
Fox-Modelljahr 2022: Fox überholt nach den umfassenden Updates für die Fox 36 und 40 sowie der Neuvorstellung des Enduro-Flaggschiffs Fox 38 nun auch die Trail-Federgabel Fox 34 und die leichtere Fox 34 SC. Nachdem zum letzten Jahr auch die beiden Dämpfer Float X2 und DHX2 komplett erneuert wurden, kehren für den Trail-Bereich nun auch der Float X und der DHX zurück. Wenig überraschend: Bei den neuen Produkten findet einiges an Technologie-Transfer statt. Neben der Fox 34 haben wir inzwischen auch den Fox DHX-Dämpfer getestet.
Update 17. November 2021 – wir haben einen kurzen Testeindruck zum Fox DHX eingefügt.
Fox 34 2022: Infos und Preise
Wir haben die Fox 34 2022 Federgabel inzwischen ausgiebig getestet. Hier geht es zu unserem vollständigen Test zur Fox 34 Grip2:
Fox 34 Grip2 2022 im Test: Gold wie ein Krönchen
Mit der Ergänzung der 38 (hier zum Fox 38-Federgabel Test) wurde das Fox-Portfolio im letzten Jahr deutlicher in den Federwegs-Bereichen abgestuft. Gab es die 34 in der Vergangenheit auch mit Federwegen bis 160 mm, setzt Fox sie nun nur noch bis 140 mm ein. Einsatzbereich: Moderne Trail-Bikes, sportliche Down-Country-Flitzer, aber auch die aktuelle Riege an XC-Race-Bikes soll die perfekte Basis für die Verwendung der 34 sein. Dafür untergliedert der US-amerikanische Federungs-Hersteller aber noch einmal in die 34 SC, kurz für Step Cast, und die herkömmliche 34.
- Neuheiten überarbeitetes Chassis mit neuer Krone und neuem Casting, weiterentwickelte Luftfeder mit größerer Negativ-Feder
- Laufradgröße 29″
- Federweg 100–120 mm (34 SC) / 120–140 mm (34)
- Dämpfung Fit4, Grip, Grip2 (nur 34)
- Offset 44 mm, 51 mm
- Farben Orange, Schwarz glänzend, Schwarz matt
- Gewicht 1.496 g (34 SC) / 1.698 g (34, Herstellerangaben)
- Verfügbarkeit ab Juni 2021
- www.ridefox.com
- Preis 34 ab 1.069 € (UVP)
- Preis 34 SC ab 1.129 € (UVP)

Spannend: Wer diese neueste Federgabel-Generation fahren will, sollte auf 29″-Laufräder setzen. Die beiden neuen Evolutionsstufen der 34 gibt es jetzt ausschließlich für die großen Laufräder. Abgesehen davon hat man aber weiterhin Auswahlmöglichkeiten: 44 oder 51 mm Offset, Fit4- oder Grip-Dämpfung bei der 34 SC, mit Option auf Grip2 an der herkömmlichen Fox 34 2022. Dazu 100 bis 120 mm Federweg an der Step Cast-Gabel oder 120 bis 140 mm an der normalen 34.
Weiterhin wartet Fox mit komplett neuer Krone sowie Casting auf. Neben dem vergrößerten Durchmesser der Krone nahe dem Schaft orientiert sich auch die Casting-Brücke deutlich an den Neuerungen, die 36 und 38 letztes Jahr mit sich gebracht haben. Zwar verzichtet Fox auf die Ventile an der Tauchrohr-Rückseite, setzt dafür aber auf den bekannten Kanal, der die Volumina im Casting verbindet und dem Schmieröl bessere Zirkulation ermöglichen soll.

Bei der Fox 34 SC 2022 gibt es zudem eine weitere Änderung: War die Stufe im Casting am Vorgänger noch auf der Außenseite, ist diese jetzt analog zur Fox 32 SC auf die Innenseite gewandert. Das schränkt die Bremsscheibengröße auf maximal 180 mm ein, durch die näher beieinanderstehenden Tauchrohre liegt die maximale Reifenfreiheit außerdem bei 2,4″. Mit 230 mm Bremsscheibenfreigabe und Reifenfreiheit bis 2,6″ bietet die herkömmliche 34 mehr Platz.
Bei der Achse trifft man auf einen alten Bekannten. Hier wird nicht die Floating Axle eingesetzt, sondern aus Gewichtsgründen das bis zum Modelljahr 2020 verwendete System mit indizierter Kontermutter. Wahlweise können QR-Achse oder Kabolt-Schraubachse eingesetzt werden.


Überschaubarer sind die Anpassungen im Innenleben. An den Dämpfungs-Kartuschen hat sich nichts geändert: Fit, Grip und Grip2 bleiben auf dem gleichen technologischen Stand wie zuletzt. Dafür gibt es Neuerungen an der Luftfeder. Eine vergrößerte Negativ-Luftfeder soll bei der bekannten Sensibilität und Zuverlässigkeit für mehr Support im mittleren Federweg sorgen. Spannend aber: Durch Volumenspacer kann man das Negativ-Feder-Volumen je nach Gusto anpassen. XC-Racer, die es gerne etwas strammer zum Federwegsbeginn haben, können Spacer einsetzen und die Kennlinie entsprechend anpassen.
Verfügbar ist die 34 als Factory-, Performance Elite- oder Performance-Version. Bei der 34 SC verzichtet man hingegen auf die Performance Elite-Version. Etwas weniger als 150 g Mehrgewicht gegenüber der Fox 32 SC bringt die leichteste Variante der 34 SC mit 1.496 g auf die Waage. Ohne Stufe im Casting wiegt die 34 mehr – die angegebenen 1.698 g liegen aber satte 172 g unter der Version aus dem 2020er-Modelljahr (hier der Fox 34 Factory 2020-Test).


Fox Float X und Fox DHX 2022: Infos und Preise
Wie bei den großen Brüdern Fox Float X2 und DHX2 teilen sich die neuen Dämpfer Fox Float X und Fox DHX ihre Dämpfungsarchitektur. Wie bereits beschrieben hat sich hier einiges verändert, wenn man den Blick auf den Vorgänger, Fox DPX2 wirft. Entgegen dem DPX2 setzt die neue Baureihe wieder auf eine Monotube-Architektur mit einem High-Flow-Hauptkolben.

Ansonsten sehen wir so manches, was zuletzt auch an Float X2 und DHX2 angepasst wurde. Da wären ein einfach zugängliches Luftventil am Float X sowie eine Rasterung am Federteller des DHX. Beide Dämpfer kommen auch mit einem MCU-Anschlagsdämpfer, der im letzten Federwegs-Bereich noch einmal für eine gehörige Endprogression sorgen soll. Ein eigener Kreislauf für die Plattformdämpfung war beim DPX2 schon im Einsatz, diesen Weg geht Fox auch hier wieder. Zudem verwendet Fox dieselbe Beschichtung am Dämpfungskolben, die auch an den X2-Modellen zum Einsatz kommt.
Abgesehen davon bringt das eigenständige Design aber auch Neuheiten mit sich: Da wäre ein hydraulischer Top-Out-Schutz, der beim Ausfahren des Dämpfers dafür sorgt, dass es keinen harten Anschlag gibt. Feiner abstimmen lässt sich der Float X jetzt mit einem halben Volumenspacer, der sich mit jedem anderen Spacer kombinieren lässt. Dadurch lässt sich das Luftkammervolumen nun in 1 Kubikzoll-Schritten verändern. Ein vergrößerter Luftkolben ermöglicht zudem geringere Arbeitsdrücke.




Als Performance Elite-Version gibt es nur den Float X – beide Dämpfer sind wie immer aber als hochwertiges Factory-Modell erhältlich. Preislich liegen die beiden Dämpfer hoch: 759 € für den DHX (immer ohne Feder), 699 € für den Performance Elite-Luftdämpfer und 799 € für den Factory-Float-X. Hat Fox zuletzt noch an den zöllischen Dämpfermaßen festgehalten, wendet man sich mit dieser neuen Baureihe nun davon ab. DHX und Float X sind ausschließlich als Metric-Dämpfer mit Standard-Dämpferauge oder als Trunnion-Version verfügbar.
- komplett neue Dämpfer-Baureihe
- Modelle Float X (Luftfeder), DHX (Stahlfeder)
- Einbaumaße 190 mm bis 230 mm (metrisch), 185 mm & 205 mm (Trunnion)
- Verfügbarkeit ab Juni 2021
- www.ridefox.com
- Preis DHX Factory 759 € (UVP, ohne Feder)
- Preis Float X Factory 799 € (UVP)
- Preis Float X Performance Elite 699 € (UVP)

Fox Float X und Fox DHX im ersten Test
Im Rahmen des Actofive P-Train CNC Test konnten wir die neuen Dämpfer von Fox ausprobieren. Zumindest etwas ausführlicher konnte der Fox DHX gefahren werden, am Float X kam es nämlich direkt zu Problemen: Der Dämpfer passt zwar von Hub, Einbaulänge und auch Bauraum in den Rahmen, schlägt dann aber beim Einfedern an der Umlenkwippe an. Da das nicht direkt erkennbar war, tauschten wir den Dämpfer nach wenigen Metern Fahrt und einem lauten Krachen wieder gegen den DHX. Diagnose: eine schöne Kerbe zum Kolben-Ende.

Im DHX bewegten wir uns zwischen 450 lbs und 500 lbs-Feder – der Dämpfer ist Dämpfungs-seitig im Vergleich zum im P-Train montierten EXT mit 450er-Feder softer abgestimmt. Ein leichterer Tune bei Druck- und Zugstufe sorgte für ein wesentlich reaktiveres Fahrverhalten. Das Heck fühlte sich direkt auf dem Parkplatz etwas feinfühliger und lebendiger an. Während der EXT Storia Lok bei normalem Herumrollen eher stramm und überdämpft wirkt, kommen sich die beiden Fahrwerke näher, sobald man auf Trails unterwegs ist – und liefern dann superbe Funktion ab.
Um die etwas geringere Grunddämpfung des DHX zu kompensieren und eine gelungene Balance ins Fahrwerk zu bringen, wurde im Testverlauf permanent die 500 lbs-Feder eingesetzt. So steht das Fahrwerk Feder-seitig etwas höher im Federweg und bietet gleichzeitig eine etwas höhere Endprogression, bleibt aber insgesamt sehr sensibel und folgt dem Untergrund gut. Die wenigen Klicks bei Zug- und Druckstufe wirken sich deutlich aus. Einen Sweetspot zu finden fällt dabei aber nicht schwer.
Katapultiert man sich doch mal in gewaltige Höhen, um die Endprogression auszureizen, geschieht das alles andere als abrupt. Der MCU-Endanschlag setzt ein und nimmt harten Durchschlägen einiges an Schwung – das schont die Sprunggelenke bei der Landung!


Die Druckstufe des neuen Fox DHX ist angenehm abgestimmt. Wer aus den vorangegangenen Sätzen herauslesen will, dass das Federbein unterdämpft ist, der sei beruhigt – aus dem Heck lässt sich mit den 8 Klicks Druckstufe guter Gegenhalt holen, ohne dass der Dämpfer aber harsch wird und die Beine schneller schlapp machen. Auch die Plattform funktioniert sehr gut, ist stramm abgestimmt und beruhigt das Heck deutlicher, als es an den 2020er X2-Dämpfern der Fall war.
Somit ist der neue Fox DHX ein ziemlich sorgloser Top-Performer. Ja, man hat nicht ganz so viele Möglichkeiten wie am DHX2. Dafür kostet der Dämpfer in der UVP aber auch zwischen 100 und 140 € weniger – und man ist potenziell mit weniger Überforderung durch die HSC- und HSR-Verstellmöglichkeit konfrontiert. Für den Trail- bis Enduro-Einsatz ist die neue X-Plattform damit ein gelungener Ersatz für den DPX2 und schlägt eine gute Brücke zwischen DPS und den X2-Dämpfern.

Erster Eindruck: Fox DHX Dämpfer
Leichtere und vor allem einfachere Produkte sind für viele deutlich wichtiger, als das letzte Bisschen aus der Highspeed-Zugstufe herauszukitzeln. Insofern begrüßen wir den Schritt von Fox und konnten uns auf dem Trail davon überzeugen: Der Fox DHX bringt Top-Performance, die kaum Wünsche offen lässt. Für Trail- bis Enduro-Bikes könnte dieser Dämpfer für viele Fahrerinnen und Fahrer die bessere Wahl sein – vor allem, wenn man nicht besonders Fahrwerk-affin ist. Dann bekommt man aus dem simpleren Dämpfer dank Allround-tauglicher und satter Performance deutlich mehr raus, als aus einem schlecht eingestellten High-Performance X2.
Wie gefallen euch die neuen Fahrwerke von Fox?
