
Formula ist längst nicht mehr nur für Bremsen bekannt. Auch im Suspension-Bereich erarbeiteten sich die Italiener in den letzten Jahren durch gute Performance einen guten Namen – nicht zuletzt auch in unseren Tests. Bei den Federgabeln 35 und Selva sorgten vor allem die sehr gute Dämpfung und die CTS-Einsätze für viel Aufsehen. In den letzten zwei Jahren widmete man sich nun stärker der Luftfeder: Nach der Dreifach-Luftkammer in der DH-Gabel Nero und der Vorstellung der Neopos-Volumenspacer folgt jetzt die Selva R mit einem Luftfeder-Upgrade.
Formula Selva R: Infos und Preise
- Versionen Standard, Extended (nur 27,5″)
- Laufradgrößen 27,5″, 27,5+/29″
- Federweg 130 – 160 mm (Standard), 170 – 180 mm (Extended)
- Offset 46 mm (27,5″), 46 oder 51 mm (29″)
- Achsstandards 15 mm Boost, 20 mm Boost
- Gewicht 1.940g (27,5″), 1980 g (29″)
- Verfügbarkeit Ende November 2018
- www.rideformula.com
Preis Formula Selva R, schwarz: 1.350 € UVP
Preis Formula Selva R, ultraviolett: 1.460 € (UVP)
Im Detail
Im Vergleich zur aktuellen Selva, welche in Zukunft unter dem Namen Selva S weiter im Sortiment laufen wird, stellt Formula an der R-Version, neben kleinen Überarbeitungen, auch ein großes Update an der Luftseite vor. Auf der rechten Seite der Gabel soll vor die Bedienbarkeit verbessert worden sein.
Als wichtigstes Update bleibt aber die neue Luftfeder: Bei der alten Variante setzte man noch eine Kombination aus einer Positiv-Luftfeder und einer Negativ-Stahlfeder. Neu ist jetzt das sogenannte 2Air-System mit extern verstellbarer Positiv- und Negativ-Luftfeder. Sehr positiv: Besitzer einer älteren Formula Selva können die neue Luftfeder auch nachrüsten. Neben den bestehenden Technologien hat Formula auch an der Farbpalette getüftelt: Ein neuer, individueller Violett-Farbton wurde gemischt, die Option auf ein weißes Casting entfällt.


An Druckstufen-Einsteller und Lockout ist die Klemmschraube zur Sicherung der Knöpfe an die Seite gewandert. Somit findet sich oben nun eine plane Fläche, die Platz für eine besser lesbare Beschriftung bietet. Aufgrund des geringen Bauraums bleibt man bei der Verstellung der Lockout-Härte beim 3 mm-Innensechskant – eine Beschriftung bekommt der schwarze Versteller trotzdem. Ab Werk kommt die Selva R jetzt auch mit dem goldenen CTS-Einsatz, beigelegt ist außerdem der rote Einsatz.

Neu konstruiert wurde, wie bereits angemerkt, die Luftfeder. Formula will durch das 2Air-System sowohl die Haltbarkeit als auch die individuelle Anpassbarkeit auf ein hohes Niveau gehoben haben. Durch das Wegfallen eines Überstromkanals (im Vergleich zu Solo Air-Systemen), kann der Trennkolben an der Formula Selva R zwischen Positiv- und Negativ-Feder über den kompletten Hub auf einer glatten Fläche laufen, die Dichtung soll so sehr lange halten. Formula setzt wie zuvor auf eine interne Anpassung des Federwegs, die ohne den Austausch von Teilen funktioniert. Auch ansonsten will man es dem Endkunden einfach machen, mit einer genauen Anleitung, wie man die Luftfeder abstimmen kann und welche Schritte man durchführen muss, um die Feder problemlos anzupassen:
- Die Luftkammern sollten anfangs beide leer sein
- Zuerst befüllt man die Positiv-Feder (Silberne Aircap)
- Bevor man die Negativ-Feder befüllt, sollte man den Lockout-Hebel umlegen
- Danach befüllt man die Negativ-Feder (Bronze Aircap)
- Jetzt den Lockout-Hebel wieder umlegen und loslegen
Formula empfiehlt die Negativ-Feder mit dem Positiv-Druck + 20 psi zu befüllen. Von diesem Startpunkt aus wird empfohlen, den Druck in der Negativ-Feder um +/-10 psi anzupassen. Je mehr Druck in der Negativ-Feder, desto sensibler spricht die Federgabel an. Wer sich mehr Gegenhalt wünscht, kann den Druck senken. Ansonsten setzt man bei der Formula Selva R weiterhin auf die bekannte IFT-Technologie – kugelgelagerte Trennkolben – sowie das HEX-Design am Casting, welches für die Optimierung der Steifigkeit sorgen soll. Weitere Features sind die RCC-Lenkerfernbedienung für die Druckstufen-Einstellung sowie der abziehbare Hebel an der Achse.
Meinung @MTB-News.de
Bereits die letzte Evolutionsstufe der Selva konnte uns im Einsatz überzeugen: Die breite Abstimmbarkeit der Federgabel ermöglichte es uns, sehr individuelle Setups zu erarbeiten, um für jede Vorliebe eine sehr gute Fahrleistung auf dem Trail zu erzielen. Neben der einfacheren Endprogressions-Abstimmung durch die Neopos-Spacer sollte die zusätzliche Möglichkeit, die Negativ-Feder abzustimmen, die Performance auf ein besseres Level heben. Über die Anschaffung eines Notizbuchs sollte man zur besseren Nachvollziehbarkeit des Setups aber nachdenken.

Begrüßt ihr die zusätzliche Verstellmöglichkeit an der Selva R oder ist euch die Summe der Einstellungen zu viel?
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