
BYB Telemetry: Datenerfassungs-Systeme sind zwar im Downhill World Cup mittlerweile keine Seltenheit mehr – dabei handelte es sich jedoch um Eigenbauten, meist aus Teilen aus der Motorrad- und Automobil-Branche. Nun will die italienische Firma BYB Telemetry ein solches System zur Erfassung von Fahrwerksdaten auch Ottonormal-Bikern zugänglich machen. Ganz billig ist das allerdings nicht – wir haben alle Infos!
BYB Telemetry: Infos und Preise
Das BYB Telemetry-System besteht aus einer am Lenker montierten Datenerfassungs-Einheit sowie Sensoren für die Federgabel und den Dämpfer. Diese messen vor allem den genutzten Federweg über die Zeitachse. Das System kann die Daten speichern, jedoch auch über eine W-LAN-Verbindung an eine Smartphone- oder PC-App ausgeben. Somit lassen sich unter anderem die Geschwindigkeit und Beschleunigung des Fahrwerks sowie der dynamische Sag auslesen. Über einen Beschleunigungsmesser und ein Gyroskop in der Einheit am Lenker lässt sich zudem auswerten, welche Vibrationen und Schläge am Lenker ankommen. Eine GPS-Einheit erlaubt es, die Daten bestimmten Streckenabschnitten zuzuordnen.
- Funktion erfasst Fahrwerksposition, Lenkerbeschleunigung und GPS-Koordinaten
- Auswertung auf PC und Smartphone-App (Android, iOS) über WiFi
- Gewicht unter 500 g (Herstellerangabe)
- Finanzierung www.kickstarter.com
- Verfügbarkeit April/Mai 2019
- www.bybtelemetry.com
- Preis 1.599 € (UVP)

Das System befindet sich laut den beiden Gründern seit zwei Jahren in der Entwicklung. Die für die Markteinführung nötige Finanzierung wollen die beiden über eine seit wenigen Tagen laufende Kickstarter-Kampagne erreichen. So kann man das System, das eigentlich für 1.599 € den Besitzer wechseln soll, dort aktuell für 1.099 € erwerben und im April 2019 in Empfang nehmen. BYB Telemetry richtet sich nach eigenen Angaben sowohl an Profis als auch an Amateure. Die mitgelieferte Software soll es ermöglichen, aus dem riesigen gesammelten Datenwust nützliche Informationen für jeden herauszufiltern und zu visualisieren. So gibt die Handy-App beispielsweise direkte Einstellungs-Tipps – ganz ähnlich wie das bekannte und deutlich kleinere Quark ShockWhiz. Am PC hingegen können sich Technik-Enthusiasten einzelne Läufe grafisch anzeigen lassen und so Spitzen in der Fahrwerksgeschwindigkeit oder Federwegsausnutzung ermitteln.


“Jeder wünscht sich ein Fahrrad, das sanft durch technische Sektionen gleitet wie die der World Cup-Top-Fahrer. Leider haben nur ein paar wenige Menschen dieses Glück. In Wirklichkeit kämpfen die meisten von uns nur damit, eine vernünftige Federungseinstellung zu finden. Wir haben BYB Telemetry entwickelt, weil wir ein intuitives und einfach zu bedienendes Produkt anbieten wollen, um das Beste aus eurem Fahrrad herauszuholen.” – Enrico Rodella, Mitgründer BYB Telemetry, Ingenieur, Downhill-Fahrer
BYB Telemetry soll ähnlich funktionieren wie die Systeme, die man immer häufiger im Downhill World Cup zu Gesicht bekommt. So setzt es dem Hersteller zufolge auf dieselben aus Deutschland stammenden Sensoren, wie das bekannte System, auf dem Loïc Bruni so oft gesehen wird. Bei der italienischen Downhill-Meisterschaft wurde es einem ersten Härtetest unterzogen – dort konnte Co-Gründer Enrico Rodella die Amateur-Klasse mit dem System am Rad gewinnen. Die Sensoren sollen zudem an jedes Rad passen – egal ob Downhill, Enduro oder Cross-Country, Stahl- oder Luftfahrwerk. Das Telemetrie-System wird komplett in Italien designed und gefertigt und soll wasser- und staubdicht sein.



Glaubt ihr, ein Datenerfassungs-System ist für euch nützlich oder stiftet es eher noch mehr Verwirrung?
Der Beitrag BYB Telemetry: Professionelles Telemetrie-System fürs MTB erschien zuerst auf MTB-News.de.