sprünge bis hin zu Downhill alles
Vorlieben beim Fahrwerk
Etwas langsamer, Front etwas weicher als das Heck
Vorlieben bei der Geometrie
Das Gesamtkonzept muss passen. Primär bevorzuge ich kürzere und verspieltere Räder
Tester-Profil: Michael Heizenberg Auth
Körpergröße 185 cm
Schrittlänge 84 cm
Oberkörperlänge 63 cm
Armlänge 66 cm
Gewicht 85 kg
Ich fahre grundsätzlich gerne auf zwei Rädern. In der Jugend bin ich im ADAC Motorrad-Trial gefahren. Mitte des Physik-Studiums habe ich bei einem Auslandsaufenthalt in Griechenland Enduro für mich entdeckt. Danach habe ich direkt mit Downhill-Rennen begonnen, denn dort lernt man, wie man schnell gute Linien fährt (zwei Jahre bei den Elite Men). Seitdem nehme ich immer wieder an Enduro- und Downhill Rennen teil. Gelegentlich fahre ich auch mal Motorrad und Motocross.
Fahrstil
Eher aggressiv und auf Geschwindigkeit bedacht als auf Style
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Eher satt für mehr Bodenkontakt und Kontrolle
Vorlieben bei der Geometrie
Es muss stimmig sein. Wenn es kürzer ist und funktioniert, taugt mir das genauso, als wenn es länger ist und funktioniert.
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 60 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Preisvergleich


Trust Shout im Test: Nicht nur eine Revolution im Kurvenfahren

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Trust Shout im Test: Im Trail-Federgabel-Vergleichstests Ende 2019 hat eine Federgabel viele neugierige Blicke auf sich gezogen – die Trust Performance The Message. Auch auf dem Trail waren wir von den Eigenschaften angetan, welche die Message von der Masse abheben. Zur Eurobike wurde der spannenden Parallelogramm-Federgabel schon eine Version mit mehr Federweg zur Seite gestellt. Geht das eigene Konzept von Trust Performance auch in Bikes für gröberes Gelände auf? Wir haben die Trust Shout ausführlich getestet.

Dezember 2019: Unser Test der Trust Shout beginnt. Trust bemüht sich währenddessen um einen Vertrieb in Deutschland – soweit ist für Trust alles auf Kurs, die ersten 1.000 Einheiten sind verkauft. Dann kommen Corona und mit der sich anbahnenden Pandemie die Lieferengpässe.

April 2020: Die aufstrebende Firma wird früh von Corona in die Knie gezwungen; die fehlende Möglichkeit, an Kapital zu kommen, lähmt das Unternehmen. Ob und wie es weitergeht ist momentan unklar, aber man hofft bei Trust, das Geschäft ab einem gewissen Punkt wieder aufnehmen zu können. Die Federgabeln gibt es aktuell nicht flächendeckend zu kaufen, Restbestände werden noch angeboten. Nach dem Test der Message war aber klar: Trust hat Potential. Wir wollten die gewonnenen Eindrücke dennoch mit euch teilen und nahmen die Trust deshalb mit in den Vergleichstest auf.

Trust Shout: Infos und Preise

Mit der Shout schickt Trust Performance sein zweites Produkt in den umkämpften Suspension-Markt. Optisch polarisierend wie die kurzhubige Version, soll die Shout vor allem an Enduro-Bikes zum Einsatz kommen. Dabei ersetzt die Parallelogramm-Federgabel herkömmliche Teleskop-Gabeln mit 160 bis 180 mm Federweg. Dazu passend gibt es eine Einbauhöhe von 580 mm – wem das nicht reicht, der kann bei Trust eine untere Steuersatzschale mit 17 mm Bauhöhe dazu erwerben. Aufgrund der fehlenden Gabelbrücke können 27,5″- und 29″-Laufräder in der gleichen Gabel gefahren werden. Soweit zu den Eckdaten – aber für welchen Fahrertypen ist die Trust Shout gedacht?

Trail- und Enduro-Fahrer mit „aggressivem“ Fahrstil, die Wert auf Traktion und Kontrolle legen, sollen mit der Shout glücklich werden. Egal ob bei Vollgas in ruppigem Terrain oder auf großen Sprüngen.

  • Einsatzbereich Bikes, die man in Kombination mit Gabeln mit 160 – 180 mm Hub fahren würde
  • Laufradgrößen 27,5″, 29″
  • Federweg 178 mm
  • Einstellmöglichkeiten Luftdruck, Zugstufe, Lowspeed-Druckstufe, Plattform-Härte, Plattform-Lockout-Hebel
  • Farben Anthrazit-grau, acht Decal-Farben
  • Gewicht 2165 g (Herstellerangabe) 2.116 g (nachgewogen)
  • www.trustperformance.com

Preis aktuell nicht verfügbar, letzter bekannter UVP: 2.299 € (UVP) | Bikemarkt: Trust Shout kaufen

Trust Shout – als Parallelogramm-Gabel ein richtiger Exot
# Trust Shout – als Parallelogramm-Gabel ein richtiger Exot - die Gabel stellt 178 mm Federweg zur Verfügung, kann mit 29"- und 27,5"-Laufrädern gefahren werden und wartet mit einigen konstruktionsbedingten Highlights auf. Der Preis? Satte 2.299 €.

Diashow: Trust Shout im Test: Nicht nur eine Revolution im Kurvenfahren
Auch wenn hier der Zugstufen-Versteller sitzt, gibt es über der Dämpfung zusätzlich eine Luftfeder
Sicherheitsgefühl
Besonders ist der Trust-Ansatz nicht nur optisch
„Was ist da los?“
Vertrauen wie selten zuvor
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Im Detail

Eine Parallelogramm-Gabel arbeitet anders als eine Teleskop-Gabel. Teleskop-Gabeln führen die Rad-Achse in einer linearen Bewegung auf und ab. Standrohre und Tauchrohre überlappen sich, geführt wird durch Gleitbuchsen im Inneren des Castings oder bei einer USD-Gabel in den Standrohren. Auch an der Parallelogramm-Gabel werden Gleitbuchsen verwendet – diese haben aber nichts mit der Führung des Vorderrads zu tun. Stattdessen wird die Achse, wie bei einem Hinterbau, über Hebel geführt, die wiederum gelagert sind. Verbunden werden die drei Hebel miteinander und der Struktureinheit durch Drehpunkte, in denen Kugellager zum Einsatz kommen. Zwei Lager pro Drehpunkt – macht bei vier Drehpunkten pro Seite 16 und noch ein Kugellager für jede Feder-Dämpfungs-Aufhängung – in Summe sind in einer Shout oder Message damit 18 Stück verbaut. Damit kann man die Reibung einer Teleskop-Gabel unter Idealbedingungen nicht zwangsläufig unterbieten, aber die Teleskop-Gabel verwindet sich, wodurch die Reibung an den Gleitbuchsen steigt. Das passiert der Parallelogramm-Gabel nicht, außerdem kommt hinzu, dass der Federweg zusätzlich übersetzt ist. Eine höhere Übersetzung kann helfen, bestehende Reibung im System, beispielsweise an den Dichtungen, leichter zu überwinden. In Summe soll die Shout dadurch wesentlich reibungsärmer sein und ein feineres Ansprechverhalten bieten als konventionelle Teleskop-Gabeln.

Herzstück der Trust Shout – die Hebelage der Parallelogramm-Gabel
# Herzstück der Trust Shout – die Hebelage der Parallelogramm-Gabel - anders als bei der Teleskop-Federgabel wird die Achse nicht linear geführt, sondern in einer speziellen Raderhebungskurve.

Aber nicht nur das lässt die Parallelogramm-Bauweise auf dem Papier interessant wirken. Weitere Vorteile und Eigenheiten gibt es in folgenden Bereichen:

  • Steifigkeit
  • Raderhebungs-Kurve
  • Anti-Dive
  • Dynamischer Trail (Nachlauf)

Im Test der Trust The Message sind wir auf diese Punkte im Detail eingegangen: Trust The Message im Test: Wie viel Revolution steckt in der Linkage-Federgabel?

Besonders ist der Trust-Ansatz nicht nur optisch
# Besonders ist der Trust-Ansatz nicht nur optisch - da wäre zum Beispiel der Anti-Dive, der dafür sorgt, dass die Gabel beim Anbremsen nicht durchsackt.
Spannend ist auch der dynamische Nachlauf
# Spannend ist auch der dynamische Nachlauf - bereits die kleine Schwester „The Message“ konnte in dieser Hinsicht durch beeindruckende Kurvensicherheit begeistern.

Ausführlicher wollen wir uns wieder mit Federung und Dämpfung auseinandersetzen.

Federung & Dämpfung

In der klassischen Teleskop-Gabel, wie wir sie Tag ein, Tag aus verwenden, sind Feder und Dämpfung jeweils in einem eigenen Gabelholm untergebracht. Trust geht hier einen etwas anderen Weg. Links sitzt wie gewohnt eine Federeinheit, rechts ist ein Zugstufen-Einstellrädchen erkennbar, aber auch ein Luftventil. Denn die Luftfeder ist zweigeteilt – auf beiden Seiten verwendet der Hersteller je eine Federung. Hinsichtlich der Steifigkeit und des Gewichts soll diese Konstruktion sinnvoller sein als eine einzelne Feder und eine einzelne Dämpfungs-Kartusche.

In der Carbon-Struktur befinden sich mehrere Gummiabdeckungen
# In der Carbon-Struktur befinden sich mehrere Gummiabdeckungen - dahinter verstecken sich gleich zwei Luftventile, eins pro Gabelholm.
Setup-Hilfe via Anleitung und Indikator
# Setup-Hilfe via Anleitung und Indikator - aufgrund des teil-integrierten und übersetzten Kolbens lässt sich der SAG über diesen Indikator einfacher ablesen.

Ab Werk sind fünf Volumen-Spacer (Trust nennt sie Huck Pucks) pro Seite verbaut. In der Bedienungsanleitung wird außerdem der Hinweis gegeben, dass man bei Anpassungen der Positivkammer auf jeden Fall die gleiche Anzahl an Volumen-Spacern in beiden Kammern fahren muss.

Bei der Dämpfung verwendet Trust ein System, wie es aktuell wohl an kaum einem anderen MTB-Suspension-Produkt eingesetzt wird. Teile davon kennen und sehen wir öfter in Verwendung, aber die Kombination? Konkret reden wir hier über einen TwinTube-Aufbau mit ThruShaft-Design. Aufgrund dessen ist (eigentlich) keine klassische Bladder, IFP oder ähnliches notwendig, um das Volumen des Schafts auszugleichen. Dieser steht zu jeder Zeit voll im Öl – es wird also kein Volumen verdrängt. Nach oben ragt er dann in die Luftfeder und dient gleichzeitig als Airshaft. Trotzdem verwendet Trust eine Gasfeder, die Druck auf das inkompressible Öl ausübt und das vergrößerte Ölvolumen bei warm gelaufener Dämpfung aufnehmen soll. Vorteil dieser Konstruktion: Ein Aufschäumen des Öls soll quasi unmöglich werden und die Reaktionszeit auf hochfrequente Lastwechsel deutlich schneller erfolgen. Ziel der Konstruktion: so wenig Hysterese wie möglich. Grund dafür war, dass Praxistests mit World Cup-Rennfahrern laut Weagle vor allem eines zeigten: Die Dämpfer, die auf möglichst wenig Hysterese ausgelegt waren, kamen bei den Teamfahrern immer besser an.

Unter der größten Abdeckung kommt die Druckstufen-Verstellung zum Vorschein
# Unter der größten Abdeckung kommt die Druckstufen-Verstellung zum Vorschein - ein Versteller für den Open-Mode, einer für den Trail-Mode. Dahinter steckt eine sehr spannende Dämpfungsarchitektur.
Oben an der Struktureinheit gibt es Plattform und Lockout – einfach erreichbar
# Oben an der Struktureinheit gibt es Plattform und Lockout – einfach erreichbar - besonders ist die Dämpfung aufgrund der Kombination von Thru-Shaft- und Twin-Tube-Konstruktion, das hinsichtlich von Hysterese extrem verfeinert sein soll.

Was ist Hysterese?

Mit dieser Technologie verspricht sich der Hersteller absolute Kontrolle über die Dämpfung, denn Hysterese-Effekte sollen fast keine auftreten. Ihr fragt euch, was zum Teufel überhaupt Hysterese ist? Um hier den Rahmen des Berichts nicht komplett zu sprengen, versuchen wir uns an einer etwas reduzierten Erklärung. Wer sich tiefer mit der Thematik beschäftigen möchte, findet in diversen Suchmaschinen eine Menge Lernmaterial.

Betrachtet man den kompletten Zyklus eines Ein- und Ausfeder-Vorgangs, so verhalten sich diese beiden Vorgänge nicht zwangsläufig identisch. Betrachten wir also einige der Teilbereiche, die hier zusammenspielen. Ein System mit einem IFP oder Bladder setzt das Dämpfungs-Medium (Öl) unter Druck. Dies ist unter anderem notwendig, um Kavitations-Effekte (Bildung von Blasen im Öl) zu vermeiden. Primär muss allerdings eine Verdrängung des Öls durch den Schaft des Dämpfers ausgeglichen werden.

An einem ThruShaft-System, wie es die Trust Shout verwendet, generiert der Schaft keine Volumenänderung im Öl, weil er immer komplett im Öl steht. Dadurch bewegt man weniger Bauteile. Grundsätzlich gilt: Für jedes Teil, welches man in Bewegung setzen muss, ist Energie notwendig. Das resultiert letztendlich in einer verzögerten Reaktionszeit des Systems sowie einer unkontrollierten Umwandlung von Bewegungsenergie in Wärme durch Reibung. In der sogenannten Hysterese-Kurve (Kraft-Geschwindigkeits-Diagramm) zeigt sich dies in einer Fläche, welche von den beiden dargestellten Kurven umschlossen ist.

Reduziert man die Faktoren, welche die Trägheit und die ungewollte Reibung generieren, so beschleunigt man im Umkehrschluss die Reaktionszeit der Dämpfung. Die Hysterese-Kurve umschließt eine kleinere Fläche und die Dämpfung wird berechenbarer, da sie so gestaltet werden kann, dass ungewollte Parameter wie Reibung und Verzögerung nicht mit im Dämpfungsverhalten berücksichtigt werden müssen. Kurz formuliert: Man erhält ein direkteres Ansprechverhalten der Dämpfung.

Wie bereits erwähnt, generiert ein ThruShaft keine Volumenänderung des Öls. Trotzdem verwendet Trust eine Gasfeder, welche das Öl unter Druck setzt. Während des Dämpfungsvorgangs entsteht Wärme und diese sorgt für eine leichte Ausdehnung des Öls, welche ausgeglichen werden muss. Bedingt durch die Bauart kann Trust zufolge der Druck sehr hoch gewählt werden und man hat trotzdem keine Nachteile durch eine hohe Hysterese. Aufschäumen ist quasi unmöglich und die Reaktionszeit auf hochfrequente Lastwechsel außerordentlich schnell.

Dave Weagle beschreibt die Vorteile, die er damit in der Trust Shout vereint haben will, folgendermaßen: Die Dämpfung sei nicht zwangsläufig höher in seinem System, sondern niedriger. Durch die schnelle Reaktionszeit und das Ausschließen ungewollter Verzögerungen soll die Dämpfung jedoch „öfter“ reagieren können – sie arbeitet also durchgängiger.

Ein ThruShaft-Design ist übrigens nicht neu: Trek verwendet die Technologie seit ein paar Jahren in ihren Bikes.

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Was innerhalb des Dämpfers passiert, ist nicht weniger spannend. Besonders interessant ist der Haupt-Kolben, der aus zwei Teilen besteht und aufwändig konstruiert ist. Ein Nadelventil im Kolben beeinflusst die Lowspeed-Zugstufe, ein Shimstack sorgt für die Kontrolle von mittleren bis schnellen Schaft-Geschwindigkeiten beim Ausfedern. Zusätzlich gibt es ein strammes Blow-Off-Ventil in Druckstufen-Richtung. Mit 26 mm Durchmesser fällt der Querschnitt der Kartusche sehr groß aus, vor allem, wenn man mit anderen TwinTube-Kartuschen vergleicht. Somit kann auf größerem Raum mit größeren Öl-Flussmengen operiert werden, was insbesondere hohe Schaft-Geschwindigkeiten besser kontrollierbar macht. Zusätzlich ermöglicht es ein besseres Hitze-Management.

An der Druckstufen-Einheit, die zwischen Feder- und Dämpfungs-Zylinder sitzt, werden zwei Nadeln mit semi-parabolischer Spitze verwendet. Eine Nadel für den offenen Modus, eine für den mittleren. Mit Umlegen des Hebels dreht man eine Torspule und lenkt den Ölfluss auf die entsprechende Nadel. Im Lock-Modus wird der Ölfluss über Low- und Highspeed-Ventile komplett gestoppt. Hier gibt es dann nur noch das Blowoff-Ventil auf dem Haupt-Kolben. Besonderheit dieses Systems: Oft wird im Lock-Modus der Ölfluss komplett auf den Highspeed-Shimstack gelenkt, der dann gegebenenfalls kompromissbehaftet abgestimmt werden muss. Bei Trust kann die Abstimmung von diesem Modus komplett unabhängig von außen und gezielt auf den hauptsächlichen Zweck – die Dämpfung – erfolgen.

In Summe will Trust mit der Kartusche eine sehr effiziente Dämpfung erreicht haben. Auch was die Hysterese angeht, ist man zufrieden: Kontrolle und Reaktionsgeschwindigkeiten sollen auf einem sehr hohen Niveau sein.

Auch wenn hier der Zugstufen-Versteller sitzt, gibt es über der Dämpfung zusätzlich eine Luftfeder
# Auch wenn hier der Zugstufen-Versteller sitzt, gibt es über der Dämpfung zusätzlich eine Luftfeder - der Dämpfungsschaft ragt oben aus der Dämpfung heraus und dient in der Luftkammer direkt auch als Airshaft. Double Duty!

Setup

Wie an der Trust Message auch erhält man im umfangreichen Lieferumfang der Shout eine sehr verständlich ausgearbeitete Anleitung zum Setup. Trust empfiehlt, das eigene Körpergewicht in Pfund umzurechnen und den erhaltenen Wert je nach Vorliebe um 10 Psi zu erhöhen oder zu verringern. Einen Luftdruck von unter 100 Psi sollte man dabei nicht verwenden. Den Druck pumpt man dann nicht nur in eine, sondern zwei Luftkammern. Um die beiden Aircaps von den Autoventilen zu schrauben, benötigt man Werkzeug. Zum Glück ist der Schlitz zwischen Ventil und Struktureinheit so klein, dass man die Aircaps nicht im Carbon-Rohr verlieren kann. Beide Luftfedern werden mit dem gleichen Druck befüllt und man benötigt eine Dämpferpumpe mit einem langen Aufsatz. Diese Variante ist mittlerweile zum Standard geworden, im Lieferumfang ist zusätzlich auch eine passende Pumpe enthalten.

Für die Dämpfung gibt Trust abhängig vom Luftdruck Empfehlungen ab – sowohl für die Zugstufe als auch für den Open- und den Mid-Modus der Druckstufe. Ein wichtiger Kritikpunkt an der Message war die umständliche Montage der Volumenspacer. An der Shout kann dies in der eigenen Werkstatt realisiert werden, bei der Montage der Dämpfungs-Einheit braucht es kein Werkzeug zur korrekten Ausrichtung mehr. Benötigt werden nur passende Klemmbacken, um die Kartusche festzuhalten.

Bei kaum einem anderen Produkt ist der Blick in diese Kiste und das darin enthaltene Handbuch so wichtig
# Bei kaum einem anderen Produkt ist der Blick in diese Kiste und das darin enthaltene Handbuch so wichtig - der Setup-Prozess ist unkonventionell und etwas aufwändiger, als man es gewohnt ist, geht dank guter Anleitung und klaren Empfehlungen doch schneller als man denkt.
Running Change nach Defekt
# Running Change nach Defekt - ein anderes Magazin hatte den Alu-Schaft der Kartusche kaputtgemacht.
Neu mit Stahlschaft
# Neu mit Stahlschaft - der Wechsel auf Stahl macht sich auch auf der Waage bemerkbar.
Selbst ausrichtende Verschraubung
# Selbst ausrichtende Verschraubung - hier hat Trust nachgebessert, das Ergebnis erleichtert den HuckPuck-Einbau wesentlich und braucht kein Spezialwerkzeug.
Rechte Einheit der Message
# Rechte Einheit der Message - hier wird durch eine Überwurfmutter gesichert, dazu ist aber ein Werkzeug zur Ausrichtung der beiden „Dämpferaugen“ notwendig.

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details, Standards und Infos zum Service zur Trust Shout findet ihr im folgenden Abschnitt zum Ausklappen:


 DVO Onyx SC D1Fox 38Manitou MezzerMarzocchi Z1 CoilRockShox Zeb UltimateTrust Shout
Federweg160 – 180 mm160 – 180 mm140 – 180 mm150 – 170 mm150 – 190 mm178 mm
Verfügbare Laufradgrößen27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
FederLuft–Stahl, OTT-Negativfeder-EinstellerLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IRTLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, Ausgleich in NullstellungLuft–Luft, Ausgleich beim Einfedern, Zweiseitige Feder
Lowspeed DruckstufeExtern, 6 KlicksExtern, 16 KlicksExtern, 10 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 17 KlicksExtern, 20 Klicks
Highspeed DruckstufeExtern, 29 KlicksExtern, 8 KlicksExtern, 4 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 4 KlicksIntern
Lowspeed ZugstufeExtern, 25 KlicksExtern, 9 KlicksExtern, 10 KlicksExtern, XX KlicksExtern, 17 KlicksExtern, 20 Klicks
Highspeed ZugstufeInternExtern, 8 KlicksInternInternInternIntern
Volumen-
veränderung
Intern, ÖlIntern, Volumen-SpacerKeine, dafür
hydraulischer
Durchschlagschutz und IRT
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-Spacer
Weiteres TuningOTT, 11 UmdrehungenFox Factory TuningIRT LuftfederMedium Einstellung 5 Klicks
Einbauhöhe592 mm (29", 180 FW)593,7 mm (29", 180 FW)594 mm (29", 180 FW)577,1 mm (29", 170 FW)596 mm (29", 180 FW)580 mm (29", 178 FW)
SchaftTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Carbon, Tapered 1 1/8"-1,5"
Standrohr-
durchmesser
36 mm38 mm37 mm36 mm38 mm
BremsaufnahmePM7" (180 mm)PM7" (180 mm)PM7" (180 mm)PM7" (180 mm)PM8" (200 mm)PM7" (180 mm)
max. Bremsscheibe220 mm230 mm220 mm203 mm220 mm203 mm
AchseSchraubachse 15 mmQR oder Schraubachse, 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmSchraubachse 15 mm
Offset44 mm (29")
42 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
38, 44 mm (27,5")
Dynamisch
Einbaubreite110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm
ReifenfreiheitDetails im Artikel, ca. 2,6"2,6″2,6″ mit Schutzblech / 2,8″ ohne Schutzblech2,6″2,8"29" x 2,6"; 27.5" x 2,8"
Farbenschwarz, grün, blauschwarz, orange, pistachioschwarzschwarz, rotschwarz, grau, schwarz-mattanthrazit
Gewicht (Herstellerangabe)2.250 gab 2180 g2.060 gab 2.525 g2.265 g2.165 g
Gewicht (nachgewogen, gekürzter Schaft, Kralle, Achse)2.335 g2.332 g2.080 g2.470 g2.245 g2.116 g
Preis (getestete Version)1.099 €1.589 €1.090 €949 €1.089 €2.299 €

Auf dem Trail

Beginnen wir mit dem Elefanten im Raum: Trust hat nicht nur der Message, sondern auch der Shout eine sehr spezielle Optik spendiert. Traf man seine Kollegen am Trail-Einstieg, polarisierte ihr Aussehen teilweise extrem. Von „Ich find’s total geil“ bis hin zu „Die würde ich mir nie ans Bike packen egal, wie gut sie funktioniert“ waren alle Meinungen vertreten. Wir stellten den Look hinten an und beschränkten uns auf die reine Funktion. Ob jemand zugunsten der Optik auf bestimmte Fahreigenschaften verzichten möchte, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Wäre es möglich, die Front an einem Bike komplett zu verstecken, so könnte man auf den ersten Metern auf dem Parkplatz oder im Stand nicht unbedingt sagen, ob da eine „reguläre“ oder eine „Linkage“-Federgabel arbeitet. Im Uphill funktioniert die Trust Shout sehr unaufgeregt, den Griff zum Hebel auf der Oberseite für die Kletterhilfe kann man sich fast immer sparen. Wer hart im Stehen sprinten möchte, erhält mit einer Drehbewegung am Hebel praktisch eine Starrgabel.

Spannend wird es auf dem Trail, wenn die ersten Schläge auf das Fahrwerk einwirken. Selten passte der Begriff des Glattbügelns besser als an der Trust Shout: Dieser Umstand liegt nicht nur an ihrer Bauweise, die mehr an eine Hinterbau-Kinematik erinnert als die gewohnte Erscheinung einer 1:1 übersetzten Teleskop-Federgabel. Die ThruShaft-Dämpfungs-Kartusche ist auf hohe Reaktionsgeschwindigkeiten getrimmt, somit gewinnt die Trust Shout an Sensibilität und verschluckt Schläge bis zu einer bestimmten Größe vollkommen unbeeindruckt. Man fragt sich teilweise, ob sie überhaupt arbeitet – so unauffällig ist dieser Vorgang. Der Blick über den Lenker auf die Gabel offenbart hier wenig, denn die sich bewegenden Hebel werden von der Gabel größtenteils verdeckt.

Uphill bei schmierigen Bedingungen
# Uphill bei schmierigen Bedingungen - Schon im Uphill zeigte die Parallelogramm-Federgabel, was sie leisten kann.

Im unwegsamen Gelände mit größeren Hindernissen greift die Dämpfung deutlich ein. Solange man in gerader Linie mit genügend Gegendruck am Lenker auf alles einfach draufhält, planiert die Trust Shout in feinster Manier vor sich hin und hat immer noch genügend Reserven. Einige Tester bevorzugten hier etwas mehr Progression und rüsteten einige Huckpucks (Volumenspacer) nach, um die Luftkammern etwas zu verkleinern. Bei der Dämpfung selbst blieben alle eher im mittleren und offenen Bereich.

Egal wie schmierig die Trails im Winter, egal wie rutschig die staubigen Strecken im Sommer – keine andere Federgabel bot bisher solch immensen Grip und Sicherheit an der Front wie die Trust Shout.

Vor Kurven gilt es, die Geschwindigkeit entsprechend anzupassen. Reguläre Teleskop-Gabeln neigen hier systembedingt vermehrt zum Nachgeben. Bei diesem Vorgang schiebt das Fahrergewicht von hinten und arbeitet von oben gegen den Federweg. In etlichen Jahren und zahllosen Ausfahrten auf Bikes mit regulären Federgabeln haben wir alle verinnerlicht, dass wir gegen diese Eigenheit arbeiten müssen. Hierbei werden Arme und Beine gestreckt, man spannt die Muskulatur an – dieser Vorgang ist in der Fahrtechnik von jedem von uns stark verankert. Macht man sich dies nicht bewusst, geschieht auf dem Trail mit der Shout etwas, dass sich im ersten Moment sehr seltsam anfühlt und nicht zwangsläufig von jedem Tester auf Anhieb adressiert werden konnte.

Trust schafft es an der Shout, das Bremsnicken zu verringern, wodurch sie höher im Federweg verbleibt, selbst, wenn man stark auf der Bremse steht. Unbewusst verlagert man dennoch sein Gewicht bei einem Bremsvorgang nach hinten. Hierbei verringert sich der Druck auf den Lenker, den die Trust aber benötigt, um die Schläge in sich aufzunehmen. Dementsprechend beginnt sie bei dieser Fahrweise und in diesen Situationen, mehr durchzureichen und unkomfortabel zu werden. Geht man von hier aus den Weg über weniger Dämpfung und weniger Luftdruck, so gibt die Federgabel für Fahrer, die gerne springen oder generell ein breiteres Spektrum an Kräften ins Fahrwerk einleiten, zu viel Hub frei – die Trust Shout fühlt sich indifferent an. Es gilt also, je nach Fahrerprofil weniger das Setup als vielmehr Position und Fahrtechnik auf dem Bike anzupassen.

„Vorne bleiben!“
# „Vorne bleiben!“ - Wer es schafft, konstant Gegendruck auf die Gabel aufzubauen, wird fürstlich mit Traktion belohnt.
„Was ist da los?“
# „Was ist da los?“ - Jeder Testfahrer war direkt überrascht, wie anders sich die Shout gegenüber „normalen“ Federgabeln auf dem Trail verhält.

Die Tester mit einer Vorliebe von Spaß in der Luft waren etwas gespalten. Auf der einen Seite hält die Trust Shout in Absprüngen angenehm gegen und spendiert entsprechend viel Pop und Sprunghöhe, auf der anderen Seite mag sie lieber Landungen, bei der das Vorderrad zuerst oder zumindest gleichzeitig mit dem Hinterrad aufsetzt. Drückt man notgedrungen oder zum Spaß das Hinterrad in der Luft nach unten und lässt die Front harsch aufschlagen, so kann die Shout diese Belastungsrichtung nicht so gut abfangen wie eine Teleskop-Federgabel. Hierbei reicht sie den Schlag an die Hände weiter, bei sehr harten Aufschlägen dieser Art hört man die Dämpfungs-Kartusche kurz im Casting vibrieren.

Brummer
# Brummer - Obwohl sie schwer aussieht, fällt die Trust Shout eher leicht aus. Beim Springen sollte man besser mit dem Vorderrad zuerst oder mit beiden Rädern gleichzeitig landen.
Schmierige Trails und besser daheim bleiben? Nicht mit diesem Teil.
# Schmierige Trails und besser daheim bleiben? Nicht mit diesem Teil. - Egal in welcher Lage: Die Trust Shout vermittelt immense Sicherheit durch ein sehr berechenbares Fahrverhalten und schier nicht enden wollenden Grip.

Blicken wir aber dahin, wo die Trust Shout mit Abstand für den größten Eindruck sorgt: Grip. Egal wie schmierig die Trails im Winter, egal wie rutschig die staubigen Strecken im Sommer – keine andere Federgabel bot bisher solch immensen Grip und Sicherheit an der Front wie die Trust Shout. Selbst dann, wenn der Grip nur in kleinen Dosen zur Verfügung steht und der Reifen früh wegrutscht, lässt sich der Drift phänomenal kontrollieren. Besonders Fahrer, die gerne auch bei wirklich nassen oder rutschigen Verhältnissen unterwegs sind, werden diese Eigenschaft sehr zu schätzen wissen.

Sicherheitsgefühl
# Sicherheitsgefühl - systembedingt weniger Bremsnicken und immer hoch im Federweg – diese Gabel schenkt Sicherheit.
Innen fahren bei allen Bedingungen
# Innen fahren bei allen Bedingungen - Hat man sich eingewöhnt, bleibt man über der Front und profitiert von einem nie zuvor gespürtem Sicherheitgefühl. Insbesondere dann, wenn die Grip-Verhältnisse schwierig sind.
Drauf und drüber
# Drauf und drüber - Egal ob Matsch oder loser Staub im trockenen Sommer – Kontrolle über die Lage und Linie ist immer da.

Das ist uns aufgefallen

  • Running Change Im Testbetrieb eines anderen Bike-Magazins brach der Dämpfer-Schaft am rechten Gabelholm. Trust reagierte sofort und tauschte den Alu-Schaft gegen einen aus Stahl. Wir haben die überarbeitete Kartusche erhalten und montiert, bei uns sind an keiner der beiden Kartuschen Mängel aufgetreten. Das Ersatzteil erhöht das Gewicht um gute 30 g.
  • Ein- und Umgewöhnung Da sich die Trust Shout systembedingt anders verhält im Fahrbetrieb, braucht man eine längere Zeit, um damit umzugehen. Durch weniger Bremsnicken kann man zentraler auf dem Bike bleiben. Allerdings ist man dies von konventionellen Federgabeln nicht gewohnt. Man muss sich aktiv umgewöhnen und darf sein Gewicht nicht nach hinten bringen – auch nicht unbewusst. Verlagert man sein Gewicht dennoch, so fehlt der Shout der Gegendruck von oben und reicht Vibrationen und Schläge durch – das ist anstrengend.
  • Landen mit dem Hinterrad zuerst In manchen Fahrsituationen zieht man aktiv die Front nach oben und landet zuerst mit dem Hinterrad. Dabei schlägt das Vorderrad oft hart und vom Winkel ungünstig auf den Boden. Was Teleskop-Federgabeln mittlerweile gut wegstecken, mag die Trust nicht sonderlich gerne. Solche Aktionen reichen mehr Feedback an die Hände des Piloten durch, je nach Härte kann es zu einem Scheppern der Dämpfungs-Kartusche im Casting kommen.
  • Kurvenverhalten Man kann es gar nicht oft genug betonen: In Kurven verhält sich die Trust Shout phänomenal. Egal wie rutschig oder uneben der Untergrund ist. Sicher wird der Bodenkontakt gehalten, man kann sicher und berechenbar seine Linie ziehen.
  • Endprogression Wie auch an der Message waren an der Shout Volumenspacer notwendig, um die Endprogression anzuheben. Zum Glück ist der Einbau hier sehr viel einfacher gehalten als an der kurzhubigen Gabel – Spezialwerkzeug braucht es trotzdem. Ein geschickter Mechaniker schafft den Prozess in 15 bis 20 Minuten.
  • Trust gibt es noch zu kaufen? Aktuell hängt Trust aufgrund der Corona-Krise etwas in der Luft. Die Gabeln sind nicht lieferbar und auf Rückfrage bei Dave Weagle bekamen wir die Aussage, dass die Türen noch nicht komplett geschlossen sind. Ob und wie es weitergeht, ist aktuell unklar. Das Testmuster erreichte uns vor diesem Zustand und wir beschlossen aufgrund des spannenden Funktionsweise, den Test dennoch durchzuführen.
Der größte Lieferumfang, den wir je gesehen haben
# Der größte Lieferumfang, den wir je gesehen haben - Eine Dämpferpumpe, eine spezielle Spreizkralle für den Carbon-Schaft, Huckpucks und ein Drehmoment-Schlüssel sind bei jeder Trust Shout mit dabei.
Neben kleinen Helferlein für die Kabelführung an der Shout liefert Trust auch jede Menge Clips für die restliche Organisation am Rahmen.
# Neben kleinen Helferlein für die Kabelführung an der Shout liefert Trust auch jede Menge Clips für die restliche Organisation am Rahmen.
Druckstufendämpfung
# Druckstufendämpfung - Unter einer Gummiabdeckung befinden sich die Einsteller für die Druckstufen.
Speziell oder spezial?
# Speziell oder spezial? - Der Look polarisiert. In manchen Rahmen passt es optisch besser als in anderen.

Fazit – Trust Shout

Trust bedient mit der Shout nicht nur einen speziellen Look, sondern auch eine sehr bestimmte Zielgruppe: In unserem Testerfeld profitierten die Leute am meisten, die großen Wert auf Spurtreue am Boden und exakte Linienwahl legten – alles am liebsten unter widrigsten Bedingungen. Mit ihrem einzigartigen Ansatz von Kinematik und Dämpfungskartusche ohne IFP macht es die Shout aber nicht für alle Fahrer und Fahrerinnen einfach, einen schnellen Zugang zu dem besonderen Fahrverhalten zu finden. Wer bereit ist, sich die Zeit für die Abstimmung und vor allem für die Ein- oder besser Umgewöhnung zu nehmen, wird beeindruckt sein. Eine Trust Shout ist kein Komfortwunder – aber das ist ein ernsthaftes Sportfahrwerk eigentlich nie. Im Austausch für den größeren Kraftaufwand erhält man ein Kurvenverhalten und eine Traktion, die schlicht und einfach beeindruckend ist.

Pro
  • Phänomenales Kurvenverhalten
  • Verhalten unter starkem Bremsen
  • Traktion in jeder Lage
  • Bügelt auf gerader Linie alles weg
Contra
  • Etwas längere Eingewöhnungszeit notwendig
  • Abstimmung aufwändig
  • Performance geht zulasten des Komforts
  • Preis

Würdet ihr der langhubigen Trust Shout euer Vertrauen schenken?

Vertrauen wie selten zuvor
# Vertrauen wie selten zuvor - Sobald es so richtig schmierig wird, glänzt die Trust Shout über allem. Systembedingt steht sie hoch im Federweg, folgt dem Grund wie keine andere Federgabel und spendet in den unmöglichsten Bedingungen noch ein enormes Selbstvertrauen. Sie hat ihre Schwächen in anderen Bereichen, aber wer primär am Boden unterwegs ist und sich den größtmöglichen Grip und Berechenbarkeit wünscht, wird sehr begeistert sein.

Testablauf

Die Trust Shout wurde während dem Testzeitraum von verschiedenen Fahrern in unterschiedlichen Bikes gefahren. Für jeden Tester wurde ein individuell passender Setup eingestellt, externe Tester wurden durch die Haupttester betreut.

Hier haben wir die Trust Shout getestet

  • Hometrails: Vielseitige Trails mit verschiedenen Untergründen
  • Bikepark Oberammergau: Alles was eine Federgabel will: Wurzeln, Anlieger, Sprünge.
  • Reschenpass: Ruppige Highspeed-Trails
  • Vogesen: Schnelle und teils steile Trails
Tester-Profil: Kai Christian
Körpergröße 184 cm
Schrittlänge 82 cm
Oberkörperlänge „58
Armlänge „56
Gewicht 63 kg
Fährt gerne Fahrrad! Am liebsten im Wald oder in den Bergen, egal, wie die Industrie den Einsatzzweck gerade nennt. Enduro, Hardtail, Pumptrack, Downhill … zum Einkaufen.
Gerne schnell technisch und ruppig aber auch flowig. Besondere Vorliebe für groooße Jumplines.
Fahrstil
Hinterherfahrer sagen Ihm einen verspielten, sprunglastigen und katzengleichen Fahrstil nach.
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails Alpin, Pumptrack, Downhill
Vorlieben beim Fahrwerk
Plush mit genügend Gegenhalt für Fahrerinput.
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben ab 440mm, Reach eher lang, Lenkwinkel Flach! (65° abwärts).
Tester-Profil: Andreas Knodel
Körpergröße 184 cm
Schrittlänge 86 cm
Oberkörperlänge „60
Armlänge „56
Gewicht 108 kg
Andreas ist einer der Biker, der versucht so viel wie möglich aufs Bike zu kommen, aber es aus beruflichen Gründen oft nicht schafft. Fitness und Gewichtsklasse könnten dementsprechend besser sein. 12 weit abgestufte Gänge, eine angenehme Sitzposition und eine Geometrie sowie Suspension, die Sicherheit bietet, nimmt er gerne mit, um sich die Ausfahrten mit den trainierteren Kollegen zu erleichtern.
Fahrstil
Gerne schnell mit technischen Abschnitten im Gelände. Eher mehr Bodenkontakt als Vorliebe für Luftakrobatik.
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails und Bikepark.
Vorlieben beim Fahrwerk
Komfortabel
Vorlieben bei der Geometrie
Langer Reach für einen langen Oberkörper. Vorbau nicht zu kurz und Lenker nicht zu schmal.
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel
Tester-Profil: Yannick Noll
Körpergröße 178 cm
Schrittlänge 90 cm
Oberkörperlänge 55 cm
Armlänge 56 cm
Gewicht 74 kg
Yannick kommt aus dem DH-Racing und fährt gerne steile Trails, aber lässt keine Gelegenheit aus, an einer Wurzel abzuziehen und an Kickern Airtime zu sammeln.
Fahrstil
Sehr gerne in der Luft
Ich fahre hauptsächlich
Hauptsächlich Enduro und etwas Dirt. Auf den richtigen Strecken auch mit dem Big Bike
Vorlieben beim Fahrwerk
Lieber straffer und an der Front etwas schneller
Vorlieben bei der Geometrie
Ein bisschen kürzer und verspielter
Tester-Profil: Joshua Roth
Körpergröße 175 cm
Schrittlänge 82 cm
Oberkörperlänge 68 cm
Armlänge 54 cm
Gewicht 75 kg
Josh kommt aus dem DH-Race-Bereich und fährt am liebsten steile Techtrails, aber auch schöne technische Jump-Lines und Skinnys dürfen in seinem Leben nicht fehlen.
Fahrstil
sauber, Linien-orientiert und schnell
Ich fahre hauptsächlich
Von Enduro über große Sprünge bis hin zu Downhill alles
Vorlieben beim Fahrwerk
Etwas langsamer, Front etwas weicher als das Heck
Vorlieben bei der Geometrie
Das Gesamtkonzept muss passen. Primär bevorzuge ich kürzere und verspieltere Räder
Tester-Profil: Michael Heizenberg Auth
Körpergröße 185 cm
Schrittlänge 84 cm
Oberkörperlänge 63 cm
Armlänge 66 cm
Gewicht 85 kg
Ich fahre grundsätzlich gerne auf zwei Rädern. In der Jugend bin ich im ADAC Motorrad-Trial gefahren. Mitte des Physik-Studiums habe ich bei einem Auslandsaufenthalt in Griechenland Enduro für mich entdeckt. Danach habe ich direkt mit Downhill-Rennen begonnen, denn dort lernt man, wie man schnell gute Linien fährt (zwei Jahre bei den Elite Men). Seitdem nehme ich immer wieder an Enduro- und Downhill Rennen teil. Gelegentlich fahre ich auch mal Motorrad und Motocross.
Fahrstil
Eher aggressiv und auf Geschwindigkeit bedacht als auf Style
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Eher satt für mehr Bodenkontakt und Kontrolle
Vorlieben bei der Geometrie
Es muss stimmig sein. Wenn es kürzer ist und funktioniert, taugt mir das genauso, als wenn es länger ist und funktioniert.
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 60 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher



Fox 38 Factory im Test: Technischer Fortschritt für Top-Performance

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Fox 38 Factory im Test: Nicht nur bei den Standrohren liegt die in Fox 38 genau zwischen 36 und 40. Die neue 38 verfügt über bis zu 180 mm Federweg und verfügt über komplexe Anpassungsmöglichkeiten der Grip2 VVC-Dämpfung. Auch die Luftfeder ist komplett neu und bezieht unter anderem das Casting mit ein. Ein innen oval ausgeformtes Steuerrohr soll zusätzlich den Anforderungen von schweren (E-)Bikes, Freeridern und wilden Enduro-Piloten in Sachen Spurtreue und Bremssteifigkeit gerecht werden. Wir durften das Fox 38 Factory-Topmodell malträtieren und haben für euch herausgefunden, wer diese Federgabel am besten gebrauchen kann!

Fox 38 Factory – Infos und Preise

Als Bindeglied zwischen 36 und 40 ist die neue Fox 38 gedacht. Mit der Federgabel richtet sich Fox an Fahrer, die nach einem Werkzeug “speziell für modernes, hartes Enduro-Racing mit langen Federwegen” suchen. Spitze Zungen im Forum folgen dieser Auslegung bereits und möchten fortan die nun fast schon schmächtig wirkende 36, die bis zu 160 mm Federweg bietet, gar auf Flowtrails verbannen. Einen Vergleich zum “kleineren” Modell werden wir später noch ziehen – aber erstmal zurück zum dicken Neuling. Die Gattung der langhubigen Enduros bis Freeride-Bikes liegt aktuell wieder im Trend. So sehr, dass sie teilweise in Bikeparks die Doppelbrücken-Vertreter in die Unterzahl bringt. Fähige Enduro-Bikes sollen also nicht nur auf technisch anspruchsvollen und schnellen Rennstrecken der Enduro World Series funktionieren. Auch dem Lift sind sie hin und wieder nicht abgeneigt. Für genau diese Räder ist die Fox 38 als 29″- oder 27,5″-Version gedacht. Angeboten wird sie in unterschiedlichen Materialien und Dämpfungskartuschen und einem Federweg von 160 mm bis 180 mm.

Von Kopf bis Fuß gehüllt in neue oder neu aufgelegte Technologie, ruft das Factory-Topmodell einen (sehr) stolzen Preis auf. Die Anforderungen, die Fox an Haltbarkeit, Performance und Präzision gestellt hat, bringen außerdem Gewicht mit sich. Dementsprechend werden so manche Leichtbauer die Nase rümpfen und wieder mehr in Richtung 36 schielen. Aber lassen wir uns davon mal noch nicht zu sehr beeindrucken und werfen den Blick auf die Neuheiten: Grip VVC-Dämpfung, spezielle Float EVOL-Luftfeder, ein komplett neues Casting, das mehr Schmieröl aufnehmen kann und ebenfalls Teil der Luftfeder ist sowie ein cleveres Achssystem, das Toleranzen bei den Nabenbreiten ausgleichen kann, bietet die neue Fox 38.

  • Laufradgrößen 27,5″, 29″
  • Federweg 160 mm bis 180 mm
  • Federung Float EVOL-Luftfeder
  • Dämpfung GRIP2 VVC
  • Farben Schwarz / Orange / Pistazie
  • Achsmaß Boost 15 x 110 mm
  • Achsen QR-Steckachse, Schraubachse
  • Offset 37 mm, 44 mm, 51 mm
  • Gewicht ab 2.180 g (Herstellerangabe), 2.356 g (gewogen, 29″, 170 mm, Factory)
  • www.ridefox.com

Preis 1.589 € (UVP) | Bikemarkt: Fox 38 Factory kaufen

Seit diesem Jahr gibts zwischen 36 und 40 die neue Fox 38
# Seit diesem Jahr gibts zwischen 36 und 40 die neue Fox 38 - die Enduro- und Freeride-Federgabel bietet bis zu 180 mm Federweg und zahlreiche neue Technologien. Für 1.589 € in der Factory-Ausführung wandert sie über die Ladentheke.

Im Detail

Während sich die meisten Gabeln fürs Grobe stark an den anderen Modellen in der jeweiligen Produktpalette orientieren und die verwendeten Technologien in adaptierter Form einsetzen, hat Fox mit der 38 ein wahres Feuerwerk an Neuheiten gezündet. Hier gibt es eigentlich nichts, was nicht zumindest überdacht wurde.

Die Anpassungen am Chassis sind umfassend und interagieren auch mit der Luftfeder. Fangen wir aber erst mal oben an: Der Schaft, seit Jahren kaum durch Veränderung oder Innovation angepasst, ist bei der neuen 38 auf der Innenseite oval. Der kürzere Nebenscheitel der elliptischen Form liegt in Fahrtrichtung – mehr Material in dieser Richtung also, das für erhöhte Steifigkeit in Fahrtrichtung sorgen dürfte. Weiterhin ist der Schaft wie auch die Standrohre klassisch in die Gabelkrone verpresst. An dieser Stelle kommen wir zum Namensgeber der Gabel. Die Fox-Reihe ist nach dem Standrohr-Durchmesser benannt – die Fox 38 Factory ist also mit voluminösen 38 mm-Standrohren ausgerüstet.

Elliptische Innenform des getaperten Schafts
# Elliptische Innenform des getaperten Schafts - entsprechender Materialeinsatz an den richtigen Stellen soll die Steifigkeit perfektionieren.

Am Casting fällt zunächst die weit nach vorn gezogene Brücke auf, die wesentlich runder ausfällt als in den Jahren zuvor. Vom Casting steht sie weiter nach vorne weg, um auch bei großen Steuerrohren oder Offset-Steuersätzen noch ausreichend Platz zu bieten. Kollisionen mit dem Rahmen werden so sicher vermieden. Auch an der Achse gibt es etwas Neues. Besser gesagt: Eine Neuauflage. Die in den letzten Jahren verwendete und recht simple Schnellspann-Achse wird durch ein System ersetzt, das es in ähnlicher Form bereits gab. Um die Lager in der Nabe zu schonen und das Casting nicht zu verspannen, sitzt im Casting eine Hülse. Sie erlaubt die genaue Passung von Nabe zu Gabel, wird dann geklemmt – der etwas aufwändigere Einstellprozess muss also nur ein Mal gemacht werden. Danach wird die Schnellspann-Steckachse verwendet, um das Vorderrad in der Gabel zu sichern. Wer sich für die Achse ohne Schnellspanner entscheidet, zieht zuerst die Achse fest und klemmt sie dann über die Klemmschraube an der Front. Beides geht über die gleiche Innensechskant-Größe.

Drehen wir die Gabel, stolpert man über die Bremsaufnahme. Hier setzt Fox auf eine eher kleine Post Mount-Aufnahme für 180 mm-Scheiben. Mit Adaptern lässt sich die 38 aber mit bis zu 230 mm großen Bremsscheiben fahren.

Wesentlich runder und weit nach vorne gezogen
# Wesentlich runder und weit nach vorne gezogen - die Brücke bietet Platz für Steuerrohre mit großen Außendurchmessern oder Offset-Steuersätze.
Post Mount-Bremsaufnahme am Ausfallende
# Post Mount-Bremsaufnahme am Ausfallende - Fox verbaut eine 7"-Aufnahme, damit kann man auch noch 180 mm-Scheiben fahren. Bis zu 230 mm Durchmesser sind möglich.
Klein und clever
# Klein und clever - Im ersten Schritt die Achse anziehen und im zweiten die Hülse fixieren. Oft müssen wir im Testbetrieb die Bremse neu ausrichten, da Naben leider nie wirklich gleich breit ausfallen. Das Achsfeature von Fox, welches eine Verspannung der Gabel verhindert, begrüßen wir dementsprechend.

Von diesen Features interagiert noch keines mit der Luftfeder. Wer sich die Gabel genau anschaut, wird nicht nur die Luftventile entdecken, sondern auch die Ausformungen auf der Rückseite des Casting, auf denen diese angebracht sind. Für den Fall, dass sich Druck im Casting aufbaut oder man in großen Höhen unterwegs ist, kann durch die Ventile ein Druckausgleich stattfinden. Das kennen wir bereits von verschiedenen Herstellern. Auch Fox verbaut dieses Feature seit einiger Zeit an der 40. Viel spannender jedoch ist der Blick auf den Kanal – und dazu müssen wir schon einen Blick ins Innere werfen. Anstatt den Luftkolben direkt auf der Innenseite des Standrohrs gleiten zu lassen, verbaut Fox eine Hülse. Unser Kanal verbindet das Casting mit dem Zwischenraum, der sich zwischen Standrohr und Hülse auftut. Fox generiert so ein größeres Volumen. Das erlaubt den Einsatz von mehr Schmieröl, ohne die Federkennlinie zu beeinflussen. Das Casting selbst ist auch abgedichtet, agiert also auch als Feder und würde mit größeren Schmieröl-Mengen die Endprogression ansteigen lassen.

Spannende Neuheit: Luftkanäle am Casting
# Spannende Neuheit: Luftkanäle am Casting - diese verbinden die nicht verwendeten Volumina in den Standrohren mit dem Casting. So kann mehr Schmieröl eingesetzt werden, ohne die Endprogression durch das Casting-Volumen ansteigen zu lassen.

Federung & Dämpfung

Federung
Wo wir es schon von Endprogression haben: weiter geht es mit der Federung der 38. Über die Lufthülse und deren Effekt wissen wir schon Bescheid, sie erfüllt aber noch einen zweiten Zweck: Durch das Rohr im Rohr fällt der Luftkolben-Durchmesser ein gutes Stück kleiner aus – das sorgt für eine kleinere Kontaktfläche zwischen Luftkolben und Gleitfläche. Dadurch soll die Reibung reduziert werden. Bei der Feder selbst hat man am Grundprinzip nichts geändert: Fox setzt weiterhin auf ein System mit Positiv- und Negativ-Feder, das sich durch Überströmkanäle selbst ausgleicht. Verfeinert wurden aber die Volumenverhältnisse der beiden Kammern, die maßgeblichen Einfluss auf die Federkennlinie haben.

Nicht verwendetes Volumen in den Standrohren, hä?
# Nicht verwendetes Volumen in den Standrohren, hä? - Fox verbaut auf der Federseite ein "Rohr im Rohr", in dem der Luftkolben arbeitet. Das verkleinert auch den Kolben-Durchmesser und damit die Reibungsfläche der Hauptdichtung.

Mit dem Kanal am Casting wollte Fox eine zu hohe Endprogression verhindern. Damit man diese aber weiterhin anpassen kann, gibt es das bewährte System mit anklippbaren Volumenspacern. Während das System in der Theorie einiges an schlüssigen Vorteilen mit sich bringt, bringen die Bauteile natürlich noch etwas mit: ein höheres Gewicht. Außerdem wird das Verstellen des Federwegs kostspieliger. An 36, 34 und 32 lässt sich das durch den Austausch des Airshafts für knappe 50 € bewerkstelligen. Bei der 38 ist das Prinzip ähnlich, austauschen muss man aber die gesamte Einheit mitsamt der Lufthülse – das kostet mit 115 € mehr als doppelt so viel.

Dämpfung
Springen wir im anderen Gabelholm noch ins Detail: Mit der Grip2-Dämpfung brachte Fox erst kürzlich ein neuartiges Ventil ins Spiel, das sich zunächst auf der Zugstufen-Seite der Dämpfungskartusche beweisen musste. Mit dem Modelljahr 2021 erhält das VVC-Ventil nun Einzug ins Federbein und auf der Druckstufen-Seite der Dämpfung. VVC – kurz für Variable Valve Control – ermöglicht die externe Verstellung der Highspeed-Dämpfung auf eine andere Art und Weise als bisher. Während bisherige Systeme auf eine Federvorspannung setzen, baut VVC auf eine Versteifung des Shimstacks. Entscheidender Vorteil: der Übergang in die Highspeed-Dämpfung bleibt bei diesem Ventil geschmeidiger. Fährt man mehr Highspeed-Druckstufe, soll sich das positiv auswirken. Weniger Blowoff, mehr Feeling eines grundsätzlich härter abgestimmten Shimstacks.

Die Lowspeed-Ventile bleiben bestehen, auch die Volumenkompensation der Grip-Kartusche: ein via Feder vorgespannter Trennkolben kann das vom Schaft verdrängte Volumen kompensieren.

Grip2 VVC: Die Weiterentwicklung  der Grip-Kartusche erhält mit der Fox 38 Factory auch Einzug ins restliche Portfolio
# Grip2 VVC: Die Weiterentwicklung der Grip-Kartusche erhält mit der Fox 38 Factory auch Einzug ins restliche Portfolio - jetzt sitzt das VVC-Ventil auch auf der Druckstufen-Seite. Hier wird mit stärkerer Einstellung der Shimstack versteift und nicht vorgespannt.

Setup

Bevor es losgehen kann mit der Fox 38 Factory, richtet sich der Blick auf das Gabelcasting. Hier findet sich eine kleinteilige Tabelle mit Luftdruck-Empfehlungen für ein breites Gewichtsspektrum. Da die Zugstufe nicht nur von der persönlichen Vorliebe abhängt, sondern auch je nach (Luft-)Federhärte angepasst werden sollte, bietet Fox auch für die High- und Lowspeed-Zugstufen einen ersten Wert. Das nimmt dem einen oder anderen Einstellungs-Muffel die Bürde des Ausprobierens. Für die Druckstufen gibt es keine werkseitige Empfehlung.

8 Klicks für die Highspeed-Druckstufe und 16 Klicks für die Lowspeed-Druckstufe stehen zur Verfügung. Ein Basis-Setup in der Mitte für beide Einsteller empfehlen wir als einen guten Startwert.

Wer die Federwegs-Ausnutzung beeinflussen möchte, kann dies über Volumenspacer aus Kunststoff tun. Diese werden einfach an die Luftkappe geklippst. Dazu ist am besten eine abgedrehte 32 mm-Nuss geeignet. Die meisten Nüsse haben eine Fase, welche hier leicht abrutscht. Von Fox gibt es ein passendes Werkzeug. Wer keine zwei linke Hände hat, bekommt die Kappe aber auch mit einem Gabelschlüssel oder eine Parallelzange ohne Kratzer entfernt.

38-Tuning-Guide

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details, Standards und Infos zum Service der Fox 38 Factory findet ihr im folgenden Abschnitt zum Ausklappen:


 DVO Onyx SC D1Fox 38Manitou MezzerMarzocchi Z1 CoilRockShox Zeb UltimateTrust Shout
Federweg160 – 180 mm160 – 180 mm140 – 180 mm150 – 170 mm150 – 190 mm178 mm
Verfügbare Laufradgrößen27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
27,5"
29"
FederLuft–Stahl, OTT-Negativfeder-EinstellerLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, simultane Befüllung über ein Ventil, IRTLuft–Luft, Ausgleich beim EinfedernLuft–Luft, Ausgleich in NullstellungLuft–Luft, Ausgleich beim Einfedern, Zweiseitige Feder
Lowspeed DruckstufeExtern, 6 KlicksExtern, 16 KlicksExtern, 10 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 17 KlicksExtern, 20 Klicks
Highspeed DruckstufeExtern, 29 KlicksExtern, 8 KlicksExtern, 4 KlicksExtern, Stufenlos, HSC
und LSC gleichzeitig
Extern, 4 KlicksIntern
Lowspeed ZugstufeExtern, 25 KlicksExtern, 9 KlicksExtern, 10 KlicksExtern, XX KlicksExtern, 17 KlicksExtern, 20 Klicks
Highspeed ZugstufeInternExtern, 8 KlicksInternInternInternIntern
Volumen-
veränderung
Intern, ÖlIntern, Volumen-SpacerKeine, dafür
hydraulischer
Durchschlagschutz und IRT
Intern, Volumen-SpacerIntern, Volumen-Spacer
Weiteres TuningOTT, 11 UmdrehungenFox Factory TuningIRT LuftfederMedium Einstellung 5 Klicks
Einbauhöhe592 mm (29", 180 FW)593,7 mm (29", 180 FW)594 mm (29", 180 FW)577,1 mm (29", 170 FW)596 mm (29", 180 FW)580 mm (29", 178 FW)
SchaftTapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Tapered 1 1/8"-1,5"Carbon, Tapered 1 1/8"-1,5"
Standrohr-
durchmesser
36 mm38 mm37 mm36 mm38 mm
BremsaufnahmePM7" (180 mm)PM7" (180 mm)PM7" (180 mm)PM7" (180 mm)PM8" (200 mm)PM7" (180 mm)
max. Bremsscheibe220 mm230 mm220 mm203 mm220 mm203 mm
AchseSchraubachse 15 mmQR oder Schraubachse, 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmQR 15 mm SteckachseSchraubachse 15 mmSchraubachse 15 mm
Offset44 mm (29")
42 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37, 44 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
37 mm (27,5")
44, 51 mm (29")
38, 44 mm (27,5")
Dynamisch
Einbaubreite110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm110 mm
ReifenfreiheitDetails im Artikel, ca. 2,6"2,6″2,6″ mit Schutzblech / 2,8″ ohne Schutzblech2,6″2,8"29" x 2,6"; 27.5" x 2,8"
Farbenschwarz, grün, blauschwarz, orange, pistachioschwarzschwarz, rotschwarz, grau, schwarz-mattanthrazit
Gewicht (Herstellerangabe)2.250 gab 2180 g2.060 gab 2.525 g2.265 g2.165 g
Gewicht (nachgewogen, gekürzter Schaft, Kralle, Achse)2.335 g2.332 g2.080 g2.470 g2.245 g2.116 g
Preis (getestete Version)1.099 €1.589 €1.090 €949 €1.089 €2.299 €

Auf dem Trail

Wer im Sitzen sein Super-Enduro den Berg hinaufbewegt, wird luxuriös dahingleiten. Kashima? Gold-Öl? Verkleinerter Rohrdurchmesser und trotzdem mehr Luftvolumen durch Einbezug des Unterbeins? Ob es die einzelnen, griffigen Namen sind? In jedem Fall spricht die Fox 38 Factory sehr feinfühlig an und lässt Wurzeln und Steine im Uphill verschwinden. Im Stehen aufwärts in die Pedale hämmern? Einen Lockout gibt es nicht. Wer hier komplette Ruhe haben möchte, der kann sich mit einem Griff an die Lowspeed-Druckstufe helfen. Wir haben einen Lockout jedenfalls nicht vermisst.

Im ersten Test bekam die Fox 38 aufgrund der Corona-Beschränkungen ein eher kleineres Spektrum an Trails vorgesetzt. In diversen Fahrsituationen hatte sie aber bereits mehr versprochen: “Bitte mehr Schläge und härtere Strecken!” Im Dauertest konnten wir dies nun realisieren und alle Tester waren sehr gespannt.

Als die 38 dann endlich ohne Gnade in Wurzel- und Steinfelder pilotiert wurde, war sie auch voll in ihrem Element. Unsere schweren Tester sind schnell ins Schwärmen geraten. Da wird nicht nur ordentlich weggearbeitet an der Front. Auch die Lenkpräzision gegenüber eine 36 hat spürbar zugelegt. Einem Impuls für eine Rennlinie oberhalb der Bremswellen vor einer Kurve? Absolut kein Problem, diese zu treffen – Technik vorausgesetzt! Sicherheitsgefühl in rumpeligen Passagen? Auch hier steht die Fox 38 souverän hoch im Federweg. Dabei schafft Fox es mit der Dämpfung, den Federweg sehr sparsam freizugeben, ohne mit dieser Eigenheit anstrengend zu werden. Für alle Tester? Nicht ganz. Wer etwas weniger auf die Waage bringt und/oder nicht ganz ohne Vorbehalt in grobes Gelände stach, der monierte die größere Anstrengung in den Armen und Händen. Auch im Grenzbereich beim Grip gilt es, sich auf das steifere Chassis einzulassen. Hier reagiert die Fox 38 direkt und etwas weniger verzeihend als die kleinere 36.

Brav aufessen!
# Brav aufessen! - Kontinuierliche Schläge werden von der Fox mit erstaunlich wenig Federweg komfortabel verschluckt.
Da gehts lang!
# Da gehts lang! - Weit vorausschauen und Ideallinie anpeilen. Die Gabel glättet den Weg.
Wo willst du denn hin?
# Wo willst du denn hin? - Kreative Linien erfordern oft eine eher direkte Gabel.
Reinlehnen mit der Fox 38 Factory
# Reinlehnen mit der Fox 38 Factory - die Gabel macht einfach keine Faxen und schenkt dementsprechend viel Vertrauen auf dem Trail.

Je heftiger der Trail, desto besser. Und je schneller man fährt, desto weiter steigt das Sicherheitsempfinden. Vergleicht man die Dämpfungsleistung der RC2-Vorgänger und der ersten Grip2, legt Fox hier wirklich nochmal eine Schippe drauf.

Steigen die Geschwindigkeiten und der Härtegrad des Trails, so ist die 38 ein ideales Arbeitspferd an der Front. Hier marschiert sie unbeeindruckt über alles drüber, was man ihr vorsetzt. Je heftiger der Trail, desto besser. Und je schneller man fährt, desto weiter steigt das Sicherheitsempfinden. Vergleicht man die Dämpfungs-Leistung der RC2-Vorgänger und der ersten Grip2, legt Fox hier wirklich nochmal eine Schippe drauf. Für manchen leichten Fahrer war dies teilweise fast zu viel. Wer weniger Dämpfung benötigt oder bevorzugt und bei der 38 schon am unteren Ende der Luftdruck-Empfehlung liegt, sollte überlegen, ob es nicht eine 36 sein sollte – oder aber ein angepasster Tune in der 38.

Ratatatattaaa!
# Ratatatattaaa! - Schwerpunkt nach unten und draufhalten. Wer gerne schnell über die Strecke fegt, wird mit der 38 einen ideal abstimmbaren Partner finden.
Spielereien
# Spielereien - Auch Spielkinder bekommen mit der Fox 38 ein passendes Werkzeug.
Vertrauen
# Vertrauen - In Kurven würde ich gerne etwas höher im Federweg stehen? Kein Problem. Die Einstellungen sind gut nutzbar und die Änderungen sind spürbar, ohne dabei zu schnell zu extrem zu werden.

Schwereren Fahrern oder Leuten, die gerne auf anspruchsvollen Strecken unterwegs sind, gefiel während des Tests der Einstellbereich der Dämpfung. Diese Nutzer können die Regler auch weit drehen, ohne dabei gleich ein Setting zu generieren, welches nicht mehr fahrbar wäre. Generell liegt man bei der Fox 38 bei den Druckstufen auf der sportlicheren Seite. Empfehlungen gibt es ab Werk nur für den Luftdruck und die beiden Zugstufen. Bei den Druckstufen ist man gänzlich frei. 8 Klicks Highspeed- und 16 Klicks Lowspeed-Druckstufe sind noch gut überschaubar. Die leicht drehbaren Knöpfe erleichtern den Anpassungsvorgang.

Hat man sein Wohlfühl-Setup gefunden, verhält sich die Fox 38 Factory angenehm unauffällig und funktioniert auf unterschiedlichen Streckenprofilen. Eine Anpassung der Einstellungen ist dann nur noch selten nötig.

I only ride park
# I only ride park - Egal wie lang der Tag im Sattel ist, die Fox 38 glänzt mit viel Komfort und absolut berechenbarem Fahrverhalten.

Das ist uns aufgefallen

  • Ansprechverhalten Fox hat über die Jahre viele Parameter optimiert und für jedes einen spannenden Namen entwickelt. Kashima, Gold-Öl … Ob es daran liegt – oder die 38 einfach eine solide Gabel ist? Wir hatten über den ganzen Zeitraum ein unverändert sehr gutes Ansprechverhalten.
  • Komfort Obwohl die 38 kein wirkliches Leichtgewicht ist, hat es Fox geschafft, ihr recht viel Komfort zu verpassen. Hier ist eine gute Balance aus Spurtreue, Grip und Dämpfung gelungen, welche insbesondere schweren und rabiaten Fahrern gefallen wird.
  • Dämpfung Fox legt Wert auf Dämpfung. Diese fällt gegenüber dem, was man vielleicht gewohnt ist, etwas höher aus – selbst wenn die Gabel komplett offen gefahren wird. Hiervon waren meist die leichteren Tester betroffen. Je schwerer der Tester und je gröber die Gabel gefahren wurde, desto passender und komfortabler wurde die Dämpfung und die gesamte Gabel empfunden.
  • Abstimmungsaufwand Fox gibt direkt auf den Federgabeln Empfehlungen für den Luftdruck und die passenden Klicks für Low- und Highspeed-Druckstufen. Zusammen mit dem Luftdruck und der Anzahl der Volumenspacer hat man es mit insgesamt sechs Parametern zu tun. Kontrolle über alles, aber manchen Nutzergruppen ist das zu viel Aufwand. Diese können sich an den günstigeren Modellen mit weniger Variablen orientieren.
  • Hoch im Federweg und trotzdem satt am Boden “Hoch im Federweg” ist eine Begrifflichkeit, welche in den letzten Jahren bei fast jedem Launch von fast jedem Hersteller bei fast jeder Federgabel verwendet wurde. Die neue Luftfeder in der 38 ist definitiv sehr gelungen. Wo man sich einen Gegenhalt für aktive Fahrweise bei manchen Federgabeln mit etwas weniger Sensibilität und Kraftaufwand erkaufen muss, schafft die 38 genau diesen Spagat. Wer es noch sensibler haben möchte, kann sogar einen Hack benutzen und die Druckausgleichs-Knöpfe im Casting drücken, während die Gabel komprimiert wird. Dadurch hilft man der Gabel noch leichter in den Federweg. Nötig ist dies eigentlich nicht – aber es gibt ja Fahrer, denen es nie fluffig genug sein kann …
  • Achse Naben sind trotz fixer Vorgaben nicht alle gleich breit. Wer schonmal einen anderen Laufradsatz in seine Federgabel gesteckt hat, kennt es vielleicht in Form einer plötzlich dauerhaft schleifenden Bremsscheibe. Das System von Fox eliminiert hier die Gefahr, die Gabel ungünstig zu verspannen.
Flexibel und für jede Vorliebe passend
# Flexibel und für jede Vorliebe passend - Unsere Tester hatten am Ende teilweise sehr unterschiedliche Setups. Eher erdverbunden und tiefer im Federweg für maximale Traktion oder viel Gegenhalt und schnelle Zugstufen für viel Luftzeit? Beides ist möglich und funktioniert harmonisch, ohne dabei harsch oder unkontrolliert zu werden. Wer es gerne etwas komfortabler haben möchte, könnte sich dennoch etwas weniger Grunddämpfung wünschen.
Enduro? Freerider? Parkbike?
# Enduro? Freerider? Parkbike? - 160 mm-Bikes bedienen heute einen sehr breiten Einsatzzweck. Je nach Robustheit der Anbauteile sind sie auch auf heftigen Strecken selten überfordert. Fox bietet mit der 38 in der 170 mm-Version einen passenden Partner für Anwender, die sich genau so ein Bike aufbauen möchten.
Weniger komplex als man denkt
# Weniger komplex als man denkt - Wem unklar ist, wo wie viele Klicks notwendig sind, bekommt auf dem Casting gute Hilfe für ein Grundsetup. Wer keine ganz besonderen Vorlieben hat, fährt hiermit sprichwörtlich gut. Das volle Potenzial entfaltet die 38 natürlich, wenn man sich noch an die ideale Luftfeder herantastet und die Druckstufen einbezieht. Der Einstieg über die Anleitung fällt dabei für Neulinge leicht.
Klein und clever
# Klein und clever - Im ersten Schritt die Achse anziehen und im zweiten die Hülse fixieren. Oft müssen wir im Testbetrieb die Bremse neu ausrichten, da Naben leider nie wirklich gleich breit ausfallen. Das Achsfeature von Fox, welches eine Verspannung der Gabel verhindert, begrüßen wir dementsprechend.

Fazit – Fox 38 Factory

Abgesehen von sehr leichten Fahrern waren alle Tester sehr zufrieden mit der Fox 38 – ihre sportliche und fein abstimmbare Performance konnte begeistern. Sie steht auch in grobem Gelände hoch im Federweg, spart Kraft und vermittelt viel Sicherheit, wenn es in Steinfeldern und Wurzelpassagen heiß hergeht. Die höhere Steifigkeit ist spürbar, macht die Suche nach Grip in Extremsituationen etwas anspruchsvoller, generiert aber ein deutlich agileres und direktes Fahrverhalten. Die Fox 38 bedient somit notorische Liniensucher, Rennfahrer und die schweren Jungs, die eine Federgabel mit mehr Präzision an der Front suchen.

Pro
  • steht hoch im Federweg
  • komfortabel
  • präzise
  • Balance aus Steifigkeit und Flex
  • sehr gute Dämpfung
Contra
  • Gewicht
  • für leichte Fahrer etwas zu viel Grunddämpfung
  • Preis

Performance ist das Allerwichtigste! Egal was es kostet? Wie seht ihr das?

Die Fox 38 Factory steht für Verlässlichkeit, funktioniert solide und schafft Vertrauen
# Die Fox 38 Factory steht für Verlässlichkeit, funktioniert solide und schafft Vertrauen - Fox blickt auf viele Jahre an inkrementellen Verbesserungen an der 36 zurück. Die 38 profitiert hiervon und legt für schwere und schnelle Fahrer noch eine Schippe obendrauf. Sie bringt etwas mehr Gewicht mit, aber das fällt im angepeilten Einsatzzweck kaum negativ auf. Die Balance aus Präzision und Grip ist gelungen.

Testablauf

Ein Großteil der Gabeln war schon zur Vorstellung im kurzzeitigen Test und wurde seither von einer Vielzahl an Testern bewegt. Testgelände: Alles. Von Hometrails über Bikepark-Einsätze mussten sich die Gabeln überall beweisen. Für jeden Tester wurde dabei ein stimmiges Setup erarbeitet und Empfehlungen zur Performance-Steigerung erarbeitet.

Um einen finalen Überblick und direkte Vergleiche zu bekommen, wurden die Federgabeln auch im Direktvergleich gefahren: gleicher Tag, gleiche Strecke, gleiche Linie. Lange, Enduro-Rennwürdige Strecken sollten das Material noch einmal ans Limit bringen und Unterschiede sowie individuelle Stärken und Schwächen ans Licht bringen.

Hier haben wir die Fox 38 Factory getestet

  • Hometrails: Vielseitige Trails mit verschiedenen Untergründen
  • Bikepark Oberammergau: Alles was eine Federgabel will: Wurzeln, Anlieger, Sprünge.
  • Reschenpass: Ruppige Highspeed-Trails
  • Vogesen: Schnelle und teils steile Trails
Tester-Profil: Kai Christian
Körpergröße 184 cm
Schrittlänge 82 cm
Oberkörperlänge „58
Armlänge „56
Gewicht 63 kg
Fährt gerne Fahrrad!
Am liebsten im Wald oder in den Bergen, egal wie die Industrie den Einsatzzweck gerade nennt. Enduro, Hardtail, Pumptrack, Downhill …zum Einkaufen.
Gerne schnell technisch und ruppig aber auch flowig. Besondere Vorliebe für groooße Jumplines.
Fahrstil
Hinterherfahrer sagen Ihm einen verspielten, sprunglastigen und katzengleichen Fahrstil nach.
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails Alpin, Pumptrack, Downhill
Vorlieben beim Fahrwerk
Plush mit genügend Gegenhalt für Fahrerinput.
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben ab 440mm, Reach eher lang, Lenkwinkel Flach! (65° abwärts).
Tester-Profil: Andreas Knodel
Körpergröße 184 cm
Schrittlänge 86 cm
Oberkörperlänge „60
Armlänge „56
Gewicht 108 kg
Andreas ist einer der Biker, der versucht so viel wie möglich aufs Bike zu kommen aber es aus beruflichen Gründen oft nicht schafft. Fitness und Gewichtsklasse könnten dementsprechend besser sein. 12 weit abgestufte Gänge, eine angenehme Sitzposition und eine Geometrie sowie Suspension die Sicherheit bietet, nimmt er gerne mit, um sich die Ausfahrten mit den trainierteren Kollegen zu erleichtern.
Fahrstil
Gerne schnell mit technischen Abschnitten im Gelände. Eher mehr Bodenkontakt als Vorliebe für Luftakrobatik.
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails und Bikepark.
Vorlieben beim Fahrwerk
Komfortabel
Vorlieben bei der Geometrie
Langer Reach für einen langen Oberkörper. Vorbau nicht zu kurz und Lenker nicht zu schmal.
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel
Tester-Profil: Yannick Noll
Körpergröße 178 cm
Schrittlänge 90 cm
Oberkörperlänge 55 cm
Armlänge 56 cm
Gewicht 74 kg
Yannick kommt aus dem DH-Racing und fährt gerne steile Trails, aber lässt keine Gelegenheit aus an einer Wurzel abzuziehen und an Kickern Airtime zu sammeln.
Fahrstil
Sehr gerne in der Luft
Ich fahre hauptsächlich
Hauptsächlich Enduro und etwas Dirt. Auf den richtigen Strecken auch mit dem Big Bike
Vorlieben beim Fahrwerk
Lieber straffer und an der Front etwas schneller
Vorlieben bei der Geometrie
Ein bisschen kürzer und verspielter
Tester-Profil: Joshua Roth
Körpergröße 175 cm
Schrittlänge 82 cm
Oberkörperlänge 68 cm
Armlänge 54 cm
Gewicht 75 kg
Josh kommt aus dem DH-Race-Bereich und fährt am liebsten steile Techtrails, aber auch schöne technische Jump-Lines und Skinny’s dürfen in seinem Leben nicht fehlen.
Fahrstil
sauber, Linien-orientiert und schnell
Ich fahre hauptsächlich
Von Enduro über große Sprünge, bis hin zu Downhill alles
Vorlieben beim Fahrwerk
Etwas langsamer, Front etwas weicher als das Heck
Vorlieben bei der Geometrie
Das Gesamtkonzept muss passen. Primär bevorzuge ich kürzere und verspieltere Räder
Tester-Profil: Michael Heizenberg Auth
Körpergröße 185 cm
Schrittlänge 84 cm
Oberkörperlänge 63 cm
Armlänge 66 cm
Gewicht 85 kg
Ich fahre grundsätzlich gerne auf zwei Rädern. In der Jugend bin ich im ADAC Motorrad Trial Gefahren. Mitte des Physik Studiums habe ich bei einem Auslandsaufenthalt in Griechenland, kann ich nur Empfehlen, Enduro für mich entdeckt. Danach habe ich direkt mit Donwhill Rennen begonnen, denn dort lernt man wie man schnell gute Linien fährt (zwei Jahre bei den Elite Men). Seitdem nehme ich immer wieder an Enduro- und Downhill Rennen teil. Gelegentlich fahre ich auch mal Motorrad und Motocross.
Fahrstil
Eher aggresiv und auf Geschwindigkeit bedacht, als auf Style
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Eher satt für mehr Bodenkontakt und Kontrolle
Vorlieben bei der Geometrie
Es muss stimmig sein. Wenn es kürzer ist und funktioniert taugt mir das genauso wie wenn es länger ist und funktioniert.
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 60 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher


6 Enduro-Federgabeln im Vergleichstest: 170 mm Federweg für alle – unser Fazit!

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6 Enduro-Federgabeln mit 170 mm Federweg im Vergleichstest: Wir wollten wissen welcher, Hersteller für wen das passendste Produkt bietet. Dementsprechend haben acht Testfahrer unterschiedlichster Könnerstufen und Gewichtsklassen nicht nur jede Federgabel einzeln bis zum Optimum angepasst, sondern auch im direkten Vergleich gegeneinander getestet. In den Einzelberichten konntet ihr bereits einen ausführlichen Eindruck zu jeder Federgabel bekommen. Im großen Fazit unseres 170 mm-Federgabel-Test 2020 vergleichen wir nochmals alle Modelle direkt miteinander und bewerten nach Einsatzspektren und persönlichen Anforderungen! 

Die beste 170 mm Enduro-Federgabel: 6 Modelle im Vergleich

Sechs Federgabeln, acht Testfahrer, 12 verschiedene Trägerbikes: In Summe hatten wir es am Ende mit 56 verschiedenen Setups zu tun – jeweils passend für die jeweiligen Vorlieben und zur jeweiligen Hinterbau-Charakteristik des Trägerbikes. Am Ende folgten etliche Stunden, in denen Feedback eingesammelt, diskutiert und Eindrücke abgeglichen wurden. Wer hat sich auf welchem Trail oder in dieser oder jener Fahrsituation mit welcher Gabel am wohlsten gefühlt? Welche Federgabel vermittelt in schwierigem Gelände die höchste Sicherheit? Wo liegen die Grenzen, wenn man das Bike hart fordert? Wie komfortabel waren die diversen Modelle im Vergleich – und womit lassen sich die Linien am präzisesten treffen?

Unsere Tester stellen unterschiedlichste Ansprüche ans Material …
# Unsere Tester stellen unterschiedlichste Ansprüche ans Material …
… egal ob über dem Trail oder auf dem Boden!
# … egal ob über dem Trail oder auf dem Boden!

Mit diesem Ansatz und dem Verständnis, dass nicht jeder Fahrer die gleichen Vorlieben hat – und dass dementsprechend auch eine andere Federgabel vorgezogen wird, vergeben wir mehrere Tipps für diverse Anforderungen. Besonders spannend zu vergleichen ist auch die Preis- und Gewichtsspanne der Federgabeln.

Selten hat man eine solche Preisspanne für ein Produkt, welches die gleiche Aufgabe erledigen soll
# Selten hat man eine solche Preisspanne für ein Produkt, welches die gleiche Aufgabe erledigen soll - Ein Produkt, welches doppelt so teuer ist, ist nicht zwangsläufig doppelt so gut.
Beim Gewicht liegen unsere Teilnehmer näher zusammen
# Beim Gewicht liegen unsere Teilnehmer näher zusammen - Dennoch ist das Mehrgewicht von knapp 400 Gramm von der leichtesten bis hin zur schwersten Federgabel durchaus spürbar im Fahrbetrieb.

Tipp Enduro: Fox 38 Factory

Golden sind nicht nur die Standrohre der Fox 38 – auch der aufgerufene Preis befindet sich in Edelmetall-Regionen. Wer sich diese Federgabel leisten kann und möchte bekommt mit das Beste, was der Massenmarkt momentan zu bieten hat. Auf der Luftseite befindet sich eine exzellente Federkennlinie mit Komfort zu Beginn des Federwegs, viel Gegenhalt bei aktiver Fahrweise und einfach anpassbarer Reserve bei harten Landungen. Bei der Dämpfung hat die Fox 38 in unserem Test-Team vor allem die Fahrer angesprochen, welche gerne große Sprünge machen, schnell unterwegs sind und ihrem Material generell etwas mehr zumuten. Wer eine fluffige Gabel mit viel Federwegsfreigabe bevorzugt, könnte eine weichere Dämpfer-Abstimmung benötigen. Präzision und Nachgiebigkeit sind für den harten Einsatz sehr gut ausbalanciert. Rennfahrer, Freunde von viel Gegenhalt und aktive Liniensucher finden in der neuen 38 das ideale Werkzeug für Bestzeiten und gröbste Linienwahl. Deshalb bekommt die Fox 38 Factory von uns den Tipp Enduro!

Fox 38 Factory: Zum ausführlichen Test

Fox 38 Factory – Tipp Enduro
# Fox 38 Factory – Tipp Enduro - Gerade so viel steifer, dass Lenkinput für kreative (Renn-)Linien gut umgesetzt wird, eine hervorragende Luftkennlinie und eine Dämpfung, die Nutzer glücklich macht die es gerne laufen lassen. Fox hat mit der 38 nicht die leichteste Gabel in den Test geschickt aber die Performance macht dies problemlos aus. Diese Gabel bietet zu einem stolzen Preis mit die beste Performance, die man sich aktuell von einer Seriengabel wünschen kann.

Abgesehen von sehr leichten Fahrern waren alle Tester sehr zufrieden mit der Fox 38 – ihre sportliche und fein abstimmbare Performance konnte begeistern. Sie steht auch in grobem Gelände hoch im Federweg, spart Kraft und vermittelt viel Sicherheit, wenn es in Steinfeldern und Wurzelpassagen heiß hergeht. Die höhere Steifigkeit ist spürbar, macht die Suche nach Grip in Extremsituationen etwas anspruchsvoller, generiert aber ein deutlich agileres und direktes Fahrverhalten. Die Fox 38 bedient somit notorische Liniensucher, Rennfahrer und die schweren Jungs, die eine Federgabel mit mehr Präzision an der Front suchen.

Pro
  • steht hoch im Federweg
  • komfortabel
  • präzise
  • Balance aus Steifigkeit und Flex
  • sehr gute Dämpfung
Contra
  • Gewicht
  • für leichte Fahrer etwas zu viel Grunddämpfung
  • Preis

Tipp Freeride: RockShox Zeb Ultimate

Die RockShox Zeb ist mehr als nur eine aufgeblasene Lyrik. Mit ihrem Federweg von bis zu 190 mm und einem steifen Chassis, welches auch in grobem Gelände noch sehr viel Präzision bietet, mag sie fast ein wenig näher an der Boxxer als an der Lyrik liegen. Wer sein Bike mit Singlecrown-Federgabel mit Vorliebe über heftige Strecken scheucht und auch gerne mal öfters im Bikepark unterwegs ist, sollte sich diese Neuentwicklung genauer anschauen. Ihre Präzision geht etwas zulasten der Gutmütigkeit in schwierigen Gripverhältnissen und auf langen Abfahrten sollte man etwas mehr Kraft in den Händen haben. Darüber hinaus ist sie nach gefundenem Luftdruck und Setup sehr unkompliziert und vergleichsweise günstig in der Anschaffung – das macht die RockShox Zeb insgesamt zu unserem Tipp Freeride.

RockShox Zeb Ultimate: Zum ausführlichen Test

RockShox ZEB – Tipp Freeride
# RockShox ZEB – Tipp Freeride - Bis zu 190 mm Federweg an einer Singlecrown. Freerider werden diese Gabel feiern. RockShox hat ein Paket geschnürt mit viel Präzision und für harte Landungen. Die ZEB begeistert Fahrer, die nicht nur den Mut, sondern auch den entsprechenden Bumms mitbringen, um große Sprünge und heftige Linien zu halten.

Nach erfolgreicher Feinabstimmung der Luftkammer macht die RockShox Zeb nicht nur Rennfahrer glücklich. Auch Liebhaber eines direkten und steifen Fahrverhaltens werden ohne Flex um Spitzkehren zirkeln. Bikepark? Selbst hier fühlt sich die Zeb nicht überfordert. Mit dem Federwegs-Bereich von 150 bis 190 mm deckt sie zusätzlich ein breites Spektrum ab. So kann sie die speziellen Anforderungen schwerer und schneller Fahrer bedienen, die gerne mit weniger Federweg unterwegs sind. Aber auch Liebhaber von viel Hub, die eine Singlecrown-Federgabel einer Doppelbrücke vorziehen, könnten bei der Zeb fündig werden.

Pro
  • direktes Fahrverhalten
  • steif
  • einfaches Setup
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • auf längeren Abfahrten etwas anstrengend
  • Steifigkeit mindert den Grip

Editors Choice: DVO Onyx SC D1

Mit der Einbrücken-Variante der Downhill-Gabel von DVO sollte man sich etwas Zeit nehmen. In der Anleitung sind die verschiedenen Einstellungen gut beschrieben und es gibt auch einen Youtube-Kanal, in dem jedem willigen Käufer Funktionsweise und Setup eingehend erklärt werden. Wer bereit ist, sich die Zeit für entsprechende Vergleichsfahrten mit unterschiedlichen Einstellungen zu nehmen, kann bei der DVO Onyx auf ein sehr hohes Performance-Level gelangen. Wer sich dem verschließt, verpasst diese Chance. Wir haben uns darauf eingelassen, eine Menge Vergleichsfahrten gemacht, mit Öl die Progression angepasst – und wurden belohnt! Zwar war die DVO Onyx SC, die unser Editors’ Choice ist, im Vergleichstest nicht die schnellste Gabel im groben Gelände und auch nicht die steifste. Dennoch vermittelt sie ein sehr hohes Maß an Sicherheit, Grip und Komfort.

DVO Onyx SC D1: Zum ausführlichen Test

DVO Onyx SC D1 – Editors Choice
# DVO Onyx SC D1 – Editors Choice - Wir sind gewillt den Mehraufwand beim Setup der Onyx zu investieren. Dafür bekommt man eine Federgabel, die nicht nur vergleichsweise günstig in der Anschaffung ist, sondern auch ideal auf die persönlichen Vorlieben abstimmbar ist und eine sehr ausgewogene Balance zwischen Komfort und Präzision bietet. Die Dämpfungsqualität ist hoch und stellt zusätzlich viel Kontrolle bereit, wenn es mal etwas heftiger zugeht auf dem Trail.

Man sollte sich nicht vom ersten Mauerblümchen-Eindruck auf dem Parkplatz in die Irre führen lassen: Auf dem Trail zeigt sich die DVO Onyx SC D1 von einer gänzlich anderen Seite! Schwierigste und schmierigste Linien auf dem Trail können nach grober Anpeilung sauber durchgezogen werden. Die DVO stellt dabei ein erstaunlich hohes Level an Grip bereit – wenn man bereit ist, etwas mehr Zeit und Aufwand in die Abstimmung zu investieren. Dann allerdings glänzt der grüne Blitz durch vertrauenerweckendes Fahrverhalten in allen Fahrsituationen.

Pro
  • Dämpfungsqualität
  • hoher Komfort
  • viel Grip
  • Preis
Contra
  • Abstimmungsaufwand etwas höher
  • Gewicht
  • Druckstufeneinsteller undefiniert

Tipp Preis-Leistung: Marzocchi Z1 Coil

Im Frühjahr 2020 haben viele Menschen das Mountainbiken für sich entdeckt. Das war im Wald zu sehen und an der Frequenz auf den Trails. Wie kompliziert manche Produkte in den letzten Jahren geworden sind, hat sich deutlich gezeigt, wenn man diesen Neuankömmlingen bei ihren Fahrten über Stufen und in steileren Trailpassagen zugeschaut hat. Schon beim Einstellen des korrekten Luftdrucks und somit des Sags scheint man es nicht so genau zu nehmen. Die Marzocchi Z1 Coil macht das Gefummel mit der Dämpferpumpe überflüssig. Sie spricht sauber an und das simple Prinzip des stufenlosen Dämpfungsreglers ist dabei mehr als ein reines Einsteigerprodukt. Solange die passende Feder montiert ist, stellt die Z1 Coil gute Performance für viele Könnerstufen und Nutzergruppen bereit. Sie ist nicht leicht. Dieser Faktor wurde aber deutlich in den Hintergrund gerückt mit dem simplen und funktionellen Ansatz, den Marzocchi hier verfolgt. Durch die Kombination aus sehr guter Performance und günstigstem Preis im Test verdient sich die Marzocchi Z1 Coil den Tipp Preis-Leistung!

Marzocchi Z1 Coil: Zum ausführlichen Test

Marzocchi Z1 Coil – Tipp Preis-Leistung
# Marzocchi Z1 Coil – Tipp Preis-Leistung - Ein Bomber vom Gewicht, dafür aber auch sehr unkompliziert und verlässlich. Wer nicht die ganze Zeit hier und dort noch einen Klick mehr oder weniger einstellen möchte, etwas mehr Luftdruck oder weniger einfüllt, Volumenspacer (de-)montiert, der findet mit der Z1 einen idealen Begleiter. Ihre Performance ist gut und sollte für viele mehr als ausreichend sein.

Funktioniert. Einfach. Unauffällig. Marzocchi hat mit der Z1 Coil eine absolute Sorglos-Federgabel im Programm. Nicht unbedingt etwas für Gramm-Fuchser, sondern stattdessen für die Leute, die lieber fahren als über das Setup zu philosophieren. Manch anspruchsvoller Nutzer wird nicht ganz an die Performance einer ideal abgestimmten Federgabel mit Luftkammern und endlosen Einstellungen für Druck- und Zugstufen herankommen – doch man läuft auch weniger Gefahr, etwas falsch zu machen. Marzocchi Z1 Coil: Einbauen. Einmal einstellen. Radfahren!

Pro
  • Unkompliziert
  • Direkt und solide
  • Steht hoch im Federweg
  • Passendes Grund-Setup für die meisten Anwender
  • Preis
Contra
  • Gewicht
  • Verspieltes Fahren braucht mehr Kraft

Manitou Mezzer Pro

Abgesehen von Einschränkungen unter sehr leichten Testfahrern konnte die Manitou Mezzer in ihrer Performance sehr überzeugen. Sie hat eine gute Dämpfung, ist mit etwas Interesse für die Materie gut abstimmbar auf ein breites Spektrum an Vorlieben, ist die leichteste Gabel im Test und günstig in der Anschaffung. Dass wir zum zweiten Mal Qualitätsprobleme hatten, ärgert sicher nicht nur Manitou, sondern auch uns. Denn: Die Manitou Mezzer Pro hat das Potenzial, ganz vorne mitzuspielen!

Manitou Mezzer Pro: Zum ausführlichen Test

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Souverän und solide lässt sich die Manitou Mezzer Pro auf die unterschiedlichsten Vorlieben abstimmen. Die Parameter sind vielfältig, für das Setup gibt es eine verständliche Hilfestellung. Unsere Testgabel entwickelte ein Knacken zwischen Standrohr und Krone, was zwar über die Garantie abgedeckt wäre, aber den sonst positiven Fahreindruck und die sehr gute Performance auf dem Trail schmälert. Das Setup kann für Ungeübte etwas länger dauern – ist es jedoch geschafft, erhält man genau das Fahrverhalten, was man sich wünscht.

Pro
  • Von satt bis stramm kann man jedes gewünschte Setup gut erreichen
  • Alle Parameter bis hin zur Progression sind extern einstellbar
  • Niedriges Gewicht
  • Gute Balance aus Präzision und Flex
  • Preis
Contra
  • Knacken an der Gabelkrone
  • Highspeed-Druckstufe greift etwas harsch

Trust Shout

Auch unsere Tester waren gespalten und schwer polarisiert vom Aussehen der Trust Shout. Als zweites eigenes Federelement von Dave Weagle hängt sie die Messlatte hoch – für eine bestimmte Anwendergruppe. Komfortliebhaber und Landungen auf dem Hinterrad sind etwas, das dieser spezielle Ansatz für eine Federgabel nicht so gerne mag. Das kann man nicht wegdiskutieren. Im Austausch bekommt man aber auch etwas. Bleibt man mit der Trust Shout am Boden, gilt es die eigenen Limits für Kurvengeschwindigkeiten – auch bei glitschigen Bedingungen – neu zu setzen. An diese Performance kam keine der konventionalen Federgabeln im Vergleichstest heran.

Trust Shout: Zum ausführlichen Test

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# 2519555-hdt2q1erbh2p-foto jens staudt trust shout review test 9162-original

Trust bedient mit der Shout nicht nur einen speziellen Look, sondern auch eine sehr bestimmte Zielgruppe: In unserem Testerfeld profitierten die Leute am meisten, die großen Wert auf Spurtreue am Boden und exakte Linienwahl legten – alles am liebsten unter widrigsten Bedingungen. Mit ihrem einzigartigen Ansatz von Kinematik und Dämpfungskartusche ohne IFP macht es die Shout aber nicht für alle Fahrer und Fahrerinnen einfach, einen schnellen Zugang zu dem besonderen Fahrverhalten zu finden. Wer bereit ist, sich die Zeit für die Abstimmung und vor allem für die Ein- oder besser Umgewöhnung zu nehmen, wird beeindruckt sein. Eine Trust Shout ist kein Komfortwunder – aber das ist ein ernsthaftes Sportfahrwerk eigentlich nie. Im Austausch für den größeren Kraftaufwand erhält man ein Kurvenverhalten und eine Traktion, die schlicht und einfach beeindruckend ist.

Pro
  • Phänomenales Kurvenverhalten
  • Verhalten unter starkem Bremsen
  • Traktion in jeder Lage
  • Bügelt auf gerader Linie alles weg
Contra
  • Etwas längere Eingewöhnungszeit notwendig
  • Abstimmung aufwändig
  • Performance geht zulasten des Komforts
  • Preis

Sechs Federgabeln – und vier Tipps!?

Viele Anbauteile für Mountainbikes sind auf einem sehr guten Level an Performance angekommen. Das ist toll für die Endkunden, weil man mit jedem Produkt quasi ohne Einschränkungen Spaß auf den Trails haben kann. In unserem Vergleichstest konnten wir beleuchten, wo die Nuancen liegen und welches Fahrerprofil am besten zu welcher Federgabel passt. Es mag im Vergleich zu anderen Magazinen auf den ersten Blick nicht dem gewohnten Bild entsprechen, dass wir hier keinen expliziten Sieger küren – und auch, dass wir mehrere Tipps vergeben. Unser Anspruch ist es im Detail zu beleuchten, warum dieses oder jenes Produkt für bestimmte Anwendergruppen die beste Wahl ist. Darum geben wir gerne auch mehr konkrete Empfehlungen.

Welche Federgabel war wo am besten?

Einfach, verständlich und unkompliziert

Wenige Einstellmöglichkeiten bieten auch wenig Raum für Fehler. In die Marzocchi Z1 Coil packt man eine dem Fahrergewicht (grob) passende Feder, stellt die Zugstufe ein und spielt mit der Zeit immer weniger mit dem Drehknopf für die Druckstufe. Wer nicht genau auf der Grenze zwischen zwei Federn liegt, braucht sich nach der Montage wenig Gedanken über seine Federgabel zu machen. Vom Gewicht und der Dämpfungsqualität macht man gegenüber dem restlichen Testfeld jedoch Abstriche. Dafür ist aber auch der Geldbeutel nach dem Kauf noch etwas schwerer. Diese Federgabel ist ein schlichtes Arbeitstier mit dem man – auch von den Einstellungen – wenig falsch machen kann. Die Performance dürfte insbesondere für MTB-Neulinge spannend sein, da weniger Verwirrung herrscht. Auch Einstellungsmuffel schätzten das simple Prinzip der Z1 Coil sehr.

Was das simple Setup angeht, folgt die RockShox Zeb. Als Luftfedergabel kommen natürlich zwangsläufig eine Dämpferpumpe und Tokens/Volumenspacer als Variable hinzu. Weiterhin verfügt sich über eine Lowspeed-Zugstufe und zwei Druckstufen. Auf der Rückseite der Federgabel befindet sich eine Empfehlung für den Luftdruck, je nach Fahrergewicht. Empfehlungen für eine passende Zugstufe bekommt man über die Webseite. Hier übertreibt man nicht mit endlosen Klicks und in unserem Test gab es auch zwischen den verschiedenen Testern (abgesehen von sehr sprungfreudigen Kollegen) keine allzu große Abweichungen beim Setup. Etwas Feingefühl benötigt man für die Abstimmung des Luftdrucks. Durch die große Luftkammer arbeitet man mit niedrigeren Drücken. Dadurch wirken sich kleine Änderungen von wenigen psi schon deutlich auf das Fahrgefühl aus.

Wenig kontrollieren und anpassen. Einfach fahren.
# Wenig kontrollieren und anpassen. Einfach fahren. - Die schwerste Gabel im Test, aber auch die günstigste. Marzocchi bedient mit der Z1 Coil mit solider Performance Anwender, die einfach keine Zeit oder Lust haben sich mit endlosen Einstellern herumzuschlagen. Man kann wenig falsch machen und man muss diese Gabel schon schwer geißeln, damit man an ihre Grenzen stößt und sich mehr Verstellmöglichkeiten oder weniger Gewicht wünscht.

Die Fox 38 bietet insgesamt vier Drehrädchen für die Zug- und Druckstufe. Luftdruck und Volumenspacer kommen natürlich auch hinzu. So ist der Kunde mit sechs Parametern konfrontiert. Hilfestellung für eine erste Grundabstimmung bekommt man über die Tabelle auf der Gabelrückseite. Je nach Fahrergewicht wird nicht nur ein empfohlener Luftdruck, sondern auch Startwerte für High- und Lowspeed-Zugstufe angegeben. Es bleiben also drei Parameter mit der Anzahl der Volumenspacer und den Klicks für die beiden Druckstufen. Wer das volle Potenzial der 38 ausschöpfen kann, sollte im gesamten Bereich der fein justierten Druckstufen herumprobieren (für Rennfahrer ist das komplette Spektrum gut nutzbar) und kann besonders mit den beiden Zugstufen auch etwas speziellere Vorlieben beim Fahrwerk herauskitzeln. Die Basisempfehlungen empfanden die Tester als gelungen und nehmen der Komplexität der Variablen den unbedarften Nutzern etwas den Schrecken.

“Einmal bitte alles mit Scharf!” war die Devise bei der Manitou Mezzer. Zwar fehlt der Mezzer eine zweite (Highspeed-)Zugstufe. Aber die Möglichkeit, neben zwei Druckstufen auch die Kennlinie von außen und einen hydraulischen Durchschlagschutz einstellen zu können, machen sie ziemlich einzigartig. Um den Nutzern ein erstes Setup zu erleichtern, hat Manitou einen Setup-Bogen erstellt, in dem alle verstellbaren Parameter (auf Englisch) verständlich erklärt werden. Auf dem Unterbein befinden sich lediglich Luftdruck-Empfehlungen. Ähnlich wie bei der Zeb arbeitet auch die Mezzer mit niedrigeren Luftdrücken. Hier gilt es, mit einer genauen Dämpferpumpe auch mal Anpassungen von wenigen psi zu machen, um das optimale Setup zu finden. In Summe lässt sich besonders die Kennlinie sehr detailliert und fein den Bedingungen und Vorlieben anpassen. Die gut arbeitende Dämpfung in Kombination mit dem hydraulischen Durchschlagschutz macht sie zu einem spannenden Spielzeug für experimentierfreudige Nutzer.

In einigen anderen Modellen aus der DVO Produkt-Palette ist das Prinzip der Volumenreduktion in der Luftkammer via Kunststoffspacern schon verfügbar. Bei der DVO Onyx SC gilt es, bei Anpassungen der Progression noch mit Gabelöl zu hantieren. Kein Problem für manche, für andere schon. Beim Luftdruck reiht man sich mit Zeb und Mezzer in die niedrigen Regionen ein. Somit gilt es hier ebenso, mit einer digitalen Dämpferpumpe mit kleinen Änderungen im Luftdruck zu operieren. Danach bleiben dem Tuning-scheuen Anwender zwei Druckstufen, eine Lowspeed-Zugstufe, sowie die Vorspannung der Negativfeder (OTT). Der gesamte Einstellbereich der Druckstufen ist gut nutzbar und auch in der bereitgestellten Anleitung bekommt man saubere Basis-Settings. Wer das volle Potenzial der Onyx SC erreichen möchte, muss dennoch etwas Zeit mitbringen. Das OTT lässt sich (je nach Einstellung) nur ideal drehen, wenn die Luft aus der Gabel abgelassen wird. Das ist ebenso etwas zeitaufwendiger wie das Hinzufügen und Absaugen des Öls in der Luftkammer.

Pummelchen mit Komfortgarantie
# Pummelchen mit Komfortgarantie - Die DVO Onyx SC ist weder die voluminöseste, noch die steifste, noch besonders leicht und dennoch wusste sie zu begeistern. Das Gesamtpaket ist etwas weniger steif ausgelegt und schon so nicht nur die Hände, sondern hilft auch bei der Suche nach Grip.

Den größten Aufwand bei der Abstimmung hat man mit der Trust Shout. In der Anleitung finden sich zwar für Luftdruck, Zugstufe und auch die Druckstufe, abhängig vom Fahrergewicht, Basiswerte. Aber: in der Praxis zeigten sich diese nicht immer als passend. Hier muss man mehr experimentieren, um die Wohlfühl-Einstellungen zu finden. Soll die Gabel progressiver werden? Dann muss man sie komplett zerlegen, um die sogenannten HuckPucks (Volumenspacer) einzusetzen. Dies ist zwar in jeder Werkstatt für jeden mit etwas handwerklichem Geschick machbar – gegenüber dem Rest des Testfeldes ist es aber durchaus (zu) aufwendig. Die Druckstufendämpfung ist ebenfalls mit einem Innensechskant verstellbar. Es gibt eine ausführliche Anleitung für den interessierten Nutzer. Die Empfehlungen für den Luftdruck und die Einstellungen waren aber oft nicht ganz passend.

Matsche, Siffe und Anti-Grip

Wer den deutschen Winter fleißig unter die Stollen nimmt, wird ähnlich wie beim Auto ebenfalls einen Satz Winterreifen nutzen. Sei es mit angepasster Gummimischung für Minustemperaturen oder mehr Stollenhöhe und Abstand bei Schlammschlachten. Anpassungen am Fahrwerk sind je nach Temperatur ebenfalls sinnvoll. Die Trust Shout ist hier ein idealer Tanzpartner. Hier bekommt man aber nicht nur im schmierigen Matsch ein vollkommen neues Fahrgefühl. Auch im staubigen, trockenen Sommer gewinnt man sprichwörtlich in den Kurven. Dort, wo man mehr seitlich fährt als geradeaus, wo man weniger an das Überspringen von Passagen nachdenkt, als über das bloße “Herunterkommen” – dort, ja dort hängt die Trust Shout alle Federgabeln ab, die man sonst am Markt kaufen kann. Das ist nicht übertrieben. Alle Tester hatten bei der ersten Fahrt unter schwierigen Gripbedingungen nach den ersten Kurven einen durchaus fassungsloses Gesichtsausdruck. Sich einmal fühlen wie ein Fahrtechnik-Gott in der Matsche und im Staub? Dieses Gefühl ist mit der Trust käuflich.

Als Produkt zwischen der Enduro-Federgabel Diamond und der Downhill-Version Onxy DC verfügt die DVO Onyx SC trotzdem nur über 36 mm-Standrohre. Sie ist zwar nicht die leichteste Gabel im Test, aber trotzdem folgt sie dem Untergrund deutlich mehr als das restliche Testfeld. Diese Nachgiebigkeit hilft vor allem auf Querfahrten über abschüssige Kurven und beim Generieren von Grip bei Schmierwetter.

Manitou stellt vor allem dem geneigten (Fein-)Tuner ein sehr breites Spektrum an Einstellungsmöglichkeiten und Anpassungen an die unterschiedlichsten Bedingungen bereit. Wer an der Mezzer weiß, wo er optimieren muss, der kann. In die Karten spielt auch das sehr gute Verhalten der Zugstufe, um den Bodenkontakt zu halten.

Tänzchen auf schmierigem Kalkstein gefällig?
# Tänzchen auf schmierigem Kalkstein gefällig? - Wo man nach einigen Bodenproben in der Vergangenheit oft wenig Motivation für eine Matschausfahrt hatte, generiert die Trust Shout neues Selbstvertrauen. Mit keiner Federgabel waren Drifts je so berechenbar.

Feinste Abstimmbarkeit aller Parameter für jeden noch so speziellen Untergrund: Fox bietet mit der 38 nicht nur ein sehr gut nutzbares Spektrum beim Setup. Wer einmal seine Wunschperformance eingestellt hat, erlebt keinerlei Überraschungen an der Front. An der 38 ist man mit mehr Steifigkeit konfrontiert als an der 36. Das ist nicht immer zuträglich, wenn es um den letzten Grip auf der letzten Rille geht. Dennoch bleibt der dicke Fuchs immer berechenbar und stellt eine superbe Dämpfung bereit, welche bei der Suche nach Halt auf rutschigen Wurzeln und Steinen einen guten Beitrag leitet, eben doch nicht abzufliegen.

Mit der Zeb schließt man bei RockShox die Lücke zwischen Lyrik und Boxxer. Von der Steifigkeit liegt die Zeb etwas über der Lyrik. Lenkimpulse werden sehr direkt umgesetzt und die Gabel reagiert auf jedweden Input sehr schnell. Dies hilft jedem hellwachen Fahrer, der bei einem Gripabriss am Lenker schnell genug korrigieren kann. Das ist auch nötig, denn das direkte Fahrverhalten geht etwas zulasten des Komforts und des “einfach drüberlaufen lassens”. Nachlässige, passive Linienwahl passt nicht ideal zur Zeb. Aktive, reaktionsschnelle Fahrer hingegen werden diese Präzision lieben.

Eine Stahlfeder gilt immer noch als das Argument für feinstes Ansprechverhalten, auch in Federgabeln. Ist das noch so? Wir würden uns zu der Aussage hinreißen lassen, dass der Unterschied zu einer gut geserviceten und modernen Luftfedergabel in einem Blindtest nicht für jeden spürbar ist. Es mag ein wenig dem steifen Chassis und der etwas abgespeckten Dämpfung geschuldet sein, dass die Marzocchi Z1 beim Anpeilen der hohen Linie am Hang nicht immer den Grip bereitstellte, den es hierfür benötigte.

Racing

Wem es um den schnellstmöglichen Weg zwischen Punkt A und Punkt B geht – vielleicht sogar, wenn die Uhr dabei tickt –, der wird sich dafür interessieren, mit welcher Gabel wir am schnellsten unterwegs waren. RockShox Zeb und Fox 38 geben sich hierbei die Klinke in die Hand, wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise. Für beide gilt, dass sie umso besser funktionieren, desto williger man es im Groben laufen lässt. Fox’ 38 folgt dem Untergrund besser, bietet einen etwas berechenbaren Gegenhalt in der Federkennlinie für eine aktive Fahrweise und stellt ein Quäntchen mehr Grip und strammen Komfort zur Verfügung. Die RockShox Zeb honoriert im groben Gelände einen losgelasseneren Fahrstil und fordert etwas mehr Kraft. Sie liegt von der Dämpfung her nicht ganz so satt am Boden wie die 38, generiert aber mit etwas mehr Gegendruck im ersten Drittel des Federwegs mehr Geschwindigkeit, solange die Schläge auf das Fahrwerk nicht zu groß werden. Ihr aktivster Arbeitsbereich liegt etwas tiefer im Federweg als bei der 38 bei gleichem Sag.

Hart hacken. Den ganzen Tag.
# Hart hacken. Den ganzen Tag. - Auf langen Abfahrten zeigte die Fox 38 sich nicht nur von einer racigen, sondern auch von einer komfortablen Seite. Das ist besonders für Rennfahrer interessant, denen vielleicht gerne mal am Ende der Stage die Kraft schwindet. Hier profitiert man von mehr Grip und Sicherheit bei kleineren Fahrfehlern.

Möchte man statisch etwas höher im Federweg stehen und erhöht dafür den Luftdruck, kann die Zeb harsch werden. Hier ist also Fingerspitzengefühl bei der Abstimmung gefragt. Ist man für das kommende Steinfeld schon auf Speed, marschiert die Zeb etwas schneller als die 38 über diese Sektion und folgt dabei immer noch jedem Input vom Fahrer. Dazu braucht es etwas mehr Kraft als mit der 38, die mit etwas weniger Feedback das Gelände einebnet. Im gesamten Testfeld steht die 38 am höchsten im Federweg und bietet ein sehr berechenbares Fahrverhalten in jeder Fahrsituation sowie mehr Grip. Beeindruckend ist der Komfort, den die 38 auch mit der teilweise geringeren Federwegsausnutzung bieten kann – und wie sie mit einem passenden Grundsetup auf unterschiedlichen Strecken und langen Abfahrten ohne weiteres Optimieren sehr gut funktioniert.

Sollten alle Hersteller die Gabelbrücke nach hinten verlegen? Die Manitou Mezzer ist zirka 250 Gramm leichter als die DVO Onyx SC, aber sie fühlen sich auf dem Trail ähnlich an. Wer lieber an einem langen Tag auf den Trails auch auf der letzten Abfahrt noch Grip und Komfort haben möchte, anstatt für die allerletzte Präzision durch ein steifes Chassis seine Arme in der Offseason aufzupumpen, sollte sich diese beiden Vertreter anschauen. Besonders unter schwierigen Gripbedingungen und auf technischen Trails mit niedrigeren Geschwindigkeiten wussten sie zu überzeugen. Wird es grob und schnell, findet man mit der Manitou Mezzer schneller und unkomplizierter ein passendes Setup. DVOs Onyx SC bestach dabei im Testfeld auf langen Abfahrten, wenn sich durch die Ermüdung des Fahrers Fehler einschleichen. Hier ist der Grenzbereich weiter beziehungsweise weicher gesteckt und man liegt nicht sofort auf der Nase wie bei den sehr steifen Vertretern.

Draufhalten. Die Gabel wird es richten.
# Draufhalten. Die Gabel wird es richten. - Etwas leichter als Fox und etwas steifer fällt die RockShox Zeb aus. Sie belohnt vor allem ausdauernde Fahrer, die auch auf langen Abfahrten selten Probleme mit Armpump oder ähnlichem haben. Unter kraftvollem Input reagiert sie immer sehr schnell und ermöglicht so präzise und kreative Linien.

Wenig Einstellmöglichkeiten machen das Setup einfach. Die Anpassung auf besondere Streckenverhältnisse hingegen sind nicht immer in dem Umfang möglich, wie mancher es vielleicht gerne hätte. Auch das Chassis der Marzocchi Z1 ist eher steif und schwer. Entweder man bringt mehr Kraft mit an die Startlinie und das Basis-Setup passt einem – oder man muss damit arbeiten was die Gabel hat und sich entsprechend anpassen.

Mit der Trust Shout braucht man einen bestimmten Fahrstil. Wie bereits erwähnt mag sie Landungen auf dem Hinterrad nicht besonders. Auch ein Verkriechen nach hinten ist nicht gerade förderlich für eine ideale Funktion. Überraschungen auf dem Trail lassen oft die Arme lang werden. Das hat sich bei fast jedem Mountainbiker über die Jahre in die Fahrtechnik eingeschlichen. Sprich: wer Enduro-Rennen auf Sicht fahren möchte, der sollte sich hier ebenfalls anpassen. Das macht die Trust in Summe noch mehr zum Sonderling, auf den man sich nicht nur einlassen muss, sondern auch einlassen (und umgewöhnen) will.

Balance und Feintuning
# Balance und Feintuning - Mit die breitesten Abstimmungmöglichkeiten bietet Manitous Mezzer. Zusammen mit der ausbalancierten Steifigkeit und Komfort kann sie so für alle Bedinungen und Vorlieben abliefern.

Preis, Performance und persönliche Favoriten

“Würdest du die Federgabel für diesen Preis kaufen? Ist dir das Plus an Performance dieses Loch im Geldbeutel wert?”

Immer wieder ist der Faktor Preis ein harter Diskussionspunkt. Nicht nur hier in den Kommentaren, sondern bereits beim Testen. “Würdest du die Federgabel für diesen Preis kaufen? Ist dir das Plus an Performance dieses Loch im Geldbeutel wert?” Mountainbiken ist Passion und nicht jedes Produkt, welches das doppelte kostet, ist zwangsläufig auch doppelt so gut. Manchmal ist es vielleicht auch nur ein Quäntchen und dennoch sind Menschen bereit, hierfür den Aufpreis zu zahlen. Betrachtet man die (UVP-)Preisspanne von 949 € (Marzocchi Z1) über 1.589 € (Fox 38) bis 2.299 € (Trust Shout), so könnte man für die Differenz nicht nur einen Bike-Urlaub machen, sondern den Betrag vielleicht auch in ein Fahrtechnik-Coaching investieren. In Summe würde man damit letztendlich schneller und/oder sicherer auf dem Trail unterwegs sein als allein mit dem teureren Produkt.

Kontrolle, Selbstvertrauen und Komfort
# Kontrolle, Selbstvertrauen und Komfort - Fox wir dem Ruf einer "Racing-Brand" gerecht. Die 38 besticht durch perfektes Handling in grobem Geläuf und unterstützte den Fahrer bei der Verfolgung spezieller Rennlinien ideal, ohne dabei zu anstrengend zu werden.

Mit diesem Background nachfolgend die sehr persönliche Quintessenz der Testfahrer:

Fox ist mit der 38 auf einem sehr hohen Level angekommen. Leider kann man dies auch über den Preis sagen. Beim Bike-Kauf spielt Geld keine Rolle bei dir? Du bist ein schneller, schwerer Brocken und möchtest eine 170er-Federgabel, die dir das Maximum an Performance bereitstellt? Dann mach die Augen zu, zieh die Karte durch und entscheide dich für die Fox. Betrachtet man die Preisdifferenz zur RockShox Zeb, so lässt einen das ins Grübeln kommen. Sie ist verdammt nah dran an der 38 und leistet sich marginale Schwächen in der Kennlinie, Dämpfung und beim Komfort. Wer über genügend Kraft verfügt, kann mit der Zeb sehr glücklich werden. Auf langen Abfahrten hat die 38 sportlichen Fahrern auch im letzten Drittel der Strecke noch volle Kontrolle und keinerlei Anstrengung in den Händen geboten. Wer weniger geschwindigkeitsorientiert unterwegs ist und einen dafür passenden Komfort sucht, sich aber dennoch eine Fox zulegen möchte, kann über einen Re-Tune oder eine 36 nachdenken. Wer sich sein ideales Setup selbst erarbeiten kann und genügend Zeit und Geduld dafür hat, sollte sich die DVO Onyx SC genauer anschauen. Wird es rutschig und anspruchsvoll auf dem Trail, vermittelt sie trotz etwas mehr Flex erstaunlich viel Sicherheit, Grip und Komfort – und das zu einem sehr attraktiven Preis. Ähnliche Anschaffungskosten sind für die Marzocchi Z1 Coil fällig. Absolut unkompliziert und mit guter Gesamtperformance mag sie zwar auch die schwerste im Test sein, aber sie vermittelt mit dem direkten Umsetzen des Fahrinputs und Fahrverhalten einen absolut soliden Fahreindruck. Gemessen am Preis kann man da guten Gewissens mit weniger (High-)Performance leben.

Präzise, stramm und günstig
# Präzise, stramm und günstig - RockShox macht Druck. Zwar sind 38 und Zeb beide sehr neue Modelle, aber rot schließt zu orange deutlich auf. Wem der Anschaffungspreis nicht egal ist, bekommt mit der Zeb auch eine wirklich gute Federgabel für Bikepark, hartes Enduro und Freeride-Aktionen.

Leichtbau-Fans schielen in Richtung Manitou Mezzer. Trotz bulliger Bauweise ist sie fast 400 Gramm leichter als die schwerste Gabel im Test. Vielfältig verstellbar begeisterte sie schon im ersten Test. Leider setzt sich ein fader Beigeschmack auch im zweiten Test dieses Jahr fort. Zwischen Krone und Standrohr entwickelte sich ein lautes Knacken im Fahrbetrieb. Dies wird zwar – wie auch das aufgetretene Buchsenspiel im ersten Test – von der Garantie abgedeckt. Dennoch möchte niemand seine Gabel nach einigen Wochen wieder einschicken müssen.

Vorne mit dabei – eigentlich
# Vorne mit dabei – eigentlich - Was Manitou in das Leichtgewicht der Mezzer gepackt bekommen hat, ist beeindruckend. Wenn diese Gabel keine Mucken macht, ist sie ein heißer Anwärter für die Topmodelle der Enduro-Bikes der Hersteller.

Bleibt der Sonderling: Die Trust Shout. Linkage-Federgabeln fristen immer noch ein Nischendasein. Wir wagen zu behaupten, dass dies vor allem dem speziellen Look geschuldet ist. Von der Performance glänzt das zweite Suspension-Produkt für die Front von Dave Weagle durch einen Blitzstart. Man muss sich selbst und den eigenen Fahrstil etwas reflektieren, um zu entscheiden, ob die Art und Weise, wie dieses Produkt funktioniert, zu einem passt. Wer nicht primär jede einzelne Kante auf dem Trail zum Abspringen nutzen möchte, keine Landungen auf dem Hinterrad ausführt und die bestmögliche Kurvenkontrolle sowie Schlagabsorption auf der Geraden sucht, findet in der Shout seine Offenbarung.

Der Name Trust ist Programm
# Der Name Trust ist Programm - Wer die etwas längere Eingewöhnungszeit hinter sich gebracht hat, ist in der Lage die Vorteile der Shout voll auszuschöpfen. Vorne auf dem Lenker bleiben und draufhalten. Wegtauchen gibt es kaum unter Bremsen und auch unter Schlägen bleibt sie sparsam mit dem Federweg. Das ist etwas anstrengender zu fahren, aber man bekommt dafür auch die zusätzliche Kontrolle in Kurven und unter rutschigen Bedingungen im Austausch.

6 Enduro-Federgabeln im Test – unser Fazit

Wir hoffen, dass wir euch in diesem Vergleichstest ein gutes Bild einiger aktuellen Angebote am Markt vermitteln konnten. Mit keiner dieser Federgabeln macht man grundsätzlich etwas falsch. Sie funktionieren alle deutlich besser als das, was wir Otto Normalverbraucher vor einigen Jahren von der Stange kaufen konnten und bieten eine Performance, die damals nur durch teures Tuning erreicht werden konnte. Letztendlich ist es eine Frage des persönlichen Budgets, der Vorliebe und dem Willen, sich mit einer aufwendigeren Abstimmung auseinanderzusetzen.

Konkret empfehlen wir für Sparfüchse, Einsteiger und weniger tuningaffine Anwender die Marzocchi Z1 Coil. Die stabilste und höchste Performance bieten die beiden Big Player: Fox 38 Factory und RockShox Zeb Ultimate geben sich die Klinke in die Hand und je nach Anwenderprofil wird man der einen oder der anderen den Vorzug geben. Beide sind trotz vieler Einstell-Möglichkeiten noch relativ unkompliziert in der Anwendung.

Als Underdog schließt DVO langsam die Lücke zu den bekannten Platzhirschen und kann für diejenigen spannend sein, die sich gut mit Abstimmung auskennen und gewillt sind in diesen Prozess etwas Zeit zu investieren.


Nach der ausführlichen Beleuchtung aller Eigenheiten der 6 Federgabeln: Welche wäre euer Favorit?


Wo und wie haben wir getestet?

Einige der Federgabeln waren schon zur Vorstellung in kurzzeitigen Test hier auf MTB-News zu sehen. Seither wurden sie von einer Vielzahl an Testern in unterschiedlichsten Regionen und auf einer großen Varianz von Trails bewegt. Von Hometrails über Bikepark-Einsätze mussten sich die Gabeln überall beweisen. Für jeden Tester wurde dabei ein stimmiges Setup erarbeitet und Empfehlungen zur Performance-Steigerung ausprobiert.

Umbauen, umbauen, umbauen …
# Umbauen, umbauen, umbauen … - In diversen Testsessions wurden die Federgaben in einem Boxenstop umgebaut und die Tester mit der nächsten Gabel zum direkten Vergleich zurück auf den Trail geschickt.
Passend auf Tester und Bike
# Passend auf Tester und Bike - Jedes Bike ist anders in seiner Charakteristik. Die Federgabeln mussten sich in verschiedenen Bikes beweisen. Für jedes wurde ein individuelles Setup erarbeitet.

Um einen finalen Überblick und direkte Vergleiche zu bekommen, wurden die Federgabeln auch im Direktvergleich gefahren: gleicher Tag, gleiche Strecke, gleiche Linie. Lange, Enduro-Rennwürdige Strecken sollten das Material noch einmal ans Limit bringen und Unterschiede sowie individuelle Stärken und Schwächen ans Licht bringen.

Natürliche Strecken im Park und anderswo
# Natürliche Strecken im Park und anderswo - Manchmal gilt die Devise, dass man einfach draufhält und das Bike machen lässt. Je nach Trail kann es einen da schon manchmal etwas aufmischen. Ein gut abgestimmtes Fahrwerk hilft die Kontrolle zu behalten und danach zu fragen: "Schläge? Welche Schläge?"
Nass, Schmierig und mit Wurzeln durchsetzt
# Nass, Schmierig und mit Wurzeln durchsetzt - Wie immer spielte in unserem Dauertest die Performance unter allen Bedingungen eine große Rolle. Wird es rutschig setzen wir Biker gerne auf griffige Reifen, um die Kontrolle zu behalten. Aber auch die Federgabel sollte ihren Beitrag leisten, gut ansprechen und nicht dabei helfen, das Vorderrad an einer Wurzel ablenken zu lassen.

Ideallinie liegt oben?
# Ideallinie liegt oben? - Manche Kurven möchte man von außen anfahren, auch wenn es dort eher mehr scheppert. Welche Gabel ermöglicht die kreativsten Linien auf der Strecke?
Man wird unten angekommen – egal wie
# Man wird unten angekommen – egal wie - Es gibt Passagen auf Trails, die nicht nur Mut verlangen, sondern auch eine Suspension, welche Vertrauen schenkt.

Wo soll es denn da runtergehen?
# Wo soll es denn da runtergehen? - 170 mm inspiriert zu neuen Freeride-Linien.
Kantige Steine, die weit herausstehen
# Kantige Steine, die weit herausstehen - Man möchte die Hindernisse verschluckt wissen und die Kontrolle behalten.
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Wer hat getestet?

Tester-Profil: Kai Christian
Körpergröße 184 cm
Schrittlänge 82 cm
Oberkörperlänge „58
Armlänge „56
Gewicht 63 kg
Fährt gerne Fahrrad!
Am liebsten im Wald oder in den Bergen, egal wie die Industrie den Einsatzzweck gerade nennt. Enduro, Hardtail, Pumptrack, Downhill …zum Einkaufen.
Gerne schnell technisch und ruppig aber auch flowig. Besondere Vorliebe für groooße Jumplines.
Fahrstil
Hinterherfahrer sagen Ihm einen verspielten, sprunglastigen und katzengleichen Fahrstil nach.
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails Alpin, Pumptrack, Downhill
Vorlieben beim Fahrwerk
Plush mit genügend Gegenhalt für Fahrerinput.
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben ab 440mm, Reach eher lang, Lenkwinkel Flach! (65° abwärts).
Tester-Profil: Andreas Knodel
Körpergröße 184 cm
Schrittlänge 86 cm
Oberkörperlänge „60
Armlänge „56
Gewicht 108 kg
Andreas ist einer der Biker, der versucht so viel wie möglich aufs Bike zu kommen aber es aus beruflichen Gründen oft nicht schafft. Fitness und Gewichtsklasse könnten dementsprechend besser sein. 12 weit abgestufte Gänge, eine angenehme Sitzposition und eine Geometrie sowie Suspension die Sicherheit bietet, nimmt er gerne mit, um sich die Ausfahrten mit den trainierteren Kollegen zu erleichtern.
Fahrstil
Gerne schnell mit technischen Abschnitten im Gelände. Eher mehr Bodenkontakt als Vorliebe für Luftakrobatik.
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails und Bikepark.
Vorlieben beim Fahrwerk
Komfortabel
Vorlieben bei der Geometrie
Langer Reach für einen langen Oberkörper. Vorbau nicht zu kurz und Lenker nicht zu schmal.
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel
Tester-Profil: Yannick Noll
Körpergröße 178 cm
Schrittlänge 90 cm
Oberkörperlänge 55 cm
Armlänge 56 cm
Gewicht 74 kg
Yannick kommt aus dem DH-Racing und fährt gerne steile Trails, aber lässt keine Gelegenheit aus an einer Wurzel abzuziehen und an Kickern Airtime zu sammeln.
Fahrstil
Sehr gerne in der Luft
Ich fahre hauptsächlich
Hauptsächlich Enduro und etwas Dirt. Auf den richtigen Strecken auch mit dem Big Bike
Vorlieben beim Fahrwerk
Lieber straffer und an der Front etwas schneller
Vorlieben bei der Geometrie
Ein bisschen kürzer und verspielter
Tester-Profil: Joshua Roth
Körpergröße 175 cm
Schrittlänge 82 cm
Oberkörperlänge 68 cm
Armlänge 54 cm
Gewicht 75 kg
Josh kommt aus dem DH-Race-Bereich und fährt am liebsten steile Techtrails, aber auch schöne technische Jump-Lines und Skinny’s dürfen in seinem Leben nicht fehlen.
Fahrstil
sauber, Linien-orientiert und schnell
Ich fahre hauptsächlich
Von Enduro über große Sprünge, bis hin zu Downhill alles
Vorlieben beim Fahrwerk
Etwas langsamer, Front etwas weicher als das Heck
Vorlieben bei der Geometrie
Das Gesamtkonzept muss passen. Primär bevorzuge ich kürzere und verspieltere Räder
Tester-Profil: Michael Heizenberg Auth
Körpergröße 185 cm
Schrittlänge 84 cm
Oberkörperlänge 63 cm
Armlänge 66 cm
Gewicht 85 kg
Ich fahre grundsätzlich gerne auf zwei Rädern. In der Jugend bin ich im ADAC Motorrad Trial Gefahren. Mitte des Physik Studiums habe ich bei einem Auslandsaufenthalt in Griechenland, kann ich nur Empfehlen, Enduro für mich entdeckt. Danach habe ich direkt mit Donwhill Rennen begonnen, denn dort lernt man wie man schnell gute Linien fährt (zwei Jahre bei den Elite Men). Seitdem nehme ich immer wieder an Enduro- und Downhill Rennen teil. Gelegentlich fahre ich auch mal Motorrad und Motocross.
Fahrstil
Eher aggresiv und auf Geschwindigkeit bedacht, als auf Style
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Eher satt für mehr Bodenkontakt und Kontrolle
Vorlieben bei der Geometrie
Es muss stimmig sein. Wenn es kürzer ist und funktioniert taugt mir das genauso wie wenn es länger ist und funktioniert.
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 60 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Versuch macht kluch
# Versuch macht kluch - Über ein halbes Jahr haben wir zahllose Male umgebaut, die Einstellungen angepasst und sich auf unterschiedlichsten Trails für euch unterwegs gewesen. Wir hoffen, dass wir euch die Qual der Wahl zwischen den verschiedenen Federgabeln erleichtern konnten.

Intend Bandit: Freeride-Federgabel mit halber Doppelbrücke

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Mit der Intend Bandit überrascht die kleine Schmiede aus Freiburg mit einem einzigartigen Produkt: einer Federgabel für den Freeride-Einsatz mit halber Doppelbrücke. Das Design soll eine größere Negativkammer für ein verbessertes Ansprechverhalten ermöglichen und zudem ein Plus an Steifigkeit mit sich bringen. Wir haben alle Informationen zur neuen Intend Bandit für euch.

Intend Bandit: Infos und Preise

Eine Kombination aus zwei Dingen sorgte bei Cornelius Kapfinger, Kopf hinter Intend, für die Idee zum Design der Intend Bandit: Seine Visitenkarte ziert schon seit Jahren das stilisierte Bild einer halben Single-Crown-Gabel in Kombination mit einer halben Doppelbrücken-Gabel. Der Gedanke dahinter war ursprünglich nur, zu zeigen, dass man beides im Programm hat. Doch als dazu auch noch die Secus von Vorsprung Suspension viel positives Feedback sammeln konnte, entstand die Idee, das besondere Design in ein Produkt zu verwandeln. Wer das Produkt des kleinen kanadischen Unternehmens nicht kennt: Die Vorsprung Secus-Luftkammer wird am unteren linken Gabelholm direkt neben der Bremsaufnahme montiert und dient als Erweiterung für die Negativkammer, was ein verbessertes Ansprechverhalten garantieren soll.

  • Laufradgröße 29″ (auch mit 27,5″ fahrbar)
  • Gewicht 2.390 g
  • Achsgrößen 110 × 15 mm oder 110 × 20 mm
  • Bremsaufnahme 203 mm, mit Adapter 223 mm möglich
  • Einbauhöhe identisch mit normalen Enduro-Gabeln: 601,5 mm bei 190 mm, in 10 mm Schritten reduzierbar
  • Offset 44 mm
  • maximale Steuerrohrlänge inkl. Steuersatz 133 mm, länger ist nicht möglich
  • Klemmhöhe der Brücke am Schaft 10 mm
  • Schaft tapered
  • Federweg 140–190 mm (in 10 mm Schritten)
  • Farben schwarz anodisiert / silber eloxiert
  • Verfügbarkeit vorbestellbar, Lieferung voraussichtlich ab Februar / März 2021
  • www.intend-bc.com
  • Preis 1.999 € (UVP)
Die neue Intend Bandit
# Die neue Intend Bandit - Federweg bis 190 mm | Preis: 1.999 €
Diashow: Intend Bandit: Freeride-Federgabel mit halber Doppelbrücke
Die neue Intend Bandit
Die Verdopplung der Buchsenabstützung auf der stärker belasteten Bremsseite sowie die Versteifung der Gabel im Steuerrohrbereich sollen sich positiv auf die Fahreigenschaften auswirken.
… und die innovative Vorsprung Secus aus Kanada.
Das Innenleben der Intend Bandit im CAD-Schnitt.
Gleitrohre, Kolbenstangen und Innereien wurden von der Downhill-Gabel Infinity übernommen.
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Aufgrund des einzigartigen Designs der Intend Bandit konnte die größere Negativkammer in die Federgabel integriert werden. Was soll dadurch erreicht werden? Neben dem schon erwähnten positiven Einfluss der größeren Luftfeder auf das Ansprechverhalten soll sich die Verdopplung der Buchsenabstützung auf der stärker belasteten Bremsseite sowie die Versteifung der Gabel im Steuerrohrbereich positiv auswirken. Um zu verhindern, dass die Rohre sich aufgrund der 300 mm Buchsenabstand durchbiegen und verkanten, wurde zudem eine dritte Buchse in der Mitte eingefügt. Somit ist das Rohr dreifach gestützt.

Gleitrohre, Kolbenstangen und Innereien wurden von der Downhill-Gabel Infinity übernommen.
# Gleitrohre, Kolbenstangen und Innereien wurden von der Downhill-Gabel Infinity übernommen.
Die Brücke und Dämpfung stammt mit kleinen Änderungen von der Intend Edge.
# Die Brücke und Dämpfung stammt mit kleinen Änderungen von der Intend Edge.
Das einzigartige Design mit einer halben oberen Brücke fällt definitiv auf!
# Das einzigartige Design mit einer halben oberen Brücke fällt definitiv auf!

Die Umsetzung gestaltete man möglichst einfach: Gleitrohre, Kolbenstangen und Innereien wurden von der Downhill-Gabel Infinity übernommen. Die Brücke stammt mit kleinen Änderungen von der Intend Edge. So sind als neue Teile nur noch das lange Standrohr sowie die halbe Brücke zu produzieren. Nach einigen Stunden im CAD mitsamt Ermittlung der Kennlinien, FEM-Prüfung der Bauteile und Abwägung der Steuerrohrlängen und Klemmungen startete Cornelius Kapfinger zufolge die Prototypen-Produktion schon nach einer Woche bei Dreher und Fräser. Ein paar Wochen später konnte schon die erste Federgabel montiert werden.

In Sachen Gewicht braucht sich die Gabel laut Intend mit 2.390 g im Vergleich mit anderen Freeride-Federgabeln nicht zu verstecken. Sie ist für den Einsatz mit 29″-Laufrädern konzipiert, aber auch mit 27,5″ kompatibel. Der Federweg lässt sich von maximal 190 mm Federweg in 10 mm Schritten bis auf 140 mm reduzieren. Da die Intend Bandit eine ganz besondere Federgabel ist, wird sie zunächst auch nur auf besonderem Wege erhältlich sein. Wer Interesse hat, kann sich im Rahmen einer Vorbestellaktion bis zum 31.12.2020 über den Web-Shop von Intend eine Federgabel sichern. Preis? 1.999 €.

Auch in Sachen Kabelführung …
# Auch in Sachen Kabelführung …
… Steckachse und Bremsaufnahme wurde auf Bekanntes aus dem Hause Intend zurückgegriffen.
# … Steckachse und Bremsaufnahme wurde auf Bekanntes aus dem Hause Intend zurückgegriffen.
Die Verdopplung der Buchsenabstützung auf der stärker belasteten Bremsseite sowie die Versteifung der Gabel im Steuerrohrbereich sollen sich positiv auf die Fahreigenschaften auswirken.
# Die Verdopplung der Buchsenabstützung auf der stärker belasteten Bremsseite sowie die Versteifung der Gabel im Steuerrohrbereich sollen sich positiv auf die Fahreigenschaften auswirken.
Zu der Idee führten die Visitenkarte …
# Zu der Idee führten die Visitenkarte …
… und die innovative Vorsprung Secus aus Kanada.
# … und die innovative Vorsprung Secus aus Kanada.
Das Innenleben der Intend Bandit im CAD-Schnitt.
# Das Innenleben der Intend Bandit im CAD-Schnitt.
Hier die besondere Federkurve dank stark vergrößerter Negativ-Luftkammer.
# Hier die besondere Federkurve dank stark vergrößerter Negativ-Luftkammer.
Cornelius Kapfinger, Kopf hinter Intend, auf einer der ersten Ausfahrten auf dem Canadian Trail in Freiburg.
# Cornelius Kapfinger, Kopf hinter Intend, auf einer der ersten Ausfahrten auf dem Canadian Trail in Freiburg.

Wie haltet ihr von der neuen Intend Bandit?

Infos: Pressemitteilung Intend

Manitou Mezzer Expert: Preiswerte Variante der Enduro-Forke

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Ab sofort gibt es die Manitou Mezzer-Federgabel auch für einen etwas schmaleren Taler: Die neue Manitou Mezzer Expert setzt auf das gleiche Chassis wie ihre hochpreisige Schwester, kommt allerdings mit einem anderen Innenleben daher. Alle Infos zur neuen Enduro-Federgabel gibt’s hier.

Manitou Mezzer Expert: Infos und Preise

  • Federweg 140 mm – 180 mm
  • Laufradgröße 27,5″ / 29″
  • Standrohrdurchmesser 37 mm
  • Einstellungen Luftdruck, Luftvolumen, Rebound, 6-Positionen-Druckstufe
  • Offset 37 mm, 44 mm (27,5″) / 44 mm, 51 mm (29″)
  • Bremsaufnahme Postmount 180 mm
  • Achsmaß 15 mm x 110 mm
  • Gewicht 2.030 g (27,5″) / 2.062 g (29″)
  • Verfügbarkeit ab sofort
  • www.hayesbicycle.com
  • Preis (UVP) 797 €

Mit der neuen Manitou Mezzer Expert stellen die Fahrwerks-Experten ihrem beliebten Pro-Modell (Testbericht: Manitou Mezzer Pro) eine preiswerte Schwester zur Seite. Die neue Enduro-Federgabel setzt auf das bekannte Chassis der Pro-Variante und kommt dementsprechend mit wuchtigen 37 mm-Standrohren. Auch bei Federweg und Laufradgrößen gleichen sich die beiden Gabeln: Es stehen Varianten für 27,5″- und 29″-Laufräder zur Verfügung. Der Federweg lässt sich über eine interne Anpassung ganz nach Belieben zwischen 140 mm und 180 mm einstellen.

Die neue Manitou Mezzer Expert bringt 2.030 g auf die Waage und schlägt mit einem Preis von 797 € zu Buche.
# Die neue Manitou Mezzer Expert bringt 2.030 g auf die Waage und schlägt mit einem Preis von 797 € zu Buche.
Diashow: Manitou Mezzer Expert: Preiswerte Variante der Enduro-Forke
Mezzer EXP (3)
Mezzer EXP (16)
Img 5
Img 6
Mezzer EXP (11)
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Img 5
# Img 5
Mezzer EXP (4)
# Mezzer EXP (4)

Unterschiede gibt es hingegen beim Innenleben der Federgabel. Hier kommt die aus der Dorado bekannte Expert-Luftfeder zum Einsatz. Diese soll in Kombination mit der neu entwickelten VTT-6P Compression-Dämpfung für ein optimales Fahrverhalten sorgen. Bei der neuen Dämpfungs-Einheit werden sowohl High-Speed- als auch Low-Speed-Druckstufe parallel über einen einzigen Drehknopf justiert.

Wer seine Manitou Expert-Federgabel nach einiger Zeit dann doch auf das Pro-Level aufrüsten will, kann dies problemlos machen. Sowohl die IRT-Einheit als auch die MC2-Dämpfung können separat erworben und eingebaut werden. Die neue Manitou Mezzer Expert bringt 2.030 g auf die Waage und ist ab sofort für einen Preis von 797 € erhältlich.

Wie gefällt euch die neue Federgabel?

Infos und Bilder: Pressemitteilung Manitou

Neue Komponenten von Shimano und SRAM?: Mehr Wireless-Technologie am Bike

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Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis wir News über neue, kabellose Parts am Bike bekommen: Nun haben in kurzer Abfolge sowohl Shimano als auch SRAM bei amerikanischen Behörden neue Anträge eingereicht, die zwar noch unter Verschluss sind, jedoch bereits einige spannende Infos enthalten. Shimano arbeitet an einer kabellosen Funk-Schaltung – kommt also bald die XTR Di3? Bei SRAM hingegen scheint das AXS-Netzwerk auf das Fahrwerk und weitere Elemente ausgeweitet zu werden.

Shimano – kommt die kabellose Di3-Schaltung?

Üppig sind die bisher bekannten Informationen nicht gerade. Bekannt ist jedoch, dass die amerikanische FCC-Behörde ein neues Schaltwerk und Schalt-Modul von Shimano geprüft und freigegeben hat. Die FCC (Federal Communications Commission) ist in Amerika für Rundfunk, Satellit und Kabel-Kommunikation, jedoch auch für die Zulassung von Kommunikationsgeräten zuständig. Alle Details zum neuen Produkt sind bis zum 26.07.2021 unter Verschluss – man kann also davon ausgehen, dass wir spätestens Mitte der Saison genauere Informationen erhalten.

Aus den sehr knappen Informationen wird allerdings deutlich, dass es sich um ein digitales, über Funk (2478 MHz) kommunizierendes Antriebs-System, bestehend aus Schaltwerk und Schalthebel, handelt. Außerdem verfügen die Komponenten über Bluetooth LE und ANT+ – sicherlich, um beispielsweise mit einer Handy-App oder Zubehör zu kommunizieren. Natürlich könnte es sich bei der neuen Schaltung um eine Rennrad- oder Gravel-Schaltung handeln – allerdings scheint sie gänzlich ohne Umwerfer auszukommen, was zumindest auf der Straße ziemlich ungewöhnlich wäre. Uns würde zudem überraschen, wenn Shimano eine so aufwändige neue Technologie zuerst im Gravel-Sektor einführt.

Bereits 2014 hat Shimano die hochwertige XTR Di2-Schaltung auf den Markt gebracht.
# Bereits 2014 hat Shimano die hochwertige XTR Di2-Schaltung auf den Markt gebracht.
Diese benötigte jedoch ein Kabel und verschwand nach einigen Jahren wieder in der Versenkung.
# Diese benötigte jedoch ein Kabel und verschwand nach einigen Jahren wieder in der Versenkung.

Die Japaner waren mit dem XTR und XT Di2-System Vorreiter im Bereich elektronischer Schaltungen. Die Komponenten wurden jedoch mit Kabeln miteinander verbunden, was den Montage-Aufwand gegenüber einer mechanischen Schaltung nicht wirklich erleichterte. Die aktuellen Shimano-Schaltgruppen sind wieder voll mechanisch.

Alle Infos zu Shimano-Anträgen bei der FCC gibt’s hier: www.fccid.io

SRAM – AXS für Fahrwerk, Leistungsmesser & Co.

Der größte Shimano-Konkurrent SRAM hat vor zwei Jahren die kabellose AXS-Eagle Schaltung fürs Mountainbike vorgestellt und ist den Japanern damit in Sachen Wireless-Technologie enteilt (hier die Vorstellung & hier der Langzeit-Test). Bereits bei der Vorstellung wurde betont, dass es sich bei AXS um ein komplettes Netzwerk handelt – so kann die MTB-Schaltung auch mit der Funkstütze RockShox Reverb AXS oder mit der AXS-Rennrad-Schaltung kommunizieren. Daher war es nur eine Frage der Zeit, bis das AXS-Netzwerk auf weitere Komponenten aus dem SRAM-Universum erweitert wird.

Sucht man bei der FCC nach SRAM LLC, wird man ebenfalls fündig: Innerhalb kurzer Zeit wurden Anträge für einen Dämpfer, eine Federgabel, einen linken und rechten Shifter und einen Pedal-Sensor bewilligt. Ähnlich wie bei Shimano sind alle wichtigen Informationen aktuell geheim und sollen erst am 30.07.2021 gelüftet werden – vier Tage nach Shimanos neuer Schaltung. Alle Komponenten sollen über Bluetooth LE und AIREA – SRAMs hauseigene Funk-Verschlüsselung – verfügen. Die Federgabel bietet sogar ANT+, womit sich beispielsweise mit Fahrrad-Computern, Trainingsgeräten oder Pulsuhren kommunizieren lässt.

Seit 2019 gibt es die elektronische und kabellose SRAM X01 AXS-Schaltung.
# Seit 2019 gibt es die elektronische und kabellose SRAM X01 AXS-Schaltung.
Ohne Leitung und mit Funkverbindung war das Anbauen einer Schaltung noch nie so leicht!
# Ohne Leitung und mit Funkverbindung war das Anbauen einer Schaltung noch nie so leicht!

Bei Dämpfer und Federgabel scheint die Sache recht eindeutig: Nachdem SRAM das Schaltkabel abgeschafft hat, könnte man mit der neuen Technologie auch RockShox-Fahrwerke kabellos vom Lenker aus verstellen. Das ist vor allem im XC-Sektor wichtig, wo die Lenker weiterhin mit Fernbedienungen und Kabeln überladen sind. Bei den Schalthebeln lässt sich nur raten, was SRAM vorhat. Theoretisch lassen sich alle Komponenten im AXS-Netzwerk untereinander kombinieren. Es ist also möglich, dass die Schalter einfach eine weitere Option für Fahrer sind, um wahlweise die Schaltung, das Fahrwerk oder die Sattelstütze zu kontrollieren.

Das Scott/SRAM-Team um Nino Schurter und Kate Courtney hat beispielsweise die AXS-Knöpfe der Rennrad-Schaltung in ihre Griffe integriert, um damit besser im Vollsprint mit allen Fingern am Lenker schalten zu können. Das kann zwar theoretisch auch jeder Amateur machen, allerdings waren dafür größere Modifikationen am Griff notwendig und die Rennrad-Blips sind Kabel-gebunden mit einem externen Empfänger, der am Lenker untergebracht werden muss. Grund ist vermutlich, dass die Hände das Signal sonst zu stark abschirmen würden. Auch hierfür hat SRAM übrigens ein Patent beantragt.

Da die AXS-Controller nicht jedermanns Sache sind, nutzen einige Pros und Amateure die eTap-Blips der Rennrad-Schaltung.
# Da die AXS-Controller nicht jedermanns Sache sind, nutzen einige Pros und Amateure die eTap-Blips der Rennrad-Schaltung. - Möglicherweise arbeitet SRAM nun an einer einfacheren Alternative.

Der Pedalsensor dürfte vermutlich die Leistungsmesser der SRAM-Tochter Quarq unterstützen. Diese sind bis jetzt in die Kurbel integriert. Die AXS-Technologie könnte jedoch einen unauffälligen, kleinen Pedalsensor erlauben, der die gemessenen Daten entweder an die Kurbel oder eine andere AXS-Komponente überträgt. Von dort könnten sie über einen Radcomputer oder die AXS-Handy-App ausgelesen werden.

Alle Infos zu SRAM-Anträgen bei der FCC gibt’s hier: www.fccid.io

Was meint ihr zu den FCC-Anträgen – findet ihr noch eine spannende Information? Was haltet ihr von mehr Funk-Komponenten am Bike?

Neue Cannondale Lefty Ocho 120: Mehr Federweg für die Einbeinige

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Cannondale Lefty Ocho 120: 2018 stellte Cannondale die Lefty Ocho vor und erstaunte damit die MTB-Gemeinde. Nicht nur, dass die Federgabel wie gewohnt lediglich über das linke Standrohr verfügte – nun kam sie auch mit nur einer Brücke aus. Zwei Jahre später gibt es das erste große Update: Die Lefty Ocho 120 verfügt nun über bis zu 120 mm Federweg, besteht aus Carbon und setzt auf viele neue Teile!

Cannondale Lefty Ocho 120: Infos und Preise

Ist der Down-Country-Trend noch aufzuhalten? Vermutlich nicht. Das sieht auch Cannondale so und führt nun eine neue Version der edlen Lefty Ocho-Federgabel für genau diese Kategorie ein. Das neue Modell verfügt wahlweise über 110 oder 120 mm Federweg und wurde umfassend überarbeitet. So bietet das Carbon-Chassis dickere Wandstärken und somit mehr Steifigkeit für Linientreue auf ruppigen Trailausfahrten. Trotzdem soll das Gewicht bei immer noch äußerst leichten 1.550 g liegen – kein Wunder, es fehlt ja auch die Hälfte der Gabel. Die Cannondale Lefty Ocho 120 soll ab Mitte Juli 2021 erhältlich sein und kostet 1.599 €.

  • Federweg 110 mm, 120 mm
  • Laufradgröße 29″
  • Besonderheiten steiferes Carbon-Chassis, nur ein Standrohr, nadelgelagert, Lockout an der Gabel oder am Lenker
  • Dämpfung IFP-System (Independent Floating Piston)
  • Offset 50 mm
  • Bremsscheibengröße 160–203 mm
  • Naben-Aufnahme Lefty 60-Nabe
  • Gewicht 1.550 g (Herstellerangabe)
  • Verfügbarkeit Mitte Juli 2021
  • www.cannondale.com
  • Preis (UVP) 1.599 €
Federwegs-Upgrade für die edle Lefty Ocho
# Federwegs-Upgrade für die edle Lefty Ocho - Cannondale hat der Carbon-Gabel mit nur einem Bein nun 120 mm Federweg und einige Upgrades spendiert.
Diashow: Neue Cannondale Lefty Ocho 120: Mehr Federweg für die Einbeinige
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Die Luftkammer lässt sich über Volumenspacer anpassen.
… als auch Down-Country-Fans ansprechen.
Das neue Cannondale Scalpel Carbon SE LTD Lefty wurde bereits mit der Lefty Ocho 120 ausgestattet.
Mit ihrem sensiblen Ansprechverhalten sowie mehr Federweg und Steifigkeit bei trotzdem geringem Gewicht soll die Lefty Ocho 120 sowohl XC-Biker …
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Mit ihrem sensiblen Ansprechverhalten sowie mehr Federweg und Steifigkeit bei trotzdem geringem Gewicht soll die Lefty Ocho 120 sowohl XC-Biker …
# Mit ihrem sensiblen Ansprechverhalten sowie mehr Federweg und Steifigkeit bei trotzdem geringem Gewicht soll die Lefty Ocho 120 sowohl XC-Biker …
… als auch Down-Country-Fans ansprechen.
# … als auch Down-Country-Fans ansprechen. - Im Inneren gleitet die Gabel weiterhin auf Rollenlagern.

Neben dem steiferen Aufbau wurde auch die Luftfeder der Lefty Ocho an den gewachsenen Federweg angepasst. Diese soll weiterhin für ein sensibles Ansprechverhalten, jedoch auch ausreichend Gegenhalt in der Federwegsmitte sowie natürlich Progression gegen Ende sorgen. Wie gewohnt kann man die Charakteristik über Volumenspacer anpassen, die einfach an den Bottom-Out-Spacer der Gabel geklipst werden.

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# A7300452

Die neue Stop-Lock-Bremsaufnahme entspricht nun dem PM180-Standard, über Adapter sind jedoch auch bis zu 203 mm große Scheiben möglich. Wer sein Bike mit einer Lefty Ocho 120 pimpen möchte, benötigt weiterhin die spezielle Lefty 60-Nabe. Neu ist hingegen, dass der Lockout nun direkt auf der Krone sitzt. Selbstverständlich ist dieser jedoch mit der bekannten Lenkerfernbedienung kompatibel.

Neu ist der Lockout, der nun optional direkt auf der Brücke positioniert ist.
# Neu ist der Lockout, der nun optional direkt auf der Brücke positioniert ist.
Die Luftkammer lässt sich über Volumenspacer anpassen.
# Die Luftkammer lässt sich über Volumenspacer anpassen.

Cannondale Scalpel Carbon SE LTD Lefty

Natürlich wird es die neue Lefty auch in einem passenden Cannondale-Rad zu kaufen geben. So ist das neue Scalpel Carbon SE LTD Lefty mit der Upside-Down-Gabel ausgerüstet und bietet für 8.399 € eine äußerst hochwertige Ausstattung. Die Lefty wird mit einem SIDLuxe Ultimate-Dämpfer kombiniert, geschaltet wird mit der beliebten SRAM X01 Eagle-Schaltung. Für Bremspower sorgen die Level-Bremsen aus demselben Haus, Laufräder, Lenker und Sattelstütze hingegen stammen von Cannondale.

Rahmen120 mm travel, Carbon, Proportional Response Tuned, FlexPivot Chainstay
FedergabelLefty Ocho Carbon 120
DämpferRockShox SIDLuxe Ultimate
FelgenHollowGram 25 Superlight HI-Impact Carbon, 28 h, 25 mm IW, tubeless ready
NabenHollowGram Lefty 60 / HollowGram w/DT
Swiss Star Ratchet
ReifenMaxxis Ardent Race, 29" x 2,40", EXO / Maxxis Recon Race, 29" x 2,35", EXO
KurbelnTruvativ Stylo Carbon Eagle DUB, 34 T
TretlagerSRAM DUB PF30
KetteSRAM X01 Eagle, 12-fach
KassetteSRAM XG-1295, X01 Eagle, 10-52, 12-fach
SchaltwerkSRAM X01 Eagle
SchalthebelSRAM X01 Eagle, 12-fach
LenkerCannondale 1 Riser, Carbon, 15 mm Rise, 9° Sweep, 4° Rise, 780 mm
GriffeESI Chunky Silicone
VorbauCannondale 1, 7075 Alloy, 7°
BremsenSRAM Level TLM, 180/160 mm
SattelFabric Scoop Flat Race, hollow titanium rails
SattelstützeCannondale DownLow Dropper w/ Matchmaker lever, 31,6 mm, 100 mm (S), 125 mm (M, L), 150 mm (XL)
ConnectivityCannondale Wheel Sensor
ExtrasStash Kit (Fabric 8-in-1 Mini Tool and Dynaplug tubeless puncture repair tool), tubeless valve stems
Das neue Cannondale Scalpel Carbon SE LTD Lefty wurde bereits mit der Lefty Ocho 120 ausgestattet.
# Das neue Cannondale Scalpel Carbon SE LTD Lefty wurde bereits mit der Lefty Ocho 120 ausgestattet.
Bike und Gabel sollen viel Spaß im Up- und Downhill bereiten!
# Bike und Gabel sollen viel Spaß im Up- und Downhill bereiten!

Was hältst du von der neuen Lefty Ocho 120?

Infos: Pressemitteilung Cannondale | Fotos: Pango Visual

Fox-Modelljahr 2022: Neue Trail-Federgabeln und Dämpfer

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Fox-Modelljahr 2022: Fox überholt nach den umfassenden Updates für die Fox 36 und 40 sowie der Neuvorstellung des Enduro-Flaggschiffs Fox 38 nun auch die Trail-Federgabel Fox 34 und die leichtere Fox 34 SC. Nachdem zum letzten Jahr auch die beiden Dämpfer Float X2 und DHX2 komplett erneuert wurden, kehren für den Trail-Bereich nun auch der Float X und der DHX zurück. Wenig überraschend: Bei den neuen Produkten findet einiges an Technologie-Transfer statt. Hier erfahrt ihr, was alles neu ist.

Fox 34 2022: Infos und Preise

Mit der Ergänzung der 38 (hier zum Fox 38-Federgabel Test) wurde das Fox-Portfolio im letzten Jahr deutlicher in den Federwegs-Bereichen abgestuft. Gab es die 34 in der Vergangenheit auch mit Federwegen bis 160 mm, setzt Fox sie nun nur noch bis 140 mm ein. Einsatzbereich: Moderne Trail-Bikes, sportliche Down-Country-Flitzer, aber auch die aktuelle Riege an XC-Race-Bikes soll die perfekte Basis für die Verwendung der 34 sein. Dafür untergliedert der US-amerikanische Federungs-Hersteller aber noch einmal in die 34 SC, kurz für Step Cast, und die herkömmliche 34.

  • Neuheiten überarbeitetes Chassis mit neuer Krone und neuem Casting, weiterentwickelte Luftfeder mit größerer Negativ-Feder
  • Laufradgröße 29″
  • Federweg 100–120 mm (34 SC) / 120–140 mm (34)
  • Dämpfung Fit4, Grip, Grip2 (nur 34)
  • Offset 44 mm, 51 mm
  • Farben Orange, Schwarz glänzend, Schwarz matt
  • Gewicht 1.496 g (34 SC) / 1.698 g (34, Herstellerangaben)
  • Verfügbarkeit ab Juni 2021
  • www.ridefox.com
  • Preis 34 ab 1.069 € (UVP)
  • Preis 34 SC ab 1.129 € (UVP)
Fox legt nach dem Gravity-Update im letzten Jahr nun den kompletten kurzhubigen Trail-Bereich neu auf
# Fox legt nach dem Gravity-Update im letzten Jahr nun den kompletten kurzhubigen Trail-Bereich neu auf - neu sind die Federgabeln 34 und 34 SC sowie die Dämpfer Float X und DHX.
Diashow: Fox Modelljahr 2022: Neue Federgabeln und Dämpfer
Im Luftdämpfer ist der Luftkolben vergrößert worden, der Arbeitsdruck sinkt
Fox legt nach dem Gravity-Update im letzten Jahr nun den kompletten kurzhubigen Trail-Bereich neu auf
Lowspeed-Druck- und Zugstufe sind extern im Rahmen von 11 Klicks verstellbar
Float steht für die Luftfeder, DHX für das Stahlfeder-Modell
Als DPX2-Nachfolger werden Fox Float X und Fox DHX wiederbelebt
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Spannend: Wer diese neueste Federgabel-Generation fahren will, sollte auf 29″-Laufräder setzen. Die beiden neuen Evolutionsstufen der 34 gibt es jetzt ausschließlich für die großen Laufräder. Abgesehen davon hat man aber weiterhin Auswahlmöglichkeiten: 44 oder 51 mm Offset, Fit4- oder Grip-Dämpfung bei der 34 SC, mit Option auf Grip2 an der herkömmlichen Fox 34 2022. Dazu 100 bis 120 mm Federweg an der Step Cast-Gabel oder 120 bis 140 mm an der normalen 34.

Weiterhin wartet Fox mit komplett neuer Krone sowie Casting auf. Neben dem vergrößerten Durchmesser der Krone nahe dem Schaft orientiert sich auch die Casting-Brücke deutlich an den Neuerungen, die 36 und 38 letztes Jahr mit sich gebracht haben. Zwar verzichtet Fox auf die Ventile an der Tauchrohr-Rückseite, setzt dafür aber auf den bekannten Kanal, der die Volumina im Casting verbindet und dem Schmieröl bessere Zirkulation ermöglichen soll.

Gleiche Familie, aber unterschiedliche Einsatzbereiche und insgesamt doch sehr verschieden
# Gleiche Familie, aber unterschiedliche Einsatzbereiche und insgesamt doch sehr verschieden - die 34 bleibt als Trail-Gabel mit Fit4-, Grip- oder Grip2-Dämpfung verfügbar. Die 34 SC als Gabel für XC-Race bis Down-Country gibt es nur mit Grip- oder Fit4-Dämpfung.

Bei der Fox 34 SC 2022 gibt es zudem eine weitere Änderung: War die Stufe im Casting am Vorgänger noch auf der Außenseite, ist diese jetzt analog zur Fox 32 SC auf die Innenseite gewandert. Das schränkt die Bremsscheibengröße auf maximal 180 mm ein, durch die näher beieinanderstehenden Tauchrohre liegt die maximale Reifenfreiheit außerdem bei 2,4″. Mit 230 mm Bremsscheibenfreigabe und Reifenfreiheit bis 2,6″ bietet die herkömmliche 34 mehr Platz.

Bei der Achse trifft man auf einen alten Bekannten. Hier wird nicht die Floating Axle eingesetzt, sondern aus Gewichtsgründen das bis zum Modelljahr 2020 verwendete System mit indizierter Kontermutter. Wahlweise können QR-Achse oder Kabolt-Schraubachse eingesetzt werden.

An der neuen Fox 34 kommt eine Krone mit größerem Durchmesser zum Einsatz
# An der neuen Fox 34 kommt eine Krone mit größerem Durchmesser zum Einsatz - außerdem eine hinsichtlich Steifigkeit und Gewicht optimierte Brücke am Casting.
Fox setzt an beiden Gabeln auf die Kanäle an der Casting-Rückseite
# Fox setzt an beiden Gabeln auf die Kanäle an der Casting-Rückseite - anders als an 36, 38 und 40 kommt aus Gewichtsgründen kein Druckausgleich-Ventil zum Einsatz.

Überschaubarer sind die Anpassungen im Innenleben. An den Dämpfungs-Kartuschen hat sich nichts geändert: Fit, Grip und Grip2 bleiben auf dem gleichen technologischen Stand wie zuletzt. Dafür gibt es Neuerungen an der Luftfeder. Eine vergrößerte Negativ-Luftfeder soll bei der bekannten Sensibilität und Zuverlässigkeit für mehr Support im mittleren Federweg sorgen. Spannend aber: Durch Volumenspacer kann man das Negativ-Feder-Volumen je nach Gusto anpassen. XC-Racer, die es gerne etwas strammer zum Federwegsbeginn haben, können Spacer einsetzen und die Kennlinie entsprechend anpassen.

Verfügbar ist die 34 als Factory-, Performance Elite- oder Performance-Version. Bei der 34 SC verzichtet man hingegen auf die Performance Elite-Version. Etwas weniger als 150 g Mehrgewicht gegenüber der Fox 32 SC bringt die leichteste Variante der 34 SC mit 1.496 g auf die Waage. Ohne Stufe im Casting wiegt die 34 mehr – die angegebenen 1.698 g liegen aber satte 172 g unter der Version aus dem 2020er-Modelljahr (hier der Fox 34 Factory 2020-Test).

Beide Gabeln sind mit einer überarbeiteten Evol-Luftfeder ausgerüstet
# Beide Gabeln sind mit einer überarbeiteten Evol-Luftfeder ausgerüstet - diese bietet ein größeres Negativfeder-Volumen und soll somit mehr Gegenhalt bereitstellen.
Besonderheit an dieser neuen Luftfeder ist die Anpassbarkeit der Kennlinie
# Besonderheit an dieser neuen Luftfeder ist die Anpassbarkeit der Kennlinie - mit Hilfe von Volumenspacern lassen sich Positiv- und Negativ-Feder optimieren.

Fox Float X und Fox DHX 2022: Infos und Preise

Wie bei den großen Brüdern Fox Float X2 und DHX2 teilen sich die neuen Dämpfer Fox Float X und Fox DHX ihre Dämpfungsarchitektur. Wie bereits beschrieben hat sich hier einiges verändert, wenn man den Blick auf den Vorgänger, Fox DPX2 wirft. Entgegen dem DPX2 setzt die neue Baureihe wieder auf eine Monotube-Architektur mit einem High-Flow-Hauptkolben.

Als DPX2-Nachfolger werden Fox Float X und Fox DHX wiederbelebt
# Als DPX2-Nachfolger werden Fox Float X und Fox DHX wiederbelebt - mit ihnen erhält die Monotube-Dämpfung erneut Einzug in die Fox-Federbeine.
Float steht für die Luftfeder, DHX für das Stahlfeder-Modell
# Float steht für die Luftfeder, DHX für das Stahlfeder-Modell - die beiden Dämpfer werden nur noch in metrischen Maßen mit Trunnion-Mount oder Standard-Dämpferauge angeboten.

Ansonsten sehen wir so manches, was zuletzt auch an Float X2 und DHX2 angepasst wurde. Da wären ein einfach zugängliches Luftventil am Float X sowie eine Rasterung am Federteller des DHX. Beide Dämpfer kommen auch mit einem MCU-Anschlagsdämpfer, der im letzten Federwegs-Bereich noch einmal für eine gehörige Endprogression sorgen soll. Ein eigener Kreislauf für die Plattformdämpfung war beim DPX2 schon im Einsatz, diesen Weg geht Fox auch hier wieder. Zudem verwendet Fox dieselbe Beschichtung am Dämpfungskolben, die auch an den X2-Modellen zum Einsatz kommt.

Abgesehen davon bringt das eigenständige Design aber auch Neuheiten mit sich: Da wäre ein hydraulischer Top-Out-Schutz, der beim Ausfahren des Dämpfers dafür sorgt, dass es keinen harten Anschlag gibt. Feiner abstimmen lässt sich der Float X jetzt mit einem halben Volumenspacer, der sich mit jedem anderen Spacer kombinieren lässt. Dadurch lässt sich das Luftkammervolumen nun in 1 Kubikzoll-Schritten verändern. Ein vergrößerter Luftkolben ermöglicht zudem geringere Arbeitsdrücke.

Ein eigener Kreislauf für die Plattform kann über den Hebel aktiviert werden
# Ein eigener Kreislauf für die Plattform kann über den Hebel aktiviert werden - so lässt sich der Pedalier-Modus unabhängig auslegen und auch bei Bedarf von Fox nachträglich anpassen.
Lowspeed-Druck- und Zugstufe sind extern im Rahmen von 11 Klicks verstellbar
# Lowspeed-Druck- und Zugstufe sind extern im Rahmen von 11 Klicks verstellbar - außerdem sitzt das Luftventil an einer neuen Position, die für deutlich bessere Erreichbarkeit sorgen soll.
Im Luftdämpfer ist der Luftkolben vergrößert worden, der Arbeitsdruck sinkt
# Im Luftdämpfer ist der Luftkolben vergrößert worden, der Arbeitsdruck sinkt - mit neuen Volumenspacern lässt sich der Dämpfer außerdem feiner in der Endprogression abstimmen.
Analog zur X2-Baureihe gibt es neue MCU-Endanschlagsdämpfer
# Analog zur X2-Baureihe gibt es neue MCU-Endanschlagsdämpfer - außerdem setzen die beiden Federbeine einen hydraulischen Top-Out-Schutz ein.

Als Performance Elite-Version gibt es nur den Float X – beide Dämpfer sind wie immer aber als hochwertiges Factory-Modell erhältlich. Preislich liegen die beiden Dämpfer hoch: 759 € für den DHX (immer ohne Feder), 699 € für den Performance Elite-Luftdämpfer und 799 € für den Factory-Float-X. Hat Fox zuletzt noch an den zöllischen Dämpfermaßen festgehalten, wendet man sich mit dieser neuen Baureihe nun davon ab. DHX und Float X sind ausschließlich als Metric-Dämpfer mit Standard-Dämpferauge oder als Trunnion-Version verfügbar.

  • komplett neue Dämpfer-Baureihe
  • Modelle Float X (Luftfeder), DHX (Stahlfeder)
  • Einbaumaße 190 mm bis 230 mm (metrisch), 185 mm & 205 mm (Trunnion)
  • Verfügbarkeit ab Juni 2021
  • www.ridefox.com
  • Preis DHX Factory 759 € (UVP, ohne Feder)
  • Preis Float X Factory 799 € (UVP)
  • Preis Float X Performance Elite 699 € (UVP)
Gebaut für Fahrer und Fahrerinnen wie Eliot Jackson, die es auf dem Bike krachen lassen
# Gebaut für Fahrer und Fahrerinnen wie Eliot Jackson, die es auf dem Bike krachen lassen - die breite Anpassbarkeit und versprochenen geringen Gewichte könnten aber das Interesse von vielen auf sich ziehen.

Meinung @MTB-News.de

Leichtere und vor allem einfachere Produkte sind für viele deutlich wichtiger, als das letzte Bisschen aus der Highspeed-Zugstufe herauszukitzeln. Insofern begrüßen wir den Schritt von Fox und sind gespannt, ob die Komponenten bei der Performance an ihre größeren Geschwister heranreichen werden. Ein Fahrwerk für einen ausführlichen Testeindruck ist bereits auf dem Weg zu uns.

Wie gefallen euch die neuen Fahrwerke von Fox?

Pandenie hin, Pandenie her. Nicht ganz einfach Fotofahrer zu finden?
# Pandenie hin, Pandenie her. Nicht ganz einfach Fotofahrer zu finden? - zum Glück ist Specialized Produktmanager Brian ein astreiner Fotofahrer.
Infos und Bilder: Pressemitteilung Fox

RockShox Domain RC 2022 Federgabel im ersten Test: Viel Federweg für wenig Geld

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RockShox Domain RC im ersten Test: Ein Jahr nach der Vorstellung der Freeride-Gabel Zeb holt der US-amerikanische Branchenriese RockShox die Domain aus der Versenkung. In ihrer neusten Iteration präsentiert sie sich als wuchtige Enduro- und Freeride-Gabel mit 38 mm-Standrohren, 150 bis 180 mm Federweg, wuchtigem Casting, Motion Control-Dämpfung und gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Wir konnten die neue RockShox Domain RC 2022 bereits einen Nachmittag lang fahren – hier findet ihr alle Infos und erste Test-Eindrücke.

RockShox Domain RC Federgabel: Infos und Preise

Mit der Vorstellung der RockShox Zeb-Federgabel vor einem Jahr war klar, dass früher oder später ein günstigeres Modell folgen würde. Der Name Domain stand bei RockShox bereits vor Jahren für viel Federweg zum günstigen Kurs – und so verhält es sich auch bei der neusten Version. Technisch und optisch basiert die Domain RC auf der Zeb, was sich in den 38 mm-Standrohren, 150 bis 180 mm Federweg und der DebonAir-Luftfeder niederschlägt. Für Kontrolle sorgt hier jedoch die etwas simplere Motion Control-Dämpfung, zudem wurde an den Materialien und der Nachbearbeitung gespart. Dadurch soll die Federgabel mit einem empfohlenen Verkaufspreis von 594 € das Portemonnaie schonen, aber nicht zu viele Abstriche bei der Performance machen.

  • Einsatzbereich eMTB, Enduro, Freeride
  • Standrohrdurchmesser 38 mm
  • Laufradgrößen 27,5″ / 29″
  • Federweg 150–180 mm
  • Feder DebonAir-Luftfeder
  • Dämpfung Motion Control RC (optional mit Charger 2.1 RC2 aufrüstbar)
  • Farben glänzend schwarz, mattschwarz
  • Achsmaß Boost 110 x 15 mm (kompatibel mit Torque Caps)
  • Achsen Maxle, Maxle Stealth
  • Offset 44 mm
  • Bremsaufnahme 200 mm PM (220 mm mit Adapter möglich)
  • Fender optional erhältlich
  • Gewicht 2.500 g (29″, 170 mm, gewogen)
  • Verfügbar ab Juli 2021
  • www.sram.com
  • Preis 594 € (UVP)
Die neue RockShox Domain RC bietet dicke 38 mm-Standrohre und 150 bis 180 mm Federweg für 594 € (UVP)
# Die neue RockShox Domain RC bietet dicke 38 mm-Standrohre und 150 bis 180 mm Federweg für 594 € (UVP) - Die kleine Schwester der Zeb verzichtet auf einige Features, soll aber trotzdem für viel Kontrolle in hartem Gelände sorgen.
Diashow: Neue RockShox Domain RC 2022 im ersten Test: Viel Federweg für wenig Geld
Optional passt auch der anschraubbare Fender der Zeb.
Komplett in den Grenzbereich bringen konnten wir die RockShox Domain RC 2022 noch nicht
Wenn der riesige Schriftzug nicht wäre, könnte man denken, es wäre eine Zeb
Das RC-Kürzel verrät: Man kann Compression und Rebound extern einstellen
Vollgas ins Wurzelfeld
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Mehr aktuelle Modelle im Test? Hier geht es lang: 6 Enduro-Federgabeln im Test

Im Detail

Wir haben es bereits erwähnt: Optisch erinnert die neue Domain 2022 stark an die deutlich teurere Zeb. Und tatsächlich basieren beide Gabeln auf demselben Casting – dieses wird bei der High-End-Version Zeb Ultimate (hier zum RockShox Zeb Ultimate-Test) allerdings zusätzlich ausgefräst. Auch an der Krone der Domain RC spart man sich einige Bearbeitungsschritte und verpasst ihr stattdessen eine dicke Schicht Lack, was das martialische Auftreten gemeinsam mit den riesigen Schriftzügen noch etwas verstärkt. Die wuchtigen 38 mm-Standrohre der Domain bestehen aus preiswerterem 6.000er-Aluminium und auch die Gleitbuchsen im Inneren sind RockShox zufolge etwas günstiger ausgeführt.

Wenn der riesige Schriftzug nicht wäre, könnte man denken, es wäre eine Zeb
# Wenn der riesige Schriftzug nicht wäre, könnte man denken, es wäre eine Zeb - beide Gabeln teilen sich viele Features. Die Domain ist allerdings ein Stück schwerer, etwas weniger fein bearbeitet und setzt teilweise auf günstigere Materialien.
Das Casting entspricht dem der Zeb Select und Select+
# Das Casting entspricht dem der Zeb Select und Select+ - nur am Ultimate-Modell wird es noch weiter ausgefräst.
Die Standrohre bestehen aus 6.000er Aluminium
# Die Standrohre bestehen aus 6.000er Aluminium - vier Sag-Anzeigen für jeden möglichen Federweg sind etwas unübersichtlich.

Die wirklich wichtigen Werte verstecken sich natürlich im Inneren: Hier steckt im linken Gabelholm die bekannte RockShox DebonAir-Luftfeder, die dank großer Negativ-Kammer für ein weiches Ansprechverhalten sorgen soll. Diese ist durch das unterschiedliche Material der Standrohre und eine abweichende Wanddicke allerdings nicht mit dem DebonAir-Kolben der Zeb kompatibel! Die Feder kann mit den bekannten Volumenspacern, bei RockShox Bottomless Tokens genannt, angepasst werden. Es passen maximal drei Tokens in die Luftfeder – je nach Federweg können bereits Tokens vorinstalliert sein.

In der linken Seite steckt wie immer eine Luftfeder, die über Volumenspacer angepasst werden kann.
# In der linken Seite steckt wie immer eine Luftfeder, die über Volumenspacer angepasst werden kann.
RockShox nennt die Technologie DebonAir
# RockShox nennt die Technologie DebonAir - dank großer Negativ-Kammer soll die Gabel sehr sensibel ansprechen.
Die Luftfeder wurde im Vergleich zur Zeb nochmals überarbeitet
# Die Luftfeder wurde im Vergleich zur Zeb nochmals überarbeitet - die graue, rechte Feder der Domain ist unten aus einem Stück gefertigt. RockShox zufolge ist das besser.

In der rechten Seite hingegen versteckt sich eine Motion Control-Dämpfung. Diese steckte früher in einer Vielzahl von RockShox-Gabeln und kommt mittlerweile überarbeitet wieder in günstigeren Modellen zum Einsatz. Im Gegensatz zur Charger-Dämpfung der High-End-Gabeln wird hier das oben und unten geschlossene Standrohr als Ölvolumen genutzt. Das Kürzel RC deutet an, dass sich extern der Rebound (Zugstufe) und die Compression (Druckstufe) einstellen lässt. Dabei ist immer der Lowspeed-Bereich gemeint. Intern ist selbstverständlich jeweils ein Highspeed-Ventil für schnelle Schläge verbaut – dieses ist allerdings nicht extern über Einstellknöpfe justierbar.

Das RC-Kürzel verrät: Man kann Compression und Rebound extern einstellen
# Das RC-Kürzel verrät: Man kann Compression und Rebound extern einstellen - außerdem wird auf eine Motion Control-Kartusche gesetzt.
Bei dieser steht das Dämpfungsöl im Standrohr
# Bei dieser steht das Dämpfungsöl im Standrohr - das teurere Charger RC2-System setzt auf eine geschlossene Dämpfungskartusche.

Wer mehr Performance aus seiner RockShox Domain RC kitzeln will, kann das Charger 2.1-Upgrade-Kit für die Zeb verbauen. Dieses spart durch das geringere Ölvolumen Gewicht, soll die Reibung reduzieren und bietet eine extern einstellbare Highspeed-Dämpfung. Mit 365 € liegen die Kosten allerdings im Verhältnis zum Anschaffungspreis der Gabel recht hoch. RockShox zufolge wird es auch eine sehr günstige Domain R geben, bei der lediglich der Rebound einstellbar ist. Diese kann ebenfalls geupgradet werden.

Optional passt auch der anschraubbare Fender der Zeb.
# Optional passt auch der anschraubbare Fender der Zeb.

Optional hat man die Möglichkeit, den anschraubbaren Fender der Zeb anzubringen. Die RockShox Domain RC ist lediglich mit 44 mm Offset für 27,5″ und 29″-Bikes erhältlich und wie immer mit Torque Cap-Naben kompatibel. Mit über 2.500 g Gewicht ist die Domain kein Leichtgewicht – eine 160 mm Federweg bietende RockShox Yari ist etwa 400 g leichter (zum RockShox Yari Test) .

Erster Eindruck zur RockShox Domain RC

Zum Federgabel Test: wir konnten die neuen RockShox Domain RC-Federgabel in ihrer 29″-Ausführung mit 170 mm Federweg bereits für einige Abfahrten in einem Lapierre Spicy testen. Hier ersetzte sie die sehr viel teurere RockShox Zeb Ultimate. Im direkten Vergleich sprechen beide Gabeln extrem sensibel an, was sicherlich an der bewährten DebonAir-Luftfeder liegt. Die Motion Control-Dämpfung der Domain schmatzt allerdings etwas unkultivierter im Vergleich zum sanften Zischen der Charger 2.1-Dämpfung.

Vollgas ins Wurzelfeld
# Vollgas ins Wurzelfeld - viel Eingewöhnungszeit war nicht nötig: Zeb Ultimate raus, Domain RC rein – los geht's!
RockShox Domain RC Neuheit DSC 8928
# RockShox Domain RC Neuheit DSC 8928
RockShox Domain RC Neuheit DSC 8886
# RockShox Domain RC Neuheit DSC 8886

Das erste Setup ist dank der praktischen Luftdruck-Tabelle am Casting und den übersichtlichen Einstellmöglichkeiten schnell gemacht und fühlt sich tatsächlich auf dem Trail recht passend an. Ganz ohne Tokens rauscht die Domain RC allerdings etwas zu stark durch ihren Federweg. Ruppige, auch gerne wurzelige Landungen werden gekonnt weggeschluckt, was vor allem Bikepark-Fahrer freuen dürfte. Mit nur gut 100 g Gewichtsvorteil gegenüber der deutlich teureren Doppelbrücken-Gabel Boxxer (hier lang zum RockShox Boxxer Ultimate-Test) dürfte dies eine der präferierten Zielgruppen der Domain RC sein.

Komplett in den Grenzbereich bringen konnten wir die RockShox Domain RC 2022 noch nicht
# Komplett in den Grenzbereich bringen konnten wir die RockShox Domain RC 2022 noch nicht - sie spricht jedoch sehr sensibel auf feine Schläge an und vermittelt im Grundsetup viel Vertrauen.

Unser Testzeitraum war insgesamt zu kurz, um detaillierte Aussagen zur Leistungsfähigkeit der Gabel im Grenzbereich zu treffen. Sie saugt jedoch auch längere Wurzelteppiche gekonnt auf und scheint dem ersten Eindruck nach der großen Schwester Zeb nur um wenig hinterher zustehen. Die wuchtigen Standrohre mit dem etwas günstigeren Finish lassen die Gabel martialisch wirken. Doch ähnlich wie bei der Zeb fühlt sich die Gabel zumindest auf unseren Hometrails nicht zu steif an – wir hatten keine Probleme mit technischen Offcamber-Linien oder schmerzenden Händen.

Durch das hohe Gewicht und die Option auf viel Federweg eignet sich die Gabel vor allem für Fahrer, die regelmäßig im Bikepark unterwegs sind
# Durch das hohe Gewicht und die Option auf viel Federweg eignet sich die Gabel vor allem für Fahrer, die regelmäßig im Bikepark unterwegs sind - ruppige Landungen werden sanft aufgesaugt. Außerdem kommt eine grundsolide Bauweise zum Einsatz.

Das hohe Gewicht dürfte die meisten Enduro-Fahrer jedoch weiterhin zur RockShox Lyrik oder Yari greifen lassen. Bikepark-Fahrer, E-Biker und Schwergewichte, die sich mehr Steifigkeit an der Front wünschen, fallen hingegen genau in den Zielbereich der neuen Domain RC.

RockShox Domain RC – Meinung @MTB-News.de

In unserem kurzen Testzeitraum hinterließ die RockShox Domain RC einen durchaus positiven Eindruck. Sie kann nicht mit dem hochwertigen Aussehen und Gefühl der Zeb mithalten, wirkt jedoch grundsolide, gut verarbeitet und insgesamt unauffällig – was meistens ein sehr gutes Zeichen ist! Wer mit dem zusätzlichen Gewicht leben kann und sich eine erhöhte Steifigkeit wünscht, der bekommt hier viel Federweg und Leistung zum schmalen Kurs.

Wer sich schon immer das gewisse Plus an Federweg und Steifigkeit gewünscht hat, aber den Geldbeutel nicht komplett plündern will, der sollte sich die neue RockShox Domain RC mal ansehen.
# Wer sich schon immer das gewisse Plus an Federweg und Steifigkeit gewünscht hat, aber den Geldbeutel nicht komplett plündern will, der sollte sich die neue RockShox Domain RC mal ansehen. - RockShox hat es geschafft, den Preis erheblich zu drücken und die Performance weiterhin auf einem guten Niveau zu halten!

Was haltet ihr von der neuen Domain – braucht ihr so viel Federweg in einer Singlecrown-Gabel?

Formula Selva R im Test: Einmal alles mit extra Scharf

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Formula Selva R im Test: Alle guten Dinge sind? Drei. Oder doch zwei? Drei Modelle gibt es von der Formula Selva inzwischen. Aber anstelle von drei Luftkammern, wie an der Formula Nero R, kommt das Enduro-Topmodell der Reihe mit nur zwei Luftkammern aus. Wie schlägt sich das Flaggschiff des italienischen Federungs-Spezialisten auf dem Trail und vor allem im Vergleich zu Federgabeln anderer Hersteller? Macht die Dual Air-Feder die Gabel noch besser, als die zuletzt getestete S-Variante der Selva-Baureihe? Wir haben es herausgefunden.

Formula Selva R – Infos und Preise

Den Bereich von All Mountain bis Enduro will Formula mit der Selva-Reihe abdecken. Verfügbar ist die Federgabel deshalb in einer Vielzahl an verschiedenen Ausführungen. So viele, dass man fast den Überblick verliert. Neben der Feder, gibt es Unterschiede bei der Dämpfung, der Laufradgröße, der Achse und teilweise dem Offset – dazu auch noch verschiedene Farben. Dass maximale Vielseitigkeit auch anstrengen kann, ist kein Geheimnis, deswegen ist zumindest eines ab Werk ziemlich fix: Der Federweg liegt bei allen Modellen in der Standard-Ausführung bei 160 mm. Aber auch hier gibt es eine kleine Ausnahme: Die 27,5″-Gabeln gibt es mit etwas mehr Federweg in der Extended-Variante.

Arbeiten wir unsere kleine Liste auf: Drei Federvarianten gibt es: Solo Air, Dual Air und Coil. Gepaart wird dies mit sieben verschiedenen CTS-Einheiten für die Dämpfung. Anstelle der alten Nomenklatur mit Standard, Soft und E-MTB-Tune gibt Formula mittlerweile nur noch die Farben an. Bei der Laufradgröße hat man die Wahl zwischen 27,5″ und 29″ – wobei zweitere Gabel auch für 27,5+ Bikes funktioniert. Die Gabel kann als Boost 15 mm-Version oder aber mit Boost 20 mm-Achse erworben werden. 46 mm Offset gibt es für beide Laufradgrößen, die 29″-Version ist zusätzlich mit 51 mm Offset verfügbar.

  • Einsatzbereich Enduro/All Mountain
  • Laufradgrößen 27,5″ / 29″ / 27,5″+
  • Federweg 120–160 mm (27,5″), 170–180 mm (27,5″, extended), 130–160 mm (29″)
  • Einstellmöglichkeiten Positiv-Luftdruck, Negativ-Luftdruck, Druckstufe, Lockout-Härte, Lockout, Lowspeed-Zugstufe
  • Farben Schwarz, Ultraviolett
  • Gewicht 1.980 g (29″, Herstellerangabe) 2.056 g (29″, eigene Messung)
  • www.rideformula.com

Preis 1.350 € (schwarz), 1.460 € (ultraviolet) (UVP) | Bikemarkt: Formula Selva R kaufen

Formula Selva R – bei der Selva-Reihe gibt es unzählige Möglichkeiten
# Formula Selva R – bei der Selva-Reihe gibt es unzählige Möglichkeiten - das R-Modell kommt für unseren Test mit Dual Air-Feder, 29", kurzem Offset und 15 mm-Achse.
Diashow: Formula Selva R im Test: Einmal alles mit extra Scharf
Die positive Kammer ist silberfarben und wird zuerst befüllt.
Post Mount-Bremsaufnahme für 160 mm-Scheiben
Ihre gewaltige Stärke ist gleichzeitig ihre größte Schwäche
Die Formula Selva ist nicht so steif wie die neuste Riege moderner Enduro-Gabeln
Unten am Casting sieht das alles etwas einfacher aus, hier ist nur die Zugstufe einzustellen.
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Im Detail

Bei der Selva handelt es sich – wenn man rein das Grundgerüst betrachtet – um ein sehr konventionelles Produkt. Eine Singlecrown Right-Side-Up-Bauweise ist aktuell die absolute Norm im Suspension-Bereich. Mit 35 mm Standrohr-Durchmesser liegt die Selva auch in einem ziemlich üblichen Bereich für Enduro-Federgabeln. Keine großen Überraschungen so weit.

Wir aber schon angesprochen, gibt es an der Selva zwei Achsoptionen. Herkömmlich eine 15 x 110 mm-Boost-Steckachse und – das ist aktuell Alleinstellungsmerkmal im Enduro-Sektor: Eine 20 x 110 mm-Boost-Steckachse. Wer jetzt enttäuscht ist, dass es nicht der beliebte, alte 20 x 110 mm-Standard ist, dem sei gesagt: Deine alte Nabe passt hier rein. Da sich 20 x 110 und 20 x 110 Boost nur durch die Position der Bremsaufnahme unterscheiden, kann hier altes Material eingesetzt werden – lediglich die Bremsscheibe muss man mit einem Adapter verschieben. Interessant ist aber auch die Achse selbst: An dieser lässt sich der Hebel einfach abziehen.

Klassischer Right-Side-Up-Aufbau
# Klassischer Right-Side-Up-Aufbau - Krone, Schaft und Standrohre sind zu einer Einheit verpresst, alles ist in Schwarz gehalten.
35 mm Standrohre, Brücke vor den Standrohren
# 35 mm Standrohre, Brücke vor den Standrohren - der Internal Floating-Aufkleber am Casting bezieht sich auf ein Kugelkopf-Gelenk am Luftschaft.

Etwas veraltet scheint die PM6″-Bremsaufnahme. Wann bist du zuletzt Enduro mit einer 160 mm Bremsscheibe an der Front gefahren? Und auch eine andere Eigenschaft kennen wir von früher: Dämpfungs- und Feder-Einheit sind an den Kontaktpunkten in Casting und Krone identisch. Damit wird ein Austausch möglich. Erscheint auf den ersten Blick vielleicht unnütz, spannend ist das aber vor allem bei Verwendung der Coil-Variante, beziehungsweise dem Umbau von einer Stahl- auf eine Luftfeder. Die Stahlfeder reibt innen an den Standrohren – dadurch ist ein Rückbau auf Luft für gewöhnlich nicht mehr möglich. Die Dichtung des Luftkolbens kann auf der Gleitfläche nicht mehr für vollständige Abdichtung sorgen – also beim Rückbau einfach Seiten tauschen.

Post Mount-Bremsaufnahme für 160 mm-Scheiben
# Post Mount-Bremsaufnahme für 160 mm-Scheiben - bei der Achse kann man zwischen den beiden Boost-Optionen mit 15 mm und 20 mm Achsdurchmesser wählen. Außerdem lässt sich der Hebel abziehen.

Federung & Dämpfung

Fangen wir mit der Feder an. An der Formula Selva R verwendet der Hersteller eine Dual Air-Feder. Der Name sagt schon, was Programm ist: Zwei Luftkammern gibt es. Während ein Großteil der momentan am Markt verfügbaren Dual Air-Gabeln auf ein etwas simpleres System mit automatischem Ausgleich setzt, geht Formula all in. Konkret bedeutet das: Zwei Ventile zur separaten Befüllung der beiden Kammern und damit bestmögliche Kontrolle über die Kennlinie an einem Zweikammersystem.

Durch Verändern des Drucks in der Negativ-Kammer lässt sich der Charakter der Gabel auf den ersten Zentimetern des Federwegs verändern. Zum Tuning der Endprogression kann man dafür nicht auf einen externen Versteller zurückgreifen, sondern muss ans Innenleben. Entweder über Öl in der Positiv-Feder oder über die Formula Neopos-Schaumstoff-Spacer, lässt sich das letzte Drittel des Federwegs beeinflussen.

Kleines aber feines Detail: Luftkolben und Luftschaft der Selva sind durch ein Kugelkopf-Gelenk verbunden. Erhöhte Reibung bei flexender Gabel soll damit nicht auftreten, da die Dichtung immer passend im Standrohr gleiten kann.

Die positive Kammer ist silberfarben und wird zuerst befüllt.
# Die positive Kammer ist silberfarben und wird zuerst befüllt. - Will man die Endprogression anpassen, müssen hier die Neopos-Schaumstoff-Spacer rein. Neopos-Spacer und Werkzeug sind im Lieferumfang enthalten.
Bronze gekennzeichnet ist die Negativ-Feder
# Bronze gekennzeichnet ist die Negativ-Feder - der Sticker am Casting erläutert die Abfolge des Setups. Zusätzlich wird empfohlen, den Lockout nach Befüllen der Positiv-Feder zuzuschalten.

Spannender ist die Dämpfungsseite. Wie beschrieben verbaut Formula eine geschlossene Kartusche in der Gabel. Genauer gesagt: Eine Monotube-Kartusche. Um das Schaft-Volumen aufzunehmen, wird ein Gummibalg, beziehungsweise Bladder verwendet. Soweit nicht ungewöhnlich. Der Blick von oben ist dafür ungewohnt. Anstatt die Verstellknöpfe konzentrisch zueinander anzuordnen, sitzen diese an der Selva nebeneinander. Ein goldener Lockout-Hebel, eine schwarze Stellschraube, welche die Lockout-Härte anpasst und der blaue Druckstufen-Versteller. Unter dem Druckstufen-Versteller sitzt die CTS-Einheit.

Zum Formula Selva S-Test hatten wir bereits beim Hersteller um weitere Details gebeten, die wir nicht bekommen haben – erkennbar ist aber an den CTS, dass verschieden große und viele Durchlässe an den verschiedenen, austauschbaren CTS-Bauteilen verwendet werden. Darüber lässt sich die Dämpfungs-Charakteristik sehr stark verändern – Formula spricht von sieben verschiedenen Gabeln, vereint in einer. Bei den Ventilen selbst dürfte es sich um Nadelventile für die geringen Schaft-Geschwindigkeiten und Shimstacks für die schnellen Schaft-Geschwindigkeiten handeln. Dreht man den blauen Knopf, beeinflusst das die Durchlass-Größe des Nadelventils.

Unüblicher Anblick, aber vor allem durch die unter dem blauen Knopf sitzende CTS-Einheit besonders
# Unüblicher Anblick, aber vor allem durch die unter dem blauen Knopf sitzende CTS-Einheit besonders - die gesamte Druckstufen-Einheit lässt sich drehen, wenn die Schraube zwischen Lockout-Hebel und dem Verstellknopf zur Lockout-Härte (schwarz) gelöst wird.
Unten am Casting sieht das alles etwas einfacher aus, hier ist nur die Zugstufe einzustellen.
# Unten am Casting sieht das alles etwas einfacher aus, hier ist nur die Zugstufe einzustellen. - Der rote Versteller lässt sich mit etwas Kraft nach unten abziehen. Daran angebracht ist ein 3 mm-Innensechskant, den man benutzen kann, um die Lockout-Härte am oben sitzenden schwarzen Knopf einzustellen.

Dass sich diese Verstellung aber nicht nur auf die niedrigen Schaft-Geschwindigkeiten auswirkt und was das Alleinstellungsmerkmal des CTS-Systems genau ist, wurde von Formula kürzlich in einem Video mit Chris Porter erklärt:

Setup

All diese Möglichkeiten sind beim Setup an eine dezente Überforderung gekoppelt, wenn man sich nicht mit dem Produkt auseinandersetzt. Formula gibt bei der Selva R allerdings einen Startwert für die Luft-Feder an und erklärt genau, wie das Setup ablaufen soll. Zuerst befüllt man die Silber gekennzeichnete Positiv-Feder, dann schaltet man den Lockout zu, damit die Gabel nicht einfedert. Anschließend pumpt man die Bronze gekennzeichnete Negativ-Feder auf den zur Positiv-Feder passenden Luftdruck. Diese Anleitung ist im Benutzer-Handbuch und als Aufkleber an der Gabel angebracht, mitsamt Luftdruck-Tabelle.

Bei der Dämpfung ist Erfahrung gefragt. Welche CTS-Einheit verbaut man? Seit der Eurobike bieten die Italiener ein Kit für Händler an. So soll man als Endkunde die Möglichkeit haben, beim gut ausgestatteten Formula-Händler das passende CTS für sich zu finden.

Die Setup-Hilfe ist am Casting aufgeklebt
# Die Setup-Hilfe ist am Casting aufgeklebt - Formula gibt zudem an, dass man mit dem Negativ-Feder-Druck im Bereich von ±10 psi spielen kann.

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details, Standards und Infos zum Service der Formula Selva R findet ihr im folgenden Abschnitt zum Ausklappen:

Technische DatenFormula Selva R
Federweg120 – 160 mm (27,5"), 170 –180 mm (27,5", extended), 130 – 160 mm (29")
Laufradgrößen27,5"; 29"/27,5+
Einbauhöhe550 mm (27,5", 160 mm),
565 mm (29", 160 mm)
Schaftdurchmessertapered
Standrohrdurchmesser35 mm
Reifenfreiheit27,5": XX"
29": XX"
BremsaufnahmePM 6" (160 mm direct mount)
Einbaumaß Vorderrad15 x 110 mm Boost, oder 20 x 110 mm Boost
Kompatibel zu Torque-Cap Naben?Nein
Offset27,5": 46 mm
29": 46, 51 mm
Lowspeed-DruckstufeExtern, XX Klicks
Highspeed-DruckstufeIntern
Lowspeed-ZugstufeExtern, XX Klicks
Highspeed-ZugstufeIntern
VolumenveränderungÖlvolumen oder Formula Neopos
Weiteres TuningCTS-Tuning (7 verschiedene Druckstufen-Einheiten)
Farbenschwarz, ultraviolet
Serviceüber Cosmic Sports
Servicekosten
Gewicht1.940 g (27,5"), 1.980 g (29")
Preis1.350,00€ (schwarz), 1.460,00 € (ultraviolet)

Auf dem Trail

Formulas Selva ist eins von den Produkten, das man als Testfahrer gerne so lange wie möglich fährt. Dafür gibt es zweierlei Gründe: Sie ist verdammt gut und es macht gar keinen Spaß, darüber zu schreiben …

Bereits 2018 haben wir die Selva getestet – damals aber noch mit Solo Air-Feder, Stahl-Negativ-Feder und verschiedenen CTS-Einsätzen. Im Enduro-Federgabel-Vergleichstest räumte die Gabel damit das gesamte Testfeld ab, was die Performance anging. Nur wenig später hieß es bei Formula: Wir können noch mehr. Die Dual Air-Variante und zuletzt die Coil-Variante erblickten das Licht der Welt. Unsere Vermutung: Ein Chassis, das wirklich alles kann. Und genau deswegen schreibt man einen Test über ein Produkt wie die Formula Selva nicht gerne.

Satt, gut im Federweg und schnell
# Satt, gut im Federweg und schnell - wir sind die Formula Selva R in verschiedenen Bikes mit unterschiedlichen Hinterbauten gefahren. Sie lässt sich vom Staubsauger-Hinterbau bis hin zum poppigen Spaßgerät immer gut ans Heck anpassen.

Von vorne: Nach dem Einstellen des Luftdrucks und der Dämpfung geht es los. Auch im Trail- bis Enduro-Einsatz gehen wir öfter aus dem Sattel für Zwischensprints oder um kleine Rampen flott zu überwinden – dafür ist der schnelle Lockout, beziehungsweise die Lenker-Remote-Option zwar angenehm, insgesamt bedienen wir ihn aber doch sehr selten.

Neben dem Lockout sitzt die CTS-Einheit, mit deren Hilfe sich die Druckstufe in einem kleinen Rahmen anpassen lässt. Ab Werk ist inzwischen das goldene Ventil (ehemals: Special Soft) verbaut – unser Favorit aus dem Test der Formula Selva S. Mit Hilfe des Verstellknopfes lässt sich die Gabel von sanft einsetzender Dämpfung mit moderatem Support, bis hin zu ordentlichem Gegenhalt modifizieren. Den ganzen Tag ruppige Highspeed-Pisten ballern? Oder einfach gerne auf moderaten Trails etwas mehr Support? Schließt man die Dämpfung, bietet die Selva R deutlich mehr Reserven für grobe Manöver. Etwas kraftsparender geht es mit der offenen Dämpfung zu. Selbst im offenen Setting liegt die Unterstützung in Anliegern, beim Anbremsen oder bei steileren Sektionen in einem guten Bereich, in dem die Gabel nicht durchrauscht.

Ihre gewaltige Stärke ist gleichzeitig ihre größte Schwäche
# Ihre gewaltige Stärke ist gleichzeitig ihre größte Schwäche - die CTS-Einsätze der Formula Selva R bieten bereits ein gutes Spektrum an Dämpfungs-Einstellung – und es gibt ganze sieben Stück davon!
Wer das alles nicht mitnehmen will, bekommt mit dem Basis-Setup bereits hervorragende Performance
# Wer das alles nicht mitnehmen will, bekommt mit dem Basis-Setup bereits hervorragende Performance - die Selva bietet auch dann noch ausreichend Möglichkeiten, mit denen man die Gabel fein auf die Vorlieben abstimmen kann.

So bietet alleine einer der sieben kleinen Dämpfungs-Einsätze schon eine große Bandbreite. Nachdem sich aber die Einsätze in ihrer Grunddämpfung deutlich unterscheiden und sich spürbar anders verhalten, sind die Möglichkeiten in Kombination mit der zweifach verstellbaren Luftfeder schier unergründbar. Am Eindruck im Vergleich zum letzten Test hat sich hier auch wenig geändert: Wem Support zu Beginn des Federwegs nicht so wichtig ist, der bekommt mit Silber, Blau und Rot gute Alternativen. Damit findet die Gabel leichter in den Federweg, liegt satter und planiert mehr – je nach Einsatz stellt sie dann aber bei schnellen Schaft-Geschwindigkeiten spürbaren Gegenhalt zur Verfügung. Wer aussieht wie Popeye oder seine Arme hasst, der montiert Grün oder Electric Blue für maximalen Gegenhalt durch die Bank weg.

Am Sicherheit vermittelnden Fahrverhalten ist aber nicht die Dämpfung alleine beteiligt. Auch Kennlinie der Luftfeder hilft, die Gabel hoch im Federweg zu halten und schützt effizient vor Durchschlägen. Mit der Selva erreicht man selten das Ende des Federwegs. Weicher machen, um den kompletten Federweg auszunutzen? Neopos rausnehmen? Nicht nötig – denn schlecht oder falsch fühlt sich die Gabel deswegen nicht an. Ein stetiger Aufbau des Gegenhalts sorgt dafür, dass sich die hohe Progression sehr natürlich anfühlt. So hat man immer noch eine letzte Reserve über, ohne hart auf der Progression aufzusetzen. Gefällt!

Die Formula Selva ist vielseitig und weiterhin extrem gut!
# Die Formula Selva ist vielseitig und weiterhin extrem gut! - die zusätzlich einstellbare Negativ-Feder macht das Produkt aber auch noch komplexer. Als sehr gelungen empfanden wir jedoch die Setup-Empfehlungen. Diese bieten eine angenehme Mischung aus feinfühlig und unterstützend.

Kommen wir zu guter Letzt noch zum Unterschied zwischen Selva S und Selva R: Wie kann man die Negativ-Feder für sich nutzen? Wir haben mit einer Abweichung von bis zu 20 psi nach oben oder unten vom empfohlenen Luftdruck gespielt. Wenig überraschend ist dabei die Änderung der Grundcharakteristik. Mehr Druck in der Negativ-Feder verhilft der Gabel leichter in den Federweg, weniger Druck lässt das Ansprechverhalten deutlich leiden. Übergreifend ist aber die Federwegs-Ausnutzung durch die Versuchsreihe exakt gleich geblieben. Den besten Kompromiss findet man je nach Vorliebe und Zusammenspiel mit der Dämpfung aber im engeren Bereich rund um die Empfehlung. Mit weniger Druck schanzt man auf flowigen Abschnitten etwas weiter und bekommt zu Federwegs-Beginn spürbar mehr Gegenhalt. Geht es ruppig dahin, vor allem in Kurven, dann lässt die Traktion aber etwas zu wünschen übrig. Mit mehr Druck hingegen driftet man etwas in Richtung Staubsauger-Feeling ab. Die Gabel wird ultra sensibel und der Zugewinn an Traktion sorgt auf natürlichen, buckeligen Pisten für exzellenten Kurvenspeed.

Ist man mit den CTS-Einheiten und dem Zusammenspiel zwischen Dämpfungs- und Federkennlinie vertraut, kann man sich aufbauend auf diesen veränderbaren Parametern genau zurechtlegen, was man will. Wo soll die Dämpfung greifen, wo arbeite ich eher mit der Feder? Und mache ich mir für die Hometrails und die Strecken, die mich im Urlaub erwarten, ein eigenes Setup? Ein Fass ohne Boden!

Im Canyon Spectral 29 sind wir die Fox 36 Performance Elite und Selva R im Vergleich gefahren
# Im Canyon Spectral 29 sind wir die Fox 36 Performance Elite und Selva R im Vergleich gefahren - die Selva kann auch heute noch mit der aktuellen Riege an Federgabeln mithalten. Die Konkurrenz ist aber einfacher in der Bedienung und liefert schneller gute Ergebnisse.

Das ist uns aufgefallen

  • Wie geht es weiter? Im kurzen Vergleich konnten wir die Formula Selva R gegen eine aktuelle Fox 36 Performance Elite fahren. Wie schlägt sie sich? Die Selva R kann es weiterhin mit Gabeln aus den aktuellen Modelljahren aufnehmen – trotz Technik, die schon ein Weilchen im Einsatz ist! Wenn Formula es schafft, jetzt noch mal eins draufzusetzen, dann aber Hallo!
  • Vielseitigkeit Wir halten die CTS-Ventileinsätze und die verschiedenen Feder-Systeme für ein gelungenes Werkzeug, um sich ein Setup zu erschaffen, das 100 prozentig zum Hinterbau und den persönlichen Vorlieben passt. Vielseitigkeit ist aber nicht nur gut – denn wenn man alle Möglichkeiten ergründen und dieses perfekte Setup finden will, dann ist man eine ganze Weile beschäftigt.
  • Steifigkeit Die neue Riege an langhubigen Federgabeln für den Enduro-Einsatz hat an Steifigkeit zugelegt. Die Selva war bereits im Vergleich zum vorherigen Status Quo etwas nachgiebiger. Gut für die Fahrqualität, schlecht für schwere Fahrer, die viel Kontrolle suchen.
Wer fährt heutzutage noch 160 mm kleine Bremsscheiben am Enduro?
# Wer fährt heutzutage noch 160 mm kleine Bremsscheiben am Enduro? - Hier würden wir gerne eine PM 180-Aufnahme sehen.
Die Formula Selva ist nicht so steif wie die neuste Riege moderner Enduro-Gabeln
# Die Formula Selva ist nicht so steif wie die neuste Riege moderner Enduro-Gabeln - dafür bietet sie eine exzellente Fahrqualität.

Fazit – Formula Selva R

Eine für alles? Formula hat es mit der Selva-Baureihe geschafft, eine riesige Bandbreite anzubieten, sodass sich nahezu jede Vorliebe abdecken lässt. Gut für diejenigen, die genau wissen, was sie wollen. Wer einfach nur fahren möchte, bekommt inzwischen aber auch ein starkes Komplettpaket: Anstatt Öl zur Progressions-Anpassung gibt es nun die anwenderfreundlichen Neopos-Volumenspacer, die Setup-Empfehlungen sind stimmig und ab Werk funktioniert die Formula Selva R schon extrem gut. Spezielle Anpassungen sind zwar weiterhin etwas aufwendiger, als nur am Rädchen zu drehen, aber deutlich einfacher, als Konkurrenzprodukte tunen zu lassen. Eine für alles!

Pro
  • nahezu alle gewünschten Charaktereigenschaften werden möglich
  • zwischenzeitlich verbesserte Volumenanpassung
  • gute Bandbreite innerhalb einzelner CTS-Einheiten
  • Option auf Solo Air- und Coil-Feder
Contra
  • Vielzahl an Möglichkeiten nur mit großem Aufwand ausreizbar
  • Setup aufwendiger als bei Konkurrenzprodukten
Die größte Stärke der Formula Selva R – ihre hohe Anpassbarkeit – könnte man auch gleichzeitig als die größte Schwäche auslegen.
# Die größte Stärke der Formula Selva R – ihre hohe Anpassbarkeit – könnte man auch gleichzeitig als die größte Schwäche auslegen. - sie ist jedoch bereits einfacher geworden und funktioniert „out of the box“ hervorragend! Die vielfältigen, zusätzlichen Tuning-Möglichkeiten erweitern die sehr gute Grundabstimmung von Luftfeder und Dämpfung noch mal enorm. Dieses Produkt bringt einen in Nerd-Sphären, von denen man nicht wusste, dass sie existieren. Aber nur, wenn man auch will.

Für welches Feder-System würdet ihr euch an der Selva entscheiden? Solo Air, Dual Air oder Coil?


Testablauf

Die Formula Selva R wurde in den vergangenen Monaten von verschiedenen Testfahrern in verschiedenen Bikes gefahren. Die Haupttester verwendeten dazu über den gesamten Test-Zeitraum dasselbe, gut bekannte Rad. Zusätzlich wurden direkte Vergleichsfahrten mit uns sehr gut bekannten Gabeln gemacht. Mit jeder Gabel wurde ein Grund-Setup erarbeitet, von dem aus weiter auf die verschiedenen Teststrecken optimiert wurde. Alle Höhenmeter wurden selbst erarbeitet.

Hier haben wir die Formula Selva R getestet

  • Singletrails BW: Alles dabei – trocken bis nass, schnell bis langsam, steil bis entspannt, ruppig bis glatt.
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel

Preisvergleich

Öhlins verstärkt Engagement im Downhill-Rennsport: Neuer Vertrag mit Specialized Gravity

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Die Fahrwerks-Experten von Öhlins bestätigen ihr Engagement im Downhill-Rennsport und fungieren auch in den kommenden drei Jahren weiterhin als Sponsor des Specialized Gravity-Teams um Loïc Bruni. Alle Infos dazu gibt’s hier.

Seit 1976 – dem Jahr, in dem Kenth Öhlin in der Werkstatt seines Vaters den ersten Prototyp eines Dämpfers entwickelte – steht Öhlins für rennerprobte Federungssysteme auf und abseits der Strecke. Im Jahr 2021 gibt der schwedische Fahrwerksexperte nun die Erneuerung seiner Partnerschaft mit dem Specialized Gravity UCI DH Team bekannt. Der Dreijahresvertrag sieht vor, dass die Schweden ihre Öhlins DH38Federgabel und den passenden TTX22m-Dämpfer zur Verfügung stellt und mit dem Team während des gesamten Zeitraums eng zusammenarbeitet, um die Grenzen des Federungsdesigns im Downhill World Cup auszuloten.

Öhlins und das Specialized Gravity-Team konnten bereits zahlreiche gemeinsame Erfolge verbuchen.
# Öhlins und das Specialized Gravity-Team konnten bereits zahlreiche gemeinsame Erfolge verbuchen.

Der Specialized Gravity-Fahrer und vierfache UCI-Downhill-Weltmeister Loïc Bruni vertraut auf Öhlins, um bei jedem Lauf eine konstante, abgestimmte Fahrwerksleistung zu liefern. Er wird versuchen, in dieser Saison ein weiteres Regenbogentrikot zu seinen bereits beeindruckenden Palmares hinzuzufügen. Ihm zur Seite stehen seine Teamkollegen Finn Iles (Junioren-Weltmeister im DH und zweifacher Junioren-World Cup-Gesamtsieger) und Christopher Grice, ein aufstrebendes junges Talent in der Downhill-Szene.

Die Zusammenarbeit mit Öhlins ist ein echter Vorteil bei all unseren Rennen. Mein Mechaniker und ich haben privilegierten Zugang zu einigen unglaublichen Technikern und Ingenieuren in der Öhlins-Fabrik. Das erlaubt uns, ständig an Weiterentwicklungen und Verbesserungen des Bikes zu arbeiten. Der Rahmen ist schwieriger zu modifizieren und es braucht mehr Zeit – also optimieren wir die Federung bestmöglich.

Wenn mein Mechaniker mit der schwedischen Crew ein Brainstorming macht, entstehen die verrücktesten Ideen und dank Öhlins sind wir immer in der Lage, sie umzusetzen. Bei ihnen gibt es keine Fertigungseinschränkungen und wir arbeiten mit einer Vertraulichkeit im Stil der Formel 1! Mit Öhlins konzentrieren wir uns einfach darauf, das bestmögliche Bike zum Rennen gewinnen zu schaffen. Ich liebe es!

Loic Bruni, Specialized Gravity-Fahrer und vierfacher UCI-Downhill-Weltmeister

Öhlins und das Specialized Gravity-Team konnten bereits zahlreiche gemeinsame Erfolge verbuchen.
# Öhlins und das Specialized Gravity-Team konnten bereits zahlreiche gemeinsame Erfolge verbuchen.

Das Engagement von Öhlins im MTB-Rennsport und in der Gravity-Szene geht allerdings noch viel weiter: Zusammen mit dem spanischen Vertriebspartner Andreani MHS hat die Marke auch einen Vertrag mit dem Team Commencal 21 unterzeichnet. Das Team hat zum Start der UCI DH-Saison in Leogang sein World Cup-Debüt gegeben und umfasst die spanischen Fahrer Ángel Suárez (DH-Nationalmeister) und Pau Menoyo (Junioren-DH-Nationalmeister). Beide werden zusammen mit Öhlins auf einen UCI-World Cup- und Weltmeisterschaftssieg hinarbeiten.

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# 8ba72c12-cb61-b627-dd70-8b71d802df94

Sowohl Specialized Gravity als auch Commencal 21 werden dem Öhlins-Entwicklungsteam während der kommenden Saison wertvolles Feedback geben und der Marke helfen, ihre Position als führender Hersteller für zukunftsweisendes MTB-Federungsdesign weiter zu festigen. Leistungssteigerungen sind jedoch nicht nur für die Profis reserviert, denn jede Einsicht, jeder Feinschliff und jede Verbesserung fließt direkt in alle Öhlins-Produkte ein.

Wir sind im Herzen eine Rennsportmarke, daher sind Teampartnerschaften der Kern dessen, was wir tun. Specialized Gravity und jetzt auch Commencal 21 werden uns in dieser Saison unschätzbares Feedback geben, das unsere Produktentwicklung prägen wird. Wir sind auch sehr stolz darauf, dieses Jahr eine lange Liste von Botschaftern zu haben. Bei Öhlins haben wir natürlich eine starke Tradition im Motorsport, aber es gibt nichts Vergleichbares wie die MTB-Community.

Terje Hansen, Öhlins Race Team Leader

Leistung ist wichtig, aber beim Downhill geht es nicht nur um Rennen. Deshalb ist Öhlins stolz darauf, neben einer Reihe von hochkarätigen Rennfahrern auch eine Reihe von namhaften Fahrern und Legenden der MTB-Community an Bord zu haben. Fabio Wibmer, Nico Vink und Kilian Bron, um nur einige zu nennen, gehören zu den Fahrern, die sich auch dieses Jahr wieder für Öhlins entschieden haben.

Neben der umfangreichen Liste von Öhlins-Basisfahrern, die von lokalen Distributoren unterstützt werden, fahren unter anderem folgende Athleten Öhlins:

  • Fabio Wibmer
  • Nico Vink und Team
  • Kilian Bron
  • Matt Jones
  • Szymon Godziek (über Vertriebspartner FF-sport, Polen)
  • Bernart Guardia
  • Matt Studdard
  • Max Chapuis
  • Oliver Kangas
  • Phil Atwill (über Distributor Extraproducts, Griechenland)
  • Oscar Harnstrom
Infos und Bilder: Pressemitteilung Öhlins

Neue Manitou Dorado Expert Federgabel im ersten Test: Die Welt steht Kopf

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Manitou Dorado Expert im ersten Test: Sie ist wieder da – Manitou hat die mittlerweile legendäre Downhill-Gabel Dorado einem Update unterzogen und bringt sie in drei Varianten auf den Markt. Natürlich bleibt es bei der Upside-Down-Bauweise. Strukturell hat sich mit neuem Innenleben, 37 mm-Standrohren und unterschiedlichen Kronen jedoch so ziemlich alles geändert. Wir konnten die neue Manitou Dorado Expert bereits einem ersten Test unterziehen.

Manitou Dorado Expert – Infos und Preise

Im Jahr 2021 sind Upside-Down-Gabeln an Mountainbikes echte Exoten – auch um einen der bekanntesten Vertreter, die Manitou Dorado (Vorgänger: Manitou Dorado Pro-Test), ist es in den letzten Jahren ziemlich still geworden. Hinter den Kulissen wurde jedoch bereits fleißig getüftelt. Nun kommt die neue Version endlich auf den Markt. Sie wird in den drei Versionen Comp, Expert und Pro erscheinen – wobei sich Fans der Pro-Version mit Carbon-Standrohren noch bis Herbst gedulden müssen. Allen gemein ist, dass der Standrohr-Durchmesser und somit die Steifigkeit leicht gestiegen sind und dass sich die neue Manitou Dorado über verschiedene Offset-Kronen mit 27,5″ und 29″-Vorderrädern kombinieren lässt. Preislich geht es inklusive Mehrwertsteuer bei etwa 1.200 € los. Das von uns getestete Expert-Modell liegt bei ca. 1.450 €, die Top-Variante bei 1.800 €.

  • Laufradgrößen 27,5″ / 29″
  • Federweg 180, 190, 203 mm
  • Besonderheiten flache & hohe Krone mit verschiedenen Offsets ermöglicht 27,5″ und 29″-Laufräder mit einer Gabel zu fahren, steifer als Vorgänger, als Comp, Expert und Pro-Version erhältlich
  • Federung Dorado Air mit IVA
  • Dämpfung modifizierte, halb offene TPC+ mit HBO
  • Farben Schwarz
  • Achsmaß 20 x 110 mm Boost
  • Offset 47 mm (27,5″), 57 mm (29″)
  • Gewicht 3,19 kg (Expert, gewogen) | 2.970 g (Pro), 3.656 g (Comp, beides Herstellerangaben)
  • Verfügbar sofort
  • www.hayesbicycle.com

Preis 1.450 € (UVP) | Bikemarkt: Manitou Dorado Expert kaufen

Nachdem es einige Jahre ruhig um die Dorado bestellt war, vervollständigt die Hayes-Gruppe ihre Downhill-Palette nun mit einem neuen Modell
# Nachdem es einige Jahre ruhig um die Dorado bestellt war, vervollständigt die Hayes-Gruppe ihre Downhill-Palette nun mit einem neuen Modell - wir konnten die mittlere Manitou Dorado Expert bereits testen.
Diashow: Neue Manitou Dorado EXP im ersten Test: Die Welt steht Kopf
Manitou Dorado-EXP-6602
Mehr Steifigkeit gibt's am neuen Modell dank 37 mm-Tauchrohren und 20 mm-Boost-Achse.
… für Rahmen ohne integrierte Anschläge gibt es natürlich Puffer von Manitou.
Die Kronen müssen für die Montage der Standrohre leicht auseinander gedrückt werden
An der Kabelführung hat sich im Wesentlichen nichts geändert.
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Im Detail

Manitou hat uns bereits ein paar Wochen vor der heutigen Vorstellung der Federgabel das neue Dorado Expert-Modell zum Testen geschickt, auf das wir uns deshalb auch konzentrieren möchten. Doch natürlich sind auch die komplett überarbeitete Pro und Comp-Variante erwähnenswert. Manitou ist weiterhin voll von den Vorteilen einer Upside-Down-Bauweise überzeugt. Warum fragt ihr euch? Da wäre natürlich die höhere Steifigkeit in Fahrtrichtung – die größte Belastung herrscht hier im Bereich der Kronen, wo bei der Dorado die dickeren, steiferen Rohre sind. Mit knapp 3,2 kg Gewicht ist die Dorado Expert zwar fast 600 g schwerer als eine – deutlich teurere – Boxxer Ultimate (zum RockShox Boxxer Ultimate-Test), dafür spart man tendenziell jedoch an der ungefederten Masse. Schließlich bewegt man kein komplettes Magnesium-Casting samt Schmieröl, sondern eben nur die beiden unteren Tauchrohre. Apropos Schmieröl: Dieses steht natürlich immer auf den Dichtungen, was für eine ideale Schmierung sorgen soll.

Natürlich wieder Upside-Down!
# Natürlich wieder Upside-Down! - bei der Manitou Dorado sind die dünnen Rohre unten. Das macht die Gabel sehr steif in laterale Richtung, allerdings etwas nachgiebiger in der Torsion.
Dadurch, dass die Staub- und Öldichtungen am unteren Ende der Standrohre sind und das Öl immer nach unten läuft, sind diese immer gut geschmiert.
# Dadurch, dass die Staub- und Öldichtungen am unteren Ende der Standrohre sind und das Öl immer nach unten läuft, sind diese immer gut geschmiert.
Mehr Steifigkeit gibt's am neuen Modell dank 37 mm-Tauchrohren und 20 mm-Boost-Achse.
# Mehr Steifigkeit gibt's am neuen Modell dank 37 mm-Tauchrohren und 20 mm-Boost-Achse.
Neben der von uns bereits angetesteten Manitou Expert stellen die US-Amerikaner natürlich auch eine Comp und eine Pro-Variante vor …
# Neben der von uns bereits angetesteten Manitou Expert stellen die US-Amerikaner natürlich auch eine Comp und eine Pro-Variante vor …
… letztere bietet die meisten Features und soll dank Carbon-Standrohren leichter und steifer sein.
# … letztere bietet die meisten Features und soll dank Carbon-Standrohren leichter und steifer sein.
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Dann wäre da noch die bekannte Sache mit dem seitlichen Flex. Der ist natürlich höher – schließlich fehlt die Brücke im Casting. Manitou zufolge ist das jedoch eher ein Vorteil, da die Gabel in technischen Sektionen nicht verspringt, sondern nachgiebig genug sein soll, um der vorgegebenen Linie zu folgen. Dennoch hat Manitou etwas an der Steifigkeits-Schraube gedreht: Die Tauchrohre wurden um 1 mm auf 37 mm Durchmesser aufgepumpt, was in etwa 20 % mehr torsionale und beim Pro-Modell sogar 27 % mehr laterale Steifigkeit bringen soll. 1 mm klingt ziemlich wenig. Den US-Amerikanern zufolge hätten sich jedoch Gewicht und auch Reibung – viel Rohr-Umfang geht mit einer großen Reibfläche einher – sonst zu stark erhöht, sodass man diesen Wert als den besten Kompromiss empfunden hat.

Die empfindlichen Tauchrohre werden von großen Kunststoff-Schonern vor Beschädigungen geschützt.
# Die empfindlichen Tauchrohre werden von großen Kunststoff-Schonern vor Beschädigungen geschützt.
Manitou Dorado-EXP-6602
# Manitou Dorado-EXP-6602
Manitou Dorado-EXP-6612
# Manitou Dorado-EXP-6612

Eine spannende Neuerung, von der alle Modelle profitieren: Die neue Dorado ist nun sowohl auf 29″- als auch auf 27,5″-Vorderräder optimiert. Möglich wird das zum einen über zwei Linien an den Standrohren, die markieren, bis wohin die Gabel in der jeweiligen Konfiguration eingeschoben werden darf. Dazu gibt’s noch verschiedene Kronen, die jeweils 47 mm Offset (für 27,5″ optimiert) oder 57 mm Offset (für 29″ optimiert) liefern. Natürlich kann man die Kronen auch mit der jeweils anderen Laufradgröße fahren. Allerdings hat die obere 29″-Krone etwas Rise, während die 27,5″-Krone komplett flach ist. Vorher sollte man also die von Manitou zur Verfügung gestellte Tabelle mit den möglichen Kronen-Abständen checken.

Die neue Manitou Dorado ist mit 29" oder 27,5"-Laufrädern kompatibel
# Die neue Manitou Dorado ist mit 29" oder 27,5"-Laufrädern kompatibel - dafür muss man die Standrohre in den Brücken verschieben …
… zudem gibt es Brücken mit unterschiedlichem Rise und Offset.
# … zudem gibt es Brücken mit unterschiedlichem Rise und Offset.
… für Rahmen ohne integrierte Anschläge gibt es natürlich Puffer von Manitou.
# … für Rahmen ohne integrierte Anschläge gibt es natürlich Puffer von Manitou.
Die neue Bremsaufnahme ist für 203 mm Scheiben optimiert.
# Die neue Bremsaufnahme ist für 203 mm Scheiben optimiert.
An der Kabelführung hat sich im Wesentlichen nichts geändert.
# An der Kabelführung hat sich im Wesentlichen nichts geändert.

Feder

Kommen wir zum Innenleben: Sowohl das Pro als auch das Expert-Modell setzen auf die bekannte Dorado-Luftfeder mit Positiv- und Negativ-Kammer. Statt einer Ausgleichsbohrung nutzt Manitou jedoch ein Ventil, über das beide Kammern gleichzeitig aufgepumpt werden. Die getestete Dorado Expert verfügt am unteren Ende über das IVA-System (Incremental Volume Adjust). Im Prinzip funktioniert dies wie die bekannten Volumenspacer – hier wird jedoch ein gedichteter Ring in drei festgelegte Positionen geschoben und bestimmt so die Größe und Progression der Luftkammer. Das Pro-Modell hingegen bietet mit dem IRT-System eine zweite positive Luftkammer, die erst ab der Mitte des Federwegs spürbar wird und so neben der Progression auch den berühmten „Mid-Stroke-Support“ erhöhen soll. Zusätzlich lassen sich die verschiedenen Luftfedern intern von 180 bis 203 mm anpassen, was für Hardcore-Enduristen oder sogar E-Biker auf der Suche nach mehr Komfort spannend sein könnte. Das günstigste Comp-Modell setzt hingegen auf eine simple Stahlfeder und ist lediglich mit 203 mm Federweg erhältlich.

Die Progression der Luftfeder lässt sich über das IVA-System anpassen
# Die Progression der Luftfeder lässt sich über das IVA-System anpassen - an derartige Akronyme sollte sich der geneigte Manitou-Kunde schon mal gewöhnen. Hierbei handelt es sich um einen verschiebbaren Dichtring, der die Größe der Luftkammer beeinflusst.

Dämpfung

Etwas komplexer als bei der Feder wird’s auf der rechten Seite, wo die Dämpfung verbaut ist. Sowohl das Pro als auch das Expert-Modell setzen hier auf Varianten der TPC+ Dämpfung. Diese ist Manitou zufolge nicht nur geschwindigkeits-, sondern auch positionsabhängig und setzt dafür auf zwei verschiedene Shimstacks und einen hydraulischen Durchschlagschutz, der erst auf den letzten 30 mm eingreift. Erreicht werden soll damit, dass die Gabel sensibel und wenig gedämpft auf leichte Unebenheiten reagiert. Bei heftigen Schlägen hingegen fließt vermehrt Öl durch den stärker gedämpften TPC+ Shimstack, der für die nötigen Dämpfungskräfte sorgt und verhindert, dass die Gabel zu hart durchrauscht.

Ungewohnt: Der Versteller für die Druckstufe ist rot und auf der Unterseite!
# Ungewohnt: Der Versteller für die Druckstufe ist rot und auf der Unterseite! - Das innere Rädchen verställt den TPC+ Shimstack, der ein Absacken der Gabel verhindern soll.
Das äußere, große Rädchen justiert die gewohnte Highspeed-Druckstufe
# Das äußere, große Rädchen justiert die gewohnte Highspeed-Druckstufe - auch diese setzt auf einen Shimstack.
Die Verstell-Rädchen wurden von Manitou etwas ergonomischer gestaltet.
# Die Verstell-Rädchen wurden von Manitou etwas ergonomischer gestaltet.

Das System kam in ähnlicher Form bereits in älteren Dorado-Modellen vor, wurde jedoch gründlich überarbeitet. So setzt die Pro-Variante nun auf eine komplett geschlossene Kartusche mit einem durch eine Stahlfeder vorgespannten Trennkolben. Dieser soll für eine konstantere Dämpfung sorgen und Kavitation besser verhindern als häufig eingesetzte, dehnbare Bladders. Das getestete Expert-Modell verzichtet auf den Trennkolben und bietet somit ein halb-offenes System. Es profitiert jedoch von den anderen Anpassungen, wie etwa dem nun von der Druckstufe getrennten und vergrößerten Check-Valve, welches für eine konstantere Dämpfung und ein hervorragendes Ansprechverhalten bei kleinen Erschütterungen sorgen soll. Zusätzlich wurde die Nadel der Lowspeed-Zugstufe ebenso überarbeitet wie die Shimstacks von Highspeed-Druck- und -Zugstufe und der Durchschlagschutz ist in die Dämpfungskartusche gewandert. Abgerundet werden die Änderungen von besser bedienbaren Verstellern.

Der Rebound kann auf der Oberseite über ein blaues Rädchen verstellt werden.
# Der Rebound kann auf der Oberseite über ein blaues Rädchen verstellt werden.

Das günstigste Comp-Modell setzt weiterhin auf die bereits sehr lange verbaute und simple ABS+ Dämpfung. Alle Dämpfungen sind zwischen den Modellen jedoch kompatibel und austauschbar, sollte man sich irgendwann ein Upgrade wünschen.

Auf dem Trail

Wir hatten einige Wochen im Mai und Juni Zeit, um die neue Manitou Dorado Expert einem ersten Test zu unterziehen. Aufgrund der teils schwierigen Wetterlage und späten Bikepark-Öffnungen konnten wir nicht ganz so viel Zeit mit der ungewöhnlichen Gabel verbringen, wie uns lieb gewesen wäre – etwa 25 Runs auf harten Strecken lieferten jedoch spannende Eindrücke, die wir später im Jahr in einem detaillierteren Test zu vertiefen gedenken.

Normalerweise verlieren wir nicht allzu viele Worte über Einbau und Setup einer Gabel – schließlich gibt es hier kaum Unterschiede. Bei der Manitou Dorado lohnt sich dies allerdings. Der Einbau erfolgt im Wesentlichen wie bei den meisten Doppelbrücken-Federgabeln. Möchte man die Rohre allerdings in die Brücken schieben, muss man diese mit einem mitgelieferten Tool etwas auseinanderdrücken, was durchaus fummelig werden kann. Dasselbe Tool wird später auch genutzt, um über einen am Tauchrohr montierten O-Ring den Sag abzulesen. Der Fakt, dass sich die Ausfallenden frei drehen können in Verbindung mit der dicken 6-Kant-Achse macht die Montage des Vorderrads vor allem zu Beginn auch nicht unbedingt leicht. Wir können aber beruhigen: Es wird mit etwas Übung besser!

Das Klemmsystem soll sicherstellen, dass die Gabel unter keinerlei Zwang steht
# Das Klemmsystem soll sicherstellen, dass die Gabel unter keinerlei Zwang steht - die Achse einzufädeln, kann allerdings etwas Geduld erfordern.
Die Kronen müssen für die Montage der Standrohre leicht auseinander gedrückt werden
# Die Kronen müssen für die Montage der Standrohre leicht auseinander gedrückt werden - mehr als zwei Hände sind dabei sehr praktisch.

Für das erste Setup habe ich die mitgelieferte Tabelle genutzt, die allerdings eher vage bleibt und bis auf den Luftdruck keine Gewichts-abhängigen Angaben liefert. Die Manitou Dorado Expert baut auch mit hoher 29″-Brücke flacher als die vorher montierte RockShox Boxxer, sodass ich durch einen Vorbau-Spacer und einen Lenker mit mehr Rise das Cockpit um 10 mm anheben musste, um auf eine ähnliche Höhe zu kommen. Dazu kommen zu Beginn 59 psi Luftdruck, die mittlere IVA-Einstellung, Rebound nach Gefühl und eher etwas schnell und TPC+ sowie HSC relativ mittig.

Erste Eindrücke sammelte ich auf der aus dem iXS Cup bekannten Downhill-Strecke im Trailpark Klinovec. Gleich zu Beginn stellt man fest: Das fühlt sich echt anders an … aber nicht schlecht! Die Gabel spricht extrem sensibel an und saugt Unebenheiten auf eine Art und Weise weg, die mir bisher unbekannt war. Der sehr klischeebehaftete Ausdruck „fliegender Teppich“ geistert mir schnell durch den Kopf! An stumpfen Kanten und Drops – an denen Klinovec nicht gerade arm ist – setzt dann recht spürbar der hydraulische Durchschlagschutz ein. Dieser verhindert das klassische, unvermittelte „Klönk“ – man spürt aber ein sehr hartes, schnelles Verhärten der Gabel. Schnell habe ich den Luftdruck also auf 69 psi erhöht (haha!). Damit ist der Komfort der Dorado immer noch auf einem sensationellen Level und die Gabel kann ihren Federweg weiterhin zu großen Teilen nutzen, taucht aber nicht mehr ganz so arg weg.

Der erste Eindruck: fliegender Teppich!
# Der erste Eindruck: fliegender Teppich! - In Sachen Komfort in technischem Gelände macht keiner der Dorado etwas vor!

Auch mit etwas strafferer Feder fühlt man sich ungewöhnlich stark vom Untergrund entkoppelt. Und damit meine ich nicht den Grip – der ist hervorragend –, sondern der Mangel an Vibrationen und seitlichen Zuckern in der Lenkung. Auf der feuchten und technisch anspruchsvollen Wurzelstrecke in Bozi Dar ist der Unterschied im Vergleich zu einer Öhlins-Gabel mit regulärer Bauweise bemerkenswert. Auch mit der konventionellen Gabel kann man hier schnell und kontrolliert fahren. Man muss aber spürbar mehr Energie aufwenden, um das Rad genau auf Linie zu halten.

Mit der Manitou hingegen steht man sehr entspannt im Bike und lässt es einfach machen … während man über feuchte, fiese Wurzelteppiche gleitet. Das macht sich natürlich in der Ermüdung bemerkbar: Egal ob Wurzeln oder Vollgas-Hardpack – mit der Manitou Dorado Expert war Armpump tatsächlich kein Problem. Stattdessen hat sich mein fehlendes Training zuerst im Schulterbereich bemerkbar gemacht.

Armpump? Fehlanzeige!
# Armpump? Fehlanzeige! - Ruppige Sektionen schonen auch mit straffem Setup die Hände!
In nassen Wurzeln kann die Manitou Dorado EXP ihren Vorteil voll ausspielen
# In nassen Wurzeln kann die Manitou Dorado EXP ihren Vorteil voll ausspielen - hier steht man spürbar relaxter im Rad als mit einer konventionellen Gabel.

Wo Licht ist, gibt es natürlich auch Schatten. So genial der erhöhte Flex und Komfort der Gabel in technisch anspruchsvollstem Gelände ist – in sehr schnellen, scharfen Anliegerkurven oder Ruts hätte ich mir tatsächlich etwas mehr Präzision gewünscht. Zunächst dachte ich tatsächlich, dass ich Lockdown-bedingt in den letzten Monaten einfach zu wenig Downhill gefahren bin und deshalb in solchen Situationen unsicher bin. Nach dem Wechsel auf ein anderes Specialized Demo mit Öhlins-Gabel war aber klar, dass es daran nicht liegt. In solchen Situationen sollte man am besten nach einer möglichst runden Linie suchen und vom Shralp Abstand nehmen – Streckenbauer werden es euch danken!

Die sehr besonderen Fahreigenschaften der Dorado bedeuten, dass wir definitiv noch mehr Zeit brauchen, um den optimalen Kompromiss aus Komfort und Kontrolle zu finden. Obwohl ich normalerweise nicht zu einem übermäßig straffen und progressiven Setup tendiere, habe ich bei der Manitou-Gabel das Gefühl, im progressivsten IVA-Setting und mit mehr Luftdruck und TPC+ Dämpfung noch mehr Gegenhalt für richtig schnelle, harte Strecken generieren zu können, ohne Komfort und Kontrolle zu sehr zu opfern. Ihr dürft deshalb auf ein wesentlich detaillierteres Review in den nächsten Monaten gespannt sein, in dem wir die vielen Einstellmöglichkeiten, mit denen Manitou seine Mittelklasse-Dorado bestückt, genauer unter die Lupe nehmen werden.

Anlieger sollte man eher rund fahren
# Anlieger sollte man eher rund fahren - knallt man richtig mittig rein, macht sich die durch die erhöhte Nachgiebigkeit etwas trägere Lenkung tatsächlich bemerkbar.

Das ist uns aufgefallen

  • Komfort Wir sind weiterhin mit der Manitou Dorado Expert unterwegs und tüfteln weiter am Setup – es lässt sich jedoch jetzt schon sagen, dass der Gabel in Sachen Komfort niemand den Rang abläuft. Wer viel unter Armpump leidet, könnte hier die Lösung gefunden haben.
  • Flex Der höhere torsionale Flex der Gabel sorgt in technischen Passagen mit vielen Wurzeln und Sprüngen für viel Kontrolle und erleichtert es spürbar, eine schwierige Linie zu halten. Schnelles Haken schlagen hingegen fällt nicht so leicht, da die Lenkung hier etwas gedämpft ausfällt.
  • Setup-Tipps Diese fallen unserer Meinung nach etwas mager aus. Manitou gibt zwar Luftdrücke in Abhängigkeit vom Gewicht und dem IVA-Setting an, bei Rebound, HSC und HPC+ gibt es aber nur jeweils drei sehr grobe Bereiche je nach Fahrstil.
  • Aussehen Darüber kann man sicherlich trefflich diskutieren – insgesamt fiel das Feedback auf dem Trail jedoch extrem positiv aus.
Massiv aber angenehm
# Massiv aber angenehm - auch mit dickeren Tauchrohren ist der Charakter der Dorado immer noch derselbe.
Bei einer so ungewöhnlichen Gabel hätten wir uns etwas konkretere Setup-Tipps in Sachen Dämpfung gewünscht.
# Bei einer so ungewöhnlichen Gabel hätten wir uns etwas konkretere Setup-Tipps in Sachen Dämpfung gewünscht.

Fazit – Manitou Dorado Expert

Von einigen Nischen-Herstellern abgesehen steht die Manitou Dorado 2021 weiterhin als einsamer Upside-Down-Fels in der Right-Side-Up-Brandung. Das jüngste Update hat die Gabel bereit für moderne Downhill-Strecken gemacht, wobei sich an den wesentlichen Stärken nichts geändert hat. In technischem Terrain sucht die Dorado weiterhin ihresgleichen und lächelt nur müde, wo konventionelle Gabeln bereits nervös anfangen zu zucken. Trotz erhöhter Steifigkeit liegt der Komfort in ruppigem Passagen weiterhin auf extrem hohem Niveau. Wer Kurven gerne möglichst zackig von innen anfängt, bekommt weiterhin den höheren seitlichen Flex zu spüren und ist mit einem etwas runderen Fahrstil gut beraten.
Wir werden die stark individualisierbare Dorado den Rest der Saison weiter unter die Lupe nehmen und euch mit detaillierteren Testeindrücken versorgen – auch ein Pro-Modell dürfte bald seinen Weg in die Redaktion finden!

Wir freuen uns bereits darauf, noch mehr Zeit mit der Dorado zu verbringen!
# Wir freuen uns bereits darauf, noch mehr Zeit mit der Dorado zu verbringen! - der erste Eindruck ist ziemlich gut ausgefallen. Wir brauchen aber definitiv mehr Zeit, um das Maximum aus dieser besonderen Gabel herauszuholen.

Was sagt ihr zur Neuauflage der traditionsreichen Upside-Down-Gabel?


Testablauf

Wir konnten einige Tage mit der Manitou Dorado Expert in einem Specialized Demo verbringen. Die meiste Zeit wurde die Gabel auf den beiden Downhill-Strecken im Bikepark Klinovec eingesetzt.

Hier haben wir die Manitou Dorado Expert getestet

  • Bozi Dar / Klinovec, Tschechien Der Bikepark in Tschechien bietet eine extrem schnelle, harte und ruppige Downhill-Strecke mit vielen Steinen, Bremswellen und hohen Kanten und Sprüngen. Dazu gibt’s eine extrem technische Wurzel-Strecke, die im direkten Kontrast zum Highspeed-Charakter der Rennstrecke steht.
  • Chatel, Frankreich In Chatel hat uns leider das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht – dafür musste sich die Dorado bei strömendem Regen auf einer von Steinen und Wurzeln übersähten, vergleichsweise engen Strecke im Wald beweisen.
Tester-Profil: Gregor Sinn
Körpergröße 183 cm
Schrittlänge 85,5 cm
Oberkörperlänge 60 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 76 kg
Gregor fährt gerne Fahrräder jeglicher Kategorie, von Mountainbike bis Rennrad. Am liebsten ist er jedoch auf Downhill- und Enduro-Bikes unterwegs – gerne auch unter Zeitdruck im Renneinsatz.
Fahrstil
verspielt
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
unauffällig, eher progressiv, wenig Druckstufe
Vorlieben bei der Geometrie
ausgewogen, nicht zu lang, Lenkwinkel nicht zu flach

Öhlins RXF38 m.2: Neue Enduro-Federgabel mit 38 mm-Standrohren

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Öhlins bringt mit der neuen RXF38 m.2 eine Enduro-Federgabel mit 38 mm Standrohren auf den Markt. Damit legen die Schweden nach und möchten den anderen großen Herstellern am Markt Paroli bieten, was dicke Gabeln mit viel Federweg angeht. Die reine 29″-Gabel bietet einen Federweg bis zu 180 mm und soll im Spätherbst dieses Jahres auf dem Markt erhältlich sein. Was die neue Gabel zu bieten hat, erfährt man hier!

Öhlins RXF38 m.2: Infos und Preise

Die Luftfedergabel der Schweden ist mit 38 mm-Standrohren ausgestattet und für den harten Einsatz in Enduro Bikes konzipiert. Sie besitzt die bewährte TTX18-Kartusche und Luftfeder mit der dreiteiligen Luftkammer. Der Federweg der Gabel ist in 10 mm-Schritten von 160 bis 180 mm justierbar, freigegeben sind Bremsscheiben bis zu 220 mm. Preislich liegt die Gabel mit etwa 1500 € im Vergleich mit anderen Herstellern im oberen Segment.

  • Enduro-Federgabel mit 38 mm Standrohren
  • Laufradgrößen 29″
  • Federweg 160 mm bis 180 mm, justierbar
  • Federung Zweikolben und Drei-Kammer-Luftfedersystem
  • Dämpfung TTX18 Kartusche
  • Achsmaß Boost 15 x 110
  • Offset 44 mm, 51 mm
  • Gewicht 2310 g (Herstellerangabe)
  • Verfügbarkeit voraussichtlich ab Spätherbst 2021
  • www.ohlins.eu
  • Preis 1238 € (ohne MwSt.)
Öhlins RXF38 m.2
# Öhlins RXF38 m.2 - 38 mm Standrohre bietet die neue Enduro-Federgabel der Schweden und soll direkt auf der großen Schwester, der Downhill Federgabel DH38, basieren.
Diashow: Öhlins RXF38 m.2: Schwede mit 38 mm Standrohren
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Die TTX18-Dämpfungskartusche besitzt einen breiten Einstellbereich ...
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Bremsscheiben ab 200 mm
# Bremsscheiben ab 200 mm - Öhlins gibt zudem eine Freigabe bis 220 mm. Optimiert ist die Federgabel für 203 mm Bremsscheiben.
Drei-Kammer-Luftfeder
# Drei-Kammer-Luftfeder - mit justierbarem Federweg von 160 mm bis 180 mm.

Öhlins präsentiert mit der RXF38 m.2 eine MTB Federgabel mit 38 mm-Standrohren. Wie schon bei anderen Gabeln mit dickeren Standrohren wie der Fox 38 oder der RockShox Zeb liegt der Grund für die dickeren Rohre in höherer Steifigkeit, welche die Verwindung beim Bremsen, in Kurven oder bei einem Aufprall zu reduziert – dies soll mehr Präzision und schnellere, flüssigere Abfahrten ermöglichen. Auch die Schweden scheinen von den Vorteilen überzeugt zu sein und möchten den beiden Platzhirschen den Markt nicht alleine überlassen. Mehr zur Konkurrenz mit 38 mm Standrohren und weniger gibt es hier: 6 Enduro-Federgabeln im Vergleichstest.

Der Federweg lässt sich bei der RXF38 m.2 individuell einstellen. In zehn Millimeter-Schritten soll sich dieser von 160 bis 180 mm anpassen lassen. Ganz allgemein soll sich die Federgabel sehr am großen Bruder Öhlins DH38 orientiert haben, von der sie auch die TTX18-Dämpfungskartusche übernommen hat. Im Ganzen soll die RXF38 m.2 eine leichtere Version der Downhillgabel mit nur einer Brücke sein.

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# ohlins 30

Nicht nur die Standrohre wachsen, auch die Bremsscheiben werden immer größer. Dem trägt Öhlins ebenfalls Rechnung und gibt die RXF38 m.2 für Rotoren mit einem Durchmesser bis zu 220 mm frei. Optimiert sind die Gabeln für 200 mm-Scheiben, was auch die kleinstmögliche Größe ist. Kleiner gibt es die Bremssattelaufnahme an den Tauchrohren nicht her. Beim Gewicht reiht sich die RXF38 m.2 mit 2310 g (Herstellerangabe) genau zwischen ihren Konkurrenten ein – 22 g leichter als die Fox 38 Factory, aber 65 g schwerer als die RockShox Zeb Ultimate. Gegenüber der kleinen Schwester Öhlins RXF36 m.2 bringt sie 200 g mehr auf die Waage.

Die TTX18-Dämpfungskartusche besitzt einen breiten Einstellbereich ...
# Die TTX18-Dämpfungskartusche besitzt einen breiten Einstellbereich ...
... und lässt sich mit der separat erhältlichen Setting-Bank sogar noch weiter feintunen.
# ... und lässt sich mit der separat erhältlichen Setting-Bank sogar noch weiter feintunen.
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# ohlins 28

Die Einstellbarkeit der Öhlins RXF38 m.2 ist mit 15 Klicks für Druck- und Zugstufe bei niedrigen Geschwindigkeiten und 3 Klicks für die Druckstufe bei hohen Geschwindigkeiten möglich. Außerdem gibt es einen Klettermodus. Mehr Feintuning ist mit der speziellen Setting-Bank möglich, die bei Öhlins-Servicecentern erhältlich ist.

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# ohlins 26

Die RXF38 m.2 wird im Gegensatz zur RXF36 m.2. nur als 29″ Version erhältlich sein, dabei beträgt die Einbauhöhe 583 mm – bei einem Federweg von 170 mm. Die Federgabel wird in verschiedenen Ausführungen mit 44 mm oder 51 mm Offset angeboten. Auch E-Bikes kommen bei der Federgabel nicht zu kurz: Das Casting der Gabel ist für E-Bikes freigegeben und direkt mit speziellen Brücken für E-Bikes erhältlich.

Nur für 29"
# Nur für 29" - vorerst scheint Öhlins auf eine Version für 27,5" zu verzichten.

Übrigens, wegen der m.2 im Produktnamen – gab es auch eine RXF38 m.1? Ja, die gab es tatsächlich, weswegen die Gabel vielleicht auch dem ein oder anderen geneigten Leser bekannt vorkommt. Die RXF38 m.1 wurde nur als kleine Auflage produziert und zudem eine reine OEM-Variante, also nicht für den freien Handel bestimmt.

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# ohlins 24

Was sagt ihr zur neuen Öhlins RXF38 m.2?

Infos und Bilder: Pressemitteilung Shift Active Media
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